Zitat von Maria78: Mit ihm hatte ich das beste S. aller Zeiten, vielleicht lag es zum Teil auch an den Heiss Kalt Spielen, doch nicht nur. Da haben wir perfekt harmoniert und die Anziehung war stets beiderseits da. Das war stets der Punkt an dem unsere Trennungen scheiterten, so tragisch das klingt, doch es war wirklich hauptsächlich diese S. ohne die ich nicht leben wollte, konnte.
Kenne ich.
Es ist ein paar Jahre her.
Zu der Zeit, als ich ihn kennenlernte, ging es mir beschissen.
Zwei Jobs, Studium, Mutter lag im Sterben, Schulden
Nix klappte.
Und dann kam er, charmant, durchsetzungsstark, attraktiv und immer wieder betonend, dass er mich unterstützt und für mich da ist.
Er hatte kein Alk. (eher im Gegenteil, wenn ich mal zwei Gläser Wein an einem Abend getrunken habe, dann war das Grund zur Szene)
Es ging zum Glück nur 4 Monate.
Aber die Aussagen zum S. kann ich bestätigen.
Im Prinzip war der S. der Bis dato (!) Beste meines Lebens und im Nachhinein betrachtet auch unser Klebstoff. Alles andere funktionierte nicht. Keine gemeinsame Basis, nur Stress (hab das Drama mit Leidenschaft verwechselt wie ich mir irgendwann eingestehen musste)
Ich war zu der Zeit nicht fähig zu irgendwas, ich hab nicht vernünftig und regelmäßig gegessen, nicht mehr als 2 Std nachts geschlafen und hab mir jeden Schuh brav angezogen, den er mir zugeschoben hat. In der kurzen Zeit war ich wie ein zombie und Hab mich auch sehr geschämt.
Es gab ständig Stress, er war manipulativ und aggressiv.
Aber im Bett waren wir mega.
Es heißt ja nicht umsonst, dass der beste S. Versöhnungssex ist.
Bis du irgendwann merkst, dass es ausschließlich Versöhnungssex ist und dann im nächsten Moment denkst...Moment, was ist das denn für ein kranker Mist?!
Er war eifersüchtig auf alles und jeden wollte Beweisfotos wenn ich spontan nach der Arbeit mit Kolleginnen noch was essen war (du hast gestern nichts davon gesagt, weiß ich, ob du dich nicht mit einem Kerl triffst?!)
Hat versucht mich jeden Tag zu sehen. Ich fand das erst schön, so rein von der Vorstellung, obwohl es mich damals schon vollkommen erdrückt hat. Im Nachhinein war es sein Versuch, mich zu isolieren, um mich besser kontrollieren zu können.
Instinktiv und rein rational wusste ich natürlich damals schon, dass mir das alles nicht gut tut.
Aber ich war zu ängstlich und hab mich geschämt.
Er wollte quasi alles an mir ändern, meine Kleidung, mein Verhalten, mein Umfeld, meine Zukunftspläne. Nicht von jetzt auf gleich, aber immer wieder mit kleinen, feinen Nuancen.
Als ich ihn kennenlernte war ich zwar psychisch und physisch in einem echt miesen Zustand, aber mein Grundcharakter ist immer schon offen, extrovertiert, kommunikativ, reflektiert, freundlich, lustig, gesellig
In diesen 4 Monaten (die sich anfühlen wie ein jahr) wurde ich stiller, gereizter, ängstlicher, unsicherer, gehemmter hab alles hinterfragst und für mich zu meinem eigenen Nachteil entschieden.
Er hat schon recht, ich war da aber auch Vorlaut. Er meinte es doch nur gut, ich bin aber auch undankbar und anstrengend. Jetzt fühlt er sich schlecht wegen mir...
Er hat (entweder intuitiv oder wohlwissend und manipulativ) die richtigen Knöpfe bei mir gedrückt. Meine Glaubenssätze bedient.
Mein persönlicher tiefpunkt und gleichzeitig aber auch Hallo-wach-Moment war, als ich im Januar kurz nach Silvester mit ihm wieder einen Streit hatte. Einer von so vielen. Wir waren bei ihm (wie eigentlich meistens) und irgendwann hat ihm meine vorlaute, respektlose art so aufgeregt, dass er mich (mit Nachthemd) aif seinem Balkon ausgesperrt hat. Er hat die rolladen zugezogen und ist schlafen gegangen. Ich hab geheult und gebrüllt und irgendwann haben die Nachbarn im Haus gerufen, dass wir ruhig sein sollen, sie würden die Polizei rufen (es war nachts)
Das war der Grund, warum er die Balkontür aufgemacht hat. Nicht weil er Einsicht hatte, nö, weil er vor den Nachbarn nicht schlecht da stehen wollte.
Er hat mir meine Klamotten vor die Füße geworfen, meine Handtasche und mich im Treppenhaus bedroht.
Ich bin dann nachts im in dünnen Klamotten 1 Std zu Fuß nach Hause gelaufen und hab nur gezittert und geheult.
Der Großteil meiner Sachen waren noch bei ihm (ua meine geldbörse, mein Laptop für die Arbeit usw) ich musste also nochmal hin.
Mein Bruder ist mit mir am nächsten Tag hingefahren und hat es für mich geklärt.
Danach hat er mir noch wochenlang wütende Nachrichten geschrieben, stand immer wieder bei mir in der Siedlung, stand im Treppenhaus im dunklen Bis ich zur Polizei ging. Er war da kein unbekannter.
Seine ex hat ihm den Umgang mit der gemeinsamen tochter entzogen (was jetzt im Gegensatz zu seiner damaligen Aussage mir ggü schon das einzigst vernünftige ist)
Will sagen, du weißt, was zu tun ist.
Du bist auch nicht allein und es gibt nichts wofür du dich schämen musst.
Sei froh, dass keine gemeinsamen Kinder existieren.
Bleib dran, du machst genau das richtige!
Zitat von Maria78: ich habe versucht das Buch zu lesen, leider fand ich den Schreibstil unerträglich und mußte abbrechen
Und wie man sieht, hast du ja schon mal ne vollkommen richtige Entscheidung getroffen ️ (siehe buch)