Hallo zusammen,
passend zum Jahrestag der Trennung dachte ich mir, dass ich mal einen Post verfasse.
Es ist Wahnsinn das die Trennung bereits ein Jahr her ist und so richtig ist die Trennung bei mir noch nicht angekommen. Ich kann das schwer beschreiben, jedoch ist es, sodass das ganze noch so surreal für mich ist. Als wäre das aktuell nur eine Phase. Wird schon wieder. Dass das total realitätsfern ist, ist mir irgendwo bewusst. Dennoch ist es das, was ich aktuell wahrnehme.
Auch die Vorstellung, nie wieder mit meiner ehemaligen Partnerin zu reden, zu schreiben, nichts mehr von ihr zu erfahren oder gar etwas mit ihr zu tun zu haben ist einfach surreal. Die Zukunft ohne sie? Weiterhin schwer vorstellbar – auch wenn das von außen betrachtet der Tatsache entspricht.
Ja, ich gebe zu. In irgendeiner Form vermisse ich weiterhin meine ehemalige Partnerin. Nicht so wie vor paar Monaten. Dennoch schon. Wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob ich sie, die Beziehung oder irgendwas anderes vermisse, was ich nicht genau benennen kann, aber auf sie projiziere – unterbewusst.
Auf der anderen Seite waren es eben auch sieben Jahre. Das ist eine lange Zeit.
Das lässt man nicht einfach so hinter sich.
Jedenfalls wenn ich mir meine Beiträge aus der Vergangenheit so anschaue, muss ich schon sagen: Wahnsinn in was für einem emotionalen Ausnahmezustand ich gewesen bin. Immerhin ist das mittlerweile, stückweise, ad acta gelegt.
Dass ich so komplett abgeschmiert bin nach der Trennung, ist für mich aber auch nachvollziehbar.
- Mir ging es ohnehin schon nicht so gut, psychisch und körperlich.
- Dann erfolgt die Trennung, paar Tage nachdem ich meinen neuen Job angetreten bin.
- Neue Wohnung.
- Neue Umgebung.
- Neuer Job.
- Gewohnheiten sind weggebrochen sowie auch eine unterbewusste Ausrichtung an meine Partnerin.
- Partnerin weg und verhält sich noch respektlos, nachdem ich nicht mehr auf ihre Sachen »angesprungen« bin.
Ich war am Ende des Tages eben komplett überfordert mit der Situation sowie mit der Trennung.
Ja … vielleicht bin ich auch einfach für solche Situationen nicht resilient genug. Keine Ahnung.
Dazu noch diese ganzen Schuldgefühle, weil ich fest davon überzeugt gewesen bin, dass ich das Problem gewesen bin. Diese Schuldgefühle habe immens lange angedauert. Mittlerweile konnte ich mich schon sehr gut davon distanzieren – auch wenn diese manchmal noch herein grätschen.
Was ich jedoch bislang noch nicht wirklich geschafft habe respektive wo ich es noch nicht hingeschafft habe, ist eine gesunde Wut auf meine ehemalige Partnerin zu haben. Wohl auch dadurch begründet, dass ich das, was passiert ist, bagatellisiere.
Stand jetzt ist das noch so. Unabhängig, wie oft ich mir das in den Verstand rufe oder aber mit anderen Personen darüber rede.
Es ist dann eher so das ich denke »Warst eben emotional nicht stabil genug dafür, sie hat wahrscheinlich recht mit der Aussage.« – Zumal ich die Trennung auch voll und ganz nachvollziehen kann.
Ich war den letzten Monat eben auch fertig. Komplett ausgelaugt.
Jedenfalls ihr gegenüber – dazu habe ich mich noch gegen sie aufgelehnt, weil ich nicht wusste, was sie erwartet hat nach der Tortur. Auch wenn es hart klingt, aber ich habe dann wohl nicht mehr so funktioniert, wie sie sich das vorgestellt hat oder wollte. Auch habe ich dem letzten Monat eine Seite von mir gezeigt, die ich bislang nicht kannte. Ich war eben kalt, kühl und auch stückweise Ar. zu ihr – das tut mir im Nachgang leid, eben weil ich es nicht von mir kenne.
Die ganzen Ereignisse, Verhaltensweisen, das andere »Gesicht« was ich von meiner ehemaligen Partnerin präsentiert bekommen habe, eben alles was das letzte Jahr in der »Beziehung« passiert ist, kann ich weiterhin nicht begreifen, verstehen oder gar nachvollziehen.
Was ich aber mittlerweile realisiert habe, ist, dass es nach der Aktion gegen Ende 2021 bergab ging. Peu à peu. Mit mir und auch somit mit der Beziehung. Wo auch bei mir innerlich etwas passiert ist, ich es jedoch nicht geschafft habe, mich aus der Beziehung zu lösen, weil unterbewusst etwas daran festgehalten hat.
Darauf gefolgt sind dann ein unklarer Schilddrüsenknoten, unerklärliche Magen-Darm-Probleme inkl. einer Fruktoseintoleranz. Panikattacken, Angstzustände, Herzstolpern, dauerhaft krank und erkältet. 2022 war entsprechend geprägt von einem anstrengenden Joey sowie zig tausend Arztbesuchen. Ende 2022 erfolgte dann die glorreiche Aussage »Ich weiß nicht, ob ich das noch will, aber Trennung ist auch doof.« gefolgt von einer Zeit, die total surreal für mich ist (dass ich manchmal daran zweifle, dass das so passiert ist) in der es auch mit mir weiter Bergab ging und am Ende in die nachvollziehbare Trennung mündete.
Wovor ich jedoch Sorge habe ist, dass unterbewusst noch irgendwas schlummert, was bislang noch nicht zum Vorschein gekommen ist. Entsprechend habe ich etwas Sorge davor, noch mal einen »Zusammenbruch« zu erleiden. Dass der aktuelle Zustand eine unterbewusste Vermeidung von irgendwas ist. Wie ich darauf komme? Nun ich habe manche Momente wo ich einfach nur Heule, ohne erkennbaren Grund. Es passiert einfach.
Teilweise habe ich auch noch mit innerer Unruhe, Angstzuständen etc. zu kämpfen.
Allerdings deklariere ich das noch als Nachwehen.
Natürlich frage ich mich jetzt auch, wo das Jahr geblieben ist.
Es ist eben nichts »atemberaubendes« passiert – also positives.
Muss es das denn aber nach einer Trennung?
Was jedenfalls geblieben ist als Highlights des Trennungsjahrs:
- Ich war in einer psychiatrischen Klinik.
- Ich muss weiter eine Therapie machen.
- Ich habe Sachen gelernt, im Beziehungskontext, die mir bis dato nicht bekannt gewesen sind.
- Ich habe tolle neue Menschen kennengelernt.
- Ich bin seit einem Jahr frei von Krankheiten – mal die Psyche ausgeblendet.
- Ich habe neue Hobbys angefangen.
- Ich bin trainiert wie lange nicht mehr.
Stand jetzt bin ich mir auch nicht sicher, ob ich noch mal in meinem Leben das ganze möchte respektive überhaupt das möchte, was ich dachte.
Sprich: Irgendwann mit einer anderen Frau zusammenziehen, Kinder, Ehe, Hauskauf etc. Dieser ganze Traum bzw. die Vorstellung, die ich mal mit 30 hatte.
Warum? Nun, ich möchte so eine Trennungsphase nicht noch mal in meinem Leben erleben. Vor allem, wenn dann noch mehr daran hängt. Dieses Mal bin ich in der Klinik gelandet – wie soll es dann erst in so einem Szenario aussehen.
Mir geht’s soweit eigentlich ganz gut, jedenfalls besser als noch vor paar Monaten – auch wenn der vorherige Text anderes vermuten mag.
Einige Tage sind noch schlimm bzw. schwer – aber es wird. Stück für Stück. Dennoch fehlt »irgendwas« – ich lebe mein Leben, gehe Hobbys nach, treffe Freunde, habe Spaß – alles cool. Doch irgendwas fehlt noch.
Das war es erst mal.
PS: Es ist eine wundervolle Woche. Dragonball Sparking Zero kommt raus!
07.10.2024 13:58 •
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