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Trennung nach Unfall, weil er rücksichtslos ist?

alleswirdbesser
Zitat von Yoffi:
Nochmal. Im Rahmen eines Traumas ist das keine bewusste Entscheidung und da gibt es nun einmal kein aber sollte man nicht.

Du meinst es sei ganz damit zu entschuldigen, der Partnerin, die gerade ihr Bein verlor, zu verweigern ein Glas Wasser zu reichen, weil sie selbst nicht dran kommt? Nicht meine Welt!

29.09.2024 15:10 • x 6 #91


S
Zitat von Yoffi:
Das kannst du so sehen. Ich denke, ich setze eher sein Trauma in Perspektive, welches hier ja von vielen klein geredet bzw negiert wird.

Es wird hier nicht klein geredet, aber aus meiner Sicht, wird der Fokus vielmehr auf den Partner ( Zuschauer ) gerichtet, als auf Te ( Erlebte). Mein Gott, sie hätte sterben können.
Ich selbst habe es selbst erlebt. Mein Sohn wurde vom Auto überfahren, als er 11 Jahre alt war...er hätte sterben können...
Gott sei Dank, hatte er tausend Schutzengel. Es geht ihm gut. Und die Zeit danach war auch sehr anstrengend.
Meine Gefühle waren für mich zweitrangig, weil es ging um ihn. Fokus war, für ihn da zu sein, dass er sein Trauma bearbeit und mein Trauma zu bearbeiten als Mutter habe ich separat für mich gemacht, weil das war dann mein Ding und vor allem stark für ihn zu sein.
Klar , werden vielleicht einige sagen, dass ist ja noch ein Kind gewesen und meine Aufgabe. Klar! Und es stimmt und was ich gut gemeistert habe.
Was ich eigentlich damit sagen will, ist folgendes: auch bei erwachsenen Menschen, wie Partnerschaft, Familie, Mutter, Geschwister sollte doch dieser Mensch im Fokus stehen, wer dem Tod ins Auge geblickt hat. Und wenn man das aus eigener Kraft nicht schafft, unterstützend für die Partnerin da zu sein zwecks eigener Traumatisierung, dann wäre es ja gut, sich Unterstützung zu holen.
Wie heißt es so schön: Hilfe zur Selbsthilfe.
PS: Aber einfach in den Urlaub zu fahren, ist einfach eine sehr schwache Leistung und die Partnerin im Stich zu lassen, obwohl sie hätte sterben können.
Liebe kann ja so schön sein...

29.09.2024 15:12 • x 6 #92


A


Trennung nach Unfall, weil er rücksichtslos ist?

x 3


Y
Zitat von alleswirdbesser:
Das könnte man fast auch auf die Fremdgänger übertragen, sie wollen treu sein, können es aber nicht. Ein Partner, der nicht für mich da sein ...

Tja weißt du @alleswirdbesser :
Ich halte es so, dass ich für meine Mann da bin. Von dem ich weiß, dass sein Trauma schlimmer ist als meins in dem Moment. Ansonsten würde er sich nämlich auf die liebevollste Art um mich kümmern.
Mein Mann muss nicht funktionieren. Sondern wir haben beide unsere Stärken in unterschiedlichen Situationen und wenn ich einen Tasse brauche und er nicht dazu in der Lage ist mir diese zu geben, dann weiß ich mittlerweile einfach, dass er dafür Gründe hat, die dein Vorstellungsvermögen offensichtlich übersteigen. Und aus Liebe zu ihm und aus Rücksicht, streite ich dann nicht und re-traumatisiere ihn auch nicht, sondern finde andere Wege an die verdammte Tasse zu kommen. Wenn er könnte würde er. Wenn er mir diese Tasse also nicht bringt, hat er Gründe, die größer sind, als seine Liebe. Und das ist in erster Linie ziemlich traurig für ihn.

29.09.2024 15:13 • x 2 #93


alleswirdbesser
Zitat von Yoffi:
Und mit Grips hat das nichts zu tun. Die klügsten Frauen haben sich schon in Beziehungen befunden, in denen sie geschlagen wurden. Als Beispiel. Weil sie psychologischen Mechanismen folgen und nicht ihrem Grips. Die Psyche ist immer mächtiger, als die Ratio.

Ich bin gegangen, hat ein bisschen gedauert, aber ich hätte sicher nicht ewig mitgemacht.

29.09.2024 15:15 • x 5 #94


alleswirdbesser
Zitat von Yoffi:
sondern finde andere Wege an die verdammte Tasse zu kommen.

Der da wäre? Nachbarn zu rufen?

Ganz schön traurig.

29.09.2024 15:18 • x 6 #95


alleswirdbesser
Zitat von Yoffi:
Dann ist es eben andersherum genauso, dass sie als Partnerin (sollte sie selbst dazu aktuell in der Lage sein) ihm helfen könnte.

Ja, kenne ich zu gut, nach dem Kaiserschnitt Kind, Haushalt und Mann zu versorgen. Hat keine drei Jahre gedauert diese Ehe.

Ach stimmt, die ersten Wochen wohnten wir bei meinen Eltern, weil ich Hilfe gebraucht habe, die von ihm nicht kam. Ich war aber 19. mit 30 würde ich sowas nicht mehr tolerieren.

29.09.2024 15:21 • x 7 #96


S
Zitat von Yoffi:
Und aus Liebe zu ihm und aus Rücksicht, streite ich dann nicht und re-traumatisiere ihn auch nicht, sondern finde andere Wege an die verdammte Tasse zu kommen. Wenn er könnte würde er. Wenn er mir diese Tasse also nicht bringt, hat er Gründe, die größer sind, als seine Liebe. Und das ist in erster Linie ziemlich traurig für ihn.

Du scheinst eine sehr auf(Opfer)ne Rolle zu leben.
Ist ja auch ok, wenn du damit glücklich bist.
Menschen sind nun mal verschieden in ihrem Lebensmuster.

29.09.2024 15:29 • x 3 #97


B
Zitat von Sternenblitz:
Es wird hier nicht klein geredet, aber aus meiner Sicht, wird der Fokus vielmehr auf den Partner ( Zuschauer ) gerichtet, als auf Te ( Erlebte). Mein Gott, sie hätte sterben können.

Stimmt. Mit dem Sterben. Was das kleinreden betrifft, ganz klar, es wird negiert und klein geredet. Es wird gewertet, wer denn der hilflosere ist und das wiederum ist unmöglich.
Wenn du schreibst, dass du deine Gefühle hinten angestellt hast, ist das zwar lobenswert, aber es ist nicht dein Verdienst. Du hast schlicht Glück gehabt, dass du in der Lage dazu warst. Andere sind es nicht und wenn sie vorher anders drauf waren, zugewandt lebten, dann ist genau diese Verhaltensänderung eine Traumafolge.

Für die te wäre genau deshalb der Rat, auf beide zu schauen und zu entscheiden, ob sie damit klar kommen kann, dass da ihr Mann auf ganzer Linie aus objektiver Sicht versagt.


Jeder geht

29.09.2024 15:34 • x 2 #98


B
Zitat von Sternenblitz:
Du scheinst eine sehr auf(Opfer)ne Rolle zu leben.

Nein. Sie hat verstanden, dass es Traumata gibt, die einen lähmen. Und die hat sich für ihren Mann entschieden den es nur in dieser Konstellation gibt. Das ist Liebe.

29.09.2024 15:36 • x 3 #99


B
@alleswirdbesser
Ja, zum Beispiel.
Eine Pflegerin zu suchen.
Nocheinmal es ist an dieser Stelle vollständig offen, warum der Mann so handelt. Warum dein damaliger Mann so handelte ist auch völlig offen.
Wie schon yoffi schrieb: im 21. Jhd sollte die Akzeptanz von psychischen Problemen vorhanden sein.

29.09.2024 15:39 • x 1 #100


Y
Zitat von Sternenblitz:
Du scheinst eine sehr auf(Opfer)ne Rolle zu leben. Ist ja auch ok, wenn du damit glücklich bist. Menschen sind nun mal verschieden in ihrem ...

Offensichtlich mache ich mich nicht verständlich.

Mein Mann ist ein toller Mann. Der mich extrem unterstützt. Keiner von uns beiden ist in irgendeiner Opferrolle.

In bestimmten Situationen, die damit zusammen hängen, dass ich in Gefahr bin oder krankheitsbedingt Hilfe brauche, blockiert er als Folge seiner traumatischen Erfahrungen. In diesen Situationen kann ich nicht so auf ihn zählen, wie es sicherlich angebracht wäre. Zu akzeptieren, dass er das nicht aus Lieblosigkeit macht, sondern aufgrund seiner Vorgeschichte, ist Liebe. Wir reden da natürlich drüber und es verändert sich auch. Aber das war ein Prozess von Jahren. Und nicht von einem dramatischen Monat.

Deshalb ist es so wichtig zu wissen, wie der Mann vorher war.

29.09.2024 15:40 • x 4 #101


B
Zitat von BernhardQXY:
ob sie damit klar kommen kann, dass da ihr Mann auf ganzer Linie aus objektiver Sicht versagt.

Und warum.

29.09.2024 15:40 • #102


S
Zitat von BernhardQXY:
Wenn du schreibst, dass du deine Gefühle hinten angestellt hast, ist das zwar lobenswert, aber es ist nicht dein Verdienst. Du hast schlicht Glück gehabt, dass du in der Lage dazu warst.

Aha...wenn du meinst...

Zitat von BernhardQXY:
Andere sind es nicht und wenn sie vorher anders drauf waren, zugewandt lebten, dann ist genau diese Verhaltensänderung eine Traumafolge.

Richtig:
Wie ich schon erwähnte, dann sich Unterstützung holen:
Hilfe zur Selbsthilfe!

29.09.2024 15:42 • #103


S
Zitat von BernhardQXY:
Nein. Sie hat verstanden, dass es Traumata gibt, die einen lähmen.

Und da bleiben wir drin verharren...
Gegen Traumata kann man natürlich nichts machen.
Das ist dann halt so...
Aha.
Sorry, aber nicht böse gemeint.

29.09.2024 15:46 • x 4 #104


Y
Zitat von Sternenblitz:
Und da bleiben wir drin verharren... Gegen Traumata kann man natürlich nichts machen. Das ist dann halt so... Aha. Sorry, aber nicht böse gemeint. ...

Natürlich kann man da was gegen machen. Aber doch nicht innerhalb von einem Monat, in dem so viel passiert ist.

Es geht ja nicht darum ihr zu raten, dass sie das jetzt zehn Jahre so hinnehmen soll.

Sondern erstmal nur ihr eine potentielle Erklärung zu geben, mit der beide in den nächsten Monaten und Jahren arbeiten können, wenn sie wollen.

Am Anfang steht doch erstmal das Verständnis. Alles andere folgt darauf.

29.09.2024 15:49 • x 2 #105


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