Hallo ihr!
Ich muss mir ein wenig von der Seele schreiben und bin absolut am Boden zerstört. Ich war mit meiner Ex-Freundin nun drei Jahre zusammen und wir haben sehr viel erlebt und hatten in all den Jahren sehr sehr viele schöne Tage.
Nun, am Anfang des Jahres, kam für mich der absolute Schlag: sie fing neben mir an zu weinen und meinte, sie würde sich von mir trennen. Der Grund sei, dass sie nicht mehr das gewisse Etwas - Liebe - spüren würde. Sie sagt aber auch gleichzeitig, dass sie zu mir eine große Verbundenheit, Geborgenheit und Vertrautheit spürt. Sie hätte das wohl drei Wochen vorher auf der Hochzeit ihrer Schwester erstmalig so gespürt. Es wurde in dieser Nacht und an dem Tag darauf von beiden sehr viele Tränen vergossen. Ich persönlich wusste nicht einmal, dass ich dazu in der Lage sei.
Für mich brach (und bricht) damit eine Welt zusammen. Wir haben uns vor knapp 3,5 Jahren bei Tinder (jaja) kennengelernt und waren direkt auf einer Wellenlänge. Sie brachte einen Hund in die Beziehung, ich einen Kater und vor 1 1/2 Jahren haben wir uns noch einen weiteren Kater geholt. Wir haben eine eigene Wohnung seit 08/2017 und seit letzten Sommer auch ein gemeinsames Auto. Wir beide sind Studenten - ich wäre in 1 1/2 Jahren fertig, sie auch. Ende letzten Jahres plante sie noch, ihren jetzigen Kellnerjob zu kündigen und bei mir in der Firma anzufangen, damit wir wieder mehr Wochenenden zusammen haben. Wir haben auch im November meinen Eltern mitgeteilt, dass wir nach unserem Studium zwischen den Wohnsitz von ihren Eltern (Ostfriesland) und meinen (Flensburg) ziehen würden, weil wir derzeit halt in Flensburg studieren und sie gerne wieder näher bei ihren Eltern wohnen wollen würde. All diese zukünftigen Pläne waren immer auch von ihr ausgegangen und wir konnten in unserer Partnerschaft stets darüber austauschen.
Wir hatten selten Streit - natürlich gab es mal hier und da Kleinigkeiten - aber diese waren auch immer schnell abgehakt. Ist ja nicht immer 24/7 Friede Freude Eierkuchen. Wir haben uns oftmals blind verstanden, wussten, was der andere dachte und konnten so Themen ansprechen, die der andere Partner in dem Moment auch dachte. Wir hatten gemeinsame Hobbys, konnten uns aber auch Freiraum lassen, haben schöne Urlaube verbracht und haben uns unser kleines Nest aufgebaut, wie ihre Mama immer sagte.
Das klingt jetzt absolut kitschig - aber für mich persönlich, war sie eine absolute Seelenverwandte, meine Freundin und meine Partnerin. Ich habe vorher sowas noch nie erlebt (trotz zweier Beziehungen, die auch zwei Jahre gingen) und bin daher unendlich traurig, eben jene Person nun zu verlieren. Und ich hatte auch nie das Gefühl, dass sie anders darüber denken würde.
Es tut so unglaublich weh und ich weiß nicht wohin mit meinem Schmerz. Ich verliere damit nicht nur diese eine Person, sondern auch natürlich ihren Hund und ihre Familie, die mir alle so sehr ans Herz gewachsen sind, dass sie zu meiner 2. Familie geworden sind.
Nach unserer Trennung ist sie am 10.01 zu ihren Eltern gefahren. Sie muss dort derzeit ein Praktikum erledigen, danach kommt sie noch mal bis Ende März hier hoch in unsere noch gemeinsame Wohnung. Für mich bedeutet das, dass ich von Mitte Februar bis Ende März mit ihr in dieser Wohnung zusammen wohnen muss. Das wird natürlich auch nicht sehr leicht und wird zu großen Schmerzen führen.
Während ich in den vorigen Beziehungen das immer nachvollziehen konnte, weil es sich abgezeichnet hat, ist diese Trennung einfach aus heiterem Himmel passiert. Es gab für mich keinerlei Anzeichen, dass es nicht mehr funktionieren würde.
In der ersten Woche nach der Trennung habe ich daraufhin viel mit Freunden unternommen (und Alk. getrunken), um es erträglicher zu machen. Dabei habe ich auch bspw. Dinge gegessen, die ich seit zwei Jahren nicht mehr angerührt habe (allen voran Fleisch), weil sie und ihre gesamte Familie sich vegetarisch/vegan ernährt. Das ging natürlich auf mich über und aus Frust in der jetzigen Situation habe ich damit wieder angefangen. Nun geht es mir aber seit einigen Tagen so mies, dass ich quasi außer ein bisschen Obst nichts mehr esse. Die Ausbeute in den letzten Tagen waren eine Mandarine, eine Banane und ein halber Apfel. Mir ist der Appetit absolut vergangen.
Ich sehe für mich einfach nur gerade schwarz und würde am liebsten nur im Bett bleiben :/
21.01.2020 23:51 •
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