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Trennung nach Unfall, weil er rücksichtslos ist?

Sliderman
Zitat von Heffalump:
funktioniert doch bei jedem Amokläufer och

Stimmt….

29.09.2024 13:14 • x 1 #46


N
@Yoffi, was ist denn für Dich der noch tolerierbare Grad an Vernachlässigung?

Und hast Du auch Schwächen mit derart schwer für Deinen Mann zu ertragenden Folgen?
Oder ist das emotionale Ausgleichen von Defiziten eine Einbahnstraße?

Wir sind kulturell darauf trainiert, zu erleiden, zu ertragen, um etwas zu verdienen.
Wenn in einer Partnerschaft beide so gepolt sind, kann das gut gehen.
Ist nur einer so gepolt und der andere auf Selbstpflege oder Selbsterhaltung bedacht, kann es nichts werden.

29.09.2024 13:15 • x 6 #47


A


Trennung nach Unfall, weil er rücksichtslos ist?

x 3


Sliderman
Zitat von Yoffi:
So ein Beitrag und Gedankengang negiert halt psychologische Mechanismen. Natürlich kann man die genauso negieren wie den Klimawandel oder ...

Nö, das negiert gar nichts, sondern zeigt nur wie unempathisch und lieblos manche Menschen sind.

29.09.2024 13:16 • x 5 #48


N
Zitat von Yoffi:
@Nalf woher entnimmst du, dass er immer schon so war? Habe ich da was überlesen?

Das habe ich nicht geschrieben. Weil es jetzt aus meiner Sicht auch gar keine Rolle spielt.

Ich habe geschrieben, dass Sabin immer die Stärkere war.Das hat sie selbst so geschrieben. Und ist auch plausibel, wenn er sich mit Depression immer wieder rausziehen musste.

29.09.2024 13:18 • x 2 #49


Sitamun
Zitat von Sabi83:
Dann hat er schon komisch geschaut und dann irgendwann im Nebensatz mitgeteilt, dass er ab dem 3. Oktober weg fliegt. Ich habe tatsächlich mehrere Tage gebraucht, um das in meinem Kopf zu verarbeiten. Donnerstagabend habe ich ihn dann noch einmal damit konfrontiert und ihn auch gefragt, wann er mir das mitgeteilt hätte, wenn ich nicht zufällig mit ihm die kommende Woche hätte besprechen wollen….

Ich hoffe es ist ok, dass ich nochmal nachfrage: Was hat er denn dann gesagt? Mir fehlt in deinen Beschreibungen total er.

Du sagst er kann nicht reden. Aber irgendwas wird er ja wohl jetzt irgendwann mal gesagt haben oder? Zumindest auf deine obige Frage.

Ich finde das ist ganz ganz wichtig.

Weißt Du, ich sehe es auch so: Er ist auf der Flucht. Um genauer zu beurteilen was das soll, braucht es ein paar mehr Infos von / über ihn wenn du magst.

Die andere Frage ist halt: willst du den an deiner Seite wenn er sich so verhält? In solchen Lebensveränderungen trennt sich die Spreu vom Weizen.

Du ziehst ihn ja schon lange mit. Willst du das weiterhin und willst du vorwärtsgehen und eine Partnerschaft führen. Das ist ja die Frage.

29.09.2024 13:20 • x 1 #50


J
Liebe Sabi,

es tut mir sehr leid, was dir passiert ist und ich finde es toll, wie du damit umgehst!

Möglicherweise hat dein Mann größere Schwierigkeiten mit dem Verlust deines Fußes als du selber und will dir das nicht zeigen. Mein Sohn hat vor 14 Jahren durch einen Unfall ein Stück Finger verloren und ich hatte damit mehr zu kämpfen als er. Habe jeden Abend heimlich unter der Bettdecke geweint, weil ich ihm nicht zeigen wollte, wie schlimm es für mich ist, damit er es nicht als Katastrophe wahrnimmt. Ich könnte mir vorstellen - da du ja sehr tapfer mit den Unfallfolgen umgehst - dass er dich nicht mit seinen Gefühlen dazu belasten möchte und sich deshalb rauszieht.

Trotzdem bin ich empört über sein Verhalten, insbesondere die Reise, die er ohne dich und ohne Absprache mit dir gebucht hat. Das würde ich als absoluten Verrat empfinden. Selbst wenn man berücksichtigt, dass jeder anders mit schwierigen Situationen umgeht, finde ich das ein Unding.

Alles Gute für dich!

29.09.2024 13:20 • x 3 #51


Ayaka
Zitat von Sliderman:
Sorry, aber alles mit psychischen Erklärungen zu entschuldigen, wird der Sache und der TE nicht gerecht. Handreichungen und Unterstützung sind nicht möglich , weil er traumatisiert ist ?

Ist es so unverständlich, dass jemand absolut an seine Grenzen stößt und mit unterbewussten Schutzmechanismen einfach nicht mehr rational nachvollziehbar handelt?

Seinen geliebten Partner leiden zu sehen, eine schwere Krankheit oder ein anderes traumatisches Erlebnis verlangen auch dem Partner viel ab. Hilfe bekommen sie selten, weil eben der direkt Betroffene im Vordergund steht. Was ganz natürlich ist und auch gut so, aber nicht jeder Partner packt das auch. Das hat nicht unbedingt mit Egoismus zu tun.

Ich finde es unverantwortlich hier zu Trennung zu raten, wenn der Partner bisher immer eine liebevoller bis aufopferungsbereiter Wegbegleiter war, der vielleicht einfach nicht mehr kann. Ich wage sogar zu behaupten, dass dieses psychische Loch vor allem die trifft, die sich das zu sehr zu Herzen nehmen.

War der Partner auch bisher eher der, der sich in der Beziehung zurückgelehnt hat ist das natürlich ganz was anderes. Dann zeigt sich das wahre Gesicht, wo auf einmal er was machen müsste.

29.09.2024 13:21 • x 3 #52


Sliderman
Zitat von Nalf:
Weil es jetzt aus meiner Sicht auch gar keine Rolle spielt.

Sehr ich auch so.
Wie er früher war ist völlig uninteressant, weil nur hier und jetzt zählt und da bekleckert er sich nicht gerade mit Ruhm, wenn schon kleinste Handreichungen nerven…

29.09.2024 13:21 • x 3 #53


Libellenfrau
Liebe Sabi83, ich finde es letztendlich auch unwichtig, ob er aus einem Schock oder Egoismus heraus handelt: Er ist nicht beziehungsfähig, und auch nicht bereit, an seiner psychischen Situation etwas zu ändern. Sein Verhalten hat sicherlich schon zu tiefe Wunden bei dir hinterlassen. Falls er eine Paartherapie vorschlägt, würde ich seine Motivation hinterfragen, ob er dann nicht sein Nestchen retten will. Du wirst deine mentale Kraft wiedererlangen, du freust dich auf deine Prothese, die dir auch wieder eine sportliche Teilnahme am Leben ermöglicht, und diese Freiheit wirst du mit einem gestärkten Bewusstsein und Dankbarkeit genießen. Vielleicht ist es garnicht so schlecht, wenn du nicht den Schlechte-Laune-Bär päppeln und aufrichten musst. Auf Youtube gibt es ein Filmchen von einer Frau, die ihren Prothesenfuß tätowieren ließ, als anerkanntes Körperteil von selbst, diese Frau ist eine Kämpfernatur, so, wie auch du.

29.09.2024 13:23 • #54


Sliderman
Zitat von Ayaka:
Seinen geliebten Partner leiden zu sehen, eine schwere Krankheit oder ein anderes traumatisches Erlebnis verlangen auch dem Partner viel ab.

Genau! Deshalb unterstütze ich dann lieber gar nicht mehr….

Ohne Worte….echt!

29.09.2024 13:23 • x 5 #55


Heffalump
Zitat von Ayaka:
Ich finde es unverantwortlich hier zu Trennung zu raten,

Wenn man zu rät - darf man auch abraten - entscheiden darf Sie ganz allein, welchen Weg sie wählt

29.09.2024 13:26 • x 3 #56


Sliderman
Zitat von Heffalump:
Wenn man zu rät - darf man auch abraten - entscheiden darf Sie ganz allein, welchen Weg sie wählt

29.09.2024 13:28 • x 1 #57


Y
Zitat von Nalf:
@Yoffi, was ist denn für Dich der noch tolerierbare Grad an Vernachlässigung? Und hast Du auch Schwächen mit derart schwer für Deinen Mann zu ...

Leider hat das meine Frage nicht beantwortet.

Es geht darum anzuerkennen, dass jemand nach einem Traumaereignis so handelt, aufgrund von bekannten psychologischen Mechanismen. Es geht nicht darum, dass er einfach generell ein Ar. ist.

Wenn wir aber feststellen, dass er eben eigentlich ein liebevoller Mensch ist, der jetzt eben traumatisiert ist und deshalb anders handelt, als wir es von ihm kennen, dann ist es genauso lieblos und eine Form von Vernachlässigung, wenn wir ihn zwingen wollen, sich, ich sag mal, gesellschaftskonform zu verhalten.

Sondern dann muss man eben schauen, was er braucht um zu heilen um sich dann wieder liebevoll verhalten zu können.

Er war dabei, als sie fast gestorben ist. Während sie operiert wurde bangte er wahrscheinlich um ihr Leben. Fühlte sich hilflos, vielleicht schuldig, überfordert.
Das ganze ist einen Monat her.

Das er in dieser Situation noch nicht normal agiert ist völlig normal. Eher ungewöhnlich und möglicherweise auch eine Form der Verdrängung (ich wünsche ihr das natürlich nicht!) ist die rasche Anpassung ihrerseits an die neue Situation. In aller Regel braucht es Monate, ich würde mal schätzen ein Jahr (entsprechend dem was wir von einem Trauerjahr kennen), bis sich Menschen nach so einem Ereignis wieder erholen. Bis sich Familien wieder neu sortiert haben, die neuen Rollen angenommen wurden und Verarbeitung überhaupt erst beginnen kann.

Seine Reaktion ist wahrscheinlich eine Traumareaktion, ähnlich einer Dissoziation, und als solche zu bewerten und anzugehen. Es ist einfach zu werten, wenn man noch nie in so einer Situation war oder mit Menschen gesprochen hat, die das erlebt haben und ähnlich reagierten. Natürlich ist das keine normale Reaktion. Aber genau darum geht es ja. Er hat etwas erlebt und er kann nicht normal damit umgehen, sondern er zeigt eine Reaktion eines Traumapatienten.

29.09.2024 13:30 • x 3 #58


Libellenfrau
@Ayaka
Zitat von Ayaka:
wenn der Partner bisher immer eine liebevoller bis aufopferungsbereiter Wegbegleiter war

Wo war er denn das, als er sich keine Hilfe wegen seinen depressiven Stimmungen suchte, und auch das schon der TE aufgebürdet hat? Irgendwann ist ja mal gut mit der Selbstlosigkeit, vor allem, wenn man seine Kraft für sich selber braucht.

29.09.2024 13:38 • x 4 #59


N
@Ayaka:
Zitat von Ayaka:
bisher immer eine liebevoller bis aufopferungsbereiter Wegbegleiter war,


Das Sparbuch der Liebe funktioniert auch in dieser Hinsicht nicht.

Es gibt einschneidende, lebensverändernde Momente, in denen alles anders ist.

Die einen nehmen eine Amputation wie eine chronische Krankheit hin und bauen sie in ihr Leben ein. Für die anderen hat ein Mensch schlagartig an S. verloren und eine Ehe ohne Anziehung ist für manche nicht denkbar.

Ist beim Kinderkriegen doch genauso. Da weiß man vorher nicht, wie es sich hinterher anfühlen wird. Manche Frauen nehmen sich nur noch als Mütter wahr und verlieren ihre Libido. Manche Männer nehmen ihre Partnerin nur noch als Mutter wahr und infantilisieren sich, geben sämtliche Familienverantwortung ab und wollen betüdelt werden. Das kann man vorher nicht wissen. Nur dann, wenn es passiert, darauf reagieren.

Da ist auch keine böse Absicht dabei.
Aber so zu tun, als würde sich das irgendwann wieder umkehren, wenn man nur lange genug aushält oder genug darüber spricht, ist auch Wunschdenken.

Für Sabi, die gerade in einer verletzten und verletzlichen Situation ist, ist letztlich doch nur wichtig, ob sie mit dem, was ihr Mann gerade ist, gut(!) leben kann. Und das scheint nicht der Fall zu sein.
Und ob mit wenig Aufwand und Leid durch sie der aktuelle Zustand umkehrbar ist oder nicht.

Ich halte den Vorschlag, noch ein Mal Mediation zur Eherettung anzubieten, für gut. Aber mehr Abwarten und Bemühen in ihrer Lage nun wirklich nicht für angebracht. In Sabis Lage sollte all ihre Kraft für sie selbst aufgewendet werden. Für eine ungewisse Eherettung hätte ich in ihrer Situation gerade keine Kraft.

Und wenn ihrem Mann etwas an ihr liegt, kann er ja nach seinem Urlaub ganz viel dafür tun, das, was er da in den letzten Wochen geleistet hat, wieder gut zu machen (selbst zur Therapie gehen, ihr mehr als einen Kaffee anbieten, von sich aus das Gespräch mit ihr suchen, IHR einen Brief schreiben, die Wohnung in ihrer Abwesenheit auf ihre Bedürfnisse hin umbauen).

Und sollte er da noch was tun, wird er es Sabi schon wissen lassen. Von ihr muss aktuell an ihn keine Energie verschwendet werden

Wenn sie sich nicht in dieser Lebenslage zurücklehnen und nur um sich selbst kümmern und sich mit Menschen umgehen darf, die helfen statt zu streiten, wann denn dann?

Sollte ihr Nochmann im Kern liebevoll und aufopferungsbereit sein, wird er ihr das sicherlich nach getaner Arbeit zeigen.
Aber sie muss aus meiner Sicht nichts dafür tun, es ihm jetzt gerade leicht zu machen, sondern sie darf sich um sich kümmern, auch per Anwalt.

29.09.2024 13:47 • x 3 #60


A


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