Mittlerweile sind 2 Monate vergangen. Die Scheidung ist am 1.2. über die Bühne gegangen. Seit heute gehört mir meine Wohnung alleine und der Rechtsanwalt ist auch schon bezahlt.
Vor zwei Monaten habe ich nicht geglaubt, dass ich den Schock der Trennung überleben kann.
Aber ich habe schon viel geschafft. Ab dem Zeitpunkt der Scheidung ist es mir von Tag zu Tag psychisch besser gegangen. Natürlich hatte ich Hilfe durch meine Therapeutin und meinen Psychiater. Aber warum sollte ich mir keine Hilfe holen, wenn es welche gibt?
Meine Tage sind strukturiert, ich habe viele alte Kontakte wieder aktiviert, gehe teilweise alleine ins Theater, für klassische Konzerte konnte ich meine Freundin begeistern. Ich weine nicht mehr, wenn mich jemand danach fragt, wie es mir geht. Ich kann offen über das scheitern unserer Ehe reden. Ich habe eingesehen, dass nicht nur mein Mann schuld an unserer Trennung war, auch wenn er sie dann doch sehr überraschend ausgesprochen hat, sondern dass ich durch meine Ängste und Klammern ihn psychisch belastet habe. Aber an meinen Ängsten arbeite ich.
Ich kann mich auch schon alleine in meiner Wohnung wohlfühlen, ohne gleich vollständig in Trauer zu verfallen. Jeden Tag am Abend Danke ich dem lieben Gott für den schönen Tag - es gibt wirklich jeden Tag irgend etwas Schönes in meinem Leben.
Sehr geholfen hat mir das Buch Wenn der Partner geht - ich probiere alle tips aus, die ich in diesem Buch gefunden habe. Noch heute sage ich mir 300 mal laut vor, dass ich bereit bin, zu akzeptieren, dass unsere Partnerschaft beendet ist.
Es wird noch dauern, bis ich wieder ganz glücklich sein kann, aber ich bin auf dem richtigen Weg und das hätte ich vor 2 Monaten nicht geglaubt, dass das überhaupt jemals möglich sein wird.
Kopf hoch an alle, die sich jetzt gerade im tiefsten Loch befinden - ihr schafft es, auch wenn ihr das zuerst einmal nicht glauben könnt!
20.03.2017 16:46 •
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