Trennung obwohl man sich liebt - wie verarbeite ich das

melonpan
Hallo liebe Community,
nachdem ich schon einiges im Internet über Trennungsschmerz etc. gelesen habe, habe ich mich entschlossen im Forum anzumelden, da mir der Austausch mit anderen sehr hilft zu verarbeiten.

Vor knapp 2 Monaten haben mein Freund (26) und ich (25) uns nach fast 7 Jahren Beziehung getrennt. Das blöde daran ist, dass wir BEIDE uns noch unendlich lieben und der Grund einfach darin liegt, dass wir unsere Zukunftsvorstellungen nicht vereinbaren können. Er möchte namlich keine Kinder - niemals, auch in 50 Jahren nicht - und alles was ich für mein Leben möchte ist irgendwann eine Familie zu gründen. Naja, wir sind eigentlich auch gar nicht in der Phase, wo wir schon in dem Sinne über die Zukunft nachdenken, wir stecken beide noch in der Ausbildung usw., deswegen wars für mich ein ziemlicher Schock, als er aus heiterem Himmel mich vor vollendete Tatsachen stellte. Nach 2 wöchigem hin und her mussten wir schließlich akzeptieren, dass keiner von uns seine Zukunftspläne ändern will.
Ich bin dann erstmal zu einer Freundin gezogen und er ist zu einem Freund, da es keiner von uns in der gemeinsamen Wohnung ausgehalten hat. Seit gestern bin ich wieder zurück, er bleibt bei seinem Kumpel, bis er eine neue Wohnung findet.
Das macht mich echt total fertig jetzt hier zu hocken und zu wissen, dass er niemals mehr wie früher durch die Tür kommen wird und alles so schön sein wird wie immer.
Ich vermisse ihn schrecklich und wir haben schon so viel zusammen durchgestanden....2 Jahre Fernbeziehung, dann war ich noch 1 Jahr lang im Ausland und es war nie die Frage ob wir das schaffen oder nicht. Es hat einfach alles super funktioniert. Ich wusste immer, wie sehr er mich liebt und emotional waren wir einfach perfekt für einander. Ich dachte immer wir würden über alle Probleme hinwegkommen, aber da ist nun etwas, was ich in keinster Weise reparieren kann.

Ich hab auch so Angst vor der Zukunft...ich beende bald die Uni und werde dann auf jeden Fall in eine andere Stadt ziehen zum Arbeiten. Ich hab auch dauernd Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war. Wir sind ja schon noch jung und bei Männern kommt das mit dem Kinderwunsch oft eher spät. Dazu muss ich vielleicht noch sagen, dass der Grund, warum er keine Kinder will, wohl ist, dass er selber keinen so tollen Draht zu seiner Familie hat. Der Vater verließ die Familie schon früh und sein Stiefvater ist leider auch verstorben. Auch generell kann er kleine Kinder nicht wirklich leiden....

Wie war das bei euch so? Hat noch jemand Erfahrung damit, jemanden gehen lassen zu müssen, obwohl die Beziehung an sich super intakt ist?
Wie lange hat es gedauert, bis man das alles ertragen kann? Irgendwelche Tipps, wie ich effektiv einen Gedankenstopp aufbauen kann? Weil das klappt bei mir irgendwie nicht...bin ein sehr emotionaler Mensch und muss alles immer rauslassen....das ist aber auch hammer anstrengend.

Danke euch allen 3

12.03.2015 18:49 • #1


M
Hm...meinst Du nicht er könnte sich in ein paar Jahren doch noch unentschieden? Ich weiß von mir selbst (ich bin jetzt 30), dass sich im Alter zwischen Mitte 20 und 30 noch sehr sehr viel tut. Ich bin nun ein völlig anderer Mensch was meine Interessen und meine Zununftsvorstellungen, Werte und auch den Lebenswandel angeht.
Einerseits ist es ja klug sich zu trennen sobald man merkt, dass die Zukunftsvorstellungen einfach nicht zusammenpassen. Und Du willst ja dann nicht frustriert dasitzen müssen wenn Deine biologische Uhr schon so richtig tickt. Andererseits wäre es auch schade, wenn er sich in ein paar Jahren dann doch Kinder wünscht, wenn ihr ansonsten ein tolles Paar seid.

12.03.2015 19:01 • #2


melonpan
Ja klar, genau die selben Gedanken habe ich auch. Aber wie gesagt, er kann mit Kindern wirklich nichts anfangen und ich denke da hängt auch einiges aus seiner eigenen Kindheit zusammen. Es ist ja auch nicht so, dass er sich einfach noch unsicher ist oder über die Zukunft noch nicht nachdenken will. Er will die Verantwortung eines Kindes einfach ABSOLUT nicht.
Und da ich genau weiß, dass er mich auch wirklich liebt, denke ich, dass sein Entschluss da wirklich feststeht und er sich in letzter Zeit auch viele Gedanken dazu gemacht hat. Wenn er nur ein wenig Zweifel an seiner Entscheidung hätte, glaube ich nicht, dass er tatsächlich schluss gemacht hätte.
Letztendlich kann man auch nur von dem ausgehen, was man gerade denkt und fühlt. Und wenn das sein Entschluss ist, dann muss ich ihn da auch ernst nehmen.

Ehrlich gesagt ist mir das Risiko auch viel zu groß es einfach auszusitzen und zu schauen was passiert. Es bricht mir das Herz in tausend Teile, aber wenn er mir nichtmal einen Hoffnungsschimmer, ein vielleicht mal geben kann, dann seh ich auch nicht was ich tun oder sagen könnte, um ihn zu überreden.
Ich will auch nicht, dass das dann irgendwann zwischen uns steht und ich ihm Vorwürfe mache.

Ich weis nur nicht wie ich ihn jemals loslassen kann....mein Kopf hats rational gesehen schon kapiert, aber mein Herz will das trotzdem alles nicht wahrhaben ;_;

12.03.2015 19:17 • #3




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