Das Leben neu ordnen nach der Trennung - Zukunftsangst

Hallo, nach knapp 20 Jahren gehen mein Nochmann und ich getrennte Wege.
Die letzten 4 Jahre meiner Ehe verliefen mehr schlecht als recht.
Ich kenne diesen Mann seit meinem 16. Lebensjahr und habe mit ihm 2 Kinder im Alter von 20 und 19 Jahren.
Ende März zerbrach die Beziehung.
Jahrelang war ich ausschließlich Mutter und Hausfrau und finanziell abhängig.
Das war auch meiner, über viele Jahre mich begleitenden Depression, geschuldet.
Seit Oktober bewohne ich bei einem guten Freund ein Zimmer.
Die gemeinsame Wohnung habe ich fluchtartig verlassen, als mir mein Mann vor den Kindern an den Kopf warf: Wann verpisst Du Dich endlich?
Das war eine Gemeinheit zu Viel.
Die Gefühle für ihn sind endgültig gestorben.
Nun fühle ich eine solche Leere und Einsamkeit.
Die Traurigkeit und auch Verzweiflung an meiner jetzigen Situation überfallen mich häufig.
Mein ganzes Leben muß ich neu ordnen.
Manchmal fehlt mir die Kraft dazu.
Ich weiß, daß viele Menschen ein ähnliches Schicksal erleiden.
Nur, ist es kaum tröstlich.

Zitat von ZaLuBi:

Wann verpisst Du Dich endlich?

Wenn du das als Gemeinheit abstempelst, musst du sehr tolerant sein. Nach 20 Jahren möchte man meinen gibt es ein unzertrennliches Band.

Mein Beileid für deine Situtation.

Ohje, das ist wirklich eine sehr lange Zeit.
Kein Wunder dass da alles köpft steht.
Aber wenigstens Bist du dir im klaren, dass es besser so ist, da die Ehe eh nicht mehr gut lief und die Gefühle tot sind. Von der respektlosen Ausage deines Ex mal ganz abgesehen...

Hast du denn jemanden der dich auffängt? Unterstützung. Familie oder Freunde?
Hausarzt? (Stichwort Depression)
Jetzt würde ich mir einen Schritt für Schritt Plan machen, ganz rational. Was musst du alles regeln, Finanzen, Wohnung, Job...

Ich wünsche dir ganz viel Kraft dazu!

Das interessiert viele leider nicht.
Und wie die sich verändern ist auch schrecklich.
Meine ex hat mich zum schluß auch ständig beleidigt.

Ja, ich bin ein recht toleranter Mensch, aber mit Beleidigungen kann ich schwer umgehen. Ich bin sehr sensibel und dieses Verhalten verletzt mich.
Ich habe liebe Menschen, die mich unterstützen, nur können sie nicht ständig präsent sein. Außerdem fällt es mir schwer, um Hilfe zu bitten.
Meine Kinder wohnen noch in meinem alten Zuhause.
Leider leben meine Eltern und Geschwister weit weg.

Zu meinem Psychiater werde ich nun wieder regelmäßig gehen.

Ich brauche eine Arbeit (Kann nur 20 Stunden... Ist vom Psychiater attestiert)...
Zum Ärger meines Mannes, der äußerst ungern für mich Unterhalt zahlen will.
Eine eigene kleine Wohnung wäre auch toll.
Es gibt noch jede Menge zu klären...
Der Weg bis zur Scheidung wird steinig sein....

Liebe @ZaLuBi , ich drück dich erstmal!

Du hast recht, dieser Weg wird steinig sein und du wirst auch noch ganz oft an deiner Entscheidung zweifeln. Du darfst dich jetzt nicht damit aufhalten wie gemein er war... das sind alles nur seine Worte und sagen wenig über dich aus.
Liegen bleiben darfst du aber auch nicht ( also nicht zu lange), du musst ins handeln kommen. Dir steht eine eigene Wohnung zu auch wenn sie erstmal vom Amt getragen wird. Du musst aber was tun.
Du hast erwachsene Kinder, wie sehen sie denn die Situation?

Wir hätten im Mai Silberhochzeit gehabt. Unsere Trennung,in der ich seit 1.September bin, hat sich eigentlich über viele Jahre angekündigt und trotzdem habe ich immer wieder das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ich habe eine kleine Wohnung angemietet, habe eigentlich einen schönen Beruf in dem ich viel mit netten Menschen zu tunhabe, was mich während der Arbeit so fordert, dass ich gar nicht zum Nachdenken komme. Aber sobald ich wieder zu Hause bin, dreht sich das Gedankenkarusell wieder. An Schlaf ist kaum zu denken, obwohl ich die Kraft.für meinen Job bräuchte. Ich versuche mich mit Sport abzulenken, war gerade 5 Tage mit einer Freundin zum Wellnes. Mein Mann schreibt mich immer wieder mal an, möchte die Beziehung noch, aber es hat sich die letzten Jahre alles nur um seine Bedürfnisse gedreht, ohne den Blick nach mir. Und trotzdem gelingt es mir noch nicht, den notwendigen Abstand einzuhalten. Ich glaube die zum gefühlten 1000.malig gehörten Versprechen in Zukunft wird das alles besser machen es nicht leichter, weil sich immer wieder ein Schimmer Hoffnung breit macht, es würde dieses Mal ja vielleicht doch klappen....

Liebe @zalubi,

da hast du ja schon ganz viele Schritte in eine neue, bessere Zukunft gemacht. Du hast dich aus der verletzenden Atmosphäre deiner Ehe befreit, hast dir, wenn auch zunächst temporär, eine neue Bleibe gesucht, dich über deine Pflichten bezüglich Arbeit schlau gemacht und mit deinem Psychiater über die weitere Behandlung gesprochen. Das finde ich sehr stark und noch mehr, da du an Depressionen leidest.

Ja, der Weg wird nicht einfach sein aber das war das Zusammenleben in der Ehe in den letzten Monaten sicher auch nicht.

Ich glaube, wenn du genau so weitermachst, dann bist du auf dem richtigen Weg. Einfach immer einen Schritt nach dem anderen. Übernimm dich nicht und höre auch darauf, was dein Körper dir sagt. An manchen Tagen geht es leichter, an anderen Tagen etwas schwerer von der Hand. Aber dann ist das eben so.

Ich wünsche dir viel Kraft und du wirst sehen, jeder Schritt bringt dich näher an eine unabhängige Zukunft.

Ich habe das Trennungsjahr nun hinter mir aber an Scheidung ist noch nicht zu denken. Papiere werden vom Ex nicht eingereicht und nun ist er auch noch krankgeschrieben. Wird eine psychosomatische Kur besuchen und macht mich weiterhin psychisch fertig.

Ich kann dich also total verstehen. 15 Jahre waren es bei uns und den Mann von früher kenne ich nicht mehr.

Sei froh das deine kinder Erwachsene sind. Ich hab noch minderjährige Kids und er kümmert sich nicht..

Fühl dich gedrückt..