Trennung nach 7 Jahren

Zitat von Heffalump:

Lebensabschnittspartner - find ich ne gute Bezeichnung, weil das triffts recht gut.

So habe ich früher auch gedacht – bis Sie dann in mein Leben getreten ist.
Ich bin davon ausgegangen, dass Sie anders wäre als alle bisherigen Frauen, die ich in meinem Leben hatte.

Wer hört es mit 30 den nicht gerne, dass die Dame, ihren Traummann gefunden hat.
Den Seelenpartner, mit dem es sich so anfühlt, als würde man sich schon seit Jahren kennen.
Dieselben Ansichten teilt, dieselbe Zukunftsplanung hat. Nach ein- zwei Wochen bereits das erste »Ich liebe dich« über die Lippen lässt?

Endlich ist das Dating vorbei. Endlich kann man sich »niederlassen«.

Eine attraktive, charmante, süße, schüchterne und bezaubernde Frau, die, für mein damaliges Unverständnis, sehr, sehr schlecht von ihrem ehemaligen Partner behandelt wurde. Die alles alleine machen musste – ohne Unterstützung von ihrem Partner zu erhalten. Zu allem Überfluss ist er ihr auch noch fremd gegangen. Ist warm gewechselt.

Welcher Herzen lieber Mensch nimmt so ein verletztes, kleines Küken den nicht in seine Obhut und versucht diesem armen Küken zu zeigen, dass es auch besser geht? Vor allem dann, wenn man mit so vielen Komplimenten, Geschenken und Liebesbekundungen überschüttet wird.

Welcher Mann, in seinen jungen Jahren, soll wissen, dass das ungesund ist? Ist es doch das, was sich jeder Single wünscht? Endlich ankommen.

Vor allem, wenn dieser Mensch vor allen noch so positiv von einem spricht.
Sogar paar Wochen vor der Trennung – was noch mehr Verwirrung bei einem hinterlässt.

Dann lässt man sich nun mal alles gefallen. Sie ist schließlich ein gebranntes Kind. Hat sie doch so viel »schlimmes« mit ihrem ehemaligen Partner erlebt (dennoch haben beide dauerhaft Kontakt. Im Nachgang verwunderlich).

Irgendwann stellt man selbst dann fest, dass das hier irgendwie alles nicht richtig ist.
Innerlich meldet sich eine Stimme. Die keine Beachtung findet – weil verlassen?

Diese liebevolle Frau? Die in mir den Traummann gesehen hat? Es sogar auf einer A4 Seite niedergeschrieben hat?
Das kann ich ihr doch nicht antun. Doch weitere Schritte gingen ebenfalls nicht – ich war also gefangen.

Dann haben wir tatsächlich versucht Kinder zu bekommen respektive zu zeugen. Hat nicht geklappt.
Hinterher muss man sich dann wohl eingestehen: Besser so.

Am Ende des Tages trauere ich eben über mehrere Dinge:
- Dass diese Frau aus meinem Leben getreten ist und somit auch viel Gewohnheit weggefallen ist und auch nie wieder etwas mit dieser Frau zu tun haben werde.
- Einzugestehen, dass ein Mensch, der mich so geliebt hat, mich so sch. behandelt hat und somit die Erkenntnis, dass dieser Mensch doch ganz anders ist, als ich dauerhaft geglaubt habe und diesem Menschen nie so ein Verhalten zugetraut habe. Die kognitive Dissonanz – weil das ergibt keinen Sinn – das alles.
- Einzugestehen, dass dieser Mensch mich verarscht hat – zumindest ein ganzes Jahr lang.
- Einzugestehen, dass ich das alles mit mir habe machen lassen und darüber hinaus dennoch mein bestes und möglichstes für diesen Menschen getan habe – aus Liebe.
- Die positiven Momente, Erlebnisse und Zeiten.

Das will jetzt alles betrauert werden, das muss ich zulassen.
Es ist okay, das herauszulassen. Ich muss mir zugestehen, dass ich traurig bin.
Auch das wird irgendwann vorbei sein und es wird okay sein.

Dieses Jahr ist doof gelaufen für mich. Ist dann eben so.
Mundabwischen. Es geht weiter. Habe jetzt bald eine OP vor mir, die noch eine andere, alte Last, von mir entfernt.
Da freue ich mich drauf.

Toxischen Job / Arbeitgeber verlassen und von (toxischer) Partnerin verlassen worden. Das alles im selben Monat.
Ein Monat der Entgiftung.

Irgendwann kommt wieder eine neue, die mich um den Verstand bringt.
Dann aber auf eine gesunde Art und Weise sowie die Erkenntnis, dass mein Unterbewusstsein doch ein guter Ratgeber ist.

Ich bin auch eigentlich keine schlechte Partie.

Bin im besten Alter, habe einen sehr guten Job, gepflegt, Hobbys, Freunde, liebevoll und hilfsbereit – schade nur das ich mich selbst so schlecht rede und mich selbst so heruntermache. Das habe ich nicht verdient. Im Gegenteil. Ich sollte viel besser über mich reden und denken. Das kommt auch irgendwann wieder!

Zitat von Heffalump:

und ich wette, du hast ihn nie gefragt, wie seine Geschichte zu ihrer passt?

Nein. Niemals. Ich habe ihn lediglich ein Mal getroffen. Seine Worte an dem Abend waren lediglich „Pass auf mit ihr. Sie ist nicht einfach“

Am Ende des Tages ist es wohl so dass das Ganze nie eine Chance hatte. Nein, Ich keine Chance hatte.

Meine Ex war häufig in dem Zustand das ich sie ja betrügen muss. Das ich ihr definitiv fremdgehe. Es wurden im Zweifel irgendwelche Sachen konstruiert um irgendeinen emotionalen Meltdown zu erzeugen im Bezug aufs fremdgehen.

Auch „ruhige“ Phasen waren scheinbar nicht aushaltbar. Es musste immer dann irgendwann wieder irgendeine Bombe hochgehen.

Sogar paar Wochen vor der Trennung hatte sie Angst das ich fremdgehe bzw. Ich sie verlasse.

So doof das klingt aber das wirkt schon fast so als würde sie sich als „wertlos“ sehen und sie sich nicht gut genug. Es gibt also gar keine andere Realität als das ich ja fremdgehen oder aber sie verlassen muss.

Ich hätte machen können was ich wollte. Sogar den ganzen Tag zu Hause bleiben hat nicht geholfen. Schließlich hatte ich dann zu Hause Besuch.

Also nein, ich hatte keine Chance.
Sie hat ihre Probleme nicht in den Griff bekommen. Das ist ihre Baustelle. Nur habe ich diese Baustellen viel zu lange mitgemacht bzw. diese Baustellen wurden auf mich ausgelagert. So das am Ende ich noch der Schuldige bin.

In dem Kontext ergibt auch die Aussage „Ersetz mich nicht innerhalb von zwei Wochen, ich fühle mich sonst so Wertlos“ nach der Trennung Sinn.

Ich wage auch mal die These: Gebe es das letzte Jahr nicht mit der emotionalen und psychischen Misshandlung würde es mir nicht so schlecht gehen Wie es mir geht.

Am Ende des Tages muss ich ihr wohl oder übel auch noch dankbar sein für die Trennung, ansonsten wäre ich wahrscheinlich noch kaputter.

Zitat von Schusselbacke:

Zu dem Zeitpunkt hattest du schon verloren

Ich kann es mittlerweile aufklären was auch mMn Sinn ergibt:

Sept 22 Ureaplasma Infektion bei mir. Woher auch immer. Sie wohl negativ. Keine Ahnung. Kann sein das sie das davor schon hatte und behandelt hat lassen ohne mir was zu sagen.
Okt 22 Urlaub „Beziehung öffnen“
Nov / Dez 22 „Ich weiß nicht ob ich das noch will“
2023: Ist sie erneut fremd gegangen (save wer rasiert sich plötzlich untenrum weil übers WE bei Freundin) und hat mich emotional durch den Fleischwolf gejagt.

Ergibt nun langsam Sinn das ganze Gemälde. Tolle Traumfrau….
Mein Gott bin ich ein großer Esel.

Zitat von Heffalump:

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung
(Und für mich bist du keiner)

Nun ja, irgendwie schon – ein Esel oder Gutgläubiger der Liebe.
Zumal wieder »Party« in der Wohnung gewesen ist, als ich mit der Diagnose nach Hause kam.

Herr Gott hatte ich damals Angst als der Arzt sagte ich »Müsse es meiner Partnerin erzählen« weil ich genau wusste, was das wieder für Implikationen mit sich bringt.

Desto mehr Abstand, desto mehr rekonstruiert sich mein Verständnis respektive Gedächtnis. Leider.

@Zahlenversteher
Nee, kotzen könnte ich nicht. Für mich löst das leider noch mehr Unverständnis und ? aus.

Wie kann ein Mensch, der dauerhaft auf Spannung ist, Angst hat verlassen zu werden, seinen Partner unter Dauerverdacht stellt, wahnhaft, paranoid und geistesgestört eifersüchtig ist, aus jeder Fliege Drama macht, damit Party in der Bude ist – selbst fremdgeht (scheinbar mehrfach) und dennoch weiterhin seinen Partner unter Verdacht stellt. Hä!?!

Ich werde das nie verstehen, kann es nicht verstehen.
Fakt ist jedenfalls: Diese Frau hat massiv ein an der Birne, irgendeine Störung – das ist nämlich alles weit ab von normal das ganze summa summarum.

Egal - das Ganze hatte nie eine Chance.
Es wäre nie gut genug gewesen. Niemand ist gut genug für diese Frau.

@Joeyjo

Zitat:

Ich werde das nie verstehen, kann es nicht verstehen.
Fakt ist jedenfalls: Diese Frau hat massiv ein an der Birne, irgendeine Störung – das ist nämlich alles weit ab von normal das ganze summa summarum.
?

Warum willst du eine Person verstehen die ein an der Birne hat oder irgendeine Störung hat ?

Man kann ja oft schin nicht normale Leute vom Verhalten mehr verstehen.

Du versuchst einen verrückten zu verstehen der sich selbst nicht versteht ! Lass es !