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Trennung nach mehr als zwanzig Jahren?

M
Nur zur Vollständigkeit halber.:
Für manche Menschen verliert eine Beziehung ihren Reiz / Kick, wenn Realität einbricht.
Wenn Du also eine Scheidung hinter Dir hast und vogelfrei bist,
KÖNNTE(!) Deine neue Partnerin das Interesse an Dir verlieren.
Jetzt kannst Du hinterher nicht sagen, dass es Dir niemand gesagt hat @pa2sg .

13.01.2024 17:26 • x 5 #31


K
@pa2sg
Sei dir bitte darüber im Klaren, dass es in deiner Ehe und Familie ab jetzt keine „Normalität“ mehr gibt. Genau genommen schon seit dem Zeitpunkt, als eine andere Frau dir gegenüber Wertschätzung gezeigt hat. Affären und Neuverliebtheit entstehen nicht durch Küsse oder S., sondern durch die Offenbarung der gegenseitigen Wertschätzung. Genau in dem Moment machen sich schon die ersten Hormone auf den Weg und beeinflussen deine Wahrnehmung in deiner Beziehung zu Frau und Familie. Normalität war gestern. Ab jetzt ist Ausnahmezustand. Wenn dir das klar ist, geht es vor allem darum, dir mit Hilfe ehrlicher worst-case-Szenarien verschiedene Modelle zu durchdenken, wie die Zukunft aussehen könnte. Bereite dich immer auf das vor, was um schlimmsten und am schwierigsten ist.

- wo wirst du leben?
- wie sehen ganz konkret deine finanziellen Rahmenbedingungen aus?
- wieviel Geld wird für Zugewinnausgleich und Versorgungsausgleich aufzubringen sein?
- wie werden eure Freunde und eure Familien damit umgehen?
- gibt es berufliche Konsequenzen?
- und vor allem: Wie und wo werden eure Kinder leben? Was müsste getan werden, um sie so wenig wie möglich unter all dem leiden zu lassen?

Und wenn du zu dem Schluss kommst, das alles bewältigen zu können, dann lass deine Frau daran teilhaben, dass ab jetzt Normalität Vergangenheit ist. Sie hat einen Anspruch darauf, zu wissen, wie ernst die Lage ist.

Ich weiß, in dir schreit alles danach, den Grund für die Trennung ausschließlich im problematischen Verhalten deiner Frau zu sehen. Du möchtest ihr gern sagen, dass es so nicht mehr geht und dass du dann lieber allein leben möchtest. Du WIRST aber nicht allein leben, so wie ich die Lage einschätze. Und das weiß deine Frau, sie kennt die Konkurrentin und sie sieht sie genau als das, eine Konkurrentin, die ab jetzt die besseren Karten hat. Das wird also das Verhalten deiner Frau wesentlich mit bestimmen.

Ich kann schwer einschätzen, ob deine Frau angesichts der unvermeidlichen Trennung zu konstruktiven Gesprächen bereit ist. Du kannst es versuchen, indem du in dem entscheidenden Gespräch relativ oft das Wort „WIR“ verwendest, und zwar für dich und deine Frau. „Ich will so nicht mehr leben, was sollen wir jetzt tun?“ Du kannst sie also mit einbeziehen, wenn es darum geht, eine neue erträgliche Situation zu erschaffen, in der ihr beide ohne Anwaltskrieg zu einer Lösung kommt.

Wenn es wirklich so ist, wie du schilderst…
Zitat:
dass sie mich und unsere Beziehung als gegeben ansieht, als etwas, das besteht und auf das sie einen Anspruch hat.


…dann wäre als erstes zu klären, dass das nicht das Fall ist. Dieses Modell gab es mal, es wurde aber von der Wirklichkeit in unserer heutigen Gesellschaft überholt. Sie hat einen Anspruch darauf:
- dass du sie ernst nimmst,
- dass du fair mit ihr umgehst und ihr keine Lügenmärchen erzählst
- dass du sie in alle Pläne bezüglich der Kinder mit einbeziehst
- dass du alle finanziellen Verpflichtungen erfüllst, die sich aus einer Trennung ergeben

…und vermutlich noch einiges mehr. Aber auf eine lebenslange Fortführung der Beziehung hat sie keinen Anspruch. Ebenso wenig wie du das hast. Es mag ihr schwer fallen, aber das muss sie zu verstehen lernen.

„Ich kann so nicht mehr, ich will so nicht mehr. Was machen wir jetzt?“ wäre also ein Einstieg. Offensichtlich kannst du ehrlich sagen, dass du keine Affäre führst, aber du kannst nicht ausschließen, dass du relativ bald wieder eine neue Partnerin hast, wer auch immer das sein mag. Die besagte Dame schließt es offensichtlich aus. Bis dahin ist alles wahr und kann so kommuniziert werden. Allerdings spricht sehr vieles dafür, dass sich das mit der besagten Dame noch mal ändert. Und das kann blitzschnell gehen.

Wichtig: Eine Verhaltensänderung deiner Frau zu erwarten, macht nur dann Sinn, wenn du auch wirklich ernsthaft daran interessiert bist, mit ihr im Kreis deiner Familie die zweite Lebenshälfte – oder zumindest einen großen Teil davon – zu verbringen. Auszuschließen ist das nicht, aber nur, wenn BEIDE das von Herzen wollen. Und das kann ich bei dir nicht erkennen. Und wenn du es eh nicht willst, dann solltest du das auch ehrlich sagen.

13.01.2024 17:29 • x 11 #32


A


Trennung nach mehr als zwanzig Jahren?

x 3


P
@Einraumwohnung Das sind jetzt viele Behauptungen. 15 oder 50 Prozent: Das sehe ich schon ziemlich realistisch, denke ich. Ich war auch ein Jahr in Elternzeit, damit meine Frau ihren Abschluss machen konnte. Hielt ich für eine Selbstverständlichkeit. Ich weiß, was Kinderbetreuung bedeutet. Ich habe einen ziemlich flexiblen Job, ich bin für die Kinder zwei bis dreimal in der Woche und mindestens drei von vier Wochenenden durchgängig da.
Ausflüge mit der Frau und den Kindern: Mache ich gern. Wenn es dann aber im Streit endet, weil meine Frau die Kinder anschreit, wenn sie Kinderdinge tun, die ihr nicht passen, dann ist es auch nicht gerade schön.

Aggressionen gab es schon sehr lange von ihr, mit der Freundin treffe ich mich deutlich kürzer. Ich habe auch nie versucht, meine Frau von ihr fernzuhalten. Wenn wir etwas zusammen machen, kann sie jederzeit mitkommen. Es ist halt auch organisatorisch einfacher, wenn man sich mit einer anderen Familie zusammentut zur Freizeitgestaltung

13.01.2024 17:29 • x 5 #33


I
Zitat von pa2sg:
Wenn wir etwas zusammen machen, kann sie jederzeit mitkommen. Es ist halt auch organisatorisch einfacher, wenn man sich mit einer anderen Familie zusammentut zur Freizeitgestaltung

Und nebenher mit der Frau dieser Familie den Absprung plant?
Ich glaube du vergaloppierst dich da iwie

13.01.2024 17:39 • x 3 #34


P
Hui, das geht ja ziemlich ab hier. Vielen Dank schon einmal für das Feedback, das schon gekommen ist und das auch weiter kommt.

Dass der Teil mit der anderen Frau unkonventionell ist, weiß ich selbst. Ich weiß sehr gut, dass sie nicht meine neue Partnerin sein kann, aber im Moment hilft die Gesamtkonstellation mir. Aber es ist in der Tat ungewöhnlich, wenn auch keine Sekte. Da kommt man auch an Grenzen dessen, was man in so einem Forum transportieren kann.

Trennungsberatung: Das ist wirklich eine sehr gute Idee, das nehme ich mit. So macht es auch eher Sinn als als ergebnisoffene Eheberatung.

Möglichst bald offen sein mit der Ehefrau: Nehme ich auch gerne mit. Dass ich nicht glücklich bin, weiß sie seit November. Aber seitdem ist es nicht besser geworden.

13.01.2024 17:42 • x 2 #35


M
@alleswirdbesser kannst Du nicht noch eine Einschätzung geben?
Ist aber schon recht viel zu lesen jetzt.

13.01.2024 17:46 • #36


R
Zitat von pa2sg:
seit November

Das ist natürlich auch kein wirklich langer Zeitraum, setzt man diesem 20 Jahre eingeschliffene Muster entgegen.
Was hat sie denn gesagt dazu, dass du unglücklich bist?

13.01.2024 17:46 • x 2 #37


tina1955
@pa2sg, wenn sie seit November weiß, dass Du unglücklich bist, hat sie keinerlei Anstalten unternommen, die Situation zu ändern oder das Gespräch zu suchen ?

Nimmt sie das so gelassen hin ?

Ich frag noch mal, schließt Du einen anderen Mann bei Deiner Frau aus ?

13.01.2024 17:52 • x 1 #38


E
Zitat von pa2sg:
Das sind jetzt viele Behauptungen. 15 oder 50 Prozent: Das sehe ich schon ziemlich realistisch,

Nein, Berufserfahrung ist das. Du bist nicht der erste Mann der sich trennt oder trennen will, die Geschichten sind daher zwar nie gleich, aber immer ähnlich. Die meisten Männer zählen dann auf, wie sehr sie „schon immer“ unter ihrer Beziehung gelitten haben und leider war ne Neue auch mit am Start. All diese Männer hatten Frauen, die gemein waren, nichts leisteten und unfreundlich waren und nix auf die Reihe bekommen.

Trenn dich. Die Begründungen und die böse Frau kannst weglassen. Ich beruhige dich insofern, dass keine einzige Frau (zumindest im meinem beruflichen Sektor) jemals „unterging“, nur weil ihr Mann sie verließ. Die kommen zurecht. Es tut weh und auch deinen Kindern, also muss euer Fokus darauf.

Was genau ist nun dein Anteil an der Geschichte?

Und womit willst du anfangen? Du wirst nicht umhin kommen, reinen Tisch mit deiner Frau zu machen; Evtl fängst du mit der Wohnungssuche an und suchst parallel eine Trennungsberatung auf, deinen Kindern zu liebe.

Ich drücke dir die Daumen, im Sinne deiner Kinder.

13.01.2024 17:54 • x 13 #39


R
Also ich finde diese Art von Freundschaft mit der Freundin sehr problematisch und ist in meinen Augen in einer Ehe nicht in Ordnung. Händchenhalten geht in meinen Augen nicht. Offene Gespräche ja, aber mehr? Ich habe auch zwei sehr gute Freundinnen, aber die würden mich für verrückt erklären wenn ich auf einmal mit ihnen Händchen halten würde. Mir würde das auch nie einfallen. Umarmen und drücken, ok aber mehr? Never.
Zitat von pa2sg:
Treue funktioniert nur, wenn es zu Hause einen liebevollen Partner gibt.

Das sehe ich anders. Treue ist unabhängig davon wie der Partner sich verhält. Die Treue hängt für mich (ich denke für die meisten Menschen) an der Partnerschaft, Beziehung, Ehe. Wenn Du also nicht treu sein möchtest/kannst dann beende die Partnerschaft/Beziehung/Ehe vorher.
Zitat von Birkai:
Aber ich finde es immer bedenklich, wenn ausschließlich ein Partner an allem Schuld sein soll. Das ist mir zu einfach gedacht und stimmt meist auch nicht.

Sehe ich auch so. Mein Gefühl ist das der TE hier nur seine Gründe bestätigt haben möchte statt wirklich mal offen mit seiner Frau zu reden. Und vielleicht zu versuchen die Ehe zu retten indem klar ausgesprochen wird, entweder wir arbeiten beide daran oder ich trenne mich. Ein solches Gespräch scheint es nicht gegeben zu haben.
Zitat von Renama:
Wir hatten einige Anläufe unternommen, die Beziehung wieder besser zu gestalten, nichts davon war wirklich über einen längeren Zeitraum tragfähig. Und dann wieder und wieder...ich habe irgendwann die Waffen gestreckt und das bislang auch nicht bereut.

Das scheint aber der TE noch nicht gemacht zu haben. Ja, er hat es versucht aber vielleicht muss er es ganz direkt und mit der möglichen Konsequenz (Trennung) ansprechen.

13.01.2024 17:58 • x 7 #40


R
@pa2sg

Also irgendwie tue ich mich schwer mit Deiner Freundin.

Ja ist es nun nur eine Freundin oder nicht? Ihr hattet doch schon 9-3..... oder Du hättest es gerne?

Wenn wirklich nicht, dann ist es mindestens eine emotionale Affäre. Klar darf Deine Frau da eifersüchtig sein, wiederum hat sie aber auch kein Problem damit, wenn Du mit den Kids + der anderen Familie unterwegs bist. Offenbar ist sie nicht so unternehmungslustig, sonst käme sie ja mit.

Genau Deine Rolle hatte meine Frau während ihrer 3-jährigen Affäre. Mir hat sie das auch als Freundschaft verkauft und wir haben auch alle zusammen immer mal was unternommen. Dass die Beiden sich an anderen Tagen für ihre Zweisamkeit trafen, hätt ich bis zum Schluss nicht für möglich gehalten.

13.01.2024 18:02 • x 7 #41


P
Zitat von tina1955:
hat sie keinerlei Anstalten unternommen, die Situation zu ändern oder das Gespräch zu suchen ?

Nimmt sie das so gelassen hin ?

Im Alltag: nein. Ich sehe keine Anstrengungen. Aber vielleicht ist es auch schon das Wenn-das-Pferd-tot-ist-steige-ab Stadium, vielleicht tatsächlich bei uns beiden.

Zitat von tina1955:
Ich frag noch mal, schließt Du einen anderen Mann bei Deiner Frau aus ?

Eigentlich schließe ich das aus, ja. Aber ich überwache sie natürlich nicht.

13.01.2024 18:04 • x 1 #42


M
Zitat von pa2sg:
Aber vielleicht ist es auch schon das Wenn-das-Pferd-tot-ist-steige-ab Stadium, vielleicht tatsächlich bei uns beiden.


Und Eure Kinder? -Wie geht es ihnen?

13.01.2024 18:15 • x 2 #43


I
Zitat von pa2sg:
Ich weiß sehr gut, dass sie nicht meine neue Partnerin sein kann

Du sprichst in Rätseln zumindest für mich… Ich dachte wenn ihr beide frei wärt, dann wäre das eingetütet? Also wenn du dich trennst und sie auch unglücklich ist, warum dann nicht?

13.01.2024 18:16 • x 2 #44


R
Zitat von Iunderstand:
Du sprichst in Rätseln zumindest für mich… Ich dachte wenn ihr beide frei wärt, dann wäre das eingetütet? Also wenn du dich trennst und sie auch unglücklich ist, warum dann nicht?

Irgendwas wird uns hier noch vorenthalten!

13.01.2024 18:19 • x 2 #45


A


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