Am Dienstag war ich bei meiner Therapeutin. Das Gespräch dort hat mir ausserordentlich geholfen. Zum einen hat sie mir geraten weiter durchzuhalten. Sie hat selten Ehefrauen wie mich in der Beratung, die kämpfen, durchhalten und ihren Ehemann nicht einfach rauswerfen. Die Angst vor dem kommenden Wochenende, wenn mein Mann zu seiner Aussenbeziehung fährt, hat sie mir auch genommen.
Die Therapeutin hat wohl ausserordentlich viele Geliebte in Behandlung und hat gemeint, an diesem Wochenende wäre aus ihrer Erfahrung heraus nichts mehr wie vorher und spätestens ab diesem Wochenende würde die Aussenbeziehung anfangen ausserordentlichen Druck auf meinen Mann zu machen. Er soll ausziehen, den Kontakt zu mir auf das allernotwendigste reduzieren, nur noch Sachen mit den Kindern zu machen und nicht mehr mit mir. Und die nächsten Treffen mit ihr würden auch nicht besser, weil jetzt spätestens der Zeitpunkt wäre, an dem die Aussenbeziehung anfängt, durchzudrehen.
Gut daran: Sie wohnt so weit weg und hat null Einblick was bei uns passiert. Eigentlich müsste ihr klar geworden sein, dass das was mein Mann ihr erzählt hat, genauso wenig der Wahrheit entspricht, wie das was er mir gesagt hat.
Außerdem soll ich nicht so drauf achten, was und wie er es sagt, sondern mal beobachten wie er handelt. Das wäre entscheidend.
Gestern abend hat mein Mann mich spontan gefragt, ob wir nicht zu einer Kabarettvorstellung gehen wollten. Haben wir dann auch gemacht. Er ist ja Redakteur und hat auf seinem iphone mitgeschrieben, für einen Artikel. Hab aber schon gemerkt, dass er auch simst. Der Abend war recht schön, hab aber gemerkt, dass er sich körperlich recht abkapselt. Wenig Berührung, wenn er mal was zum Programm gesagt hat. Hatte sich sehr unter Kontrolle und die Arme immer überkreuz.
Heute Morgen war der nächste Eheberatungstermin. Eigentlich sollte es ja darum gehen, dass wir jetzt die Kinder informieren wollten. Alleine das Gespräch mit den Kindern führen, wollte er übrigens von sich aus heute nicht mehr. Hat auch klipp und klar gesagt, er hätte das machen wollen, um seine Ausgangsposition zu verbessern.
Ging dann recht schnell auch darum, dass es ihm nicht passt, wie seine Aussenbeziehung momentan agiert. Sie macht ihm Vorschriften: Er darf mich nicht mehr anfassen, um mich mal zu trösten, in den Arm nehmen, Händchen halten. Das passt ihm überhaupt nicht. Sie ist nicht alltagstauglich sagt er, weil sie mit der Situation nicht umgehen kann und das - so glaubt er auch in Zukunft nicht kann und weiter immer nur Forderungen stellt.
Er hat jetzt noch drei Treffen mit ihr vereinbart, wenn sich ihr Verhalten nicht ändert, wird er die Aussenbeziehung wohl beenden. Vorläufig werden wir den Kindern auch nichts sagen, außer es ändert sich noch gewaltig was. Falls er sich wirklich gegen sie entscheiden würde, würden wir dann weiter zur Eheberatung gehen und sehen, ob wir uns einander nicht nochmal annähern können.
Hab ihm gesagt, dass es für mich Plan A gibt, wir bleiben zusammen und versuchen einen Neuanfang. Aber es gibt auch einen Plan B und der heißt Trennung und für mich und die Kinder eine eigene Wohnung suchen und ein eigenes Leben ohne ihn aufbauen.
Ansonsten hat er wohl schon gemerkt, dass die Frau, die er sich mal ausgesucht hat, vielleicht doch eine ganz gute Wahl war. Jetzt werde ich einfach mal geduldig bleiben, die Situation so wie sie ist weiter annehmen und zumindest im Moment und heute, abwarten was passiert.
12.05.2011 11:23 •
#22