@Yoffi:
Aber zwischen A-loch von klein auf (ob er früher schon so war) und lähmender Traumatisierung gibt es doch auch noch anderes.
Z.B. Menschen, die nur bis zu bestimmten Bedürftigkeiten helfen und sich dann konsequent selbst der nächste sind. Dieses A-loch Gen zeigt sich dann eben 16 Jahre lang nicht, sondern erst, wenn es durch besondere Anforderung (Unfall, Geburt eines Kindes) getriggert wird.
Und selbst wenn Deine These, dass Sabis Mann so schwer traumatisiert wurde, dass er nur urlauben und verdrängen, aber nicht helfen oder um Hilfe bitten kann, wahr sein sollte:
Ist es einer frisch Amputierten zumutbar, für einen Mann mit solch einer Behinderung jetzt noch da zu sein?
Finde es übrigens auch der TE gegenüber etwas unsensibel zu schreiben, gehen kann sie jederzeit.
Sabi selbst schreibt, dass Arbeiten im Homeoffice gerade das einzige ist, was sie bis zum Eintreffen der Prothese wirklich tun kann. Auf ihre Beschränkungen, Behinderungen, Bedürfnisse gehst Du gar nicht ein.
Als ob es für eine verheiratete, volljährige Frau nicht demütigend und hochnotpeinlich ist, zum Vater ziehen zu müssen, weil der Ehemann in Urlaub fährt statt zu helfen.
Und wie steht es denn um die Heilungsprognose dieses Mannes?
Nachdem er die Notwendigkeit, seine Depression behandeln zu lassen, um sein Umfeld nicht zu belasten, schon nicht erkannt hat, gehe ich davon aus, dass er noch viele Urlaube an der Sonne verbringt, bevor er den ersten eigenen Euro für eine zügige Traumatherapie ausgibt.
Als hier jemand schrieb, dass der Mann ja wohl hoffentlich für die Wochen seiner Abwesenheit eine Haushaltshilfe bestellt habe, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Unabhängig von der eigenen Kraft, Sabi zu helfen, sieht dieser Mann sich doch auch nicht im entferntesten in der Verantwortung, für ihr Wohlergehen Sorge zu tragen.
Und bei allen psychologischen Begründungen hierfür: Ein Partner, der keine Verantwortung übernehmen kann, wenn man ihn braucht, darf gerne ein guter Freund sein, aber eben kein Partner und Ehemann.
Dieser Mann hat ja offensichtlich noch nicht mal ein soziales Netzwerk, das ihn zur Verantwortung zieht. Und wenn er nicht mal Freunde oder Familie hat, die ihm die Ohren langziehen, wenn er 4 Wochen nach einem schweren Unfall ohne Ehefrau in den Urlaub fährt, und ihn nicht zum Psychologen schleppen, wenn er ganz offensichtlich komplett neben sich steht und sich wie ein Ar. verhält, ist als Lebenspartner nicht geeignet.
Selbst wenn Sabi seit 16 Jahren über viele seiner Schwächen hinweg sieht und sich mit ihnen arrangiert, ist sie jetzt möglicherweise in die Lage versetzt worden (bzw. gezwungen), mehr an sich zu denken und nicht mehr alles mitzumachen und abzufedern.
Die nächsten 16 Jahre darf Sabi ihr eigenes Wohl ernster nehmen. Und wenn ihr Mann da mitgehen kann, wunderbar. Wenn er das (aus welchen Gründen auch immer) nicht kann, sollte er den Anstand haben, sich aus der Verantwortungsposition Ehemann zu entfernen. Und das nicht nur temporär mit TUI.
29.09.2024 16:34 •
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