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Trennung nach Sternenkind

phanero
Da bin ich wieder, nach zwei Jahren. Ich dachte, ich hätte einen guten Weg gefunden. Vor 1,5 Jahren haben ich einen tollen Mann kennengelernt, wir suchten uns 6 Monate später eine Wohnung zusammen und bald darauf wurde ich schwanger. Alles sehr schnell, aber auch so gewollt.
Ja, es gab Probleme. Wir haben uns gefetzt bis Dinge durch die Wohnung flogen, sind wir doch beide sehr temperamentvoll.
Trotzdem war die Schwangerschaft eine Zeit freudiger Erwartung. Wegen Corona waren wir beide die ganze Zeit im Home Office und irgendwie haben wir das auch hinbekommen.

Aber leider haben wir unsere Tochter im 9. Monat verloren. Ihr Herz ist einfach stehen geblieben. Das ist grausam genug, aber wir waren uns in den ersten Tagen danach unglaublich nah und machten vorsichtig neue Pläne.
Irgendwie kippte das Verhältnis aber. Er wurde immer wütender und ich immer trauriger, wir konnten uns nicht mehr gegenseitig halten. Ich wünschte mir die Nähe zuruy, die wir anfangs noch hatten, aber er konnte sie nicht mehr geben. Dann kochte eine kleine Alltagsstreitigeit dermaßen über, dass wir uns nur noch verletztende Worte entgegenwarfen.

Er will sich nun trennen. ich bin am Boden, sehe ich doch die gemeinsame Zukunft in Scherben liegen. Ich bin jetzt freiwillig in eine Klinik gegangen, um erstmal Abstand zu gewinnen. Es sieht nicht gut aus. ich kann nicht mal richtig um meine Tochter trauern, weil mich das alles so belastet.

Ich tigere den ganzen Tag nur unruhig herum. Er will nicht mit mir reden und vielleicht ist das auch erstmal besser so. Er hat mich hierher gebracht, ganz besorgt, aber seitdem reden wir nur noch über Organisatorisches. Meine Freunden erzählt er, ich müsste ausziehen, sonst würden wir uns noch gegenseitig zerstören.

Ganz klar ist, er trauert auch. Aber anders.
Evtl. probieren wir noch 3 Sitzungen mit einer Paartherapeutin.

Aber ich habe auch meine Gedanken dazu. Hängengelassen in einer solchen Situation? Welcher Mann tut so etwas?

10.03.2021 08:31 • x 2 #1


Zweizelgänger
Hallo, es tut mir unheimlich leid, was du erleben musstest.
Ich stelle mir das wirklich schrecklich vor und kann mir gar nicht vorstellen wie du dich fühlen musst.

Ein solches Erlebnis scheint leider oft zu Trennungen zu führen.
Verstehen kann ich das auch nicht, aber ich lese immer wieder davon.
Es ist einfach ein traumatisches Erlebnis, das bestimmt auf beiden Seiten schwer zu verarbeiten ist.
Allerdings stelle ich mir deine Position noch viel schlimmer vor.
Ich kann also verstehen, dass du seine Hilfe und Unterstützung brauchst.

Wenn du gerade in einer Klinik bist, müsste es ja vielleicht sogar möglich sein, dass ihr mal zusammen ein Gespräch mit einer Therapeutin bekommt (besser vielleicht Therapeut und Therapeutin).
Vielleicht könnt ihr da mal über eure Gefühle sprechen und wieso da so ein Abstand entstanden ist.

Ich drücke dich mal und wünsche dir, dass du bald heilen darfst

10.03.2021 09:01 • x 1 #2


A


Trennung nach Sternenkind

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D
Hallo,
du musst nicht erneut einen Beitrag zu deinem Thema eröffnen.
In Anbetracht der Schwere, die deinem Thema anhaftet, dauert es mitunter auch länger, bis sich jemand äußert und die richtigen Worte gefunden hat.
So kann ich zum Beispiel nur alles Gute wünschen und das du diesen Verlust verarbeite kannst.

10.03.2021 11:51 • x 3 #3


Tee-Freundin
Hi.

Mein Beileid für Dich.
Es tut mir Leid, dass es Dir so schlecht geht, denn es ist schwer und eine gr. Last, das Kind zu verlieren und alles weitere.
Fühl' Dich mal ganz fest gedrückt.

Dein Partner ist denke ich auch überlastet von allem.
Kann nicht mehr.
Kind verloren, vielleicht auch hier die Frage ob er was falsch gemacht hat / was hätte anders machen können, trauernde Partnerin, ewiges Home- Office, begrenzte Möglichkeiten Leute zu treffen und sich zu erholen, fehlen eines Rückzugsortes, gr. Ungewissheit für Leben und Zukunft, Konflikte mit Dir, die innere Balance eines Brummkreisels...

Erstmal nicht miteinander zu reden oder eher nur freundlich zu schreiben, ist glaube ich für Dich und deinen Freund gerade besser. Damit ihr beide etwas zur Ruhe kommen könnt.

Was würde Dir gerade wirklich helfen?
Ich finde es schonmal gut, dass Du in eine Klinik gegangen bist und Dir 1. Hilfe geholt hast.
Kannst Du dort seelsorgerische Unterstützung bekommen?
Dürfen Dich liebe Menschen besuchen?

10.03.2021 11:58 • x 1 #4


Heffalump
Zitat von phanero:
Ganz klar ist, er trauert auch. Aber anders.

eben

und nicht jeder taugt zum tröster.

10.03.2021 11:59 • x 3 #5


P
Hallo @phanero

Erst mal mein tiefes Mitgefühl und Beileid für dein verlorenes Kind!

Gut finde ich, dass du in einer Klinik bist und somit Zeit für dich hast, um besser zu verarbeiten.

Mein 1. Gedanke war bei dir: Es hat alles nicht sollen sein.

Klingt traurig, aber manchmal passieren Dinge im Leben, die nicht ohne Grund sind.

Was deinen Partner betrifft: Er sieht nachdem allem einfach wohl auch keine Zukunft mehr und da ihr euch ja auch sonst wohl immer sehr in die Wollte gekriegt habt, ist es vielleicht auch wirklich besser, da nicht mehr wirklich mehr aufzubauen/aufzuzwingen auch!

Das Schicksal entscheidet manchmal einfach.

Ich wünsche dir für deinen Aufenthalt in der Klinik ganz viel Kraft und Mut, dich selber wieder zu stärken und positiver wieder in die Welt zurückzukehren! Bleib solange wie möglich dort! Ein Klinikaufenthalt kann immer gut sein

L G Pinkstar

10.03.2021 12:01 • x 3 #6


MissGeschick
Hallo, ich habe das selber auch erlebt, und deshalb kann ich dazu nicht viel schreiben. Mir fehlt die Distanz zu diesem Thema um hilfreich zu sein. Aber ich kann dir sagen, dass du nicht allein bist. Ich kenne diesen Schmerz und habe auch lange gebraucht mich dem in voller Größe zu stellen. Mach nur langsam, in deinem Tempo. Zu deinem Mann fällt mir nicht viel ein. Aber Paarsitzungen sind einen Versuch wert. Und sei es nur um sich gegenseitig zu verstehen. Ich schicke dir eine große, warme Umarmung und alle Kraft der Welt für die Verarbeitung.

10.03.2021 12:12 • x 11 #7


Z
Ach, Mensch @phanero

Mir tut das sehr leid, was ihr da erleben müsst.
Dafür wünsche ich euch Beiden ganz viel Kraft.

Ihr seid Beide in einer absoluten emotionalen Ausnahmesitustion.

Kannst du für dich in der Klinik zur Ruhe kommen?
Ist das eine Klinik für emotional belastende Situationen?

10.03.2021 13:56 • x 1 #8


Scheol
Der Mensch neigt dazu , auch bei dem Thema zu differenzieren .

Ich darf mehr trauern als wie ein anderer. Der andere darf nicht trauern weil er nicht so nahe war. So mit kein Recht hat zu trauern.

Das ist nicht richtig.

Jeder hat ein Anspruch zu trauern. Zu verarbeiten , zu realisieren.

Es gibt Menschen die sich nach Verlustfällen trennen , aus heiterem Himmel.

Sie sagen sich , ich bestimme WANN jemand aus meinem Leben geht.
Und es kommt zur Trennung aus Beziehungen. Oft kommen diese nach einer Weile wieder.

Es gibt Menschen , die sich trennen, und sogar das Türschloss wechseln. Um Distanz zuhalten.



Ob diese Beziehung, wie anfangs beschrieben , überhaupt passt,........ und es deshalb nach diesen berühmten 2 Jahren auseinander gegangen ist.
Kann möglich sein.

10.03.2021 15:05 • x 1 #9


D
Zitat von Dönertier:
Ich weiß wovon ich rede !

Mag sein.

Hier geht es aber um eine ganz elementare Sache für viele.

Ein Kind ist gestorben.
Noch bevor es die Chance hatte die Welt zu erkunden.
Grundsätzlich sollte das Leben so nicht funktionieren das Kinder vor ihren Eltern sterben.

Fühlt sich selbst für mich falsch an, auch wenn ich mit dem Thema sonst nix am Hut habe.

10.03.2021 16:40 • x 3 #10


LeTigre
Zitat von GinaFelicitas:
Du bejahst es einem Menschen der gerade sein Kind verloren hat, zu schreiben Besser so... ? Nun, was mir zu so viel Empathie einfällt schreibe ich hier lieber nicht, sonst wäre mir eine Sperre im Forum garantiert.


Ich habe das besser so eher auf die befürchtete Trennung bezogen und die anschließenden Worte als Rat für die Zukunft. Denn unabhängig davon ob so ein Rat gerade jetzt kommen muss, hat er ja schon Recht. Sie beschrieb die Beziehung als überstürzt und unharmonisch. Für Kinder ist so eine Situation wirklich nicht schön und davor hat er warnen wollen, so wie ich das verstanden habe. Und nicht: für das Kind ist es besser nicht geboren worden zu sein.

Die Trauer um ein verlorenes Kind mag ich mir nicht vorstellen und ich bin mir sicher, das kleine wird geliebt und wäre geliebt worden. Aber ich meine auch herausgelesen zu haben, dass die TE gerade in diesem Thread über ihre Beziehung schreibt und nicht schwerpunktmäßig über die Fehlgeburt.

An die TE: Ich habe selbst ein Kind und ich will mir gar nicht vortsellen, was du durchmachst.

Natürlich müsste dein Partner jetzt für dich da sein, aber sieh es mal so: auch er hat sein Kind verloren und fühlt sich wahrscheinlich ebenso hilflos, traurig und ist überfordert. Ich glaube er kann dir einfach gerade nicht so beistehen, wie du es brauchst, weil er selber Beistand braucht. Nach solchen traumatischen Erlebnissen fühlt und denkt man Sachen, die einem sonst nie in den Sinn kämen. Bitte vergiss das nicht. Ich finde es gut dass du schnell reagiert hast und in die Klinik gegangen bist. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen. Ich hoffe natürlich dass die Paartherapie euch wieder näher zusammenbringt. Und gib dir und euch Zeit. Du schreibst ja selber dass ihr alles sehr schnell angegangen seid und es immer wieder Streit gab. Überfordert euch nicht selbst mit diesem Tempo und den ganzen Plänen, sondern schaut dass ihr erstmal verarbeitet was passiert ist.

Ich wünsche dir alles Gute!

10.03.2021 16:40 • x 6 #11


S
Zitat von Dönertier:
Ich weiß wovon ich rede !


Darf ich dich freundlich bitten, hier nichts mehr Weiteres zu schreiben?

10.03.2021 16:42 • x 1 #12


S
@phanero
Vielleicht hältst du dich so lange raus bis die Sache geklärt ist.

Normalerweise werden hier solche Schicksale mit der angemessenen Rücksicht und Empathie aufgenommen.

10.03.2021 16:51 • x 5 #13


H
Zitat von Pinkstar:
Für dich ist also klar, Frauen, die nicht perfekt sind, dürfen keine Kinder bekommen. Alles klar Herr Kommissar! Liebe @Forenleitung ich bitte um Entfernung dieses Exemplares! Danke!


Wow, dieses Thema berührt mich sehr und ich bin ein Mann (!). Ich kann mich sehr gut daran erinnern, als eine meiner Lehrerinnen damals ein Kind verloren hat.... Ich war gerade mal 15 Jahre alt und bin damit gar nicht klargekommen...

Deshalb möchte ich mich nicht wirklich zu solchen Themen äußern, aber vergesst bzw. überlest bitte einfach solche Pappnasen, die hier sinnloses Zeug schreiben. Da benötigt man keine Forenleitung ....

VG Holzer60

10.03.2021 17:28 • x 5 #14


Forenleitung
Hallo,

dieses Thema wurde soeben aufgrund zahlreicher Meldungen und privater Nachrichten geschlossen. Ein zuständiger Moderator wird das Thema zeitnah prüfen. Es wird so schnell wie möglich wieder freigegeben.

Wie @Holzer60 bereits richtig angeführt hat, ist es nie zielführend Beiträge zu melden aber dann selbst aktiv zu werden. Wenn wir es nicht schaffen innerhalb kurzer Zeit zu reagieren, enstehen schnell über mehrere Seiten hinweg erbitterte Auseinandersetzungen. Daher ist es am hilfreichsten, wenn man gemeldete Beiträge ignoriert und versucht sachlich zu bleiben. Vielen Dank für euer Verständnis.

Liebe Grüße

10.03.2021 17:36 • x 5 #15


A


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