Hallo Roosalinde,
du hast mein Mitgefühl für alles!
Ich war (bin) in einer ähnlichen Situation, nur war meine Beziehung nicht so lange und mein Partner blieb noch etwas länger als deiner nach dem mein Vater ( der meine erste und wichtigste Bezugsperson in der Kindheit war) starb.Ich bin jetzt knapp zwei Monate getrennt, und kann dir meine bisherigen Einsichten mitgeben.
Mein Partner hatte wohl schon länger keine, einer Beziehung angemessenen Gefühle für mich, und ich hatte wahrscheinlich auch schon leichte reaktive Depressionen und Verlustängste, als ich plötzlich noch mit dem Tod fertig werden musste. Wahrscheinlich empfand mich mein Partner nicht als stabil genug, um mir früher zu sagen, was Sache ist, aber die Zeit in der mich er geistig und emotional nicht mehr im Trauerprozess unterstützen konnte, behinderte er mich darin. Rückblickend denke ich,er konnte und wollte sich schlichtweg nicht über einen längeren Zeitraum in meine Lage einfühlen beziehungsweise Gespräche, Trost oder Aufmunterung bieten, statt dessen versuchte er mich zu mehr Geselligkeit zu bewegen und reduzierte unsere exklusiv zweisame Zeit immer mehr.
Dadurch wurde mein trauriger Zustand und meine vorher bestehende Problematik noch verschlimmert,ich konzentrierte meine dafür übrigen Kräfte nämlich in dieser Zeit dafür, ihm und der Beziehung gerecht zu werden, nebenbei meine sehr anpruchsvolle berufliche Situation zu meistern.
Letztlich hat es mir wenig gebracht, dass wir dann noch einen wundervollen Urlaub zu zweit hatten und er mir gegenüber nicht früher ehrlich war...denn genau nachdem es mir etwas besser ging, nutzte er die Gelegenheit um mir die von mir zuvor mit viel Kraft verdrängte Realität all meiner Ängste ( andere Frauen usw.) zu bestätigen und die Trennung in die Wege zu leiten.
Ich habe nun also noch immer zwei Trauerprozesse zu verarbeiten, aber was ich dir sagen kann, die Zeit in der Beziehung in der sein Herz schon erkaltet war, war definitiv schlimmer. Und es wird besser. Man darf sich Zeit und Raum geben alles zu verarbeiten, für sich selbst da zu sein, weniger zu müssen...und es gibt andere wertvolle und liebe Menschen, die da sein werden! Auch für dich!
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
sappy
28.06.2016 20:02 •
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