Hallo liebe leute,
Seit wochen lese ich nun hier immer wieder mit und habe nun beschlossen auch meine geschichte zu erzählen in der hoffnung mir ginge es dann besser. Würde mich auch sehr über eure kommentare dazu freuen.
Also, vor 4 tagen habe ich mich endgültig von meinem freund getrennt. Wir hatten seit dezember letzten jahres eine pause vereinbart. Im dezember nach weihnachten hatte er vor sich von mir zu trennen. Ich habe natürlich geweint und ihn angebettelt mich nicht zu verlassen. Tja, so kam es dann zu der pause.
Ein bisschen was zur vorgeschichte, wir waren über 1 jahr zusammen und wir haben uns schnell in einander verliebt. Die beziehung war für mich sehr schön und ich liebte diesen menschen wirklich abgöttisch. Das war meine zweite und eigentlich erst richtige beziehung. Mein erster freund mit dem ich nur 3 monate zusammen war jedoch hatte mich so kaputt gemacht was vertrauen und liebe in der beziehung betroffen hat. Ich war ständig seinem psychoterror ausgesetzt, mit ihm hatte ich auch mein erstes mal, aber der s. war alles andere als schön. Ich hab den s. lediglich geduldet und über mich ergehen lassen, weil ich immer schmerzen hatte und ihn nie wirklich genießen konnte. S. habe ich mich nie bei ihm öffnen können. Das änderte sich aber schlagartig als ich meinen jetzigen exfreund kennen lernte. Ich fühlte mich bei ihm gut aufgehoben, er war zärtlich und liebevoll und er begehrte mich. Ich hatte vollstes vertrauen in ihn. Ich habe mich bei ihm nie für meinen körper geschämt, obwohl ich schlank bin und eigentlich eine schöne figur habe, jedoch gab mir mein erster freund nie dieses gefühl er würde mich wirklich lieben und begehrenswert finden. Alles in der zweiten beziehung war für mich also komplett neu und doch so vertraut. Ich habe mich ihm wirklich öffnen können und mich so geborgen gefühlt. Solche positiven gefühle bei einem mann hatte ich bisher noch nie, weshalb es für mich auch jetzt so schwer ist, ihn los zu lassen. Er war meine erste große liebe und meine erste richtige langfristige beziehung. Durch ihm habe ich erst erfahren wie schön eine beziehung und vor allem wie schön s. sein kann. Er hat mir immer gezeigt wie sehr er mich liebt und wie wichtig ich ihm bin. Aber schon recht bald tauchten die ersten probleme auf.
Er und ich haben überhaupt nicht zusammen gepasst. Wir waren komplett unterschiedlich. Während ich ein sehr zukunftsorientierter, vernünftiger und planerischer mensch bin, ist er eher spontan, sprunghaft und lebt nur für den moment. Es war mit ihm immer unmöglich etwas zu planen was über das nächste wochenende hinaus geht. Ich forderte immer ein gewisses maß an verbindlichkeit in der beziehung, während er es gerne unverbindlich hielt. Er hatte keine probleme damit mich in sein leben zu integrieren, mich seinen freunden vorzustellen, mich in seine arbeit mitzunehmen usw. An seinem leben wollte er mich teilhaben lassen. Er lernte zwar meine familie kennen und sah einmal in der ganzen beziehung meine freunde, er hatte aber nie wirklich interesse daran an meinem leben teil zu haben und mein umfeld näher kennen zu lernen.
Er ist 5 jahre älter als ich und hatte eine ziemlich schwierige vergangenheit, die sehr mit gewalt und Dro. zu tun hatte. Zu seiner familie hat er nicht wirklich ein gutes verhältnis und sein freundeskreis besteht größtenteils aus leuten die aus einem kriminellem milieu kommen und ebenfalls eine schwierige vergangenheit haben. Und trotz dieser dinge fühlte ich mich so hingezogen zu diesem mann. Ich glaube das war auch einer der gründe warum ich mich in ihn verliebt hatte. Dieser reiz, dieses komplett andersartige. Er ist das krasse gegenteil zu mir, aber auch ein sehr offener, freundlicher und fürsorglicher mensch. Er stellte für mich eine art quelle dar, die es mir erlaubte aus meiner geordneten welt auszubrechen und in eine andere welt, in seine sehr kaputte welt zu gelangen. Das ist dieser reiz von dem ich sprach, dieses böse und verbotene. Deshalb passt die Formulierung auch, wir würden aus zwei komplett verschiedenen welten kommen.
Aufgrund dieser unterschiede zwischen uns stritten wir uns sehr häufig. Es war unmöglich mit ihm über beziehungsprobleme zu reden. Wenn ich ihm ruhig mitteilen wollte, was mich stört oder wenn ich eine lösung für uns finden wollte, blockte er immer ab und wurde immer laut und meinte nur, ich würde nur gerne mit ihm streiten wollen, ich habe einfach bock zu meckern. Und wenn er dann mal einsichtig war und einen fehler erkannt hatte, hielt das nur für wenige wochen und binnen kürzester zeit hatten wir wieder die selben probleme wie vor dem gespräch. Ich redete immer gegen eine wand.
Ich merkte nach etwa über einem halben jahr wie unglücklich ich wurde. Es begann die zeit in der ich für ihn nicht mehr erste priorität war, während er aber das für mich immer war. Es passierte öfters, dass er mich versetzte, mir etwas versprach, dass er dann nicht einhielt, ein treffen von uns verschlief weil er nachts zu lange feiern war, und und und. Er hatte ziemlich viele weibliche Freundinnen, die immer bei mir ein Eifersuchtsdrama auslösten. Durch seine neue arbeit hatte er dann noch weniger zeit für mich. Ich war nur mehr unzufrieden in der beziehung. Ich zweifle keine sekunde daran, dass er mich liebte, das tat er und das spürte ich auch. Aber er verstand absolut nichts von zeitmanagement. Ich musste gegen ende immer zurück stecken, ich kam bei ihm zu kurz. Und er tat mir unendlich weh damit, weil ich erkannte, dass er bei mir zwar immer an oberster stelle stand, aber ich nicht mehr bei ihm.
Mit der zeit stritten wir dann wegen jeder kleinigkeit. Unser nr 1 beziehungsproblem war unsere kommunikation bzw. war diese nicht vorhanden. Er erwartete scheinbar immer dass ich riechen konnte wie es ihm geht und was er grade macht. In der Beziehung hatte er sich auch schon ein paar dinge geleistet, wo ich öfters am überlegen war, ob ich schluss machen soll. Aber ich brachte es nie übers herz. Ich liebte diesen Menschen doch so sehr und er war mir so unendlich wichtig. Stattdessen hielt ich noch länger durch und lebte in einer beziehung die mich längst nicht mehr erfüllte. Sie nahm mir mehr energie als das sie mir gegeben hat. Und in der pause lief es nicht anders. Ich hatte trotzdem immer noch den gleichen stress, die selben probleme. Wir sprachen von einem neuanfang. Mein herz wollte auch nichts sehnlicher als das, aber mein kopf sagte mir, dass es besser wäre zu gehen. Er würde nichts an seinem verhalten ändern. Ich habe wochen, monate geweint, wegen einem menschen der keine einzige meiner tränen verdient hatte. Die Beziehung hat mich so ausgelaugt, ich bin müde geworden vom dauernden reden mit ihm. Er war nicht kompromissbereit und mied jegliches gespräch über beziehungprobleme. Gegen ende (in der pause) mied er sogar meine anrufe, sagte mir er ruft mich an und tat es dann nie. Er antwortete auf meine Nachrichten nicht oder immer einen tag später, obwohl er ein mensch ist, der 24/7 am handy pickt.
Das letzte wochenende weinte ich wieder, konnte wieder mal nicht schlafen und hatte keine ahnung wie das mit uns weitergehen soll. Ich bekam auf meine fragen keine antworten von ihm. Und so entschied ich meinem leid ein ende zu setzen und beendete die beziehung. Ich schrieb ihm eine trennungs sms, da er sonst keinen meiner anrufe entgegennahm und scheinbar keine zeit für ein treffen hatte. Ich bekam keine reaktion von ihm nachdem er die sms gelesen hatte. War wahrscheinlich auch besser so.
Ich habe einen tag später, also vor 3 tagen, das letzte mal geweint. Mittlerweile bin ich einfach nur mehr leer. Nach 6 wochen pause und über ein jahr beziehung und eine dauernde achterbahnfahrt von emotionen kann ich nicht mehr weinen. Ich habe dadurch so viel kraft verloren, dass ich jetzt erst mal zeit für mich brauche um wieder neue energie zu tanken und mich zu ordnen. Ich schwelge sehr in erinnerungen. Wir hatten eine verdammt schöne zeit. Aber eben nur dieser zeit trauere ich wirklich nach. Ich trauere dem mann nach in dem ich mich so verliebt habe, den ich einst so liebte und der mir so viel gegeben hat. Der mir gezeigt hat wie schön eine beziehung und wie schön s. sein kann. Der mich in eine welt mitgenommen hat die ich noch nicht kannte. Ich würde ihm gerne sagen wie dankbar ich bin, dass ich diese tollen Erfahrungen mit ihm machen durfte. Aber jetzt ist es aus. Unsere beziehung ist zu ende. Ich habe einen menschen verloren der mir mal sehr wichtig war und der mir alles bedeutete. Aber ich werde an dieser erfahrung wachsen. Eine beziehung sollte bereichern, sie sollte das i tüppfelchen vom eigenen glück sein. Aber sie sollte niemals runter ziehen und mehr energie rauben als das sie gibt. Ich will wieder glücklich werden. Und das kann ich nur ohne ihn. Auch wenn es sehr schmerzt und ich ihn wahrscheinlich nie wieder hören und sehen werde. Ihn nicht mehr an meiner seite als meinem partner zu wissen tut unendlich weh. Aber ich konnte diese beziehung nicht mehr alleine tragen und schon gar nicht alleine neu aufbauen. Ich denke, es war die einzig richtige entscheidung zu gehen.
Noch dazu habe ich heute geburtstag und ein kleiner teil in mir hätte sich gewünscht, dass er mir gratuliert, obwohl ich weiß, dass das nicht passieren wird.
Hättet ihr anders gehandelt als ich? Was könnt ihr mir raten, wie ich am besten mit dem verlust umgehen soll?
Sorry für den sehr lang gewordenen text, aber es tat einfach verdammt gut sich das mal von der seele zu schreiben.
15.02.2018 17:20 •
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