*hust* *hust*
Viertelfinale! Ha! Gott, bin ich diszipliniert, dass ich schon seit halb 8 im Büro hocke. Und das nach dem Abend....
Patrick:
Eigentlich perfekt, wenn Du so vor den Kopf geschlagen bekommst. Meine Ex musste ich auch böse löchern, bis sie damit rüberkam, dass sie den Neuen schon fest im Visier hatte.
Das tut zwar gründlich weh zuerst, aber wenn man sich die Zeit nimmt nachzuschauen, WAS da eigentlich wehtut, dann kommt als Antwort häufig 'verletzter Stolz' zurück.
Ich erinnere mich, dass ich an meinem Küchenfenster (schon in der neuen Wohnung) stand und einen bösen Knoten im Bauch hatte, wie so oft nach der Trennung.
Ich lungerte da also rum und horchte in mich rein, welcher Natur der Knoten denn nun sei.
Dazu (- Tipp: Focusing!) stellt man sich Fragen, von denen man glaubt, dass ihre Antworten den Knoten im Bauch hervorrufen, bzw. auch wieder lösen können. Zumindest aber kausal daran beteiligt sind.
Ich stellte mir also u.a. die Frage, ob ich nun so betröppelt bin, weil sie weg ist. Keine Reaktion intern.....
Und irgendwann erwischte ich die Frage, ob ich vor allem an verletztem Stolz (MIR tut man das doch nicht an!) leide..., und siehe da: Es machte *plopp* und der Magen entspannte sich. Antwort gefunden.
Nicht, dass ich über die Antwort erst sehr glücklich war, denn man kommt sich ja schon 'ne Spur dämlich und egozentrisch vor, wenn man erkennt, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil des internen Horrors darauf zurückzuführen ist, dass man darüber angepisst ist, in die 2.Reihe verschoben worden zu sein.
Ich kann nur raten, sich damit zu beschäftigen und dem Verlust mal genau auf den Zahn zu fühlen...
Im Laufe der Zeit habe ich akzeptiert, dass die Antwort ist, wie sie ist, und dass es sogar sehr gut passt, denn so war das Loslassen wieder einfacher. Ich musste nur meinen Stolz in seine Schranken weisen und hinnehmen, dass ich eben abgelegt worden bin, ein anderer mir quasi 'die Show gestohlen hatte'.
Na und? Drauf geschissen, dachte ich dann irgenwann.
Man muss auch mal an seine Grenzen gestossen werden.
Laut Churchill ist die große Kunst, immer einmal mehr aufzustehen, als man hingefallen ist.
Der harte Cut ist wie der Stacheldraht um die Keksdose, an die Du ran willst, es aber eigentlich nicht darfst. Nun wird es quasi unmöglich. Also: Finger weg, ab nach vorne.
Ich wünsche Euch einen entspannten Freitag Morgen, mir einen erträglicheren Kater und einen schicken Gegner im Viertelfinale (NICHT die Trotteltruppe aus Gelsenkirchen, por favor).
Halt die Ohren steif, Patrick, und nimm es einfach hin.
Ich setze noch einen drauf und sage: Nimm es wie ein Mann.
Bei aller Modernität, darf man ab und an auch mal an die archaischen maskulinen Tugenden erinnern, den Hintern zusammenkneifen und die Dinge nehmen, wie sie sind, weil wir sie nicht ändern können.
Ich kann immer nur wieder versprechen, dass Euch weitaus bessere Zeiten erwarten, als Ihr Euch jetzt ausmalen könnt, wenn Ihr den Weg bewusst einschlagt, das Alte hinter Euch zu lassen.
Ihr würdet vor Neid erblassen, wenn ich Euch meine(n) gestrigen Nachmittag, Abend und Nacht ( ) schilderte.
Und jetzt kommt der Klopfer:
Ich gucke in der Halbzeit auf die Anzeigetafel, wo sie zur allgemeinen Volksbelustigung, Menschen und Paare aus dem Stadionrund einblenden.
Und wen zeigen sie? Meine Ex mit einem Typen, offenbar ihrem Neuen. Fett auf der Anzeigetafel, knutschend und feixend.
Ich dachte: 'Wie skurril ist das denn bitte?'
Und es war mir egal, ich hab nur über den Zufall gestaunt.
Der Frühling kommt.