Hallo meine Lieben,
heute habe ich endlich den Mut, meine Geschichte fortzuführen. Der ein oder andere von euch hat mich schon angeschrieben, weil ich gelegentlich Kommentare abgegeben habe, aus denen man schon interpretieren konnte, dass auch ich jetzt getrennt bin.
In der zweiten Woche nach Rückkehr aus dem Urlaub, hab ich mitgekriegt, dass mein Mann Wohnungsbesichtigungstermine bei diversen Maklern hat. Koordiniert zum Teil übrigens von der anderen. Hab ihn dann angerufen, er war an dem Abend Fussballspielen, und hab gefragt, ob er sich heute Wohnungen angeschaut hat. Am Telefon wollte er weder ja noch nein sagen. Da wusste ich, dass es stimmt.
Während unseres Urlaubs hat er wohl festgestellt, dass er die Andere nicht vergessen kann. Anstatt mir mir darüber zu reden, hat er mit ihr Kontakt aufgenommen und angefangen eine Wohnung zu suchen.
Ich hatte schon gemerkt, dass er sich in der fraglichen Woche wieder anders ist. Allerdings war unser Urlaub auch vorbei und wir waren wieder im Alltagstrott. Die Erkenntnis, dass er trotz der Nähe, die in diesem Urlaub absolut da war, wieder einmal dafür entschieden hat, nicht mir mir über seine Gefühle zu sprechen, war brutal. Ich wusste nicht, wie ich die Zeit überstehen sollte, bis er zu Hause war. Diverse Telefonate mit Auflegen ... . Irgendwann hab ich angefangen meinen Koffer zu packen, weil ich nicht wusste, wie ich mit dieser abgrundtiefen Enttäuschung würde umgehen können. Dachte an Psychatrie oder Hotel. Ein Telefonat mit der Telefonseelsorge hat mir dann über den letzten Teil der Wartezeit bis er da war, geholfen.
Der Feigling, wollte es diesmal besser machen, sich zuerst eine Wohnung suchen, weiter bei mir/uns wohnen, um dann mit der Nachricht rauszurücken: Ich habe eine Wohnung und ziehe zum ... aus.
Zum 1. September ist er ausgezogen. Am Wochende davor haben wir unseren Kram sortiert und aufgeteilt. War sehr anstrengend. In 28 Jahren sammelt sich schon ganz viel an.
Ich bin jetzt mit den Kindern im Haus. Unser Sohn, der zum Studium nicht wegwolte, hat im Nachrückeverfahren doch noch einen Studienplatz hier an der Uni bekommen. Es hätte mir im Herzen weh getan, in unter diesen Umständen zum Studium wegschicken zu müssen. Er wünscht keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. Die Tochter hat ihn heutge zum ersten Mal nach dem Auszug gesehen und sich mit ihm für Freitag und Sonntag verabredet. Sie möchte zu uns beiden Kontakt haben, will aber mit ihren 16 Jahren von unseren Problemen verschont werden.
Mir geht es diese Woche jetzt nicht so gut. Die ersten Tage war ich froh, dass er weg war und hier endlich wieder Ruhe eingekehrt ist und jetzt zieht mich alles runter. Wir drei wechseln im Haus die Zimmer. Sieht daher noch etwas chaotisch aus, lach. Ansonsten hatte ich versucht, die Kontaktsperre einzuhalten. Heute mussten wir telefonieren, war nicht gut für mich. Ich werde künftig lieber eine Email schreiben, wenn was ansteht.
Ansonsten weiß ich nicht, wie ich mit diesem Menschen in Zukunft noch kommunizieren soll. Im Moment tendiere ich dazu, nur noch abzuwickeln, was abzuwickeln ist und ihm dann möglichst nicht mehr zu begegnen. Eigentlich möchte ich nichts mehr mit ihm zu tun haben, zuviele Verletzungen und Enttäuschungen.
12.09.2011 23:01 •
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