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Trennung nach Unfall, weil er rücksichtslos ist?

alleswirdbesser
Zitat von Yoffi:
Aber er war dabei und er war im Gegensatz zu ihr die ganze Zeit bei Bewusstsein und musste sich mit ganz anderen Dingen befassen. In ihrem Bewusstsein hat sie den Fuß verloren, was ich überhaupt nicht klein reden will. Aber in seinem Bewusstsein drohte er sie zu verlieren.

Ich musste an meinen Notkaiserschnitt denken. Ich wurde in Vollnarkose gesetzt und bekam nichts mit, auch nicht, dass es ums Leben und Tod ging. Dee Vater meines Kindes hat allerdings alles mitbekommen und das erste, was er mir drückte, als ich zitternd und völlig orientierungslos zu mir kam, war „Ich durfte unser Kind als erstes halten, ätsch!“ Und ging am Abend feiern. Ich sah ihn sehr selten in der Zeit danach. Meinst du er war traumatisiert und konnte nichts für sein Verhalten?

29.09.2024 14:43 • x 12 #76


Sliderman
Zitat von alleswirdbesser:
während der Mensch, mit dem man sein Leben verbringt, nicht greifbar ist?

Und der einen angeblich liebt….

29.09.2024 14:45 • x 3 #77


A


Trennung nach Unfall, weil er rücksichtslos ist?

x 3


Y
Zitat von Sternenblitz:
Machst du aber damit, in dem du das rechtfertigst und du redest es klein.

Das kannst du so sehen. Ich denke, ich setze eher sein Trauma in Perspektive, welches hier ja von vielen klein geredet bzw negiert wird.

Zitat von Sliderman:
Nach wie vor habe ich ein Problem damit, das Verweigern einfachster Hilfestellungen mit „Psyche“ zu entschuldigen.
Den Urlaub hat er dann wohl auch ungewollt gebucht?!

Verdrängendes Verhalten kann durchaus eine Traumareaktion sein. Das bedeutet nicht, dass er nur weinend in der Ecke sitzt und sich seines Traumas bewusst ist. Sondern dass er eben so tut, als sei nichts passiert. Daher gibt es auch nichts, wo er Rücksicht nehmen oder helfen müsste. Die Problematik existiert quasi nicht und da sie ihn aber immer wieder darauf stößt, flieht er eben.

Trauma bedeutet nicht, nicht mehr im Alltag funktionieren zu können. Sondern sich von Emotionen abzuspalten, sprich auch von Emotionen -auslösenden Situationen oder Personen. Sich selbst nicht mehr wahrnehmen zu können und deshalb auch nicht mehr wie man selbst zu agieren. Auf Ebenen gut funktionieren zu können, die Traumafern sind, z.b. der Arbeit, aber an anderen Stellen eben von außen völlig absurd und unverständlich zu agieren.

Psychologische Störungen sind keine Ausrede. So weit sollten wir 2024 doch endlich mal sein. Und will ich, dass es anders ist, muss ich ERSTMAL verstehen, was da passiert und dann dort ansetzen.

29.09.2024 14:45 • x 2 #78


alleswirdbesser
Zitat von Yoffi:
Aber in seinem Bewusstsein drohte er sie zu verlieren. Was nochmal eine andere Dimension hat.

Und sollte er nicht unheimlich froh und erleichtert darüber sein, dass sie überlebt hat? Jeden Tag feiern, der ihm und ihr geschenkt wurde? Aber in erster Linie für sie da sein und ihr helfen die erste Zeit nach der OP zu meistern? Anstatt in Urlaub zu fliegen?

29.09.2024 14:49 • x 5 #79


alleswirdbesser
Zitat von Yoffi:
Trennen kann sie sich jederzeit. Aber wenn sie sich nicht trennen will könnte beiden meine Perspektive weiterhelfen

Das ist nur dann hilfreich, wenn man eine solche Partnerschaft führen möchte. Mit einem Menschen, der nicht für einen da ist, wenn es brenzlig wird.

29.09.2024 14:50 • x 7 #80


Y
Zitat von alleswirdbesser:
@Yoffi du sagst, dass deine Mutter bei dir einspringen muss, wenn du krank bist. Bei der TE war das der Vater. Was wäre, wenn die Eltern nicht da ...

Weil ich mit der Zeit verstanden habe, dass das keine Lieblosigkeit, sondern eine Traumafolgestörung ist. Und ICH für IHN da bin, der in dieser Hinsicht eben verletzt ist, in dem ich mich eben arrangiere und andere Lösungen finde. Es ist aus meiner Sicht eine Art von Behinderung und genauso wie ich von eine Menschen im Rollstuhl nicht erwarte mit mir wandern zu gehen, erwarte ich auch von meinem Mann und Partner bestimmte Dinge nicht, die er zwar will, aber nicht umsetzen KANN.

Ihr wollt liebevolles Verhalten? Dann seid doch auch mal liebevoll mit jemandem, der in bestimmten Situationen nicht funktionieren kann.

Und ja, natürlich war das eine klassische Traumareaktion nach der Geburt. Flucht und Negierung.

29.09.2024 14:51 • x 4 #81


Sliderman
Zitat von alleswirdbesser:
erleichtert darüber sein, dass sie überlebt hat? Jeden Tag feiern, der ihm und ihr geschenkt wurde?

Richtig!

29.09.2024 14:52 • x 1 #82


Y
Zitat von alleswirdbesser:
Und sollte er nicht unheimlich froh und erleichtert darüber sein, dass sie überlebt hat? Jeden Tag feiern, der ihm und ihr geschenkt wurde? Aber in ...

Nochmal. Im Rahmen eines Traumas ist das keine bewusste Entscheidung und da gibt es nun einmal kein aber sollte man nicht.

29.09.2024 14:52 • x 2 #83


Sliderman
Zitat von Yoffi:
Weil ich mit der Zeit verstanden habe, dass das keine Lieblosigkeit, sondern eine Traumafolgestörung ist. Und ICH für IHN da bin, der in dieser ...

So kann man alles erklären…-auch Fehlverhalten!

29.09.2024 14:53 • x 8 #84


Y
Zitat von alleswirdbesser:
Das ist nur dann hilfreich, wenn man eine solche Partnerschaft führen möchte. Mit einem Menschen, der nicht für einen da ist, wenn es brenzlig ...

Klar. Aber sie will sich ja nicht trennen, sonst würde sie hier nicht um Rat fragen. Trennen kann sie sich auch ohne Zustimmung von außen. Dafür muss SIE sich ihrer Sache nur sicher sein.

29.09.2024 14:54 • x 1 #85


alleswirdbesser
Zitat von Yoffi:
Das kannst du so sehen. Ich denke, ich setze eher sein Trauma in Perspektive, welches hier ja von vielen klein geredet bzw negiert wird.

Auch ein traumatisierter Mensch hat genug Grips, um zu verstehen, dass jemand nach einer Amputation am Anfang Hilfe braucht, einfache Alltagshilfe wie putzen, einkaufen, kochen, Sachen richten und reichen… das sind die einfachen Dinge, die jeder, auch so psychisch kranker, tun könnte. Aber stattdessen in Urlaub zu fliegen, wissend die Frau ohne Bein drei Wochen lang allein klar kommen muss, wenige Wochen nach der OP? Kommt mir nicht in den Kopf.

29.09.2024 14:56 • x 13 #86


Y
Zitat von alleswirdbesser:
Auch ein traumatisierter Mensch hat genug Grips, um zu verstehen, dass jemand nach einer Amputation am Anfang Hilfe braucht, einfache Alltagshilfe ...

Ja. Eben. Es wäre völlig normal für sie da zu sein. Es ist so offensichtlich. Und genau deswegen, weil er sich eben total abwegig verhält, gibt es nur zwei Möglichkeiten:

Entweder er war schon immer ein Ar..
(Was sie immer noch nicht beantwortet hat).

Oder aber, er steht völlig neben sich und ist nicht mehr Herr seiner Sinne. Und das nennt sich im Rahmen eines erfolgten Traumas eben eine Traumareaktion, die normalem Verhalten nicht mehr zugänglich ist.

Also entweder er war schon immer ein Ar., dann sollte sie sich sicherlich trennen. Das dann aber schon seit 16 Jahren.

Oder aber, er hat eben grade ein wirklich akutes gravierendes Problem. Dann ist es eben andersherum genauso, dass sie als Partnerin (sollte sie selbst dazu aktuell in der Lage sein) ihm helfen könnte. Oder beide eben einfach Zeit brauchen und wohl auch Hilfe von außen, um das alles zu verarbeiten. Ein Monat ist pillepalle und eine Trennung in so einer Situation keine Lösung, sondern nur eine weitere Verletzung für beide Beteiligten.

Grade weil sein Verhalten so auffällig ist, ist es mir wichtig den psychologischen Aspekt verständlich zu machen.

29.09.2024 15:04 • x 4 #87


alleswirdbesser
Zitat von Yoffi:
erwarte ich auch von meinem Mann und Partner bestimmte Dinge nicht, die er zwar will, aber nicht umsetzen KANN.

Das könnte man fast auch auf die Fremdgänger übertragen, sie wollen treu sein, können es aber nicht.

Ein Partner, der nicht für mich da sein kann, egal aus welchen Gründen, ist kein Partner. Denn gerade in schwierigen Zeiten ist man auf den Menschen angewiesen, der einem am nächsten steht. Ich rede natürlich von langjährigen Beziehungen und nicht von solchen, die gerade begonnen haben.

29.09.2024 15:05 • x 7 #88


Y
Und mit Grips hat das nichts zu tun. Die klügsten Frauen haben sich schon in Beziehungen befunden, in denen sie geschlagen wurden. Als Beispiel. Weil sie psychologischen Mechanismen folgen und nicht ihrem Grips. Die Psyche ist immer mächtiger, als die Ratio. Und es ist immer und für alle ein harter Weg sich trotzdem in Therapie zu begeben oder sich Irgendeine Form von Hilfe zu holen, wenn man selbst nicht mehr die Kontrolle über die eigenen Muster hat.

29.09.2024 15:07 • x 1 #89


alleswirdbesser
Zitat von Yoffi:
Und ja, natürlich war das eine klassische Traumareaktion nach der Geburt. Flucht und Negierung.

Nee, nee, das würde ich ganz klar nicht sagen. Er wollte mit Freunden saufen gehen, die Bide war ja schön frei.

29.09.2024 15:08 • x 2 #90


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