Sie hatte sich heute nochmal spontan eingeladen, um organisatorisches zu klären und letzte Dinge abzuholen (alle wichtigen Papiere liegen noch hier, die hat sie für die Bank abgeholt). War ok, ich war eh zuhause, Bude ist blitzeblank, gab für mich keinen Grund, das abzusagen.
Gespräch war wieder sehr sachlich aber nett, ich war diesmal weniger Ar. als beim letzten Mal. Sie sah immer noch nicht gut aus, ist wohl auch bis mindestens März noch krankgeschrieben (sie sagte, das mit dem Kredit dauert noch, weil sie bis dahin Krankengeld kriegt und die Bank so keinen Kredit verschiebt). Ich habe bewusst nicht nachgefragt, sondern sachlich mit Ok, das reicht mir zeitlich geantwortet.
Zum Abschied hab ich sie als Gast noch zur Tür begleitet, sie hat mich mit Welpenaugen angesehen und gesagt: Ok....dann bis dann.... Diesmal werde ich da versuchen, nichts hineinzuinterpretieren. Ich hab dann nur mit ja, tschüss geantwortet.
Ich war vorher nochmal duschen, hab mir gute Klamotten angezogen,...Auch das tat gut. Zusätzlich hingen noch 2 Tickets von einer Bar an der Pinnwand (das freundschaftliche Date von vor ein paar Beiträgen, ich hatte berichtet...), das war ne Bar, in die ich mit ihr immer wollte, was sie nie mitgemacht hat. Jetzt muss sie gesehen haben, dass ich da war/hingehe (Datum war verdeckt). Mich so zu zeigen, tat wirklich gut. Jemand anderes zu sein, als die Person, von der sie sich getrennt hat. Jemand besseres, besser angezogen, saubere gutriechende Wohnung, Tickets für Jazzbars an der Pinnwand,...
Zitat von Tin_: DU hast dich zu dem gemacht, was sie später nicht mehr so für sich wollte. Du hast deine Glaubenssätze gelebt und du hast dich aktiv zurückgenommen und sie vor deine Bedürfnisse gestellt.
Zitat von Tin_: ich finde es schade, dass du nicht nach dem handelst, was du willst und brauchst. Dass du dich sehr viel weniger kennst als du glaubst.
Ich glaube, das etwas in diese Richtung. Wieder mehr ich sein, nicht der gammelige Freund, der zuhause sitzt und sich Sorgen anhört.
Zitat von Tin_: Setz dir als Ziel, dich irgendwann besser zu fühlen und frohen Mutes in die Zukunft zu schauen. Der Grundgedanke, dass alles wieder gut wird, hat mir sehr geholfen damals.
Das ist fest in meinem Kopf, immer. Das ist, auch wenn das hier vielleicht anders aussieht, fest in mir verankert. Wichtig für mich ist immer, dass es irgendwie besser weitergeht. Morgen ist ein neuer Tag und eine neue Chance, die Uhrzeiger müssen sich nur noch etwas weiter drehen ist in der Beziehung zu einer Art geflügelter Satz geworden, den ich auch ihr gegenüber benutzt habe, als ich in der Therapeuten-Rolle steckte. Gruselig, dass man diese RedFlags erst später sieht. Für mich gilt das aber auch. Egal wie es jetzt aussieht, das geht weg und es gibt immer Wege, egal wie aussichtslos es aussieht. Dafür gab es in meinem Leben zu viele harte Schicksalsschläge von außen und ich habe es zu was ordentlichem gebracht.
Zitat von Tin_: Vermutlich ist viel (auf sie bezogen) eher Vermutung. Gedanken basierend auf Vermutungen sind nicht zielführend in meiner Welt.
Dessen bin ich mir bewusst. Ich glaube, ich bin nicht blind geworden durch all das. Genauso gehts mir ja auch mit der Freundin. Ich weiß, wie es in der Realität ist. Ich lasse mir aber Freiraum, das für mich anders und freier zu interpretieren. Bei meiner Ex war das am Anfang hilfreich, bei der Freundin ist es das immer noch. Bei meiner Ex sollte ich dann langsam aber anfangen, mehr Realität durchzulassen, das nehme ich mir aus deinem Satz definitiv mit!
Zitat von Tin_: Und schon wieder: Weil es IHR Wunsch war... was ist denn mit deinen?
Mein Wunsch ist es, mich nicht zuuu weit von ihr zu entfernen. Ich mag sie immer noch gerne. Mir war es nur wichtig, zu erwähnen, dass eine Freundschaft auch von ihrer Seite durchaus denkbar und gewollt ist. Das ist also keine Träumerei von mir, sondern etwas, dass auf Zweisamkeit beruht.
Ich merke aber z.B. wie ich mich S. überhaupt nicht mehr von ihr angezogen fühle. Das war mal sehr stark, auch noch kurz nach der Trennung. Heute kenn ich dieses Gefühl ihr gegenüber nicht mehr. Zu anderen Personen aber schon, also kein Stressproblem oder so. Der Gedanke sie zu küssen, ihre Hand zu halten, all diese intimeren Berührungen, etc., das ist heute alles weg. Ich hätte sie eben auch zum Abschied nicht ehrlich umarmen können. Aber: Ich mag sie freundschaftlich. Das ist das, was ich will. Nicht heute, nicht in einem Monat. Aber irgendwann. Da werde ich auch dran festhalten. Diese Hoffnung, die ich am Anfang hatte, dass sie nur im Alltag aufschlagen muss, um zu merken, wie doof alles ist, wird auch täglich weniger.
Ich habe aber das Gefühl, je geringer die Hoffnung wird, desto mehr wächst die Angst, sie ganz zu verlieren als Mensch. Daher kommt glaube ich auch die aktuelle Grundstimmung bei mir.
Zitat von Tin_: Dann mach was anderes. Denk dich nicht kaputt - viele Dinge liegen nicht in deiner Macht und deinem Wissen.
Das hab ich dann letztendlich auch gemacht^^ Ich war spazieren und auf Fotosafari, tat sehr gut
Ich hab mir fest vorgenommen, in der Bar (die mit den Tickets und dem Date) zu einer Jam-Session vorbeizuschauen. Ich habe lange Jahre Schlagzeug gespielt. Da gibts regelmäßige Jazz-JamSessions, in 2-3 Monaten werde ich mich da wohl mal beteiligen...