Hallo an alle. Ich wühle mich seit gefühlten Stunden durch Foren-Beiträge und suche nach irgendwas, dass mir helfen könnte meine Situation besser zu verstehen und vorallem zu akzeptieren. Ich bin nicht der Typ, der über seine Gefühle spricht. Ich mache solche Dinge dann eher mit mir selber aus.
Also Folgendes: Vor etwas mehr als drei Monaten hatte ich (35) eine Frau (31) kennen gelernt. Bei den Spaziergängen mit meinem Hund, sie hat auch einen, hätte sie mir schon viel früher auffallen müssen, denn wie sich im Nachhinein herausstellte, sollte sie sich zu einer ganz besonderen Person in meinem Leben entwickeln. Wir kamen dann doch irgendwie ins Gespräch und mochten uns sofort und suchten die Nähe zueinander. So führte eines zum anderen und ich war schnell verliebt.
Sie hat Stil, einen besonders scharfen Humor, ist gebildet, selbstbewusst, wunderschön, weiblich, elegant und besitzt das wohl ehrlichste, wärmste, schönste und einehmenste Lächeln, dass ich je gesehen habe. Sie ist keine Tussi und mäkelt nicht rum. Kurz um, sie ist alles, was man sich als Mann nur wünschen könnte. Dabei hatte ich nach so was nicht gesucht. Erst später habe ich realisiert, was mir dort für eine Frau begegnet ist und sie hat mich jeden Tag aufs Neue überrascht. Wir führten tolle Gespräche, hatten oft die selben Gedanken und begegneten uns generell auf einem guten Niveau. Von den gemeinsamen Nächten will ich gar nicht erst anfangen. Wir sind beide ineinander aufgegangen und das zählte wohl mit zum Besten und intensievsten, was ich je genießen durfte. Sie zu berühren war elektrisierend.
Und dann, nach drei Monaten verlässt sich mich für einen Andern. Der Fairness halber muss ich erwähnen, dass sie es mir gesagt hatte, bevor sie was mit ihm angefangen hat. Wir konnten immer über alles ehrlich miteinander reden. Und trotzdem fühlt man sich so ausgetauscht. Ich bin ziemlich selbstbewusst aber das frisst sich dann doch in meine Seele, mehr als ich es für möglich gehalten habe.
Ich weiß, was der ein oder andere jetzt denken mag. Lass sie los, vergiss sie. Glaubt mir, dass versuche ich. Ich weiß auch, dass man dazu neigt, nach einer schmerzhaften Trennung, diese geliebte Person auf ein Podest zu heben, sie geradezu idealisiert.
Dazu sollte ich Folgendes schreiben:
Ich bin nie ein Kind von Traurigkeit gewesen und habe Vieles in meinem bisherigen Leben mitgenommen. Es gab viele Frauen und bestimmt war mal eine mit dabei, die es hätte sein können aber ich war auch schon manchmal ein A. und habe eher immer auf mich selbst und meine Bedürfnisse geachtet. Und dann poltert diese Frau in mein Leben. Sie hat ihr Leben auch genossen, wie ich und das fand ich gut. Es gibt sicherlich viele Männer, die Angst vor starken Frauen haben. Ich hingegen empfinde das als ungeheuer reizvoll.
Unsere Gefühle füreinander waren sehr stark. Zum Schluss waren meine stärker und leider konnte sie diese am Ende nicht in vollem Umfang erwidern. Ich hasse sie nicht. Ganz im Gegenteil. Sie hat mir etwas gezeigt und zurückgegeben, von dem ich dachte es längst nicht mehr zu kennen. Es ist gut zu lieben und es fühlt sich richtig an, denn es ist nichts Falsches daran.
Natürlich würde es die Situation ein wenig vereinfachen, wenn sie nicht gleich schon wieder einen Neuen hätte. Von allen Arten der Trennung ist diese wohl die Schlimmste. Welche Gedanken mir da durch den Kopf rauschen, muss ich wohl nicht erwähnen.
Ich denke nur darüber nach, dass derjenige, der mit ihr zusammen sein darf, dieses Glück wertschätzen sollte. Ich hatte dieses Glück leider nicht auskosten dürfen aber ich betrachte es als ein echtes Privileg mit dieser wunderbaren Frau, wenn auch nur für eine kurze Zeit, viele schöne Momente verbracht und erlebt zu haben.
Jetzt könnte man doch meinen, was hat der für ein Problem? Der scheint doch ganz gut damit klar zu kommen?! Nein, tut er nicht.
Wenn ich die Chance hätte, sie wieder zurück zu bekommen, würde ich keinen Moment zögern. Ich möchte derjenige sein, der ihr hilft, sie auffängt, bei ihr ist, wenn es ihr schlecht oder gut geht. Die Gewissheit, dass da jetzt ein anderer ist, macht mich rasend. Ich war noch nie bereit, meine Bedürfnisse hinten anzustellen. Für SIE schon.
Um das abschließend zu bewerten kann ich nur schreiben, dass es gewisse Dinge im Leben gibt, bei denen man sich sicher ist, die man einfach weiß. Und dazu zählt zweifelsohne, dass mir so eine Frau kein zweites Mal begegnen wird und ich, egal was für eine da kommen mag, ich sie mit ihr vergleichen werde. So etwas wie ein Komplettpaket gibt es nich, das ist mir auch bewusst aber wenn ich ein Fazit zur Liebe ziehen müsste, dann würde ich sagen, dass Liebe ein loyaler Schwur ist und nicht nur ein brennender Moment. Denn was passiert, wenn die Schmetterlinge weg sind? Dann sollte man immer daran denken, dass man sich auch dann noch liebt wenn es mal zu schweren Zeiten kommt. Dann begegnet man wahrer und ehrlicher Liebe.
Ich bin realistisch und optimistisch, dass der Schmerz nachlassen wird aber komplett verheilen wird es nicht.
06.03.2020 12:39 •
x 1 #1