Trennung nach Unfall, weil er rücksichtslos ist?

Ich versteh irgendwie nicht, wie man nicht differenzieren kann zwischen einer Person, die bei einer Grippe oder ähnlichem nicht hilft und einer Person, die am gleichen Tag ein ebenso schreckliches Ereignis hatte. Nämlich dem Tod der geliebten Person ins Gesicht zu sehen.

Das sind doch zwei komplett unterschiedliche Ausgangssituationen und ich verstehe wirklich nicht, dass man zum einen sagen kann, dass der TE etwas schreckliches passiert ist (zurecht), gleichzeitig aber komplett negiert, dass ihm eben auch etwas schreckliches passiert ist, bzw das als so wenig wichtig erachtet, dass er sich zusammenreißen muss, anstatt dass man erkennt, dass er vielleicht auch Hilfe braucht oder eine Tasse gereicht bekommen müsste.

Jeder Mensch reagiert anders. Das Verhalten der TE ist nicht die Regel. Sein Verhalten ist nicht die Regel. Beide brauchen Hilfe und können sich aktuell keine Hilfe sein. Wer war für ihn da? Wurde im Krankenhaus ein Seelsorger angeboten? Wurde abseits der Partnerschaft mit ihm gesprochen und auf ihn geachtet?

Hier wird das Wegfahren nur als etwas für ihn schönes bewertet. Urlaub, Palmen, Cocktails? Es ist aber eben durchaus möglich, dass es einem Fluchtreflex entspringt, dass er die aktuelle Realität komplett ausblendet, ausblenden muss, weil er sonst z.b. Flashbacks bekommt. Das sind Schutzmechanismen unserer Seele, genauso wie die Schockstarre, in die manche geraten, wenn jemand anders ertrinkt und die deshalb in dem Moment unfähig sind zu helfen.

Es steht außer Frage, dass man das langfristig aufarbeiten sollte. Für sich, aber auch auf der Paarebene. Genauso wie es wahrscheinlich den ein oder anderen Amokläufer weniger gäbe, wenn die psychische Dynamik im Vorfeld auffällig würde und er Hilfe bekäme. Natürlich. Da kann man als Gesellschaft wütend sein und an die Vernunft appellieren, aber die meisten Menschen sind nicht von Grund auf schlecht, sondern sie wurden schlecht behandelt und haben nicht gelernt sich anders zu regulieren.

Zitat von Olive70:

Oft wissen Ü50 und Ü60jährige Männer nicht, wie sie ihre Frauen bei einer Grippe versorgen und pflegen müssen. Sie haben keine Ahnung! Selbst ...

Ich glaube dir, dass du das selbst so erlebt und es dich (negativ) geprägt hat.

Aber, liebe Olive/Elfe, du hast uns auch mehr als genug von deinen gestörten Ex-Männern erzählt und du solltest nich alle Männer über einen Kamm scheren - nur, weil du dir stets die Falschen angelacht hast.

Ich habe es anders erlebt und kenne auch aus Freundes- und Bekanntenkreis viele positive Beispiele.
Selbst mein Ü70 Vater ist bei der Krebserkrankung meiner Mutter nicht abgehauen, sondern hat sich um sie gekümmert (immer zur Chemo gefahren, ihre eine Perücke besorgt, geputzt, Essen organisiert etc.) Dass du sowas nie erlebt hast, tut mir Leid, aber das ist definitiv nicht die Regel, sondern die Ausnahme!

Zitat von Olive70:

Lest Euch doch mal ein darüber, wie frisch kastrierte Kitten von ihren Geschwistern behandelt werden. Der Klinikgeruch stört sie

Es geht hier nicht um Kitten.
Es geht hier um etwas viel schwerwiegenderes - und ausnahmslos nicht darum, was bei dir los ist.

Zitat von Olive70:

Ich habe viele Berichte von Frauen gelesen,

Lesen und selbst erleben, immer noch zwei Paar Schuhe sind.

Zitat von Olive70:

und falsch geprägt.

Und bis heute nichts daran geändert.

Und egal, mit welchen Nick du schreibst . du outest dich selbst.


sorry, Sabi - aber es gibt User, die kapern Themen, um ihr krudes Weltbild zu untermauern.

Gehts hier noch um die TE?

Zitat von alleswirdbesser:

Also könnte man alle Straftäter statt ins Gefängnis besser in die Psychiatrie schicken und versuchen sie zu therapieren?

Mir geht es um Verständnis der Materie und Prävention. Dir aber offenbar nur um deine eigene Wut. Schade.

@Yoffi weisst du, man sollte nicht alles schönreden und dulden, sorry, ich habe einen Achsenbruch am Schlepper und jetzt ein Trauma.
Mensch Meier, die Frau hatte einen schweren Unfall und man redet über das daraus resultierende Trauma des Ehemannes.
Es gibt für mich Grenzen, ganz ehrlich, sovieles wird heute therapiert, es regnet im Urlaub, ich konnte nur 2 mal an den Strand, ich brauche Therapie, die Enttäuschung wiegt schwer.
Diese Duldsamkeit, das nicht mehr einstecken können, etwas aushalten können und dennoch mit geradem Rücken zu gehen ist völlig unmodern geworden.
Die Jammerhähne werden hofiert, ein schiefer Blick und das Bubchen bricht in Tränen aus, wieso guckt diese Frau auch so böse.
Herausforderungen lassen nicht mehr wachsen, sondern zu Therapien laufen, weil man nicht mehr beissen kann.
Wer nicht in irgendeiner Therapie ist, ein Trauma hat oder depressive Stimmungen, ist nicht normal.
Soetwas ist für mich einfach nicht nachvollziehbar.

@Carbon diese veralteten Meinungen sind noch weit verbreitet, ich weiß. Stark sein ist ziemlich ungesund, aber was erzähl ich.

Der Mann war bei dem Unfall dabei und hat alles mit ansehen müssen. Wenn du das mit Regen vergleichst habe ich ziemliches Mitleid mit deinem Umfeld.

@Yoffi und? Die Frau war das Unfallopfer und jetzt?
Sorry, ich habe ebenfalls einiges erlebt und gesehen, man kann nicht jedesmal ein Fass aufmachen und andere behelligen.
Ich bin erwachsen und muss Herausforferungen stemmen, Kinder können zu den Eltern laufen, korrekt.
Ein Erwachsener sollte in der Lage sein, die Lösung zu sehen, weniger das Problem, emotional zu sein muss man sich auch leisten können, das sage ich, weil ich weiss, dass Heulen und Tränen das Problem nicht lösen werden, sondern die Analyse, die Zielsetzung und die Maßnahmen.
Hier, schwerer Unfall der Frau mit Fußamputation, Ziel,... Selbständigkeit zu erreichen, Maßnahme, Hilfestellung bis Ziel erreicht, weil man diese Person liebt und man DANN eigene Befindlichkeiten einmal zurückstellt, von anderen erwartet man soetwss selbst von Fremden.

@BernhardQXY Blödsinn ich habe bisher nie gemeldet, andere umsomehr.