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Trennung nach 7 Jahren

Joeyjo
Danke @Vargas, in deinem Post steckt viel Wahrheit drin.
Vor allem der Absatz
Zitat von Vargas:
Letztlich ist es ja so, dass im Leben nichts für Die Ewigkeit ist (natürlich auch keine Bez).
Trennungen passieren - jederzeit und immerzu. Kein Trauschein oder whatever wird daran etwas ändern.
Wir sind in einer Zeit angelangt, wo man eben eher von Lebensabschnittspartnern sprechen darf - aus vielerlei Gründen.

auch wenn diese Tatsache bzw. Realität total traurig ist.
Es ist aber ein Fakt.

Dennoch finde ich es persönlich erschreckend, dass ich einer 7-jährigen Psychoterror-Beziehung, vor allem das letzte Jahr, hinterher trauer. Das ganze sogar bis hin zu extremen Angstzuständen, Panikattacken, Herzstolpern und hin und wieder Depressionen. Das alles ist verschwunden.

Nicht nur der Beziehung trauer ich hinterher, sondern eben auch der Person die das ganze (willentlich oder unwillentlich) getan respektive ausgelöst hat.

Wenn man das mal aus der Vogelperspektive betrachtet, ist das schon sehr erschreckend.

Vor allem aber auch die Tatsache, das ich mir ständig einrede, dass ich das ganze vor die Wand gefahren habe.
Das muss man sich mal vorstellen.

Man gibt, lässt zu, lässt das alles mit sich machen, egal wie tief man sich bereits hat demütigen lassen, heult weil es emotional nicht aushaltbar ist für alles und jedes kritisiert zu werden – am Ende bricht man dadurch selbst zusammen innerlich und gibt sich dann noch dafür die Schuld, dass einem die ganzen Ereignisse, in Summe, fertig gemacht haben. Das ist doch nicht normal.

Klar, Trennungen sind sch. und tun immer weh. Keine Frage.
Dennoch bleibt am Ende des Tages die Frage: Wie hätte das überhaupt weitergehen sollen?
Weiter ein Tanz auf Eierschalen?
Weiterhin jeden Tag neben einer Person aufwachen, die bereits in der Vergangenheit bewiesen hat, dass sie das alles gar nicht will respektive eine tickende Zeitbombe ist?
Das ist doch kein Fundament, auf welches sich aufbauen lässt.

Sie hat mich geschlagen, zweimal.
Ganz am Anfang und während der Hinhaltephase.

Jetzt stellen wir uns mal vor, es wäre umgekehrt. Eine Frau schreibt, ihr Mann hätte in ihr Handy gesehen, in Chats geschnüffelt und ihr dann noch eine gedonnert. Was dann wohl los gewesen wäre?

Wie viel Demütigung im Sinne von Eifersucht, Kontrolle etc. hätte ich noch ertragen können?
Und klar bezog ich das immer auf mich und mein Verhalten.

07.03.2024 07:59 • #706


Markus1977
Zitat von Joeyjo:
Danke @Vargas, in deinem Post steckt viel Wahrheit drin. Vor allem der Absatz auch wenn diese Tatsache bzw. Realität total traurig ist. Es ist aber ...

Ich nehme meine Aussage von gestern zurück. Das war definitiv toxisch

07.03.2024 08:17 • #707


A


Trennung nach 7 Jahren

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DieSeherin
da siehst du aber, wie klein sie dich in der ganzen zeit gekriegt hat! das mag nicht mal bewusst passiert sein, aber ich finde es irre traurig, wieviele männer hier genau so klein aus beziehungen mit solchen frauen auftauchen und die ganze schuld bei sich sehen!

07.03.2024 09:02 • #708


Joeyjo
@DieSeherin
Definitiv. Das lag aber in meiner Verantwortung. Ganz klar.
Daher sage ich mittlerweile auch sehr gerne oder bin überzeugt davon: Wenn sich das Bauchgefühl meldet und einem sagt »Pass auf mein Freund, das stimmt hier alles so nicht.« - nicht ignorieren!

Daraus resultiert dann auch ein gewisser innerlicher Abwärtsstrudel. Eigentlich weiß man selbst, dass die Beziehung nicht mehr so läuft, wie man es sich vorstellst oder irgendetwas nicht ganz richtig ist, aber da man nicht danach handelt, ist man selbst nicht mehr kongruent. Man steht nicht mehr zu sich selbst. Am Ende der langen Reise verliert man sich selbst.

07.03.2024 09:13 • x 2 #709


paul258
Zitat von Joeyjo:
Am Ende der langen Reise verliert man sich selbst.


Und genau deshalb ist gut dass sie vorbei ist. Nichts verloren. Eher sich wiedergewonnen.

07.03.2024 09:18 • x 2 #710


Joeyjo
Zitat von paul258:
Eher sich wiedergewonnen.

Das ist ein Prozess. Ich bin gerade dabei mich wiederzugewinnen und herauszufinden, wer ich bin.

07.03.2024 09:20 • x 1 #711


HerrZ
Moin Joeyjo,

ich hab gerade zwei Bilder im Kopf, einmal passend zu steter Tropfen höhlt den Stein. Beziehungsbild.
Ich denke, das Bild eines hohlen Steins passt halbwegs zu Deinem derzeitigen Empfinden.
Das zweite Bild ist das einer Geode, die geöffnet werden muss, um den darin enthaltenen Schatz freizulegen.
Das Bild passt für mich auf Deinen Weg und das Ergebnis.

07.03.2024 09:22 • x 1 #712


Joeyjo
@HerrZ
Danke, werde ich mal nach schauen!

Schließlich ist es eben auch, da bin ich ehrlich zu mir, ein Prozess.
Einen Tag lang bin ich rational unterwegs, den anderen dann wieder emotional.
Entsprechend wechselt immer die, ich nenne es mal, Tagesform

07.03.2024 09:25 • #713


HerrZ
Ich hatte mich mal nach ner Trennung recht intensiv an das Bild da geklammert. Mich dran orientiert.
Als Ziel, Darstellung, Ergebnis.
Die Narben werden zu Gold.
https://www.craiyon.com/image/NotX7lYZTYqJaKJNbQhLKw

07.03.2024 09:27 • x 2 #714


Joeyjo
@HerrZ
Ein sehr schönes Bild an welches sich wirklich klammern lässt.

07.03.2024 09:29 • x 1 #715


V
Zitat von DieSeherin:
da siehst du aber, wie klein sie dich in der ganzen zeit gekriegt hat! das mag nicht mal bewusst passiert sein, aber ich finde es irre traurig, wieviele männer hier genau so klein aus beziehungen mit solchen frauen auftauchen und die ganze schuld bei sich sehen!

Das hat vmtl mit Erziehung sowie späterer Sozialisierung zu tun. Das heutige (post-feministische) Narrativ verstärkt das durchaus noch, indem männliches Verhalten per se als toxisch verurteilt wird. Mal schauen, welch männliche Gattung damit herangezüchtet wird.

Auch hängt Männern heut noch oft der Malus nach, wenn sie getrennt wurden, selbst schuld zu sein. Nicht gut genug gewesen zu sein. Viele glauben, ein richtiger Mann wird nicht verlassen.

All das kann durchaus gutes Futter sein, um sich in dieser Schuldspirale zu verheddern.
Innerhalb der Bez hat man dann vll auch kaum oder keine Grenzen setzen wollen/ können. Alles keine optimalen Zutaten für eine gelingende Beziehung.

07.03.2024 10:24 • x 2 #716


Joeyjo
Zitat von Vargas:
Innerhalb der Bez hat man dann vll auch kaum oder keine Grenzen setzen wollen/ können.

Gebe ich dir definitiv recht, aus Verlustangst.
Andererseits, hätte ich Grenzen gesetzt, wären es nicht 7 Jahre geworden, sondern lediglich 2 - wenn nicht sogar nur 6 Monate.

07.03.2024 10:25 • #717


DieSeherin
Zitat von Vargas:
Das heutige (post-feministische) Narrativ verstärkt das durchaus noch, indem männliches Verhalten per se als toxisch verurteilt wird.


äh, nein! das tun nur ein paar wenige frauen, die eher andere probleme haben, als denn die noch nicht existierende gleichstellung!

07.03.2024 10:26 • #718


V
Zitat von Joeyjo:
@DieSeherin Definitiv. Das lag aber in meiner Verantwortung. Ganz klar. Daher sage ich mittlerweile auch sehr gerne oder bin überzeugt davon: Wenn sich das Bauchgefühl meldet und einem sagt »Pass auf mein Freund, das stimmt hier alles so nicht.« - nicht ignorieren! Daraus resultiert dann auch ein gewisser ...

Und diese Kongruenz verliert Mann mEn aus (Verlust-)Angst. Daran muss Mann definitiv schrauben.

07.03.2024 10:27 • x 1 #719


Luto
Zitat von Joeyjo:
Andererseits, hätte ich Grenzen gesetzt, wären es nicht 7 Jahre geworden, sondern lediglich 2 - wenn nicht sogar nur 6 Monate.

dann hättest Du richtig schöne Jahre haben können.

07.03.2024 10:28 • #720


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