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Trennung nach psychosomatischer Therapie

Waldfee47
Zitat von AaronB:
Leider löst Du nicht auf, warum Deine Therapeutin überhaupt Deinen Mann besprochen hat; die pauschale Annahme aber, ein Rat zur Trennung sei nicht legitim im Beratungskontext, geht spätestens dann fehl, wenn Gefährdung ein Thema ist.

Das ist klar, dass es bei Gefährdung anders aussieht. Es bezog sich auf eine Situation, wo es nicht um Gefährdung geht! Sie meinte damit, dass ein Therapeut für einen keine Entscheidungen treffen soll, sondern einem helfen soll, selbst gute Entscheidungen zu treffen. Einzelheiten aus meiner Ehe und meiner speziellen Situation tun hier nichts zur Sache.

08.09.2021 20:56 • x 2 #61


AaronB
Zitat von Waldfee47:
Das ist klar, dass es bei Gefährdung anders aussieht. Es bezog sich auf eine Situation, wo es nicht um Gefährdung geht! Sie meinte damit, dass ein Therapeut für einen keine Entscheidungen treffen soll, sondern einem helfen soll, selbst gute Entscheidungen zu treffen. Einzelheiten aus meiner Ehe und meiner ...


Ein konkreter Rat zur Trennung kann legitim sein, das hängt vom Einzelfall ab. In der Regel ist die therapeutische Rolle aber die eines Katalysators i.S. des Patientensystems, da gebe ich Dir Recht.

08.09.2021 21:32 • #62


A


Trennung nach psychosomatischer Therapie

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K
Ich weiß nicht was die Therapeutin zu ihm gesagt hat bzw. ihm etwas geraten hat.

08.09.2021 22:09 • x 2 #63


K
@Doppelherzchen

Ich glaube du solltest doch den ganzen Thread lesen. Dein Beitrag ist nicht ganz stimmig mit dem was die TE schrieb. Und führt den Thread in die hier oft üblichen Missverständnisse.

09.09.2021 05:02 • x 1 #64


K
@AaronB

Ich bin mir nicht sicher, ob hier jeder die Aufgabe einer Therapie und von Therapeuten kennen.

Es gibt Psychoanalysen und unterschiedliche Therapieformen mit unterschiedlichen Interventionen. Im klinischen Rahmen arbeiten Ärzte im Team und unterliegen regelmäßigen Supervisionen. Dort sind auch keine selbsternannten Therapeuten und Heiler, sondern studierte und in der Regel erfahrene Psychologen und Psychiater - letzteres also auch Mediziner. Hier wird nicht wie beim Katenleger beraten, sondern Patienten erhalten gesprächsgeführt die Möglichkeit sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Die Lösungen und Erkenntnisse kommen aus den Patienten selbst. Dass in einer Klinik eine Therapeutin einem Patienten zur Trennung rät ist sehr unwahrscheinlich. Das hier ohne Beweise weiter zu kolportieren, vereinfacht natürlich alles angenehm, weil die Buhmännin gefunden scheint und man nicht mehr weiter in die Tiefe denken muss.

Menschen werden auch nur dann stationär azfgenommen, wenn Gefahr besteht, dass sie sich oder anderen körperlichen Schaden zufügen könnten oder wenn sie normale Alltagshandlungen nicht mehr durchführen können und sich so schädigen.

Deshalb wird die Erkrankung des Ehemanns der Te auch nicht so sein, dass man ihm mal eben was rät und dann nimmt er es an. Es wird sehr viel tiefer gehen. Was diese Annahme von mir auch zeigen kann ist, dass die TE sehr wahrscheinlich sehr viel mehr durchmachen musste, als es hier anklingt. Das bedeutet aber auch, dass sie selbst Kraft benötigt, um ihrerseirs aus der Situation zu kommen.

Sie scheint bereits sehr reflektiert und ist ins Handeln gekommen. Das ist großartig und darin kann man sie wirklich nur bestärken.

09.09.2021 05:59 • x 1 #65


C
Zitat von KA_6:

Gelöscht, weil ich noch nicht alles gelesen hatte

09.09.2021 07:28 • #66


D
Zitat von Karili:
Dort sind auch keine selbsternannten Therapeuten und Heiler, sondern studierte und in der Regel erfahrene Psychologen und Psychiater - letzteres also auch Mediziner.

Stimmt absolut, bedeutet jedoch nicht, dass da nicht auch jemand dabei sein kann, auf den die Regel zutrifft, wonach alle Berufe mit Psy 'n Sprung in der Schüssel haben.

Der Ehemann von @KA_6 war wegen Panikattacken dort, die er in beruflichen Zusammenhängen hatte - richtig?
'rausgekommen ist er mit der Ansage, dass Beziehung - also auch private, auch die zu seiner Frau - nicht gut für ihn sei - richtig?
Also eine Lösung, die am eigentlichen Problem völlig vorbeigeht. Selbst mir als Laien fällt das auf.

Vielleicht hat der Ehemann von @KA_6 was missverstanden.
Dann aber hätte die Therapeutin das korrigieren müssen.
Hat sie aber offensichtlich nicht.
Was ist das? - Unseriös.

Oder: Die Therapeutin hat tatsächlich am eigentlichen Problem vorbeitherapiert.
Was ist das? - Unprofessionell.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass so was weitaus öfter vorkommt als einem lieb ist.
Ich selbst habe schon mehrmals solche Profis gebeten, doch bitte bei dem Thema zu bleiben, weswegen ich mich ihnen als Patientin vorgestellt habe. Wenn ich z. B. wegen Panikattacken angetanzt komme, dann will ich nicht lang und breit erklären müssen, warum ich es nicht so mit Alk. und Medikamenten habe. - Nein: nicht wegen einer Suchtproblematik (das hätten die vielleicht gern), sondern weil ich genau davor Angst und zudem sowieso den Kopf lieber klar habe.

Daher übrigens auch meine extreme Abneigung gegen alles, was mit Psychotherapie und Psychotherapeuten zu tun hat. Zu viele dieser Leute missbrauchen diese Materie, um lediglich Leute manipulieren, dadurch Macht ausüben und damit ihre eigenen Defizite verdecken zu können. Genau wie Geistliche.

Und zu viele fallen blind und gläubig auf dieses Pack herein.

09.09.2021 08:58 • x 3 #67


K
Ja, er ist wegen seinen Panikattacken und seinem vermeidenden Verhalten in die Klinik gegangen.
Ich sehe dass er sich dort entwickelt hat. Für mich einfach etwas zu extrem.
Jahrelang wollte er ständig meine Meinung und Einschätzung von mir haben.
Den Weg den er jetzt geht ist wieder ein anderes extrem.
Ein Beispiel: an einem WE ziemlich zum Schluss der Therapie, hatte ich zu ihm gesagt, dass ich finde dass die Hose nicht ganz zu dem T-Shirt passt.
Seine Antwort war: "Doch, finde ich schon"
In einem aggressiven Ton.
Es war nur ein Hinweis. Ist ok wenn er es so findet.
Hab das Gefühl, dass er jetzt mit aller Gewalt zeigen möchte dass er eine eigene Meinung hat. An sich ok. Dennoch hat er erst kürzlich, nach der Trennung, gesagt dass er selber oft nicht weiß was er will und fühlt.
Ich habe ein sehr gutes Feingefühl und kann Dinge sehr gut einschätzen (klingt jetzt etwas überheblich). Das habe ich mir aber auch erarbeiten müssen in meinem Leben, wie so viele andere Dinge. Mir wurde sehr wenig in den Schoß gelegt.
Habe einige Dinge erlebt, die hart waren. Aus jedem erlebten bin ich dann aber wieder raus gegangen mit viel Erfahrung.

Ist jetzt etwas anmaßend von mir, aber ich habe tief in mir das Gefühl, dass seine Entscheidung für ihn nicht die richtige war. Er hat mit Leuten über uns gesprochen und es so hingelegt dass er Bestätigung von ihnen bekommt für sein Handeln. So weit ist er noch nicht dass er alleine eine solch weitreichende Entscheidung trifft.
Das war kurz vor der Therapie ein sehr großes Thema. Es kam von ihm, dass er gesagt hat, dass er sich die Dinge oft so zurecht gelegt hat, dass es für ihn passend erklärt ist.

Hatte es glaub schon geschrieben Er meinte dass unsere Beziehung in der Therapie nie ein negatives Thema war, sondern dass er positiv von uns gesprochen hat.

Allein die Gespräche waren für ihn ausschlaggebend alles in Frage zu stellen.

09.09.2021 09:15 • x 2 #68


K
Was du beschreibst ist ein sehr unsicherer Mensch, der sic selbst wenig zutraut. Damit geht oft ein gewisser Opportunismus einher. Mein Eindruck ist der, dass er aus seinem Tunnel noch lange nicht raus ist und sich den Ursprung seiner Gefühle und seines Verhaltens noch nicht gestellt hat. Ihm hat seine Erkrankung klargemacht, dass da etwas ist. In der Therapie hat er offenbar die Krankheitseinsicht gewonnen oder gesichert und in der Therapie Punkte benannt, die zu seinem Unwohlsein beitragen.

Diese Punkte können aber auch Blendgranaten der Seele sein. Anstatt der wirklichen Ursache ins Gesicht zu sehen, wird ein leichter zu beseitigender Punkt ausgewählt. Und leider ist das nicht selten der eigentlich in Liebe mit einem Verbundenen.

@DonaAmiga: Beziehung ist wirklich als Begriff schräg und Partner setzt partnerschaftliches Verhalten voraus; suche jetzt also passendere Worte - Hilfe nehme ich dabei sehr gerne an

Wenn auch seine Schwester von ähnlichen Attacken und Gefühlen wie er betroffen ist, dann lässt sich schon vermuten, dass die Ursache für sein vermeidendes Verhalten und seine Panikattacken in ihrer gemeinsamen Familiengeschichte liegen. Interessant ist jetzt, und entspricht der Tendenz sich konfliktvermeidend zu verhalten, dass er zurück zu den Eltern gezogen ist. Dort kennt er die Mechanismen, Erwartungen an ihn und trotz aller Störungen, die das Elternhaus verursacht, ist es das warme, weil bekannte Nest. Hier kann er sich jetzt einreden, dass die Ursache seiner Probleme in eurer Ehe liegt, in seiner Unfähigkeit eine Ehe zu führen liegt. Bestärkt wird er dabei von seinen Eltern bestimmt auch.

Deshalb bist du sehr wahrscheinlich in der richtigen Denkspur, dass er erst am Anfang steht. Es ist jedoch seine Entwicklung und die wird durch die Therapie-Blase und das gerade fließende Adrenalin richtig finden, dich und die Kinder verlassen zu haben. Ich würde aber nicht ausschließen, dass sobald diese Kraft abnimmt, ihm die Lebenssituation bei den Eltern bedrückend erscheint und die alte Arbeit Angst auslöst, er wie ein Häuflein Elend vor deiner Tür steht. Für diesen spekulativen Augenblick würde ich mich wappnen. Er kann in einigen Wochen geschehen oder in zwei Jahren. Bau dir und den Kindern eine Welt auf, in der seine Gefühlsschwankungen kaum Auswirkungen haben.

09.09.2021 10:14 • x 2 #69


K
@DonaAmiga

Eine ganze Berufsgruppe zu verteufeln finde ich unfair. Ich selbst hatte eine großartige, weil toughe und ehrliche Therapeutin. Mit ihrer Unterstützung ist es mir gelungen noch einmal in die Abgründe zu sehen. Allein hätte ich das nicht gekonnt. Ich konnte mich mit meinen Erkenntnissen neu aufstellen und mir geht es gut.

Natürlich gibt es in der Berufsgruppe auch weniger Talentierte und auf das Geld Fixierte, die gibt es jedoch bei Friseuren und Bäckern auch. Im Gegensatz zu allein praktizierenden Therapeuten, sind in Kliniken Ärzte und es gibt Team- und Einzel-Supervisionen. Da finden sich faule Äpfel schnell.

09.09.2021 10:21 • x 1 #70


D
Zitat von Karili:
Ich selbst hatte eine großartige, weil toughe und ehrliche Therapeutin.

Ich auch. Die hat's genauso wahrgenommen wie ich.

09.09.2021 11:53 • x 1 #71


K
Fliegen jetzt gleich zurück.
Damit gehts mir gar nicht gut. Ich möchte gar nicht nach Hause. Habe schon immer wieder Angst vor der kommenden Zeit.
Und er hat mir auch noch geschrieben vor ner halben Stunde:
Guten Rückflug und wir morgen Nachmittag kurz telefonieren können.

10.09.2021 09:17 • x 1 #72


K
Sehr freundlich (Ironie Off). Freundlich auch hier schon mal einen Telefontermin zu bestimmen.

Schreib ihm doch wie es ist und wie du es hier geschrieben hast: Lieber XY, bitte habe Verständnis für meine Lage. Mir graut es davor nach Hause zu fahren. Bitte warte ab bis ich mich bei dir melden kann. Im Augenblick kann ich einen lockeren, unverfänglichen Ton nicht vortäuschen. Antworte auf diese Nachricht nicht, sondern erlaube mir die Zeit, die ich brauche, um mit dem ersten Schock der Trennung von mir zurechtzukommen. Vielen Dank

Schaffe dir Zeit und erlaube dir in deinem eigenen Tempo voranzugehen.

10.09.2021 10:29 • x 2 #73


W
Zitat von KA_6:
Fliegen jetzt gleich zurück.
Damit gehts mir gar nicht gut. Ich möchte gar nicht nach Hause. Habe schon immer wieder Angst vor der kommenden Zeit.
Und er hat mir auch noch geschrieben vor ner halben Stunde:
Guten Rückflug und wir morgen Nachmittag kurz telefonieren können.

Wird mir auch irgendwie mulmig beim Lesen.

Zitat von Karili:
Sehr freundlich (Ironie Off). Freundlich auch hier schon mal einen Telefontermin zu bestimmen.

Schreib ihm doch wie es ist und wie du es hier geschrieben hast: Lieber XY, bitte habe Verständnis für meine Lage. Mir graut es davor nach Hause zu fahren. Bitte warte ab bis ich mich bei dir melden kann. Im Augenblick kann ich einen lockeren, unverfänglichen Ton nicht vortäuschen. Antworte auf diese Nachricht nicht, sondern erlaube mir die Zeit, die ich brauche, um mit dem ersten Schock der Trennung von mir zurechtzukommen. Vielen Dank

Schaffe dir Zeit und erlaube dir in deinem eigenen Tempo voranzugehen.

@KA_6 Bleib mal schön bei Dir!
Lieber ne Tasse Tee (oder was auch immer Dir gut tut) und keine Telefonate mit ihm. Wozu soll das für Dich jetzt gut sein? Machs Dir nicht schwerer als Dein Bauchgefühl Dir eh schon vermeldet.

Bin da auch bei @Karili und finde, das geht noch wesentlich kürzer.

Hallo xy, ich brauche gerade (optional: nach meiner Rückkehr) Zeit für mich. Einen Zeitpunkt für ein Telefonat kann ich noch nicht absehen. Gruss (ohne xy)

Oder auch ganz legitim, angebracht und unverfänglich:
Morgen telefonieren passt leider nicht. Hab viele andere Dinge zu tun und melde mich, falls ich Redebarf habe. Grüße

Der Erklärbär führt nur dazu, dass Du Dich mehr erklären musst.
Du brauchst aber gerade ein gutes Bauchgefühl wie es klingt. Los jetzt.
Lass uns wissen, was Du geantwortet hast. In jedem Fall toitoitoi!

10.09.2021 11:03 • x 2 #74


K
@Waspy

Gehe mit deinen Vorschlägen absolut d'accord! Gute Kurztexte

10.09.2021 11:09 • x 2 #75


A


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