158

Trennung nach mehr als 35 Jahren von einer Narzisstin?

Artur65
Hallo,
aufgrund eine schon länger anhaltenden Krisensituation, vielem Lesen und Internetrecherche bin ich auf dieses Forum Aufmerksam geworden. Habe hier schon viel gelesen und möchte so kurz wie möglich meine Situation schildern und erhoffe mir neutrale Einschätzungen. Tatsächlich war ich schon bei eine Psychotherapeutin, eigentlich mit einer anderen Intension, aber dazu später mehr.

Erstmal die Fakten: Ich bin männlich und noch nicht ganz 60. Meine Frau ist etwas jünger wie ich. Wir haben 2 erwachsene Kinder die auch das Haus mittlerweile verlassen haben. Wir haben beide gute Jobs und sind eigentlich finanziell unabhängig.

Zur Historie:
Diese lange Beziehung ist für uns beide auch die einzige gewesen. Sie war damals noch sehr jung (wie gesagt sie ist ein paar Jahre Jünger) als wir zusammen kamen. Die ersten ca. 2 Jahre waren wir, wenn wir alleine waren, sehr zärtlich zueinander, hatten aber aus Rücksicht auf ihr alter keinen S.. In der Öffentlichkeit wollte sie aber schon damals keine Zärtlichkeiten. Nach 2 Jahren hatten wir dann auch mal S., aber damals schon eher selten und die Zärtlichkeiten ließen nach. Ich habe aber immer Rücksicht genommen. Wir sind dann nah ca. 7 Jahren zusammengezogen und haben nicht viel später einen Bauplatz gekauft und mit viel Eigenleistung ein Haus gebaut. Dabei haben wir als Team sehr gut funktioniert, aber auch damals schon waren Zärtlichkeiten sehr selten und eigentlich nur in Verbindung mit S. und den gab es vielleicht 4 x pro Jahr obwohl ich häufig es versuchte, sie aber sofort, auch wenn ich nur etwas kuscheln wollte, ablehnte (sehr Kalt). Nach dem Hausbau und dem Einzug heirateten wir und es kamen die Kinder. Damit wurden körperliche Nähe und Zärtlichkeiten noch seltener. Ich nahm immer Rücksicht, weil sie hatte immer Stress, auf der Arbeit, mit den Kindern uns sonst wo. Da ich beruflich sehr flexibel bin und schon damals homeoffice nutzen konnte, habe ich sehr viel bei den Kindern gemacht, z.B. in der Kindergartenzeit ist sie morgens direkt auf die Arbeit und ich habe die Kinder fertig gemacht und in den Kindergarten gebracht und nach der Mittagspause auch wieder abgeholt. Sie hat dann, da nur Teilzeitarbeitend, den Nachmittag übernommen. Auch da haben wir als Team eigentlich gut funktioniert und auch mit uns gegenseitig Freiheiten geben, weil wir beide auch zeitintensive Hobbys haben. Es hat vieles eigentlich gut funktioniert, wenn man davon absieht das es quasie eine platonische Beziehung war/ist. Ich habe immer mal angedeutet das mir da was gewaltig fehlt, aber sie hat das entweder geblockt, das sie darüber nicht reden will, hatte gerade wieder irgendwelche anderen Probleme oder die Kinder nebenan störten. 2015 hatten wir dann mal wieder S. (in der Zeit waren wir dann bei ca. 1x pro Jahr). Dieser fand immer im dunklen statt, aber in einem Moment, erhellt durch ein Auto das draußen vorbei fuhr, sah ich ihr Gesicht und sah da nur Ekel und Abscheu. Ich brach ab ohne was zu sagen und ab da sagte ich, ich werde sie in keiner Weise mehr Bedrängen. Das Bedrängen sah so aus, das ich mich im Bett zu ihr drehte und sie aus Abstand einwenig an der Schulter streichelte. Drauf hin kam von ihr in 99,9% der Fälle eine Nein, heute nicht und das war es.
Da ich dann nicht mehr auf sie zuging hatten wir ab da gar keine körperliche Nähe mehr. Eine einzige Ausnahme will ich nicht verschweigen, als sie im Urlaub, mit etwas Alk. einmal auf mich zu kam, ich dann aber so überrascht war das es nicht funktioniert. Aber das wars. In dieser Zeit entwickelte sie dann auch Angststörungen und erforderte viel Beistand von mir. Dann kam dazu da ich viel Zeit in die Pflege meiner Eltern stecken musste und auch Stress in anderen Bereichen hatte. Dann starben kurz hintereinander 2 mir nahestehende Personen. Gerade in dieser Zeit hätte ich ihren Beistand und auch ihre Nähe gebraucht, aber es war eher umgekehrt, das sie von mir Beistand brauchte (obwohl die Verstorbenen mir viel näher standen). Sie war es immer die Unterstützung forderte und meine Probleme waren immer die kleineren. Ich bekam dann auch gesundheitliche Probleme in denen mir die Ärzte klar sagten, das die körperlichen Symptome sehr Wahrscheinlich auf Stress zurückzuführen sind. In der Zeit wurde mir klar das es so nicht weitergehen kann. Aber das ich den Bedarf nach nähe habe, konnte ich nie aussprechen, weil nach dem Erlebnis von 2015, mir es extrem wichtig war, das das von Ihr ausgeht und auch nicht im Ansatz eingefordert ist. Man sollte auch erwähnen das wir uns auch sonst in den letzten Jahren auseinander gelebt haben und die Kinder das Bindeglied, der Kitt waren, bis sie ausgezogen sind. Das merkt man noch heute wenn eines davon mal wider für ein paar Tag da ist, dann ist die Welt besser. Das sie aber merkte wie depressiv und antriebslos ich mittlerweile war, bat sie mich zu eine Psychotherapeutin zu gehen. Sie selbst ist wegen der Angststörung auch schon länger in Behandlung. Ich war dann 2 mal bei der Therapeutin und an sich war das auch recht gut. Am Anfang ging ich davon aus, das meine depressive Art und Antriebslosigkeit von schlechter Trauer und dem Stress ausgelöst worden wäre, sie kam aber sehr schnell auf das Problem in unserer Beziehung. Nachdem sie da einiges erfragt hatte, kam am Ende der zweiten Sitzung die Frage, ob ich, wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, noch Hoffnung habe, das sich die Beziehung wieder zum besseren verändert. Das musste ich verneinen, da das einfach zuviele Jahre sind in denen ich gewartet habe. Darauf hin meinte sie, das ich mich dann Trenn müsste. Mit dieser Aussage habe ich fast 6 Monate ohne was zu sagen weitergelebt. Dieses bewusst sein hat mich auch sehr belastet, weil eine Trennung so vielen Menschen weh tun würde, die mir wichtig sind, nicht nur meiner Frau und meinen Kindern, sondern auch meiner Mutter oder meinen Schwiegereltern und auch noch weitere. Dann kam es Anfang des Jahres zu einer Aussprache in der ich sowas wie einen Nervenzusammenbruch hatte. In dieser erzählte ich dann auch von dem Gespräch mit der Psychotherapeuten (bis dahin wusste sie nur, das ich dort war, aber nicht was herausgekommen ist) . Ich sagte auch den Satz der mir seit dem Besuch beim Therapeuten immer wieder durch den Kopf ging Ich möchte doch nur fühlen, das ich geliebt werde!. Sie bezog das natürlich auch komplett auf das Thema S., wobei es mir ja um viel mehr ging. 2 Tage später haben wir dann nach 9 Jahren das erste mal wieder miteinander geschlafen. Wir stellten uns wie Teenager beim erstem mal an und verhüteten auch nicht (nichts passiert außer Angst). 2 Tage später schliefen wir nochmals miteinander und mir viel da extrem auf wie überspielt sie wirkte und sich auch so verhielt. Es war total überdreht, als hätte sie irgendwo gelesen, wie mache ich meinen Mann im Bett glücklich. Es wurde mir so klar, das sie mir gerade einen Gefallen tat. Ich weis nicht ob ich mich wirklich ansonsten ab da von ihr distanziert habe, eigentlich glaube ich das nicht, aber heute behauptet sie das. Auf jeden Fall war nach diesem Abend dann auch Schluss mit jeglichen Zärtlichkeiten, das Buch war wieder zu und definitiv auch von ihrer Seite. Ich habe Anfang des Jahre, nach dem Gespräch mir gesagt, gib der Sache nochmal eine Chance und mir 6 Monate Zeit gegeben (habe ich nicht zu ihr gesagt). Die Monate waren einen Auf und Ab, es gab Gesprächsversuche in beide Richtungen, aber nie ein wirkliches Gespräch. Einmal, mitten am Tag, als sie reden wollte und ich sagte, das ich nicht die Kraft dazu habe, hat sie mir auch mit Suizid gedroht (dann kann ich mich ja gleich umbringen). Ich habe sie später darauf angesprochen und sie sagte, das wäre so rausgerutscht, würde sie allein schon wegen der Kinder nie machen. Auf den Tag genau, nach 6 Monaten fingen dann wieder körperliche Probleme an. Das zog mich dann nochmal runter, das merkte sie auch und es kam wieder zu Diskussionen. Anfänglich eigentlich immer sachlich und ohne zu schreien, Vor ca. 2 Wochen ist sie dann aber sehr laut geworden und hat mit Sachen geworfen (nicht gefährliches) und hat darin mir und auch anderen lauter Vorwürfe gemacht. Unter anderem wäre sie von den Kindern überfordert gewesen, sie hätte Burn out gehabt (sie hatte deswegen tatsächlich eine Rea) und ich wäre S.. Es ging auf einmal nur noch um sie. Ich habe daraufhin das Gespräch im ruhigen Ton beendet und ihr gesagte, sie soll doch bitte mal darüber nachdenken, das es gerade in ihrem Wutausbruch nur um sie gegangen ist und ich eigentlich gerade der bin, der sowohl Psychische wie auch körperliche Probleme hat und das ich Abstand brauche . Seit dem schlafen wir getrennt. Die Luft hier ist zum schneiden dick und wir versuchen uns aus dem Weg zu gehen. Wenn ich sie sehe hat sie einen sehr verbissen Blick drauf.
Noch erwähnen sollte ich, das sie eigentlich keine wirklichen Freunde hat, ich aber das Glück habe, einen sehr gute Freunde und eine sehr gute Freundin zu haben ohne die ich nicht die stärke hätte oft ruhig zu bleiben. Aber beide, mag sie nicht und auf die Freundin ist sie sogar Eifersüchtig.
Jetzt habe ich mich die letzten Wochen sehr viel damit beschäftigt was ich bin und will (das habe ich quasie vergessen) aber auch warum die Situation so ist wie sie ist und ob da was zu retten ist. Dabei bin ich auf den weiblichen Narzissten gestoßen. Auch ich hatte das falsche Bild von Narzissmus im Kopf (Selbstverliebt) und habe erst gelernt das richtig zu verstehen. Allmählich glaube ich, das meine Frau zumindest narzisstische Züge hat, weil sie hasst sich und ganz besonders ihren Körper (sie ist etwas Übergewichtig, hat mich aber nie gestört) und immer dann wenn es Differenzen gibt, geht es immer um sie und ihre Probleme. Ich stelle meine schon freiwillig ganz weit hinten an. Sie ist diejenige die uns immer mehr im Umfeld isoliert hat. Und auch ihre Probleme mit der Angststörung oder auch Panikattacken waren zeitlich auch immer dann, wenn bei mir gerade mal etwas anstand wo ich machen wollte.
Sorry das das jetzt so lange wurde, aber es musste mal alles so raus.
Würde gerne von euch hören wie ihr das ganze seht (der Bericht ist natürlich subjektiv von mir) und vielleicht waren welche schon in ähnlichen Situationen und können mir Tipps geben. Danke!

04.10.2024 15:19 • x 5 #1


Laetitia2024
@Artur65
Es tut mir sehr leid, dass du schon so lange unter der Beziehung leidest. Ich sehe es ähnlich, wie deine Psychotherapeutin. Du solltest dich von ihr trennen und den Fokus wieder nur auf dich und deine Gesundheit lenken. Du möchtest gesehen, verstanden und geliebt werden, wertgeschätzt werden. Dann suche dir eine Partnerin, die dich auch zu schätzen weiß. Deine NochFrau hat eigene, schwerwiegende, psychische Probleme. Es wundert mich nicht, dass du an ihrer Seite depressiv geworden bist. S. nur einmal im Jahr und das auch nur widerwillig ist auch nicht normal, geschweige denn gesund. Es ist ein Wunder, dass du das alles so lange ausgehalten hast.

04.10.2024 16:12 • x 11 #2


A


Trennung nach mehr als 35 Jahren von einer Narzisstin?

x 3


S
Zitat von Artur65:
vielleicht waren welche schon in ähnlichen Situationen und können mir Tipps geben.

Ich kann dir auf jeden Fall raten deine Schritte gut zu planen - entweder mit deinem Therapeuten oder mit einem versierten Experten auf diesem Gebiet.

Es gibt einfach eine Menge Fallstrecke bei einer Trennung von einem Narzissten und das kann dafür sorgen, dass man wieder rückfällig wird oder dass der Narzisst einen mit psychischer Gewalt extrem unter Druck setzt und/oder als Nachwirkung seine ganz Wut an dir entlädt.

Das sollte man definitiv nicht unterschätzen!

04.10.2024 16:18 • x 4 #3


E
Der einzige Tipp, den ich dir geben kann ist, dich zu trennen und bestmöglich für deine Kinder zu sorgen.

Oft wird so ein Schreiben im Forum auch als Ersatz für echte Handlungen verwendet. Meiner Meinung nach ist dir nicht gedient, wenn ich schreibe wie könntest du das so lange ertragen.

04.10.2024 16:18 • x 2 #4


Libellenfrau
Ich weiß nicht, ob sie Narzisstin ist. Ein unglückliches Leben reicht doch, um psychische Probleme zu haben. Mir kommt es vor, als hättet ihr innerlich nie richtig zusammengefunden, aber äußerlich funktioniert. Vielleicht ist ihr S. nicht wichtig, vielleicht auch der S.,den sie bei dir kennengelernt hat. Das ist kein Vorwurf an dich, wenn ihr nicht kompatibel seid. Wie du euer Leben beschreibst, wie eine vorgefertigte Bahn, und Gewohnheit und materielle Sicherheit ist der Kitt. Die Kinder gaben euch eine Illusion einer Familie. Aber die Substanz fehlte: Die Eltern, die einander zugetan sind.
Wie oft hat die Dunkelheit verborgen, was du im zufälligen Scheinwerferlicht erkennen musstest? Das war der Zeitpunkt, abzuspringen. Rücksicht darf sie keine verlangen. Es ist dein gutes Recht, dir eine Frau zu suchen, die mit Wohlbehagen bei dir liegt. Bei der du die Innigkeit einer wirklichen Partnerschaft erleben darfst.

04.10.2024 16:37 • x 8 #5


B
@Artur65 Wie alt war deine Frau, als ihr euch kennen gelernt habt und zusammen kamt?
Zitat von Artur65:
Die ersten ca. 2 Jahre waren wir, wenn wir alleine waren, sehr zärtlich zueinander, hatten aber aus Rücksicht auf ihr alter keinen S..

Ich sehe hier eine ganz junge Frau, die sehr früh in eine Beziehung hinein gerutscht ist und nie gelernt hat, was S. Erfüllung ist. Ihr beide habt als Paar jahrelang wohl irgendwie ganz gut funktioniert aber nie gelernt, miteinander zu reden. Wie muss as für euch beide frustrierend sein, nie über eigentlich wichtige Themen miteinander zu reden, über eure Gefühle, eure S., was ihr braucht, was euch Spaß macht. Auch dir scheint von Anbeginn die Erfahrung gefehlt zu haben, ein solches Gespräch in Gang zu bringen. Du hast abgewartet, bis sie von alleine auf die Idee kommt, etwas zu ändern.

Zitat von Artur65:
ob da was zu retten ist.

Ihr seid beide in euren Rollen gefangen. Frustriert ob dieser sprachlosen, kalten Ehe. Magst du einen Rettungsversuch starten, willst du das? Vielleicht versucht ihr es mal mit einer Paartherapie als letzte Chance. Ich sehe nicht den eindeutig schwarzen Peter, der deiner Frau zugeschoben werden soll. Auch nicht die Pathologisierung, die zwar sehr modern ist, aus deinem Post aber nicht wirklich raus sticht.

04.10.2024 16:43 • x 3 #6


E-Claire
Es ist wie immer, triffst du keine Entscheidungen, treffen die Entscheidungen halt irgendwann dich, zB gesundheitlich.

Willkommen im Forum!

Welche Unterstützung erhoffst du dir von uns?

04.10.2024 16:47 • x 4 #7


B
Zitat von Artur65:
Das sie aber merkte wie depressiv und antriebslos ich mittlerweile war, bat sie mich zu eine Psychotherapeutin zu gehen.

Spannend. Ganz offensichtlich sieht sie dich. Sorgt sich. Schau dir mal deine Sprachlosigkeit an. Wie geht es dir damit:
Zitat von Artur65:
Ich nahm immer Rücksicht,

Zitat von Artur65:
Ich habe aber immer Rücksicht genommen.

Zitat von Artur65:
Ich habe immer mal angedeutet das mir da was gewaltig fehlt,

Zitat von Artur65:
Ich brach ab ohne was zu sagen und ab da sagte ich, ich werde sie in keiner Weise mehr Bedrängen.

Zitat von Artur65:
Aber das ich den Bedarf nach nähe habe, konnte ich nie aussprechen, weil nach dem Erlebnis von 2015, mir es extrem wichtig war, das das von Ihr ausgeht und auch nicht im Ansatz eingefordert ist.

Zitat von Artur65:
Nachdem sie da einiges erfragt hatte, kam am Ende der zweiten Sitzung die Frage, ob ich, wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, noch Hoffnung habe, das sich die Beziehung wieder zum besseren verändert. Das musste ich verneinen, da das einfach zuviele Jahre sind in denen ich gewartet habe.

Zitat von Artur65:
Ich habe Anfang des Jahre, nach dem Gespräch mir gesagt, gib der Sache nochmal eine Chance und mir 6 Monate Zeit gegeben (habe ich nicht zu ihr gesagt).

Zitat von Artur65:
Ich habe daraufhin das Gespräch im ruhigen Ton beendet

Auf wen oder was hast du -vermeintlich- Rücksicht genommen, wofür steht das?

04.10.2024 17:04 • x 4 #8


Islantilla
Zitat von Artur65:
Nach 2 Jahren hatten wir dann auch mal S., aber damals schon eher selten und die Zärtlichkeiten ließen nach

Meine Frage dazu: Wieso hast du sie, bzw. habt ihr dann überhaupt geheiratet, wenn es in den Anfangsjahren schon so holprig war ? Das hätte dir doch irgendwie klar sein müssen, dass es zwischen euch auf dieser Ebene nicht passt.

Und wie du jetzt, nach vielen Jahren, selbst festgestellt hast, macht eine Ehe ohne Zärtlichkeiten keinen Sinn.
Da kannst du auch gleich eine aufblasbare Puppe heiraten...

Es tut mir wirklich sehr leid für dich, aber ich sehe das so, dass ihr zwar von Anfang an gut befreundet wart, aber auf der S. Ebene hat es für euch halt nicht gepasst. Das kannst du jetzt drehen und wenden wie du willst, es ist so. Und wenn dich diese Situation unglücklich macht, dann bleibt eben nur die Trennung. Egal was alle anderen sagen. Du solltest dir selbst der wichtigste Mensch sein, nicht die anderen.

04.10.2024 17:27 • x 5 #9


Sitamun
Zitat von Artur65:
Sorry das das jetzt so lange wurde, aber es musste mal alles so raus.

Nix Sorry, das ist doch gut so.

Mich würde interessieren, was dein Ziel ist. Willst du diese Ehe noch?

Ansonsten habe ich Fragen:


Zitat von Artur65:
Die ersten ca. 2 Jahre waren wir, wenn wir alleine waren, sehr zärtlich zueinander, hatten aber aus Rücksicht auf ihr alter keinen S..

Wie alt wart ihr genau, als ihr euch kennengelernt habt? Und bist du ihre einzige S. Erfahrung gewesen?

Für mich liest sich das so, als hätte sie Zärtlichkeit und Intimität nicht gelernt. Was weißt du dazu aus ihrer Ursprungsfamilie?

Ansonsten:Das dauert alles schon sehr lange. Keine Ahnung ob man das Ruder da noch rumreißen kann. Wie gefragt: Willst du das denn eigentlich noch?

04.10.2024 18:27 • x 2 #10


FloraVita
Zitat von Artur65:
Darauf hin meinte sie, das ich mich dann Trenn müsste. Mit dieser Aussage habe ich fast 6 Monate ohne was zu sagen weitergelebt. Dieses bewusst sein hat mich auch sehr belastet, weil eine Trennung so vielen Menschen weh tun würde, die mir wichtig sind, nicht nur meiner Frau und meinen Kindern, sondern auch meiner Mutter oder meinen Schwiegereltern und auch noch weitere.


Versuch dich von diesen selbstauferlegten Ketten frei zu machen. Wem sollen sie gut tun? Deinen Eltern und anderen Menschen, mit dem Wissen dass du unglücklich bist und über die Hälfte deines Lebens in einer lieblosen Beziehung verharrst hast? Sie haben ihr eigenes Leben das sie so leben können und dürfen, wie sie es für richtig halten und du hast deins und darfst es so gestalten wie DU es möchtest. Jeder hat nur ein einziges und die Zeit ist begrenzt.
Trau dich dein Leben nach deinen Vorstellungen zu leben.

04.10.2024 18:51 • x 3 #11


alleswirdbesser
@Artur65 deine Geschichte erinnert mich an die von Peter:

suche-rat-nach-26-jahren-ehe-moechte-ich-nicht-mehr-t74325.html

Vielleicht hilft es dir den Strang zu lesen. Peter ist erst aufgewacht, als er seine Jugendliebe getroffen hatte.

04.10.2024 19:01 • x 2 #12


B
@Artur65

Es gibt ein Leben, wie du das weiter verbringen möchtest und ob du das weiter mit ihr machst ist die Frage. Eine Veränderung Ihrer Seits wird es nicht geben. Was spricht für eine Trennung, was dagegen. Was macht dich glückmich mit ihr an der Seite und was unglücklich. Was hält dich von der Trennung ab.

04.10.2024 19:18 • x 3 #13


ElGatoRojo
Zitat von Artur65:
in Verbindung mit S. und den gab es vielleicht 4 x pro Jahr

O.k. - du hast es lange Jahre akzeptiert. Insofernm - war da die Angst, du bekommst nichts besseres? Oder die Rücksicht auf das scheue Reh, das du eingefangen hast.
Zitat von Artur65:
das sie eigentlich keine wirklichen Freunde hat,

Wenn sie so emotional eingefroren ist - kein Wunder
Zitat von Brightness2:
Auf wen oder was hast du -vermeintlich- Rücksicht genommen, wofür steht das?

Das ist die Frage. Manch einer kasteit sich jahrelang wofür eigentlich?

04.10.2024 21:12 • x 5 #14


Artur65
Hallo zusammen,

danke für die vielen Antworten, hätte nicht gedacht das hier so schnell und so viel geantwortet wird!

Ich will zunächst Eure Fragen beantworten:
Zitat von Brightness2:
Magst du einen Rettungsversuch starten, willst du das? Vielleicht versucht ihr es mal mit einer Paartherapie als letzte Chance. Ich sehe nicht den eindeutig schwarzen Peter, der deiner Frau zugeschoben werden soll.


Rettungsversuch im Sinne von das zu Retten was noch da ist auf jeden Fall. Rettungsversuch im Sinne von, wir finden in eine glückliche Beziehung sehe ich mitlerweile leider Aussichtlos und das ich das so sehe zerreißt mich innerlich. Wir haben auch über paar Therapie gesprochen und ich habe klar gesagt das ich das mit absolut offenem Ausgang befürworte.
Was den schwarzen Peter angeht, so denke ich nicht in diesen Kategorien. Die Frage der Schuld ist doch komplett unerheblich, geht ja auch nicht darum jemanden abzustrafen, es geht darum Lösungen zu finden. Außerdem ist Schuld nie eindeutig und ganz klar irgendwo im grau Bereich und damit sind wir auch bei mir und dem Thema Geduld und Nachfragen. Ich habe sehr wohl früher bis 2015 immer mal wieder nachgefragt, auch nach dem warum. Ich habe vorgeschlagen das sie dir Hormonspirale absetzt und ich mich sterilisieren lasse, weil ich im Beipackzettel gelesen habe, das diese auch Unlust verursachen kann. All das wurde meist direkt von ihr geblockt. Sie ist zwar einige Jahre jünger als ich, aber altmodischer erzogen. Über S. redet man nicht! Daher waren die Gespräche meist sehr einseitig und kurz und ja, da liegt meine Schuld, ich habe das akzeptiert und hingenommen und sehr viel, vermutlich zu viel Geduld gezeigt.

Zitat von Brightness2:
Ich sehe hier eine ganz junge Frau, die sehr früh in eine Beziehung hinein gerutscht ist und nie gelernt hat, was S. Erfüllung ist.

Genau diesen Punkt sehe ich auch. Habe ihr gesagt, das ich mir so vorkomme als hätte ich sie damals überrumpelt und in die Beziehung gezogen und sie hat sich nur nicht gewehrt. Habe sie gebeten ehrlich zu mir zu sein, aber sie sagte, nein das wäre nicht so. Früher hat sie aber auch mal gesagt sie hätte mich erst lieben lernen müssen. Denke manchmal ob das so einwenig Stockholmsyndrom ist.

Zitat von Brightness2:
Auf wen oder was hast du -vermeintlich- Rücksicht genommen, wofür steht das?

Eigentlich eine gute Frage.

Zum einen auf sie,
darauf das sie nicht reden wollte und geblockt hat und darauf das sie keine nähe wollte. Für mich gehören zu jeder Art von körperlicher Nähe 2 die das wollen. Und wenn einer das nicht will, dann geht es nicht.

Aber auch auf mich.
Zum einen weil sie mir ja nicht gleichgültig ist und ich noch Gefühle habe, aber auch wegen meinen hohen Anspruch das Richtige zu tun. Mir bedeutet das versprechen das ich auch schon vor der Ehe gegeben habe sehr viel. Ich sehe das immer so da in einem 3 Dinge miteinander leben müssen
1. Der Verstand/Das Bewusstsein
2.Das Herz / Die Emotionen
3. Der Trieb / die Instinkte
Die Ausprägung wird bei jedem Unterschiedlich sein. Bei mir sind 1 und 2 sicher ausgeprägter wie 3. Der Trigger bei mir war der Tod der einen Bezugsperson die nur 2 Jahre älter wie ich war und das ich damals keinen Trost und keine Nähe von Ihr bekam und nur Trost spenden durfte. Da wurde mir klar das ich in die Beziehung auch sehr gerne viel Energie reingesteckt habe (könnte dazu noch Seiten füllen) aber kaum noch was zurück bekam.

Und auf das Umfeld, allen voran unsere Kinder,
den ich weis eine Trennung würde allen sehr weh tun zumal wir von Außen betrachtet (bis auf unsere Kinder, die schon viel Ahnen) wohl als Glückliches Paar gesehen werden. Ich denke die meisten wären von einer Trennung geschockt.

Zitat von Islantilla:
Meine Frage dazu: Wieso hast du sie, bzw. habt ihr dann überhaupt geheiratet, wenn es in den Anfangsjahren schon so holprig war ?

Weil ich selbst unerfahren war und mir immer Dinge ein vielen die Begründeten warum es so selten war. Angefangen sie ist noch so jung, das kommt irgendwann, bis hin zur Pille / Hormonspirale oder den Kindern im Zimmer neben an. Ich habe mir immer auch selbst Gründe/Ausreden gesucht, das hat aber auch nur deswegen funktioniert, weil ich sie sehr geliebt habe (fällt mir schwer das so zu formulieren, aber die letzten 2 Jahre haben auch sehr stark an der Liebe geknappert)

Zitat von Sitamun:
Wie alt wart ihr genau, als ihr euch kennengelernt habt? Und bist du ihre einzige S. Erfahrung gewesen?

Sie war noch nicht ganz 15 und ich 20 und für uns beide war es die erste wirklich Beziehung (Ich hatte eine Freundin vorher, 6 Wochen lang und außer Händchen halten und Küssen lief da nichts)

Zitat von Sitamun:
Ansonsten:Das dauert alles schon sehr lange. Keine Ahnung ob man das Ruder da noch rumreißen kann. Wie gefragt: Willst du das denn eigentlich noch?

Ich glaube das ist der Punkt der mich zerreißt. Der Verstand sagt eine Trennung ist Falsch, aber eigentlich die logische Konsequenz, das Herz sagt ich liebe sie, aber sie mich nicht und das macht mich kaputt und der rieb sagt, ich will endlich auch mal bedient werden.

Zitat von alleswirdbesser:
Vielleicht hilft es dir den Strang zu lesen.

Danke für den link, diesen hatte ich nicht gesehen beim querlesen. Ja ein in vielen Teilen vergleichbarer Fall. Ich habe bist dato aber erst gut die Hälfte davon gelesen. Leider triftet der Thread oft in Diskussionen die sicher nicht im Sinne des TE sind. Wenn ich fertig bin mit lesen werde ich da auch was schreiben und vieleicht auch mal per PM kontaktieren, weil Peter sehr ähnliches durchmacht und wir uns eventuell gegenseitig helfen können.

Zitat von ElGatoRojo:
O.k. - du hast es lange Jahre akzeptiert. Insofernm - war da die Angst, du bekommst nichts besseres? Oder die Rücksicht auf das scheue Reh, das du eingefangen hast.

Ganz klar die Rücksichtnahme auf meine Frau. Angst nichts besseres zu bekommen, nein nie, weil ich nie über was anderes nachgedacht habe!

Zitat von ElGatoRojo:
Das ist die Frage. Manch einer kasteit sich jahrelang wofür eigentlich?

Weil man den Menschen liebt und daher Rücksicht nimmt, weil einem die Familie wichtig ist.
Weil einem Bewusst ist wieviel man andere unglücklich macht für das eigene Glück.
Weil eine Trennung nicht gleich dann Glück bedeutet, ich bin ja keine 25.
usw.

Ich hoffe ich habe keine Fragen übersehen. Wenn nicht bitte Nachfragen.
Doch eine war noch, die nachdem was ich erwarte hier:
Sicher nicht die Lösung des Problems, das wäre zu einfach. Ich hoffe aber (die Hoffnung ist aber sehr gering) aus Erfahrungen andere, Wege zu sehen, die ich bis dato übersehe. Und ja vielleicht auch einwenig das Gesehen werden.
Ich bin mir vollkommen Bewusst das ich derjenige bin der Handeln muss, was ich auch tue, den ich habe jetzt um Abstand gebeten, ich bin seit 2 Wochen in ein anderes Schafzimmer umgezogen und ich suche nach Paartherapeuten in der Nähe. Ich habe das ihr auch sehr sachlich erklärt und begründet. Alles was ich oben geschrieben habe, habe ich auch ihr erklärt. Sie reagiert aber aktuell mit sehr viel Unverständnis, sie hatte Wutausbrüche und hat mir Vorwürfe gemacht, Ich habe ihr immer gesagt, das ich ihr weder Schuld gebe noch Vorwürfe mache, ich nur versuche für mich jetzt den Weg zu finden, weil ich so nicht weiterleben kann. Hoffe ihr versteht was ich meine.

05.10.2024 09:43 • x 4 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag