In den ersten Tagen habe ich etwas Homöopathisches zu mir genommen. Aber nur recht kurz.
Danach bestanden meine Antidepressiva aus Shiraz und Zinfandel. Allerdings im Freundeskreis verköstigt.
Morgen ist es übrigens exakt 1 Jahr her, dass Madame mir anvertraute, sie habe Schmetterlinge im Bauch, die da allerdings ohne meine Beteiligung flögen. Und das nach fast 8 Jahren...
Also, ich weiß wirklich gut, was Euch umtreibt.
Und ich kenne die Einsamkeit, die Kälte im Herzen, die heißen Attacken im Nacken, die schwitzigen Hände, die Überflutung mit Adrenalin und die dadurch erzeugte Zappeligkeit, die Schmerzen im Magen, das Zittern..., ich kenn das alles gut. Ich habe das alles Volley genommen.
Oder besser: Es hat mich Volley genommen.
Ich hatte einfach keinen Bock, mich davon kaputtmachen zu lassen. Und ich hatte und habe die besten Freunde der Welt. Fast alles andere ist unwichtig: Freunde braucht Ihr. Freunde, die zuhören, die keine Frage stellen, sondern einfach nur das anbieten, was Ihr braucht und das auch wissen.
Ich, Dauerkarte bei 96 seit Anfang der 90er, stand 5 Tage nach dem Ende mit meinen Leuten im Block. Sie haben mich _alle_ in Ruhe gelassen, keiner hat mich zugelabert. Aber sie haben mich in die Mitte genommen, mir ein B. in die Hand gedrückt, mich abgeschirmt und nach dem Spiel an die Hand genommen und aus dem Stadion gebracht.
DAS meine ich.
Medikamente sind sicherlich eine Option, wenn es gar nicht anders geht. Ich habe meine Freunde gehabt.
Und den Willen, daran nicht zu zerbrechen.
Mir geht's besser als zuvor. Die faulen Kompromisse der Beziehung sind weg. Ich wohne näher an meinem Umfeld, näher an meiner Tochter, habe eine Frau an meiner Seite, die weitaus besser zu mir passt...
So what?
13.03.2012 10:05 •
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