Zitat von Patrick29:@hangover
ja, ich lese das... verstehe es auch - weiss auch das es richtig ist.
doch mein herz, der schmerz was auch immer verstehen das nicht.es ist wie mit engel und teufel auf den schultern. ich predige ja auch zu andern die ganzen dinge... selber rutsche ich besonders morgens in ein absolutes tief. ich begreife das ja alles... kann aber nicht akzeptieren geschweigedenn loslassen... mir kommt es vor wie ein riesiger albtraum.
ja, habe mir das buch besorgt...habe allerdings erst bis zur seite 30 gelesen... ich hatte bei den fragen anfangs gute 90% mit ja beantwortet.ich habs dann weggelegt weil es mir zu weh tat.
von welchen mitteln sprichst du?
Als erstes spreche ich von dem Buch, das Du weggelegt hast, Patrick.
Klar tut das weh. Das ist aber kein Grund, es nicht mehr zu lesen.
Ist ein bisschen wie das Klischee von der Medizin, die bitter sein muss, damit sie wirkt.
Ich hatte auch das Gefühl, das Buch (nein: die Gefühle, die das Buch ausgelöst hat) filetiert und röstet mein Herz auf offener Flamme.
Gelesen habe ich es in der ersten Woche nach der Trennung, in der ich bei Freunden in der Wohnung gewohnt habe, während sie im Urlaub waren.
Je mehr es wehtat, desto verbissener habe ich mir das Buch gekrallt und teilweise laut mir selber vorgelesen.
Patrick, ich weiss, dass ich doof klinge, aber Du brauchst jetzt auch Disziplin. Sicher hat jeder sein persönliches Tempo für die Meilensteine nach der Trennung. Dennoch ist der Weg für jeden steinig und dornig, also macht man ihn nicht gerne.
Aber da Du ihn eh gehen musst, kannst Du auch einfach loslatschen und ihn 'richtig' gehen.
Zuerst solltest Du einfach akzeptieren, dass es Dir geht, wie es Dir geht. Und die Mechanismen kennen, die dazu führen. Auch die banalen chemischen Abläufe zu kennen, ist gut, weil dann das Abstrakte der Situation etwas flöten geht. Wenn das alles nur das Produkt eines Chemielabors im Körper ist, dann ist es eben nix Verhextes oder Unveränderliches (plakativ ausgedrückt, aber so ganz unpassend ist das hier nicht).
Und dann schaust Du Dir die Hilfsmittel an, die Du nutzen kannst.
Hilfsmittel sind die oft erwähnten Sportaktivitäten (habe mittlerweile wieder Sixpack am Bauch. Nettes Abfallprodukt. ), der Austausch mit Freunden, das ganz bewusste Zeitnehmen für die Trauer, das ganz bewusste Wegschieben der Trauer (muss man trainieren, aber Du hast ja eh nix anderes vor derzeit. ), das (Wieder)Beleben von Hobbys, etc.
Quasi alles, was ablenkt, ist jetzt Hilfsmittel.
Verdrängen ist nicht angesagt, aber Du musst Dich nicht dem Schmerz ergeben und mit offener Brust den Todesstoß erwarten.
Ich habe meine Wut und Verzweiflung teilweise herausgeschrien, und dann habe ich angefangen, mich zu ergründen. Habe gelernt, in mich hineinzuhören, Gefühle wirklich zu analysieren und ihren Ursachen auf den Grund zu gehen.
'Focusing' ist da das Stichwort, das Dir bei Bedarf weiterhelfen kann.
Ansonsten, Patrick, ist die Frage nach den Hilfsmitteln eigentlich schräg.
Weil hier quasi alle 2 Seiten Hilfsmittel gepostet werden.....
Wenn Du liest, und wenn es nur der eigene Faden ist, müsstest Du Stapel von Hilfsmitteln kennen.
Dein Wille, das durchzustehen, bestimmt den Verlauf.
Du bist nicht Opfer, Du bist Teilnehmer!
Deine Gedanken (- Mantra nutzen!) bestimmen Deine Gefühle.