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Trennung nicht wahrhaben wollen

S
Ich will weder seine neue mit seinem Problem konfrontieren noch will ich schmutzige Wäsche waschen. Dass er ein Alk Problem hat, wird sie früh genug erfahren. Im Moment haben wir eine Art Waffenstillstand. Er fühlt sich hin-und hergerissen und dabei kann und will ich ihm nicht helfen.
Ich versuche, mein Leben zurück zu bekommen und das kostet im Moment viel Kraft. Ihn jeden Tag zu sehen macht es nicht einfacher... Aber wenn er jetzt jeden Abend in der Werkstatt ist und B. trinkt, stört es mich nicht mehr, im Gegenteil. Dann weiß ich wieder, warum alles so gekommen ist, wie es jetzt ist...

02.03.2020 09:00 • x 1 #16


VictoriaSiempre
Zitat von SJ73:
. Dass er ein Alk Problem hat, wird sie früh genug erfahren.

Ja!

Zitat von SJ73:
im Gegenteil. Dann weiß ich wieder, warum alles so gekommen ist, wie es jetzt ist...

Und noch mal ja!

Der Mensch neigt dazu, unschöne Dinge zu vergessen. Grade, wenn eine Partnerschaft zerbricht und man verlassen wurde, fallen vielen (mich eingeschlossen) nur noch die schönen Seiten ein. Aber nüchtern (hihi) betrachtet lief oft vorher schon einiges aus dem Ruder und hat nicht gut getan.

Du wirst es schaffen und Deinen Weg wieder finden. Ich wünsche Dir alles Gute!

02.03.2020 09:10 • x 2 #17


A


Trennung nicht wahrhaben wollen

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J
Hallo, bei mir sind es 4 Wochen. Bin Anfang 50 und stehe nun mit einem 12-jährigen Jungen alleine da. Ich heule jeden Tag einen See leer und bin vor Angst in Schockstarre. Meine Augen haben jede Kontur verloren, so verheult sind sie. Man sagt mir, ich sei eine starke Frau und werde das schon schaffen.Mir fehlt dieser Glaube komplett und obendrein schreit alles in mir , er möge zurück kommen und ich würde es viel besser machen als bisher ...

Für mich ist er auch jetzt noch der perfekte Mann!

Manchmal habe ich aber auch klare Momente und erinnere mich daran, was alles nicht gelaufen ist und wie oft ich mich neben der Arbeit um Kind, Wohnung etc. gekümmert habe, während er am liebsten an seine Sporttermine gedacht hat oder mit Freunden in Urlaub gefahren ist. Ich habe keine Freunde mehr, bin total vereinsamt und nun auch noch von dem Menschen verlassen, der für mich neben meinem Sohn der Allerwichtigste war/ist. Ich habe keine Familie (mehr) im Background, keine Ersparnisse, nichts, was mir diesen Horror in irgendeiner Form erleichtern könnte. Stattdessen ein Kopfkino, das die Angst weiter vergrößert. Schade auch, dass die Oscars für dieses Jahr schon durch sind...

Auf der Skala bin ich bei 10/10.

Wird das irgendwann besser? Alle sagen, ja.

Wird mein Kind das ohne größere Schäden überstehen? Alle sagen, ja. Schliesslich käme er nach mir.

Und warum sehe ich mich dennoch einsam und verlassen, total verarmt, in der Zukunft? Mein Kind in Australien, weil es genug hat von dem Mist, den er miterleben/ aushalten musste? Und der perfekte Mann glückstrahlend mit der perfekten Frau auf WhatsApp, irgendwo auf Weltreise.

Ich kann leider keine Tipps geben, aber vielleicht zeigen, dass Du nicht allein bist.

Als ich gestern Abend dieses Forum fand, habe ich nach ca. 1 Stunde kapiert, dass eine Trennung wirklich so weh tun kann und meine Reaktionen darauf nicht wahnsinnig sind, sondern wie bei anderen auch. Das hat mir sehr geholfen. Und, natürlich, meine Therapeutin. Ich habe drei Tage nach dem Dooms Day darauf bestanden, psychologische Hilfe zu bekommen. Ich kann nicht behaupten, dass sofort alles erträglicher wird, aber einfach nur weinen und erzählen zu dürfen, ist durchaus hilfreich.

Liebe Grüße, Jana

02.03.2020 18:19 • x 4 #18


M
Hallo, ich kann Dich gut verstehen. Ich befinde mich gerade in der gleichen Situation. Wir waren 19 Jahre zusammen und niemand kann verstehen, das er sich von mir getrennt hat. Ich frage mich jeden Tag, wann dieser tiefe Schmerz aufhört?!

02.03.2020 19:15 • x 1 #19


J
Hallo Maxi, ich habe gelesen, dass man für jedes Jahr zusammen einen Monat der Verarbeitung rechnen muss. Dann hätte ich schon mal einen von 14 geschafft. Und Du? Es fällt mir ebenso schwer wie Dir ... und dass der Schmerz nicht aufhören will, finde ich auch grausam. Dass mir andere sagen, ich sei eine starke Frau und habe schon so Vieles geschafft, also auch das, hilft mir im Moment nicht. Vielleicht in drei Jahren. Jetzt bin ich nur eine verheulte, total verängstigte, angealterte Anfangfünfzigerin, die sich wahlweise in einem Jahr tot sieht, weil sie aus Kummer unheilbaren Krebs gekriegt hat, oder in 10 Jahren total verarmt mit einem Aldi-Rollator unter einer Brücke bei Regen sterben sieht, während ihr Sohn auf einen anderen Kontinent ausgewandert ist, weil er diesen Elterndreck nicht mehr erträgt. Feels good!

02.03.2020 20:11 • x 1 #20


M
Hallo Jana Charlotta, danke, das Du mir schreibst. Ich habe leider in der Woche wenig Möglichkeit an meinen Rechner zu gehen. Mir geht es verdammt schlecht. Genau das gleich sagen mir die Freunde auch. Ich soll durchhalten und stark sein. Aber ich kann einfach nicht mehr. In dieser Woche habe ich mir Hilfe geholt und mit einer Therapie angefangen. Das Gespräch tat gut. Doch gestern habe ich die Beiden in unserer, noch gemeinsamen Wohnung erwischt. Seit dem will mein Herz nicht mehr. Jetzt sitze ich hier, er ist neben an, und ich tue stark. Jetzt herrscht totale Eiszeit. Mein Kopf sagt lass los und mein Herz sagt kämpfe. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Du bist doch wenigstens nicht allein. Denk an Deinen Sohn! Und auf gar keinen Fall darfst Du krank werden. Ich verliere grade alles .. meine zweite Familie und mein Zuhause. Ich drück Dich und melde Dich bitte

06.03.2020 16:33 • #21


J
Gib mir noch 15 Minuten, dann melde ich mich, ja? Bis gleich

06.03.2020 16:35 • #22


J
Hier bin ich! Du klingst unendlich verzweifelt und ich versteh Dich sooo gut! Diese Panik, dieser tiefe Schmerz, wenn er dann auch noch ganz nah ist und Du ihn trotzdem nicht berühren kannst (oder solltest). Was kann ich tun?

06.03.2020 17:01 • #23


M
ich denke, wir können uns vielleicht gegenseitig aufbauen. Wenn es Dir zu nahe wird, brems mich aus. Wo ist Dein Mann jetzt? Ist Dein Sohn in Deiner Nähe und hast Du Freunde, wo Du Dich ausheulen kannst?

06.03.2020 17:05 • #24


E
Zitat von Lathgertha:
Die Einsamkeit ist besser, als einen Menschen an seiner Seite zu haben, der einen betrogen und belogen hat.


Tja, solche Menschen erinnern uns einfach total penetrant und permanent an unsere eigene Fehlbarkeit. Das mag eben nicht jeder, gar keine Frage.

Ich persönlich, habe das früher ebenfalls sehr skeptisch gesehen, an meine Liebe keinerlei Bedingungen zu knüpfen, bis mir aufgefallen ist, daß ich es bis heute noch nicht geschafft habe, fehlerlos zu existieren.

Seitdem habe ich durchaus Gefallen daran gefunden, auf Augenhöhe zu lieben...

Simply

10.03.2020 19:45 • #25


A


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