Trennung nach Unfall, weil er rücksichtslos ist?

@Sternenblitz ja, er hat sich per WhatsApp gemeldet, gefragt, wie es bei mir läuft. Und ich habe knapp geantwortet, dass wir viel unterwegs sind am verlängerten Wochenende

@alleswirdbesser ja das ist echt wertvoll!

@Ema schon schlecht, ich bin unendlich enttäuscht, sauer und traurig, aber ich muss diese Entscheidung von ihm akzeptieren und gut überlegen, wie und ob es weiter geht… momentan bin ich einfach nur froh, dass ich mich von meinen Leuten tragen lassen darf… das tut einfach gut… daraus schöpfe ich unendlich viel Kraft momentan.

Zitat von Sabi83:

@Yoffi die Kasse hat die Soforthilfe nach der Krankenhausentlassung abgelehnt. Grund: ich habe einen Ehemann. Der abgelehnte Antrag auf Pflegegrad ...

Mh, geht dein Mann denn nicht arbeiten? Dann hast du meiner Info nach eigentlich Anspruch (wir reden von der Haushaltshilfe, oder?)

Ich denke, du wirst sehen, wie es ist, wenn dein Mann zurück kommt. Ob er sich Gedanken gemacht hat oder keine Einsicht zeigt.

Du hast hier die wesentliche Frage, nämlich wie er bisher so war, nicht beantwortet. Was völlig ok ist. Du brauchst ja hier nichts offenlegen. Ich denke es wäre nur wichtig, dir selbst gegenüber die Frage ehrlich zu beantworten. Nur so kannst du abschätzen, in welche der hier diskutierten Richtungen es überhaupt gehen könnte. Und dann die für dich richtige Entscheidung treffen.

Du scheinst ein großes Auffangnetz zu haben aus Leuten, die dich alle lieben. Egal wie es mit deinem Mann weiter geht, bin ich mir sicher, dass du zurecht kommen wirst.

Erstmal fährst du selbst in Reha, oder? Das wird dir sicher auch noch einmal viele Wege aufzeigen. Sowohl was deine neuen körperlichen Hindernisse angeht, als auch die psychologische Verarbeitung und Einordnung von allen Ereignissen der letzten Wochen. Und du wirst auf Menschen treffen, die in der gleichen Situation sind wie du, und bestimmt auch von dem Austausch profitieren.

Ich wollte deinen Strang nie kapern, entschuldige bitte! Ich wünsche dir alles Gute!

@Libellenfrau ja… das bleibt abzuwarten. Und ja, er hat sich jahrelang in einer Komfortzone befunden und ich war immer stark, verständnisvoll und liebevoll, habe ihn aufgefangen, wenn bei ihm „was nicht gelaufen ist“. Das war und ist mir auch bewusst und damit hatte ich bisher auch nie ein Problem… und wie einige von euch geschrieben haben, entsteht das Problem für mich erst jetzt, wo ich selbst auf Hilfe angewiesen bin… als ob er nicht „ertragen“ kann, dass er jetzt der „Stärkere“ von uns Beiden sein soll… er hatte neulich auch gesagt, dass er nicht erfüllen kann,was „wir alle“ von ihm erwarten. Er fühlt sich unter Druck gesetzt.

@Libellenfrau das stimmt…

Zitat von Sabi83:

Die Diskussionen hier finde ich tatsächlich anstrengend

Schön, das du, trotz des Thema unabhängigen Wortkämpfen noch bei bist.
Es sollte ja um Dich gehen, bei - nicht zwingend um deinen Gatten.

Jeder trägt da was als Päckchen zur Post, aber nicht jeder holt das Päckchen bei der Post ab.

Zitat von Sabi83:

er hatte neulich auch gesagt, dass er nicht erfüllen kann,was „wir alle“ von ihm erwarten. Er fühlt sich unter Druck gesetzt.

Ist natürlich auch heftig, was von jetzt auf Gleich, Euer Leben komplett aus den Fugen stellte.
Ich kann verstehen, das er sich irgendwie vor drückt - aber auch seine Flucht, mehrere 1000 km weit weg, ändert es nicht, mit was er sich auseinander setzen muss.

Ich finde das auch - nicht OK. Aber ich glaube, das du, Sabi, da gut aufgestellt bist - um dieses größere Riff zu umschiffen. Und er nimmt seine Probleme, seinen Druck ja mit, egal wo er sonst noch aufschlägt.

Er hat die Wahl, daran wachsen oder nicht.
Und du hast die Wahl, ihn so zu nehmen oder nicht.

Und jeder Urlaub geht irgendwann zu Ende - und siehe einer kuck, das Problem, vor dem er floh - ist noch da.
Blöd aber auch.

Sabi, ich lasse dir einen festen Knuddler da, das brauchen wir Alle ab + zu

@Sabi83 ganz davon abgesehen was dein Mann macht, du wirst zur Selbstständigkeit zurückfinden, deine Muskulatur kräftigen, verschiedene Prothesen ausprobieren, im gewohnten Gang durch die Gegend laufen, ich bin mir sicher, dass wenn man es nicht weiß, in Kürze niemand erkennen wird, dass du eine Prothese trägst.
Du bist motiviert, entschlossen, zukunftsorientiert und hast deinen Humor nicht verloren.

Mann hin oder her, du hast gute Leute am Start, das ist die halbe Miete, denk nicht allzuviel über seinen Antrieb nach, ich hoffe nur, dass er erkennt wie beschämend es ist, sich in den Urlaub zu verdünnisieren, anstatt zu Hause seinen Job zu machen, das Mindeste wäre einkaufen, kochen und Wischen, wenn er jetzt Freizeit hat dürfte das kein Problem darstellen.
Aber geschenkt, ..... bleib senkrecht Frau und pst..... Frauenpower hat schon was..... du weißt das ^_^.

Zitat von Sabi83:

die Kasse hat die Soforthilfe nach der Krankenhausentlassung abgelehnt. Grund: ich habe einen Ehemann. Der abgelehnte Antrag auf Pflegegrad steckt im Widerspruch

Du hast natürlich die Möglichkeit ziemlich zeitnah ein Widerspruch einzulegen, zumal es ja auch ein Widerspruch zu deinem Pflegegrad ist. Darf ich fragen, welchen Pflegegrad du derzeit besitzt?
Ämter lehnen bzw. Krankenkassen lehnen schnell mal Anträge ab, weil sie natürlich Geld sparen wollen. Kenne das aus Erfahrung, weil ich selbst mal vor x Jahren eine größere OP hatte.
Die Begründung, dass du ein Ehemann hast und daher kein Anspruch auf Unterstützung hast, könntest du natürlich argumentieren, dass er ja auch arbeiten geht, und dass du Gott sei Dank, ein so gutes soziales Netz hast, müssen sie ja nicht wissen.
Und außerdem geht es ja darum, selbstständig das Leben wieder meistern zu können.
Ich denke, dass du im zweiten Anlauf, mit einem weiteren Schreiben deines Arztes, warum die Notwendigkeit + Pflegegrades unabdingbar ist, gute Chancen hast, den Antrag durchzubekommen.
Viel Erfolg und Kraft.