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Trennung nach fast 27 Jahren - beinahe! aus heiterem Himmel

M
Hallo zusammen,
vielleicht hilft es mir ja, mich in diesem Forum mal so richtig auszukotzen...!
Fast 27 Jahre waren wir verheiratet, haben 3 Kinder. Zugegeben, sehr gut lief es in der Vergangenheit nicht - wir sind wohl emotional nebeneinander verhungert.
Mit meinem Ex waren die ganzen Jahre keine Zärtlichkeiten, Schmusereien und Gespräche möglich - für ihn gab es nur S.. Und darauf hatte ich dann keine Lust...
Ich hatte mich damit arrangiert und auf bessere Zeiten im Alter gehofft, aber er hat sich eine Geliebte gesucht. Nachdem er mir das gestanden hatte und ich ihn vor die Wahl gestellt hatte, kam er unter Liebesschwüren zu mir zurück - nur, um im Wochenabstand immer neue Kritikpunkte an unserer Beziehung zu entdecken.
Trotzdem wollten wir es noch einmal miteinander versuchen und in meinen Augen lief es auch gut: Ich fühlte mich zum ersten Mal geliebt und angenommen, er war zärtlich und rücksichtsvoll und ich war überzeugt, dass wir jetzt einen neuen Anfang geschafft hätten.
Dann, plötzlich, gab es mal wieder Ärger mit den Kindern, er sagte, er halte das nicht mehr aus und es kam heraus, dass er den Kontakt zu seiner Geliebten (platonisch) wieder aufgenommen hatte und unserer Beziehung eigentlich keine Chance mehr gäbe. Überhaupt wolle er endlich einmal sein Leben genießen und wir hätten sowieso nie zueinander gepasst.
So, nun ist er weg, ich sitze allein in unserem Haus mit den Kindern und muss jetzt mit allem allein fertig werden.
Irgendwie kann ich das Ganze noch nicht so richtig glauben, zu schön war die letzte Zeit - ist es möglich, dass dieser Mann mir die ganze Zeit etwas vorgemacht hat? Ich kannte ihn als grundehrlichen Menschen...
Und natürlich bin ich auch unglaublich verletzt und traurig, denn es lief (auch im Bett) richtig gut und ich hatte meine tiefe Liebe für ihn in der letzten Zeit wieder entdeckt!
Außerdem habe ich riesige Angst vor der Zukunft - ich war nie berufstätig und bin jetzt schon gut über 50 - die Vorstellung von einem einsamen und verarmten Alter macht mich fertig! Dabei hatte ich die ganzen Jahre von einem gemeinsamen Ruhestand mit Enkelkindern usw. geträumt...
Irgendwie fühle ich mich total wert- und nutzlos, schwanke zwischen: Vielleicht kommt er ja doch noch mal zurück und Eigentlich ist es ganz gut, dass er weg ist - schließlich hatte die ganze Familie jahrelang unter seinen Gardinenpredigten und Wutausbrüchen zu leiden. Aber, wie gesagt, manchmal würde ich mir das Alles gern wieder antun, wenn er nur wieder da wäre - und schließlich konnte er ja auch ganz wunderbar und liebevoll sein...
Es ist schrecklich, dass über die Hälfte meines Lebens jetzt quasi weg ist und anscheinend auch keinen Wert für meinen Partner hatte.
Ich wünschte, ich hätte Pläne, aber ich bin nur leer...
Vielleicht finde ich hier ja Hilfe, um mich emotional von meinem Mann zu lösen und mein eigentliches Ich wieder zu entdecken...

31.10.2011 20:20 • #1


sanin
Hallo Moonshadow,

ich habe letzten Monat eine liebe sehr gut befreundete Nachbarin verloren. Sie wurde im Mai gerade mal 60. Sie hatte keine Kinder, keinen Mann lediglich 2 Nichten die weit weg wohnen.

Aber sie hatte Freunde, richtig gute fest und liebe Freundinnen. Ich hatte sie wenige Tage vor ihrem Tod im Krankenhaus besucht und der Arzt meinte sie hätte schon fast zu viel Besuch. Eine ihrer Freundinnen war jeden Tag da, sie hat ihr vorgelesen die wichtigsten besorgungen erledigt ihr die Füsse massiert.

Meine gut befreundete Nachbarin ist viel gereist, gerne und oft mit Freundinnen, ihren Nichten und ihrem Patenkind. Sie war eine glückliche Frau und nie alleine obwohl sie alleine lebte.
Dafür hat sie auch viel getan. Sie mochte Menschen um sich und hat es ihnen auch gezeigt.

Familienmenschen sind oft einsamer als diese Frau es je war.

Hab keine Angst vor der Einsamkeit, geh raus und suche Kontakt mit Freunden sobald du dich von deiner Trennung erholt hast.
Lass dich hier im Forum auffangen.

lg sanin

31.10.2011 20:41 • x 1 #2


A


Trennung nach fast 27 Jahren - beinahe! aus heiterem Himmel

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sanin
Vielleicht sollte ich dir auch noch von einer anderen guten Freundin erzählen deren Mann sie ähnlich wie bei dir nach 25 Jahren verlassen hat.

Inzwischen lebt sie im sonnigen Ausland hat sich ein wunderbares Haus gebaut und hat einen 15 Jahre jüngeren Mann.
Ungefähr ein halbes Jahr nach der Trennung ist ihr Exmann zusammengebrochen. Er wollte sie zurück. Doch sie war schon lange wo anders nach dem sie aus dem tiefen Tal der Tränen aufgestiegen ist.

Du siehst, auch für Leute in unserem Alter scheint irgendwann die Sonne so hell, dass wir nicht mehr zurück wollen.

31.10.2011 20:44 • #3


B
Liebe Moonshadow,

bei uns lief es ähnlich ab. Wir sind seit 14 Jahren zusammen, 12 davon verheiratet und haben ein Kind. Mein Mann ist von einem liebevollen, aufmerksamen und zärtlichen Ehemann zu einem immer nörgelnden Griesgram geworden. Ich habe ihn aufgeregt und unser Sohn konnte auch nichts mehr richtig machen. Ich kannte ihn gar nicht wieder und war total verzweifelt. Mein Sohn kam zu mir und meinte: Der Papa hat mich gar nicht mehr lieb, das hat mir echt das Herz gebrochen. Wenn ich dann nach einem Tag voller Spießrutenlaufen keine Lust mehr auf S. hatte, war er auch noch total beleidigt. Eines Abends vor 3 Monaten hat er 5 Taschen gepackt und mir eröffnet, dass er schon seit vielen Monaten eine Affaire mit einer jüngeren Kollegin hat. Schwupps war er weg. Am nächsten Tag ist mein Sohn aufgewacht und hat gefragt: Wo ist denn der Papa. Die erste Zeit war ganz schrecklich, ich habe heimlich auf dem Klo geweint, damit mein Sohn nicht noch trauriger wird. Ich habe auch Zukunftsängste und kann mir gar nicht vorstellen, wie ich alles so schaffen soll. Der Mann, den ich mal so sehr geliebt habe ist einfach verschwunden. Statt dessen gibt es jetzt einen neuen Mann, den ich gar nicht mehr kenne. Er leiht sich Cabrios und mach highlife mit seiner neuen Tussi. Ich bin immer noch sehr traurig, dass alles so gekommen ist und verstehe einfach nicht, wie er so geworden ist. Trotzdem überwiegt auch oft die Wut und ich wünsche ihm echt die Pest an den Hals. Die Zeiten in denen es mit gut geht werden aber mehr und ich falle nicht mehr so oft in die tiefen Löcher.
Ich wünsche Dir alles Gute und sende Dir eine herzliche Umarmung.
Bavaria

31.10.2011 20:55 • x 1 #4


M
Hallo Moonshadow, es hört sich wie meine Geschichte an.Ich weine seit einer Woche derart heftig,aber diese Männer und da gehört mein seit einer Woche getrennter Mann dazu stehlen sich nur vor der Verantwortung davon.Sie wollen ein leichteres Leben und Spass.Auch ich wurde betrogen und beschwindelt.Denke daran,Du bist jetz frei,brauchst nicht mehr nachst wach liegen und Die Sorgen machen,wann er denn nach Hause kommt,Kein Ärgern mehr über die schlechte Laune.Sei Stark,mach was aus Dir,dass habe ich mir auch vorgenommen und keinen Kontakt mehr:Ignoniere ihn, nimm ihn nicht bzurück,er wird Dir immer wieder weh tun.Viele Grüße Minkamaus

31.10.2011 21:19 • #5


S
Hallo Moonshadow,

ich fühle mit Dir, vielleicht hilft dir das ein wenig weiter. Es tut so sehr weh und man kann es nicht glauben, habe 6 Jahre die Hölle mit meinem Mann durchlebt und haben 1 Kind. Wir waren eigentlich nur auf dem Papier verheiratet. Dachte immer es wird schon wieder werden ein wenig wie früher, es wurde nur schlimmer. Seit vielen Wochen und Monaten kämpfe ich nun dass ich endgültig ihn aus meinem Leben streichen kann. Bei mir wird es besser, ich kontaktiere ihn nicht mehr, und jeder Tag tut mir gut. Meine auch wieder vielleicht kommt er ja wieder. Aber dann denke ich mir, ich habe die Hölle durchlebt und finde langsam wieder ins Leben zurück und werde allmählich wieder ein Mensch. Es ist Hammer hart. Ich habe sogar einen Wohnortwechsel von über 50 km vorgenommen, bin in meine Heimatstadt zurück weil ich in seiner Gegend zerbrochen bin, ich wurde krank von dem ganzen. Es gab 6 Jahre kein liebes Wort, keine Umarmung, kein Kuß, keine Zärtlichkeiten, keine Gespräche, keine Einladung, kein Geburtstagsgeschenk ich war Luft mit meinem Kind. Dieser Strich war die Hölle, ihm war es wurscht dass ich gegangen bin, auch das Einfamilienhaus ließ er mich alleine räumen, ich dachte das darf nicht wahr sein, ich habe Sachen geschafft, wo man denkt die kann man nicht schaffen. Man entwickelt Kräfte von denen man nichts ahnt sie zu besitzten. Zeit heilt Wunden. Aber die Zeit muß man überstehen und dass ist das schwierigste. Wenn dein Mann eine andere hat, ist es das härteste was man einer Frau antun kann. Sei bitte starkt, gib Dich ihm nicht mehr hin. Das geht nicht meiner Meinung nach. Sowas kann man nicht verzeihen, Du wirst nie vergessen können, wenn er auch wieder kommt, er wird dich immer begleiten, wie es auch bei mir ist. Ich weiß wir Frauen stehen da mit allem alleine und verlassen worden. Es ist die Härte. Hol dir Hilfe sonst drehst Du durch, ich bin viele Jahre schon einsam, weil ich auf meinen Mann Jahre gehofft und gewartet habe. Im nachhinein sage ich mir ich könnte schon wieder ein gutes Leben haben, war alles Zeitverschwendung weil ich es nicht wahr haben wollte. Ich denke an Dich. Mit 3 Kindern da kann ich nicht mitreden, aber ich kann es mir vorstellen, ich bin mit meinem Sohn ständig alleine, aber ich mache oft den Fehler und geh wegen Kummer dann nicht raus und vergrabe mich. Nachdem mein Mann mich die letzten Monate mich finanziell hat links liegen lassen und ich nun auch Rechtsanwaltskosten zahlen muß, weil ich um mein Recht kämpfe, melde ich mich nun nicht mehr bei ihm. Er sagte was kann er dafür, es macht ja nicht er sondern die Rechtsanwälte die nur an uns Geld verdienen. Ich habe es von vornherein gesagt, er hört nicht auf mit Rechtsanwaltsbriefe, dass geht nun 5 Monate hin u. her. Konnte meinem Sohn irgendwie noch ne Brotzeit kaufen. Mein Mann sagte soll halt mal der Staat für Dich aufkommen. Macht er aber nicht, weil mein Mann zahlen muß, aber dieser Aufforderung kommt er nicht nach. Vielleicht wird er nun bald gepfändet. Ich konnte die Miete 2x nicht pünktlich zahlen, ich sagte solle ich mit meinem Kind auf der Straße stehn, es kommt keine Reaktion oder sagt er hat auch kein Geld. Ich werd nicht mehr. Ich habs schwarz auf weiß was er verdient. Kann ich Dir irgendwie helfen ?

31.10.2011 21:48 • #6


S
Hallo zusammen,

ich finde eure Berichte alle so unheimlich lieb und toll geschrieben an Moonshadow, gerade der Beitrag von shain (hoffe ich habe es richtig geschrieben).

Die Beiträge geben echt Kraft, ich bin auch dabei mein eigenes Leben mit Kind aufzubauen, mir hat es auch das Herz rausgerissen, dass unser Mann und Papa sein Leben leben will. Aber was daran toll sein mag, weiß ich nicht. Lebt im Messihaushalt, auf einem verdrecktem Grundstück, sein Inhalt sind seine Eltern, die nie groß für ihn da waren, und seine ganze Sippe. Er könnte das Gegenteil haben, eine tolle fleißige, gebildete, hübsche Frau, das wunderbarste Kind der Welt, dass seinen Papa braucht und er will es nicht. Ich weiß nicht was in ihm vorgeht. Er kann mit 33 Jahren sein Elternhaus nicht verlassen, obwohl wir verheiratet sind und 1 Kind haben was seinen Vater braucht. Er schmeißt sein Kind weg. Nicht mal mehr der Telefonkontakt findet von seiner Seite aus statt. Mich schmerzt das ich kann es nicht sagen wie. Mein Gott was hat mein Kind in seinen jungen Jahren alles wegen seinem Vater mitmachen müßen. Ich tue alles für mein Kind. Ich freue mich jeden Tag, wenn ich ihn nach der Arbeit von der Kita wieder abholen kann. Mein Kind ist mein Ein und Alles und mein einziger halt. Ich wünschte mein Kind hätte einen Vater der sich um sein Kind mit kümmert. Aber wir sind wie gestorben für ihn. Macht aber nicht auf schicki micki mit tollen Autos oder so und will Spass, sondern das Gegenteil. Sein Auto ist ne rollende Müllhalde. Unzuverlässig, Egoistisch, Arrogant, Arbeit, Eltern, Fernseh, für andere kann er der hilfsbereiteste Mensch sein den man sich wünschen kann, nur für seine Frau und sein Kind nicht. Viele können sich nicht vorstellen was sich hinter seiner Fasade verbirgt, die meisten kennen ihn als ganz tollen Menschen. Mich ließ er mit Kind sitzen und links liegen als wäre ich Luft.
Mir geht es schon ein wenig besser, weil ich ihn nicht mehr kontaktiere sondern ignoriere wie er uns. Und es tut gut, ihn ignorieren zu können.
Irgendwann wird er merken was er verloren hat. Könnte eine Familie haben und wirft sie weg. Man sagt oft zu mir viele wären neidisch so ne Frau mit Kind zu haben. Tja er will es nicht. Ich akzeptiere es, aber ich bin fort.
Ich wäre gelegentlich noch fürs Bett gut gewesen und für 1 Tag im Monat an einem Sonntag, wenn er nach seinen Eltern Zeit gefunden hätte.
Unter der Woche sahen wir uns nie, Wochenlang auch nicht. Alle 14 Tage holt er unser Kind am Wochenende, dass möchte er mit mir auch nicht verbringen, sondern ihm ist es wichtig, dass er sein Kind mitnimmt und wieder über 50 km heim fährt zu seinen Eltern. Er war also nicht mehr bereit Zeit mir mir zu verbringen. Eigentlich 6 lange Jahre nicht und ich wartete auch ihn oder bettelte ihn an. Ich wurde ein niemand, ein nichts und derjenige will ich nicht mehr sein, deswegen habe ich mich entschieden dem Mann nicht mehr hinterherzurennen, bekam nur Ablehnung oder mußte seinen Weg mit gehen. Nein das werde ich nicht mehr, ich habe auch ein Recht glücklich zu sein und geliebt zu werden.

31.10.2011 22:12 • #7


M
Hallo ihr Lieben, vielen Dank für eure Antworten - irgendwie tut es gut, zu hören, dass man nicht allein ist. Und einigen geht es ja wesentlich schlechter als mir! Mein Mann hat mir bis zum Schluss Geschenke gemacht, ist mit mir ausgegangen und verreist... Aber genau das ist es, glaube ich, was mir das Verstehen und Loslassen so schwer macht!

01.11.2011 12:31 • #8




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