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Trennung nach mehr als 35 Jahren von einer Narzisstin?

Libellenfrau
@Artur65 Es ist ja schon klar, dass sie dir nicht noch ein Stück Küchen einpackt, wenn du gehen willst. Es ist ein Umbruch in eurem Leben, und das macht auch ihr Angst. Aber wenn sie überhaupt keine Einsicht zeigt, dass sie dir als Mann nichts zu geben hat, sollte dies dich bestärken. Wahrscheinlich weiß sie es aber ganz genau, und versucht es mit ihrem auftrumpfenden Verhalten zu kaschieren.
Ich würde ihr klipp und klar sagen, dass ich weiterhin ohne sie wandern gehe, dass er mir nicht genügt, Freizeitpartner zu sein. Dieses nach außen heile Welt spielen, und innen die Kälte ertragen, sollte ein Ende haben. Das Leben ist endlich, und zu schade, nicht genossen zu werden.

06.10.2024 13:47 • x 2 #31


Islantilla
@Carbon

Sehr gut... aber leider nicht immer ganz so einfach.
Besonders dann nicht, wenn einem die richtigen Worte fehlen, weil man nie gelernt hat sich zu verteidigen...
(mein Problem - bin selten schlagfertig im direkten Dialog)

Zitat von Artur65:
und war beleidigt, als ich am Donnerstag alleine wo wandern war.

Ach ? Du gehst wandern ? Ist ja interessant.
Wieviele km schaffst du denn am Stück ?

06.10.2024 13:50 • x 1 #32


A


Trennung nach mehr als 35 Jahren von einer Narzisstin?

x 3


Libellenfrau
Eine Wandergruppe ist eine gute Möglichkeit, Leute in entspannter Umgebung kennenzulernen. Frauen sind in der Regel in der Überzahl.

06.10.2024 14:18 • x 2 #33


Artur65
Zitat von acre:
Dabei rollen sich bei mir die Fußnägel hoch. Du hast mit 20 etwas mit einer 14jährigen angefangen. Warum? Warst du für deine eigene Altersgruppe zu unischer? Was hat dich mit 20 an einem Kind gereizt?

Von Außen betrachtet ist das sicher so, das das zum Fußnägel hochrollen ist. Und das ich es auch für möglich/wahrscheinlich halte sie damals mehr oder weniger überfordert zu haben, hatte ich weiter oben schon mal geschrieben. Es ist aber auch nicht so trivial mit er 20 und sie 14. Wir kannten uns zu dem Zeitpunkt wo wir zusammen gekommen sind schon etwas mehr als 1 Jahr, waren in einer Klicke. Auf dem Dorf ist das durchaus üblich, das da von 12 - 25 alles zusammen hängt. Und wir redeten da öffters miteinander wenn man sich traf und merkten immer mehr das wir auf einer Wellenlänge waren. Sie wirkte damals eher wie eine 16/17 jährige. Ich selbst war eher der Typ Spätreif (will da gar nicht ausholen mit Kindheit, Nerd usw.) . Wir freunden uns dann mehr und mehr an und irgendwann merkte ich das ich Gefühle für sie hatte und nahm dann ihre Hand. Dann wurde nach und nach mehr, aber gerade weil ich mir ihrem Alter bewusst war, wirklich erst nach und nach. Aber wie geschrieben, ich glaube schon das hier auch eine Ursache des Problems liegt und wenn ja ist das auch meine Verantwortung, aber wie auch schon weiter oben geschrieben, Schuldzuweisungen und Schuldsuche ist der falsche Ansatz. Wir müssen schon nach vorne schauen und einen Weg für jetzt und heute finden. Da kann Ursachenforschung zwar helfen, gleiche Fehler nicht nochmal zu machen, aber nach Schuld zu suchen bringt keinem was.
Zitat von acre:
Was bedeutet das für das Machtverhältnis in eurer Beziehung?

Wie auch schon weiter oben geschrieben, wir haben als Team immer gut funktioniert und deswegen würde ich sagen, waren die Machtverhältnisse eigentlich immer ausgeglichen. Eigentlich hatte nie einer von uns Macht über den anderen. Auch schon in der Anfangszeit, sie war für ihr Alter sehr selbstbewusst und ich war eigentlich gerade dabei mir Selbstbewusstsein aufzubauen. Ich glaube sogar, das die Beziehung gerade auch deswegen gescheitert ist, weil wir uns gegenseitig zu viel Freiheiten schenkten, so haben wir beide Zeitintensive Jobs und Hobby, aber kein wirklich gemeinsames Hobby.
Zitat von acre:
hr habt beide keine Beziehungserfahrungen oder S. Erfahrungen außerhalb eurer Ehe. Ihr habt beide über 35 Jahre keine Kommunikationsform gefunden, um sich einander verständlich zu machen.

Da hast du wohl recht, aber und das sage ich nicht um Verantwortung von mir weg zu schieben. Ich habe immer wieder versucht zu reden, aber sie hat gerade beim Thema Intimität geblockt

Zitat von acre:
Siehst du ihre Schwierigkeiten in eurer Beziehung?

Ich würde ja nicht hier schreiben, wenn ich die nicht sehen würde und auch wie weiter oben geschrieben. Aber wie gesagt, es geht um Lösungen und nicht um Schuldzuweisungen. Das wir ohne Erfahrung in eine Beziehung dieser Konstellation hineingegangen sind, ist ein historischer Fakt der sich so oder so nicht ändern lässt. Mit dem wissen von Heute würde ich sicher anders handeln, aber das kann ich meinem ich von damals ja nicht erzählen
Zitat von acre:
Jetzt versteckst du dich hinter deiner Mama und deinen Kindern um dich nicht zu trennen? Versteckst dich dahinter, dass du dich für sie zurückgenommen hast. Was ist mit deiner Eigenverantwortung?

Das liest sich wie eine Anklageschrift. Ich weis Du sieht nur durch ein mini Loch in meine Welt, deswegen werfe ich dir nicht vor, das du diese Schlüsse ziehst, aber dem ist nicht so. Ich verstecke mich weder hinter meiner Mutter noch hinter meinen Kindern. Ich habe mehrfach mit meiner Frau geredet und ich habe auch schon gesagt, das ich keinen anderen Ausweg sehe wie die Trennung. Deswegen schlafen wir ja auch getrennt. Ich versuche nur aktuell möglich fair mit ihr (und eventuell mit einer Therapeutin) einen Weg zu finden der am wenigsten Kollateralschäden verursacht und genau das halte ich für verantwortungsvolles handeln.

Zitat von acre:
Ganz ehrlich, dir ihr Verhalten anzugucken und selbst Narzissmus zu diagnostizieren, halte ich für den falschen Weg. Guck auf dein Verhalten. Was warst du für ein Partner? Was ist deine Beziehungsvorstellung? Wo hast du Verantwortung für dich auf andere abgeschoben?

Ich habe sehr viel Verantwortung übernommen, in der Familie für meine Frau und die Kinder, für meine Eltern (auch Pflege), auch für meine Schwiegereltern. Dazu habe ich viel Verantwortung in meinem Beruf und gerade in meinem Hobby übernommen sowohl für andere wie auch für mich selbst. Verantwortung ist was andere wie eigene Ansprüche und Vorstellungen, die habe ich oft hinten angestellt, weil anderes gerade wichtiger war. Wie gesagt, das hat für mich nichts mit Verantwortung zu tun, bestenfalls mit zu viel Verantwortungsvollem denken und sich selbst dabei vergessen. Aber als ich vor 2 Jahren gemerkt habe, das die Grenzen überschritten waren, habe ich gehandelt. Vielleicht mit viel Geduld, aber ich habe gehandelt. Und was den Punkt Narzissmus angeht, da diagnostiziere ich nicht herum. Ich habe die Frage in den Raum gestellt ob das Ansätze in die Richtung sind, weil am ende bei jeder der Diskussionen in den letzten 2 Jahren es am Ende sich immer um sie gedreht hat und ihre Probleme wichtig waren (für sie) und meine wieder hinten herunter vielen.

Wie gesagt, Du sieht nur Bruchteile und ich denke wenn Du mich und mein Umfeld persönlich kennen würdest, würdest Du es verstehen was ich meine.

06.10.2024 16:26 • x 1 #34


LostFeelings
Lieber @Artur65

Deine Frau klingt für mich so, als ob sie S. bisher kaum genießen kann und auch nicht weiss wie sie das anstellen soll. Ich denke, ihr Verhalten beim S. hat wenig mit dir zu tun, sondern mit etwas, worüber nur sie Bescheid weiß. Es klingt, als ob sie schlechte Erfahrungen gemacht hat oder im Elternhaus etwas Traumatisches über S. und vielleicht auch ihre S. lernte.

insgesamt scheint sie sehr ängstlich und zurückgezogen. Und auch so als ob sie Angst hat dich zu verlieren. Insgesamt leider ziemlich verkorkst, weil sie auch nicht gelernt hat sich dir anzuvertrauen und dich als ebenbürtigen Partner mit eigenen Bedürfnissen zu sehen. Das Paket kannst du aber nicht kompensieren - da muss schon sie ran.

Das bedeutet, du darfst ihr Grenzen setzen und dich erstmal um dich selbst kümmern. Bitte denke da auch nur an dich - was andere Menschen sagen könnten, ist egal. Auch deine Kinder und Eltern / Schwiegereltern sind erwachsen. Sie müssen dich nicht verstehen, müssen aber deine Entscheidung Abstand zu nehmen respektieren und können dich auch fragen wieso du Abstand brauchst statt dich zu verurteilen oder ihr eigenes Wohlbefinden vor deines zu stellen.

Ich würde ihr - wenn ich dir einen Rat geben darf - ein gemeinsames Gespräch mit einem geschulten Therapeuten vorschlagen und auch erstmal räumlich Distanz zu ihr schaffen und iwo in eine WG (sozialer Anschluss) Ziehen. Die gibt’s auch für ältere Menschen….

Ich wünsche dir alles Gute !

06.10.2024 16:52 • x 2 #35


Artur65
Zitat von Islantilla:
Ach ? Du gehst wandern ? Ist ja interessant.
Wieviele km schaffst du denn am Stück ?

Ich gehe nur ab und an wandern, so als Freizeitbeschäftigung. Bin aber allgemein eher sportlich und von daher waren die 8km jetzt am Donnerstag eher eine Kurzstrecke bzw. auch die Entfernung die ich regelmäßig jogge

06.10.2024 17:10 • x 1 #36


Artur65
Zitat von LostFeelings:
Deine Frau klingt für mich so, als ob sie S. bisher kaum genießen kann und auch nicht weiss wie sie das anstellen soll. Ich denke, ihr Verhalten beim S. hat wenig mit dir zu tun, sondern mit etwas, worüber nur sie Bescheid weiß. Es klingt, als ob sie schlechte Erfahrungen gemacht hat oder im Elternhaus etwas Traumatisches über S. und vielleicht auch ihre S. lernte.

Ja, den Gedanken hatte ich auch schon und meine Psychotherapeutin hat auch über sowas laut nachgedacht. Ich sehe in ihrem Umfeld zwar nicht wie das sein kann, aber ausschließen kann man es nie. Ich habe versucht das auch mal zu Fragen, aber da sagt sie, nein sie hätte da keine Probleme.

Zitat von LostFeelings:
ch würde ihr - wenn ich dir einen Rat geben darf - ein gemeinsames Gespräch mit einem geschulten Therapeuten vorschlagen und auch erstmal räumlich Distanz zu ihr schaffen und iwo in eine WG (sozialer Anschluss) Ziehen. Die gibt’s auch für ältere Menschen….

Wie oben erwähnt steht der Vorschlag Paar Therapeut im Raum und ich habe auch schon nach welchen gesucht. Da sind wir dran. Und Räumlich getrennt haben wir uns innerhalb es Hauses ja schon. Ich hätte jederzeit die Möglichkeit bei meiner Mutter temporär einzuziehen, aber das wäre dann schon ein öffentlicher Schritt und so weit sind wir noch nicht

06.10.2024 17:17 • x 2 #37


Libellenfrau
@LostFeelings
Zitat von LostFeelings:
und iwo in eine WG (sozialer Anschluss) Ziehen. Die gibt’s auch für ältere Menschen…

Der TE ist ein sportlicher Endfünfziger, sozial gut vernetzt und im Berufsleben stehend. Was soll er in einer Alters-WG im iwo?

06.10.2024 17:19 • x 2 #38


E
Zitat von Artur65:
aber das wäre dann schon ein öffentlicher Schritt und so weit sind wir noch nicht

Und das ist mit einer deiner größten Sorgen, wie wirke ich ( wir) im Außen.
Hier solltest du ansetzen, Konflikte nicht scheuen, keine faulen Kompromisse nur der Scheinwahrung wegen einzugehen.
Meier, Müller und Schulze treiben jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf.
Bleib nicht hocken, wenn du Energieräubern mehr Wertschätzung entgegenbringst als dir selbst.

06.10.2024 17:22 • x 2 #39


LostFeelings
Zitat von Libellenfrau:
Was soll er in einer Alters-WG im iwo?

Oh Gott, hab ich wirklich Alters-WG geschrieben ? Ich meinte eine WG mit Menschen, mit denen er sich austauschen könnte. Etwas, was ihm gut tut, um einerseits zur Ruhe zu kommen, wenn er will und andererseits zuhause Anschluss zu haben, wenn er es bräuchte. Das ist ja ein Vorschlag bzw. eine Idee - was er „da soll“ kann nur er sich beantworten bzw. mit dem Gedanken rumspielen. Und er würde dort evtl ne ganze Menge über sich lernen als alleine in einer Wohnung, weil er mit Menschen zusammen wohnt, die ihm emotional nicht nahe stehen. Alleine könnte er in ein Loch fallen, weil er nach Jahrzehnten mal alleine wohnt. Du musst den Gedanken ja nicht nachvollziehen können, es geht ja schließlich um den TE.

06.10.2024 17:45 • x 3 #40


Islantilla
Also wenn 8 km eine Kurzstrecke sind, dann bist du wirklich sehr sportlich...
Joggen kann ich leider nicht, ich gehe nur walken.

06.10.2024 17:57 • x 1 #41


Artur65
Zitat von LostFeelings:
Oh Gott, hab ich wirklich Alters-WG geschrieben ?

Ja hast du , aber ich habe verstanden was du meinst.

06.10.2024 18:02 • x 1 #42


A
@Artur65 Na klar sehe ich nur Bruchteile. Du stellst ja auch nur Bruchteile dar. Und mit den Bruchteilen, die du Preis gibst, bittest du hier um Rat.


Mein Rat war 1. trenn dich und 2. guck auf dich selbst.

Es geht mir dabei überhaupt nicht um Schuldzuweisung. Es geht für mich um Eigenverantwortung. Du schreibst wiederholt, dass du dich selbst vergessen hast, weil du dich den Bedürfnissen andere gefügt hast. Das ist keine Eigenverantwortung. Es geht nicht darum, was du für ein Held im Dorf bist und in wie vielen Vereinen du bist. Du führst mittlerweile seit Jahrzehnten ein Leben, dass dich nicht glücklich macht. Mit zu wenig partnerschaftlicher Anerkennung und Intimität, zu wenig Kommunikation und äußerst jetzt bedenken, wie eure Trennung denn auf das Äußere wirkt. Warum hast du so gelebt? Wo ist dein Selbstbewußtsein? Wo ist dein Selbstwertgefühl?

Ich finde dazu die Beiträge von @Carbon echt gut.


Zitat von Artur65:
Es ist aber auch nicht so trivial mit er 20 und sie 14. Wir kannten uns zu dem Zeitpunkt wo wir zusammen gekommen sind schon etwas mehr als 1 Jahr, waren in einer Klicke. Auf dem Dorf ist das durchaus üblich, das da von 12 - 25 alles zusammen hängt. Und wir redeten da öffters miteinander wenn man sich traf und merkten immer mehr das wir auf einer Wellenlänge waren. Sie wirkte damals eher wie eine 16/17 jährige.


Damit reitest du dich bei mir nur weiter rein. Nein, sie war nicht wie eine 16/17 jährige. Ihre Synapsen waren einfach 14. Auch wenn sie da vielleicht schon einen Traktor fahren und ein Radeburger exen konnte.


Beschäftige dich doch mit den psychischen Folgen von Grooming anstelle von Narzissmus. Geringes Selbstwertgefühl, Angstzustände, Depressionen können Folgen sein.
Ich glaube dir voll und ganz, dass du einfach unerfahren und unbedarft warst und vielleicht einfach nur eine Freundin wolltest.
Aber für deine Frau hat das in einer unglaublich intensiven Entwicklungsphase bedeutet ihren Selbstwert, ihr Körpergefühl, ihre Lebensvorstellungen einem mehr oder weniger erwachsenen Mann anzupassen.

Und es gibt sicher Beziehungen wo daraus eine sehr wertschätzende romantische Beziehung entstehen kann, aber das scheint ihr nicht geschafft zu haben.

Du beschreibst, dass du Ekel auf dem Gesicht deiner Frau beim S. gesehen hast und ab da hast du sie nicht mehr gedrängt, sondern sie sollte auf dich zukommen?

Tut mir leid, da empfinde ich so viel Mitgefühl mit deiner Frau. Und mit dir auch irgendwie. Wie hilflos wart ihr beide in dieser Beziehung?

Und auch wenn ich mir wünsche, dass sich deine Frau hier anmeldet und ihr ein Haufen anderer Menschen Mut zu sprechen können, geht es mir eigentlich um dich bei dem was ich schreibe.

Blicke auf dich. Machst du diese ganzen nach außen verantwortungsvollen Sachen um von deinen inneren gefühlten Defiziten abzulenken? Welchen Wert hat dein eigenes Glück für dich? Wie hohl ist diese ganze Dorfgemeinschaft, wenn 25 jährige mit 12 jährigen knutschen dürfen, aber erwachsene Menschen sich nicht trennen können? Nach wessen Maßstäben lebst du?

Diese Fragen sind überhaupt nicht angreifend gemeint. Ich denke nur, dass die Trennung von deiner Frau nur ein Baustein von vielen ist.

06.10.2024 19:33 • x 4 #43


Artur65
Zitat von acre:
Ich finde dazu die Beiträge von echt gut.

Den finde ich auch gut, wobei ich klar stellen möchte, auch wenn es mir wieder falsch ausgelegt werden wird, mir persönlich ist das was im Ort geredet wird ziemlich egal, auch in dem Bereich ist es eher die Rücksicht auf andere die der Hemmschuh ist. In anderen Bereichen/Funktion habe ich schon unpopuläre Dinge endscheiden die dann auch als Sau durchs Dorf getrieben wurden. Weil ich aber wusste das es die richtige Endscheidung ist (viele Lästern gerne ohne Hintergründe zu kennen) habe ich da kein Problem damit. Meine Frau halt schon. Ich selbst bin mit meiner Familie eingewandert wenn auch schon vor vielen Jahren. Die Familie meiner Frau stammt über Generationen aus dem Ort und hat extrem viel Verwandtschaft (quasie der halbe Ort) von daher trifft es sie auch mehr. Mein Problem ist sicher nicht die Angst vor der Meinung der Ortsbevölkerung, mein Problem ist eher, das ich Rücksicht auf Menschen nehme die mir wichtig sind und ja, meine Frau ist mir nach wie vor wichtig. Ich persönlich hätte auch nicht mal das große Problem den Ort nach einer Trennung zu verlassen (das hätte ich vor 10 Jahren sicher nicht, aber auch hier hat sich viel verändert und nicht zum guten), aber solange meine Mutter noch lebt, will ich und das ist mir! wirklich wichtig, in ihrer Nähe bleiben.

Zitat von acre:
Damit reitest du dich bei mir nur weiter rein. Nein, sie war nicht wie eine 16/17 jährige. Ihre Synapsen waren einfach 14. Auch wenn sie da vielleicht schon einen Traktor fahren und ein Radeburger exen konnte.

Sorry, da hast Du eine sehr Klischeehafte Vorstellung vom Dorf. Die Aussage die Synapsen waren einfach 14 ist ja ok, da habe ich oben ja auch schon zu gesagt, das ich darüber auch schon viel Nachgedacht habe. Ich habe meiner Frau auch empfohlen das bei ihrer Therapeutin mal anzusprechen und, wenn wir in der Paartherapie sind, werde ich es auch Thematisieren. Aber in der Dorfklicke in der ich war, hat Alk. überhaupt keine Rolle gespielt und schon gar nicht irgendwelche Trinkspiele und exen. Es gab und gibt solche auch im Dorf, aber die waren nicht bei uns.

Zitat von acre:
Beschäftige dich doch mit den psychischen Folgen von Grooming anstelle von Narzissmus. Geringes Selbstwertgefühl, Angstzustände, Depressionen können Folgen sein.

Die Aussage finde ich schon sehr hart. Grooming setzt eine Missbrauchsabsicht vorraus und das weise ich ganz klar von mir. Ich hatte es oben schon mal geschrieben, wir sind zwar seit dem sie noch nicht ganz 15 war ein Paar, aber wir haben es sehr bewusst sehr langsam angehen lassen. Ich habe sie nie zu etwas gedrängt, nicht mal verbal. Außer Küssen und Zeit miteinander verbringen lief das erste Jahr gar nichts. Danach wurde es zwar intimer, aber miteinander geschlafen haben wir erst, da war sie schon bald 17. Außerdem bin ich nun über 3 Jahrzehnte mit ihr zusammen ohne auch nur im Ansatz irgendwie an eine andere zu denken. Ich habe mir auch nicht ihr Vertrauen erschlichen. Wie oben geschrieben, ich schließe nicht aus, das eine Ursache der Problematik in dieser Historie liegt und ich habe das auch angesprochen, aber Grooming im Sinn dieses Wortes ist das nicht gewesen.

Zitat von acre:
Ich glaube dir voll und ganz, dass du einfach unerfahren und unbedarft warst und vielleicht einfach nur eine Freundin wolltest.
Aber für deine Frau hat das in einer unglaublich intensiven Entwicklungsphase bedeutet ihren Selbstwert, ihr Körpergefühl, ihre Lebensvorstellungen einem mehr oder weniger erwachsenen Mann anzupassen.

Ja, diese Aussage trifft es definitiv viel besser und das sehe ich auch (seit ein paar Jahren). Ich kann das Rad der Zeit aber nicht zurückdrehen. Ich kann es nur ansprechen, was ich schon getan habe und versuchen soviel Rücksicht zu nehmen wie geht. Auch das habe ich getan.

Zitat von acre:
Und es gibt sicher Beziehungen wo daraus eine sehr wertschätzende romantische Beziehung entstehen kann, aber das scheint ihr nicht geschafft zu haben.

Unsere Beziehung war und ist Wertschätzend bis heute. Habe ja oben geschrieben das wir als Team über die ganzen Jahre sehr gut funktioniert haben. Das romantisch kannst und musst Du nur streichen, das war eigentlich nie wirklich da. Und es hat sich vor 2 Jahren was geändert. In den ganzen Jahren zuvor war ich immer der Halt für meine Familie. gesundheitliche und seelische Probleme hatten immer die anderen, ich eigentlich nie. Vor 2 Jahren war es das erste mal umgekehrt und da merkte ich erst richtig was mir fehlte.

Zitat von acre:
Du beschreibst, dass du Ekel auf dem Gesicht deiner Frau beim S. gesehen hast und ab da hast du sie nicht mehr gedrängt, sondern sie sollte auf dich zukommen?

Tut mir leid, da empfinde ich so viel Mitgefühl mit deiner Frau. Und mit dir auch irgendwie. Wie hilflos wart ihr beide in dieser Beziehung?

Du blendest dabei aus, das ich durchaus vorher immer wieder das Gespräch gesucht habe. Ihr gesagt habe, das ich gerne mehr hätte. Das ich sie Fragte ob sie wegen ihrer Lustlosigkeit nicht mal beim Frauenarzt nachfragt. Das hatte ich oben irgendwo schon mal erwähnt. Das war nicht häufig, aber ich hatte es immer mal wieder angesprochen, sie hat aber immer geblockt. Zum Teil mit Sätzen wie Darüber kann ich nicht reden. Die Entscheidung nach dieser Nacht auf sie zu warten, war also nicht allein ihrem Gesichtsausdruck geschuldet. Aber Du hast auch recht, ich war auch Hilflos, weil ich hätte damals schon auf eine Paartherapie bestehen sollen. Die Kinder waren damals Teenies und endsprechend schwierig. Auch wenn es aus dem Blickwinkel heute sicher eine Ausrede war, aber damals habe ich halt wegen genug anderer Themen mich zurückgehalten.

Zitat von acre:
Und auch wenn ich mir wünsche, dass sich deine Frau hier anmeldet und ihr ein Haufen anderer Menschen Mut zu sprechen können, geht es mir eigentlich um dich bei dem was ich schreibe.

Ich wollte meine Frau hätte mal den Mut sich wirklich zu öffnen und mit wem auch immer über ihr innerstes zu reden. Selbst bei ihrer Psychotherapeutin, die sie wegen Angststörung und Panikattacken seit Jahren aufsucht, hat sie wohl erst in der letzten Sitzung das erste mal das Thema Beziehung angesprochen und wohl mehr mit der Aussage Mein Mann will sich trennen und nicht mit dem warum. Aber sie hat das nur in einem unserer Gespräche angedeutet.
Und das es dir um mich geht finde ich sehr lieb und gut und weis das sehr zu schätzen. Wie einige andere hier nimmst Du dir Zeit und antwortest auch ausführlich, dafür will ich dir und den anderen, außerhalb des Buttons auch nochmal ganz herzlich danken. Das tut gut und das ist schön auch wenn manche Sichtweisen, zum Teil auch weil man sich nicht kennt (was in anderen Teilen ja auch wieder ein Vorteil ist), weit auseinander gehen.

Zitat von acre:
Blicke auf dich. Machst du diese ganzen nach außen verantwortungsvollen Sachen um von deinen inneren gefühlten Defiziten abzulenken?

Ich versuche gerade wieder zu lernen auf mich zu Blicken, das fällt mir sehr schwer und das merkt ihr auch zu recht.
Die Frage ob ich die anderen Dinge mache um abzulenken muss ich klar verneinen. Das eine große Hobby das ich mache, mache ich aus voller Überzeugung und weil es mir wichtig ist. Das bin ich! Das Hobby hat mir auch in den 40 Jahren wo ich es betreibe sehr viel gegeben, viel mehr als ich hineingesteckt habe. Aber auch hier kriselt und menschelt es in den letzten Jahren auf diversen ebenen (ist ja zur Zeit in vielen Bereichen so), weswegen diese Energiequelle seit 3-4 Jahren auch gewaltig stottert bzw. in dieser Zeit dann eher Energieendziehend war.

Zitat von acre:
Welchen Wert hat dein eigenes Glück für dich? Wie hohl ist diese ganze Dorfgemeinschaft, wenn 25 jährige mit 12 jährigen knutschen dürfen, aber erwachsene Menschen sich nicht trennen können?

Der Wert von Glück ist natürlich auch bei mir hoch, wir haben ja nur das eine Leben. Ich gehöre aber wohl zu den Menschen, die sich eher vom Glück anderer ernähren (in gewisser weise auch ein Ansatz von Narzissmus) .
Das wohl der Dorfgemeinschaft, das habe ich oben auch schon gesagt, ist mir persönlich recht egal, aber es hat gerade auch Einfluss auf das Wohl der Familie meiner Frau und deswegen nehme ich Rücksicht. Ich denke es ist wichtig das ihr das versteht, habe ich weiter oben wohl nicht so klar zum Ausdruck gebracht. Vermutlich werden das einige wieder als Verantwortung abschieben sehen, aber mir ist trotz allem das wohl meiner Frau und deren Famile, auch für mein eigenes Glück wichtig,
Zitat von acre:
wenn 25 jährige mit 12 jährigen knutschen dürfen

Da holst Du aber die pauschalierungskeule gewaltig raus. Du übertreibst sehr bewusst. Und glaube mir, als wir damals zusammen gekommen sind, wurde diese Sau auch durchs Ort getrieben. Es ging sogar recht schnell das Gerücht herum das meine heutige Frau schwanger sei. Wäre die unbefleckte Empfängnis gewesen . Nein auch da, denkst Du viel zu sehr in Klischees. Nochmal, das wie es damals gelaufen ist, hat sehr Wahrscheinlich mit den Problemen von heute zu tun und das muss man aufarbeiten, aber es war nicht so, das der 25 jährige die 12 jährige erst mit Alk. gefügig gemacht und dann ist Bett gezerrt hat und das ganze Dorf jubelnd daneben gestanden hat. Das ist ein komplett falsche Bild.
Zitat von acre:
aber erwachsene Menschen sich nicht trennen können?

Doch die können sich trennen und das gab es auch schon hier, mal mit mehr, mal mit weniger Resonanz im Ort. Das ist nicht das Problem, zumindest nicht für mich. Ich denke, auf das Dorf bezogen, ist das Problem, das nach außen hin man bestenfalls sowas wie Auseinandergelebt sagen wird. Und das ist für so manche Tratschtante dann zu simple und dann wird geredet und erfunden usw. Und genau diese Gerüchteküche wird meine Frau zusetzen und deswegen bedenke ich ihn mit, mehr aber auch nicht.

Zitat von acre:
Nach wessen Maßstäben lebst du?

Ich lebe schon sehr nach meinen Maßstäben. Diese sind aber so, das mir das Glück und Wohlbefinden anderer sehr wichtig ist und auch ein gutes soziales miteinander. Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch und gerade diese Harmonie ist in den letzten paar Jahren sehr aus dem Gleichgewicht gekommen.

Zitat von acre:
Diese Fragen sind überhaupt nicht angreifend gemeint. Ich denke nur, dass die Trennung von deiner Frau nur ein Baustein von vielen ist.

Ich sehe es auch nicht als Angriff. Ich empfinde es wirklich sehr sehr postiv, wieviel zeit gerade Du mir auch opferst in der du dir Gedanken machst und hier schreibst! Ich glaube aber, das Du, warum immer, die Situation zu sehr mit einigen Klitsches verheiratest, die absolut nicht gegeben sind. In anderen Bereichen liegst Du aber auch goldrichtig.
Gerade mit dem letzten Satz hast Du vollkommen recht. Ich will micht nicht einfach trennen. Das wäre einfach, bräuchte keinen Tag um mit allem notwendigen zu meiner Mutter umzuziehen und zu sagen abgehakt. Das liegt nicht in meiner Natur. Ich will, das wir eine für alle beteiligten (hier sit die Dorfgemeinschaft ausdrücklich ausgenommen , die sind nicht beteilig) sinnvolle und faire Lösung finden. Deswegen will ich auch die Paartherapeutin, weil ich es wichtige finde aufzuarbeiten, was alles uns zu dem geführt hat, was heute vor uns liegt. Nur so können wir auch beide in eine positive Zukunft blicken. Und wenn wir beide den Weg gefunden haben, dann werden wir den auch sowohl mit unseren Kindern als auch mit den Eltern gehen können ohne das es große Probleme gibt. Ich weis, das ist auch einwenig Traumdenken, aber man muss doch wenigstens versuchen so fair wie möglich miteinander umzugehen.

07.10.2024 10:08 • #44


Libellenfrau
Lieber @Artur65, du möchtest gerne eine möglichst reibungslose Trennung. Ich kann das gut nachvollziehen. Aber das wirst du allein nicht hinbekommen. Der Gedanke, einen Paartherapeuten begleitend hinzuzuziehen, erscheint mir sehr sinnvoll. Wenn deine Frau sich darauf einlässt?
Zitat von Artur65:
Unsere Beziehung war und ist Wertschätzend bis heute

Das glaube ich dir, wenn man eure Beziehung auf eine Teamebene reduziert.
Dass deine Frau mit Ekel und Abscheu auf die körperliche Vereinigung reagiert, ist allerdings das Gegenteil von Wertschätzung. Auch die Art und Weise, wie sie ein offenes Gespräch abblockt, zeigt kein Interesse an einer Lösung. Und wenn du selbst schon narzisstische Tendenzen erwähnst: Diese sind das Gegenteil von Respekt.
Ich persönlich denke, dass du deiner Frau sehr deutlich machen solltest, dass sie entscheidend mit dazu beitragen kann, den Scherbenhaufen möglichst klein zu halten. Wenn sie das nicht möchte, solltest du dies akzeptieren und dennoch deine Konsequenzen ziehen.

07.10.2024 10:42 • x 5 #45


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