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Trennung nach fast 30 Jahren - Wie geht es weiter?

S
Eigentlich wollte ich mich heute nicht melden. Jetzt ist es aber doch nötig. Muss meinen Kopf frei kriegen für die nächste Woche, die beruflich sehr anstrengend wird.

Hab den Kontakt zu meinem Mann das ganze Wochenende nicht gesucht. War sehr komisch ein Wochenende ohne ihn zu verbringen in unserem momentanen Zustand. Hab auch noch nichts von ihm gehört.

Wie auch beim letzten Mal als er bei ihr war, recht schlecht. Wobei er sie letztes Mal besucht hat, um die AB weiterzuführen. Was diesmal war oder welche Auswirkungen dieses WE hat, weiß ich nicht. Zwischendurch hatte ich wieder ganz, ganz starke Ängste, dass er mich verlassen wird, dass es dort wieder sehr harmonisch ist ... . Kopfkino nennen manche hier das. Die Kinder haben mich ein bisschen getröstet, aber die Warterei nervt sie und mich. Sie wollen wenig davon hören, sind wahrscheinlich auch mit sich beschäftigt. Die Ruhe hier im Haus nach den letzten Wochen ist schon auch ungewohnt und irritierend.

Mein Sohn hat gemeint: Du musst vertrauen und zwar darauf das alles gut wird. Gut werden wird es auf die eine oder die andere Art.

05.06.2011 19:33 • #106


S
Jetzt ist es doch so gekommen, wie ihr befürchtet habt. Mein Mann hat sich nach dem Wochenende bei ihr, für sie entschieden.

Heute geht es mir schon wieder ganz gut. Gestern war ein übler Tag. Bodenlos, traurig, enttäuscht. Musste viel weinen und bin früher von der Arbeit nach Hause. Nachmittags war Psychotherapie musste dort auch ganz viel weinen. Heute kommen keine Tränen und ich denke, dass es heute besser geht.

Kinder sind auch ganz traurig und haben ein gewisses Unverständnis für meine Gefühle. Tochter hatte noch nie Liebeskummer und meinte, meine Gefühle, müssten doch eigentlich bald vorbei sein. Ab heute hab ich mir vorgenommen, dass ich einigen Personen im Umfeld von meiner Situation erzähle: Arbeitskollegen, ältere Nachbarin etc. Am Wochenende fahre ich vielleicht zu meiner Mutter und erzähle dort auch.

Dann kann ich fürs Traurigsein ein paar mehr Anlaufstationen.

Vielleicht hätte ich ihn wirklich Ende März rausschmeissen sollen. Aber für mich war es wichtig, diesen Weg so zu gehen und es ist auch wichtig jetzt alles so zu machen, wie es mir guttut.

Da müssen wir noch dran arbeiten. Gestern abend hatte er sich mit unserer Tochter bei uns verabredet, aber keine Uhrzeit mitgeteilt. Doofe Situtation, da Tochter und ich einen Film geschaut haben, weil er erkältet war am Vortag und wir nicht wussten, ob er kommt. Sie wollte, dass wir den Film fertig gucken und ich ihn wegschicke. Wir haben dann den Film unterbrochen, sie hat 20 Minuten mit ihm im Wohnzimmer verbracht und dann hab ich ihn weggeschickt. Ich brauche Abstand und niemanden, der mir beim Heulen und Verzweifeltsein zu schaut. Trösten kann und darf er mich nicht mehr. Es wird schon werden. Ein bisschen gruselt mir vor dem Pfingstwochenende. Tochter fährt am Samstag weg. Sohn wird auch unterwegs sein. Muss mir für mich ein Programm überlegen, damit ich rauskomme und nicht nur zu Hause sitze.

08.06.2011 06:28 • #107


A


Trennung nach fast 30 Jahren - Wie geht es weiter?

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A
Liebe Sabine,
tut mir leid, dass es nun doch so gekommen ist. Ich hatte dir so sehr die Daumen gedrückt. Lass dich mal ganz doll umarmen! Du machst das richtig, erzähle Menschen, die dir nahe stehen, was passiert ist und rede viel drüber. Und wenn du nicht reden kannst, schreibe hier. Du kannst von dir sagen, du hast lange ausgehalten und alles getan, was dir möglich war. Es ist seine Entscheidung, du musst dir keine Vorwürfe machen.
Ganz liebe Grüße!

08.06.2011 06:37 • x 1 #108


Nick
Hallo Sabine,

sei ganz fest gedrückt.

Jetzt hast du Klarheit, auch wenn es die ist die du nicht haben wollest. Kann ich verstehen mach der langen Zeit.

Fang jetzt an für dich und deine Kinder zu Leben. Ja, plane was fürs Wochenende, vielleicht gibt es ja etwas was du schon immer mal machen wollest.

Gib ihm klare Vorgaben, z.B. das er nicht auftaucht wann er will. Bis wann er raus muss usw.

Lass dir jetzt nicht mehr Gefallen bzw., sei nun nicht mehr so unendlich geduldig.

Liebe Grüße nick

08.06.2011 06:46 • #109


sayra
liebe sabine!

das tut mir unendlich leid! ich hab es dir so sehr gewünscht!

ich weiß gar nicht so recht, wie ich dich aufbauen kann, außer daß ich vor drei monaten in einer ähnlichen situation war und sich jemand gegen mich entschieden hat, obwohl es davor doch sehr gut für mich aussah...

ich hoffe nur sehr für dich, daß sich dein mann jetzt nicht weiterhin wie eine fahne im wind verhält und nach einiger zeit, in der er seine AB nicht sieht wieder mit diesem heck-meck anfängt und seine jetzige entschiedung anzweifelt.

vielleicht reagiert deine tochter mit diesem unverständnis deinem kummer gegenüber, weil sie noch nicht recht begriffen hat, was das jetzt heißt.

ich denk an dich und wünsche dir viel kraft!

08.06.2011 07:21 • x 1 #110


E
liebe sabine,

laß Dich einmal ganz fest umarmen, es tut mir so leid...

Du hast für Dich alles richtig gemacht und so gehandelt., wie Du es eben getan hast. Das war gut so, auch wenn es vielleicht oft wider die Vernunft ist, es ist aber so, wie wir es richtig finden und somit ist es o.k.

Es wäre müßig darüber nachzudenken, was (besser?) gewesen wäre wenn Du anders gehandelt hättest, hast Du nicht weil es für Dich eben nicht so war und fertig.

Diese Haltung wird Dir auch künftig sehr weiterhelfen.

Mir und GöGa geht es z.Z. sehr gut, was kommen wird, mmmh, aber egal, es ist wie es ist...

liebe sabine, ich wünsche Dir von ganzen Herzen alles Liebe auf Deinem weiteren Weg
elebaby

08.06.2011 08:34 • x 1 #111


B
Liebe Sabine!

Ich drücke dich! Es tut mir so leid, wie alles gekommen ist! Du hast alles versucht und brauchst dir keine Vorwürfe machen!

Vielleicht wird deinem Mann irgendwann bewusst, was er da getan hat und was er gerade aufgegeben hat...

Liebe Grüße

Sabrina

08.06.2011 12:24 • x 1 #112


wolfsherz
Liebe Sabine,
ich weiß, die erinnerung an schmerzen ist lächerlich im vergleich zur realität. möchte trotzdem versuchen, Dich zu trösten. vor zweieinhalb jahren war ich auch wie asche. heute fühle ich mich um welten besser, als vor dem drama. hätte damals nie geglaubt, dass ich überhaupt je wieder werde glücklich sein können.



herz

08.06.2011 15:23 • x 1 #113


S
Hallo und danke für euren zuspruch,

heute ging es mir ein bisschen besser. bin zur arbeit und wollte was tun. hab dann als erstes eine email von ihm vorgefunden von gestern. hat mir nochmal beteuert, wie sehr mich mal geliebt hat.

ich hab ihm dann zurückgeschrieben, dass ich jetzt erst mal abstand brauche und er ausgezogen ist. dies würde bedeuten, dass er hier nicht einfach so aufkreuzen kann wie er mag. d. h. hier müssen regeln abgesprochen und eingehalten werden. hab ihn auch auf den ratschlag meiner therapeutin verwiesen: so wenig kontakt wie nötig. kein trösten mehr etc. damit ich abstand kriege, kein stockholm effekt.

die andere hat angeboten ein teil seiner pensionskosten zu übernehmen, musste er mir auch gleich erzählen. hab dazu gemeint, ich würde nicht wollen, dass sie um ihr schlechtes gewissen zu beruhigen jetzt schmerzensgeld oder ablass bezahlen kann. und für unsere finanzielle situation sind wir verantwortlich. jahrelang war ihm egal, was die zugfahrten zu ihr koste und jetzt macht er wegen 26 euro pro nacht rum.

kam eine wutentbrannte mail zurück und direkt nach der mail ein anruf aufs handy. er ist krankgeschrieben, liegt in der pension und hat jetzt doch festgestellt, wie sehr er uns alle vermisst. kam dann heute nachmittag schon vorbei, weil er heute abend ein wg-zimmer ansehen kann. ein heulendes elend. meinte er kann sich doch nicht schon wieder umentscheiden. haben noch mit den kindern geredet, die wollen bei unseren gesprächen nicht dabei sein. tochter ist es zuviel, will hier eher wie ein kind behandelt werden. da müssen wir ab sofort mehr rücksicht nehmen. sohn hat ihm gesagt, er wünscht derzeit auch keinen kontakt und braucht abstand.

merkt der erst jetzt, was das alles für uns alle bedeutet und auch das dieses ganzen umstellungen auch ihn betreffen? plötzlich sind auch die letzten 30 jahre wieder wertvoll. hab ihm gesagt, mich interessieren finanzielle einwände nicht und er hat sich entschieden und jetzt wie wir alle die folgen zu tragen. ab sofort will er sehr sparsam sein, gemeinsames konto und alles soll so bleiben wie es ist. merkt wohl erst jetzt, was er aufgibt. liegt jetzt krank auf der couch und schläft, muss ihn nachher wecken zum besichtigungstermin. heute hat er ein riesenloch und weiß nicht, wie er das alles hinkriegen soll. vielleicht bin ich auch ein kleines bisschen schadenfroh, aber das ist mir bestimmt gestattet.

ausserdem hab

08.06.2011 17:02 • #114


A
Hallo Sabine,
ja, er merkt, was jetzt auf ihn zukommt und das macht ihm Angst. Ihm wäre es ja lieber gewesen, es hätte sich für ihn nichts geändert. Und ob das evtl. Zusammenleben mit seiner AB für ihn zufriedenstellend ist, weiß er ja nicht. Er weiß, was er an dir und den Kindern hat. Mein Ex hat auch große Sprüche geklopft wegen Freiheit, Leben ohne Kompromisse usw. Und nun kommt es mir so vor, als wenn er am liebsten bei uns bleiben will. Ihm wird jetzt erst bewusst, was er eigentlich aufgibt. Aber es gibt kein Zurück mehr, er hatte genug Chancen, die er alle nicht genutzt hat. Lass dich von deinem Mann nicht verunsichern, natürlich leidet er. Hat der überhaupt eine Ahnung, wie sehr ihr leidet? Und er hat auch kein Recht, aufzutauchen, wann er es will. Ich kann dir nur raten, alles zu klären und dann die KS knallhart durchzuziehen. Du und die Kinder müsst erst mal zur Ruhe kommen. Und es kann nicht sein, dass die Ex`s glauben, wir tanzen weiter nach ihrer Pfeife. Jetzt tun wir erst mal was für uns. Bleib stark! Drück dich!
Liebe Grüße!

08.06.2011 18:26 • x 1 #115


L
Liebe Sabine

Du knickst schon wieder leicht ein.
Bitte,bitte,bitte setze dem ganzen ein Ende.
Jetzt hat er einen schlechten Tag,heult ein wenig rum und du überlegst direkt wieder ob das die Wahrheit ist und hast wieder ein wenig Hoffnung.

Er schläft auf deiner Couch,du sollst ihn wecken etc...

So wird das leider kein Ende nehmen.


Ist absolut nicht böse gemeint aber wie lange soll das noch so gehen?
Du brauchst endlich etwas Ruhe um dich selber zu sortieren.

08.06.2011 19:19 • x 1 #116


S
Guten Morgen,

das Chaos nimmt kein Ende. Gestern Abend hat er sich das WG-Zimmer angesehen, war leider nichts. Anschließend hat er sich bei den Kindern gemeldet, ich war bei einer Nachbarin, die bisher nichts wusste, um mal ein bisschen aushäusig zu weinen.

Mir hatte er eine sms geschickt, die beginnen jetzt mit liebe und nicht mehr hallo. Hab dann eine sms zurückgeschickt. Daraufhin hat er angerufen: Er ist nicht glücklich. Am Samstag ist er wohl zu ihr gefahren, um Schluss zu machen. Nach 90 Minuten hatte sie ihn soweit, dass er das nicht macht. Sie hat wohl gemerkt, dass er immer noch unsicher ist. Daraufhin hat er vorgeschlagen, dass sie ihn - auch am letzten Wochenende - ihren Eltern vorstellen kann. Sollte wohl irgend so ein Liebesbeweis sein und auch das Schaffen von Tatsachen, damit er sich selbst mehr Druck macht und nicht mehr zurück kann.

Jetzt hat er festgestellt, dass der Karren total verfahren ist. Da sie soweit weg wohnt, scheint sie mittlerweile unglaublich oft anzurufen. Er hat keine Ruhe mehr. Sie befürchtet, er könne wieder umkippen. Am Wochenende soll er hin. Er ist krankgeschrieben und sie würde ihn auch mit dem Auto abholen. Er weiß nicht, wie er sich ihren Anrufen erwehren soll. Die Tendenz ist wohl schon die letzten Monate so. Sie hat sich nicht verändert, sagt er, aber das drumrum.

Er wollte frei sein und jetzt merkt er, dass er gar nicht frei sein will und auch in der AB nicht frei ist. Ausserdem hat er mal überlegt, wer ihm bei einem Umzug helfen könnte. Ihm fällt nur noch ein Freund ein - das Alibi - und der hat einen Bandscheibenvorfall. Hat jetzt realisiert, dass er durch die AB in den letzten Jahren gedanklich und zeitlich so blockiert war, dass er keine mehr hat. Mann meiner Freundin, der auch sein Freund ist bzw. war (?), hat wohl zu ihm gesagt, würde ihn nicht interessieren, mit wem er verheiratet ist.

Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er noch neben sich steht. Hab ihm geraten, an Pfingsten nicht dorthin zu fahren und sich zu beruhigen und nachzudenken. Ihn gruselt bei der Vorstellung, dass er sein Wochenende auch dort verbringt und sie würde ja permanent anrufen.

Ich mache mir große Sorgen, weil in seiner Familie eine Disposition zu Depressionen und Suiziden vorhanden ist. Sein älterer Bruder, dessen ältester Sohn und mehrere Cousins haben Selbstmord gemacht. Ich möchte nicht, dass wir ihn auch so verlieren und er jetzt auch anfängt durchzudrehen.

Vor einem Zurückkommen zur Familie und zu mir hat er auch Angst, weil es jetzt eine Nachbarin mehr weiß. Ich bin ziemlich unruhig und früh aufgewacht, am liebsten würde ich in die Pension fahren, ihn und sein Gepäck abholen, der anderen anrufen und für ihn Schluß machen. Verdammter Mist.

09.06.2011 05:02 • #117


Hangover
Hallo Sabine,
ich habe mich aus Respekt vor Deiner Lebenserfahrung und aus dem Gefühl heraus, zu so einer verfahrenen und mir letztendlich nicht persönlich bekannten Situation wenig Hilfreiches beitragen zu können, zurückgehalten.
Allerdings möchte ich heute ein paar Worte und Gedanken dazu hinterlassen.

Dein Mann ist völlig von der Rolle im Augenblick. Er hat sich das alles gaaaanz anders vorgestellt. Raus aus der für ihn eingefahrenen alltäglichen Beziehung, rein in das fremde und verruchte Abenteuer ohne Verpflichtungen. Hurra, wie die Piraten auf hoher See!
Nun ist er in See gestochen, hat alle Segel gesetzt und merkt prompt, dass ihm der Heimathafen abhanden gekommen ist und fehlt.
Ich will ihm gar nicht unterstellen, dass er Dich im Augenblick aus- oder benutzt. Aber Fakt ist, dass er massiv zwischen den Stühlen hockt.

So, das ist er.
Um ihn geht's aber gar nicht, oder? Dazu müsste er sich anmelden und seine Seite der Medaille schildern.

Es geht um Dich und Deine Kinder!
Und wenn ich mir anschaue, wie Ihr aufgrund des (trotz getroffener Entscheidungen) anhaltenden Schwebezustandes herumeiert, kann ich nur empfehlen, endlich das Teppichmesser zu zücken und das Tischtuch zu zerschneiden!

Was hängt er auf Deinem Sofa (es ist im Augenblick einfach nicht sein Sofa. Punkt) und lässt sich von Dir wecken? Was soll Dein Verständnis, Dein Hineinversetzen in seine Lage?
Wie ich schon mal woanders schrieb:
10 Punkte für Empathie und Herzenswärme, aber leider auch 100 Punkte Abzug für Vernachlässigen der eigenen seelischen Gesundheit. Das ist eine beschissene Bilanz.

Er ist derjenige mit der Aussenbeziehung, er sollte langsam auch die Konsequenzen des Handelns tragen, Sabine. Man kann nicht *beep* ohne dafür gerade zu stehen. Das gehört sich nicht!
Und wenn er, ohne Dir zu nahe treten zu wollen, nicht den Ar. in der Hose hat für eine Entscheidung, dann nimm Du sie ihm halt endgültig ab und verbitte Dir, dass er bei Euch reinschneit, wann es ihm passt.
Dass er seine Freunde vergrault hat, ist NICHT Dein Verdienst oder Problem, also hör auf, Verständnis dafür aufzubringen. Es ist egal.

Natürlich machst Du Dir Gedanken über den Vater Deiner Kinder, über einen Menschen, zu dem Du seit 30 Jahre eine Bindung hast, aber im Augenblick tut Dir das einfach nicht gut, ganz im Gegenteil ist er die Wurzel des Problems.

Du willst für ihn bei der anderen Schluss machen?
Fein, dann enteier ihn gleich richtig und setz ihm morgen beim Frühstück mit dem Strampler an den Tisch und löffel ihm Haferbrei rein.
Du machst da gar nix! Wenn, dann macht er das!
Aber er kann es doch gar nicht. Er taumelt wie eine Flipperkugel zwischen den Polen hin und her, ohne sich einmal richtig(!) zu entscheiden.
Und immer schön auf Deine/Eure Kosten.

Mein(!) Fazit:
Ers möge zusehen, wie er an die WG-Zimmer kommt. Dein Sofa ist dafür keine Wartesaal-Option.
Keine Freunde? Nicht Dein Problem (ja, ich weiß, er bedeutet Dir viel....aber er tut Dir gerade auch tierisch weh, oder?), soll er den Umzug halt von Studenten machen lassen. Die kosten 'nen 10er prom Stunde und wuppen ordentlich.
So ist das nun mal in so einer Situation. Es gibt da keinen Kuschelweg, sondern nur den harten, der weh tut.
Momentan bist Du ein wenig diejenige, die ihm die Dornen abknipst, den Rasen stutzt und die Zweige aus dem Weg räumt, selber aber ständig strauchelt und von Verletzung zu Verletzung getrieben wird.

Raus mit ihm aus Deinem Alltag (nicht aus dem kompletten Leben!), aus Deinem Wohnumfeld und damit auch ein wenig aus Deinen unmittelbaren Gedanken.

So, eine Menge Gemeinplätze, nix, was nicht alle anderen auch schon geschrieben haben.
Aber vielleicht gilt auch hier das Prinzip, dass der stete Tropfen den Stein höhlt.

Alles Gute!

09.06.2011 07:45 • x 3 #118


S
Hallo Sabine,

ich habe bisher auch nichts dazu geschrieben, weil ich der Meinung bin, man könnte die Situation momentan nicht besser handhaben als du es tust.

Teilweise teil ich Hangovers Meinung teilweise nicht.

Bedauerlicher Weise gibt es für deine Geschichte keinen Verhaltenskatalog der zu dem von dir gewünschten Ergebnis führt. Ich habe leider ähnlich Geschichten mit unterschiedlichen Ausgängen miterlebt.

Dein Mann hat 4 Jahre lang ein (teilweise) glückliches Leben mit Familie und Geliebte geführt, nun nachdem das ganze aufgeflogen ist muss er sich entscheiden. Das ist nicht einfach so lange er sich noch von keiner von euch beiden loslösen kann.
Dieses Hin und her kann ausgesprochen lange gehen, bei einer Bekannten von mir seit 2 Jahren und es ist noch kein Ende absehbar. Sie ist selbst in den Sog geraten und schafft den Absprung nicht. Sie fährt seitdem Achterbahn zwischen Himmel und Hölle, davor musst du dich unbedingt schützen. Das ist eine ziemlich besch... Situation.

Ich würde dir raten genauso weiter zu machen wie bisher. Dein Mann kann sich erst dann wirklich für dich entscheiden wenn er die andere zu 100% abgeschlossen hat. Bis er so weit ist, wird er immer wieder zwischen euch hin und her pendeln.

Natürlich steht er momenatn neben sich, siehe Hangover Post zu diesem Punkt.

Aber warum sollte er nicht zu ihr fahren? Er soll so oft er kann, momentan ist es das Beste dass er in dieser Zeit bei ihr genau spürt was er für diese Frau aufgeben würde.
Er muss sich klar werden ob sie es wirklich wert ist, wenn er sich für sie entscheidet, dass sie es nicht wert ist. Danach braucht er noch einige Zeit sich zu entlieben. Dann stehen die Karten gut für dich.
Entzieht er sich dieser Frau in der momentanen Situation wächst die Sehnsucht in ihm, ob es dir gefällt oder nicht er war wohl 4 Jahre glücklich mit seiner Geliebten. Auch das kann er nicht so einfach über Bord werfen, da muss er rauswachsen. Sie hilft ihm dabei wenn sie weiterhin so viel Druck auf ihn ausübt. Lass sie die Eifersüchtige spielen und ausleben.
Dir bleibt da leider nichts anderes übrig als zu zusehen, beobachten und abwarten.

Ich sehe es nicht so ganz, dass du ihn nun hängen lassen sollst, denn genau das ist es ja was er an dir und seiner Familie hat. Ich persönlich würde ihn auch auf der Couch schlafen lassen, wenn es nun gar nicht anders geht und ihm beim Umzug helfen. Ohne den Zeigefinger, das hast du dir selber zu zuschreiben. Schließlich sind das und 30 Jahre Beziehung deine Trümpfe.

Deinem Mann würde ich sagen, dass du seinen Zwiespalt und seine momentane Entscheidungsfähgkeit respektierst, dich zurückziehst. Er aber, sobald er sich wirklich 100% für dich entscheidet NOCH zu dir zurück kann. Mehr nicht. Keine Szene kein Druck. Männer in dieser Situation empfinden wenig Empathie für ihre Partnerinnen, denn das würde ihnen schlechtes Gewissen machen und sie ziehen sich dann zurück. Er verletzt sowieso eine von euch. Ob das Eigenschutz oder Feigheit ist sei dahin gestellt.

Deine Aussage du würdest gerne alles in die Hand nehmen und für ihn die Entscheidungen treffen sehe ich als Wunschgedanken, habe aber den Eindruck, dass du selber weisst das das nicht funktioniert. Somit sage ich dazu nichts mehr.

Nun zu deiner Angst er könnte in Depressionen fallen. Natürlich ist deine Angst nicht unbegründet, aber du kannst nichts dagegen tun. Sollte er in Depressionen fallen kann er sich schnell Hilfe holen, Depressionen früh behandelt sind sehr gut heilbar. Präventiv kannst du nicht viel tun.

Nun zu dir.
Deine Welt muss sich weiter drehen. Du kannst (habe auch nicht den Eindruck) dein Leben nicht auf den Kampf um deinen Mann ausrichten. Tu das was du schon immer machen wolltest und wenn du deine Küche in Pinkrosa streichst, Möbel verstellst dir ein schönes Zimmer einrichtest. Geh zur Kosmetikerin, geh zum Friseur oder mach ein Beautywochenende. Es ist wichtig, dass du dich schön und gut fühlst.
Du bist in der glücklichen Lage grosse vernünftige und eigenständige Kinder zu haben, lass dir von ihnen helfen. Deiner Tochter wird es bestimmt viel Spass machen dir beim umstylen zu helfen und es wird eurer Tochter/Mutter Beziehung sehr gut tun.

Noch einen Satz zur Angst deinem Mannes dass er nun vor den Nachbarn bloßgestellt ist. Grund deshalb nicht zurück zukehren ist das keiner, denn wenn alles wieder in Bahnen läuft vergessen die Nachbarn. Auch bei der Neuen muss ihm klar werden ist er der Mann der nach 30 Jahren Frau und Kinder verlassen hat. Also egal wie er sich entscheidet kompromittiert ist er sowieso. Gut, das hat er nun wirklich sich selbst zu zuschreiben, da muss er durch.

Ich reduziere Hangovers Satz von es geht um dich und deine Kinder auf es geht um dich Deine Kinder sind alt genug selbst zu entscheiden, und alterbedingt sowieso auf dem Absprung. Ich fand die Situation toll, wo deine Tochter sich 20min mit ihrem Vater unterhalten hat, ihn dann weggeschickt um mit dir den Film weiter zu sehen. Sie hat gezeigt, dass sie für dich da ist, hat aber ihren Vater nicht sofort abgewiesen. Sehr reife Handlung. Tolle Tochter.

Ich hoffe so sehr, dass alles in die von dir ersehnte Bahnen läuft, und es dir bald besser geht.

lg Sanin

09.06.2011 09:29 • x 1 #119


N
ich teile hangover's post.

solange er nicht gänzlich aus deinem wohnumfeld verschwunden ist, kommst du nicht zur verarbeitung. es mag ja sein, dass dein mann sich auch gedanken macht, aber richtig geht das erst wenn eine räumliche trennung vollzogen ist ,und er sein handeln in ruhe reflektieren kann.

ob es ein zurück gibt, müsst ihr dann besprechen, aber ich an deiner stelle würde zusehen, dass er nicht mehr im haus erscheint..

lg
kai

09.06.2011 09:35 • x 1 #120


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