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Trennung nach 7 Jahren

W
Zitat von Joeyjo:
Zudem ist es für mich ratsamer Frauen auszublenden und erst mal selbst und alleine klar zu kommen bevor ich eine andere Frau in mein Leben ziehe und noch mehr Unheil anrichte. Eine andere Frau würde mein Problem lediglich überlagern. Irgendwann stehe ich dann wieder an dem selben Punkt

Das sehe ich genau so!
Du würdest auch überhaupt nicht glücklich werden damit.

(Sorry, ich hänge Mega hinterher hier)

27.05.2024 08:02 • #1531


Joeyjo
Zitat von WoKa:
Du meintest ja auch mal, dass du lange das Gefühl hattest, gar nicht getrennt von ihr zu sein. Wie ist es mit dem Gefühl?

Sagen wir so: Ich fühle mich ihr irgendwie immer noch verbunden. Zudem irgendwo noch die Hoffnung das sie zurück kommt.

Zitat von WoKa:
darf ich fragen, ob sie nochmal geschrieben hat!?

Klar darfst du. Nein, der letzte Kontakt war am 25.04. (?). Heißt das erste Mal seit der Trennung einen Monat lang nichts von ihr gehört.

Zitat von Klio:
Meinst du, du könntest einmal selbst in andere aktive Gedanken hineingehen?

Das tue ich und versuche ich auch. Das führt dann immer zu einem Gedankenkampf.
Verstehst du was ich meine?

Zitat von Klio:
Überlege dir was du ihm antworten würdest.

Ich würde ihm sagen:
»Schau, ich kann verstehen, dass eine Trennung nicht einfach ist. Das ist nun mal so. Jedoch bedeutet es nicht, dass du wertlos bist, nur weil ein Mensch sich von dir trennt. Vor allem aber nicht nach all dem, was dieser Mensch dir angetan hat. Erinnerst du dich nicht mehr daran, wie oft du mich heulend angerufen hast? Weil du nicht mehr weiter wusstest? Weil du nicht mehr konntest?

Nach all den Monaten seit der Trennung wäre ich wahrscheinlich auch noch traurig, sicher. Ich wäre aber sicherlich auch an dem Punkt zu sagen: Dieser Mensch hat mich schlecht behandelt. Das hat nichts mit mir zu tun, sondern mit ihr. Niemals will ich wieder jemanden zurück haben, der so mit mir umgegangen ist. Ich bin viel mehr wert als das! Sehr viel mehr!

Jeder anderen Ex würde ich helfen, würde sie heulend vor meiner Tür stehen und um Hilfe bitten. Dieser Ex aber definitiv nicht. Sie ist verdammt schlecht mit dir umgegangen. Du bist mehr Wert als das! Viel viel mehr.


Dein Problem ist: Du machst viel zu viel an äußeren Dingen fest: Optik, Beruf, etc. Das ist zwar alles nett, ja. Am Ende des Tages aber auch vollkommen irrelevant. Des Weiteren ist dein Problem, dass du denkst, dass du das Problem bist. Dass sie so mit dir umgegangen ist, weil du das Problem bist. Nein. Sie war in diesen Momenten das Problem. Nicht du.

Weißt du, ich hätte das vielleicht ein, zwei Monate mitgemacht. Dann festgestellt: Okay. Sie ist das Problem und mich mit viel Herzschmerz von ihr getrennt, weil ich mir mehr wert bin als diese Behandlung. Du aber hattest Angst vor dem alleine sein. Angst einen Fehler zu machen und das, obwohl von außen betrachtet alles so offensichtlich war.

Sei bloß froh, dass sie weg ist. Du bist ein toller Mensch. Du bist mehr wert als das, was deine Ex mit dir veranstaltet hat. Ich finde es auch sehr schade, was diese Trennung mit dir angerichtet hat.«

Irgendwie sowas.

27.05.2024 08:14 • x 3 #1532


A


Trennung nach 7 Jahren

x 3


W
Zitat von Joeyjo:
Sagen wir so: Ich fühle mich ihr irgendwie immer noch verbunden. Zudem irgendwo noch die Hoffnung das sie zurück kommt.

Ja, kenne ich. Ich komme da ja leider selber nicht raus. Verstehe ebenso nicht, warum ich so bin. Die Menschen haben echt was schlimmes in uns ausgelöst.


Zitat von Joeyjo:
Heißt das erste Mal seit der Trennung einen Monat lang nichts von ihr gehört.

Auch wenn es sich nicht so anfühlt, ist es besser so.

27.05.2024 08:17 • #1533


Joeyjo
Zitat von WoKa:
Die Menschen haben echt was schlimmes in uns ausgelöst.

Möglich. Ja. Auf der anderen Seite haben wir es eben auch zugelassen.


Zitat von WoKa:
Auch wenn es sich nicht so anfühlt, ist es besser so.

Das es besser so ist, ist mir bewusst. Aber wie du sagst: Es fühlt sich so nicht an

27.05.2024 08:30 • #1534


W
Zitat von Joeyjo:
Möglich. Ja. Auf der anderen Seite haben wir es eben auch zugelassen.

Klar. Da rauszukommen ist auch schwer. Wir haben viel zu viel zugelassen, sind an dem Schmerz gewöhnt. Verstehen Außenstehende selten, aber da auszubrechen ist echt nicht leicht. Wäre es so einfach, wie andere es immer darstellen, wären wir ja nicht in so bescheidenen Situationen.


Zitat von Joeyjo:
Das es besser so ist, ist mir bewusst. Aber wie du sagst: Es fühlt sich so nicht an

Ich weiß :/
Nimm dir mich als Beispiel: mit Kontakt geht’s mir null Komma null besser. Es ändert halt nichts.

27.05.2024 08:36 • #1535


Gastxy45
Zitat von Joeyjo:
Ich würde ihm sagen

das musst du jetzt eigentlich nur noch, als Empfänger, lesen, verdauen. dann bist du einen sehr sehr großen Schritt weiter.

27.05.2024 08:37 • #1536


Aline_8
Zitat von WoKa:
Die Menschen haben echt was schlimmes in uns ausgelöst.


Ich glaube ja eher, dass es um die positiven Gefühle geht, die eure exen irgendwann (vermutlich ganz zu Anfang) bei euch ausgelöst haben.
Und das will man halt zurück.
Es gibt diese Metapher mit den halb leeren Krügen. Jeder Mensch hat einen Krug, der je nach Verfassung und Selbstwert mal mehr oder eben weniger gefüllt ist.
Je weniger er gefüllt ist und dann kommt jemand, von dem man denkt, wow, der/die ist doch ne ganz andere Liga, da komm ich nie ran und der will mich?! Das lässt den Krug direkt ein bisschen voller werden.
Dann kommen Komplimente, mal fühlt sich begehrt und gewollt, zack der Krug füllt sich weiter.
Blöd ist halt, dass man dabei unbewusst die Rolle des permanenten Empfängers einnimmt und man nicht mehr selbst dafür sorgt, den Krug aus der eigenen Verantwortung heraus zu füllen (Thema selbstwert, selbstfürsorge etc) sondern man hat eine innere Erwartungshaltung, dass der andere doch bitte immer so ist, wie er am Anfang war.
Wenns dann so ein on/off-ding oder irgendwie ungesund angehaucht ist (Selbstverantwortung) dann kommt on top noch ne schöne dopaminparty.

Und dann, wenn schluss ist, dann steht man da vor seinem leeren Krug und hat mittlerweile komplett verlernt, wie das geht, dass man ihn selbst füllt.
Toxische Dynamiken sind ja häufig so, dass beide Nehmer voneinander sind. Auch wenn sich manche als Geber sehen wollen, weil es ja doch irgendwie empathischer wirkt, ist man trotzdem ein nehmer.
Man nimmt das schöne Gefühl, die positiven Gefühle sollen doch bitte nie aufhören, die Quelle darf nicht versiegen und auch wenn schon lange Schluss ist, muss man sich eingestehen, dass nicht der böse andere einen zum Opfer gemacht hat, sondern man war es ein großes Stück selbst.
Man hat der Anfangszeit hinterher gelechzt und vergleicht es immer mit dieser Zeit, weil das Gehirn dafür sorgt, dass man sich an die ganzen schönen Gefühle von damals erinnert und man dabei so wunderbar ausblenden kann, dass man für sein Glück selbst verantwortlich ist.
Dass ne Menge Projektion dabei war.
Dass es auch eigentlich das gute Gefühl ist, was man sich zurück wünscht.

Daher wäre es gut, wenn man sich irgendwann eingesteht, dass man nochmal von vorne anfangen muss, sich seinen Krug selbst zu befüllen.
Dass Konsequenz wichtig ist, den anderen loszulassen, ihn zu blockieren um sich und seine Hoffnung nicht weiter und weiter selbst zu vera....

27.05.2024 08:39 • x 2 #1537


G
Zitat von Aline_8:
Daher wäre es gut, wenn man sich irgendwann eingesteht, dass man nochmal von vorne anfangen muss, sich seinen Krug selbst zu befüllen.

Das schaffen viele nicht. Der Grund liegt oft in der Kindheit (ständige Kritik oder keine Liebe durch die Eltern)

27.05.2024 08:43 • x 2 #1538


Aline_8
Zitat von Gast006:
Das schaffen viele nicht. Der Grund liegt oft in der Kindheit (ständige Kritik oder keine Liebe durch die Eltern)


Ich bin da auch so ein gebrannten Kind.
Ich hab das gleiche durch.

Trotzdem oder gerade deswegen kann man es lernen.
Es ist ja einfach so, dass man ne freie Entscheidung übers eigene Leben hat.
Will ich, dass es mir in Zukunft besser geht, dann muss ich jetzt die Ärmel hochkrempeln und eine ganze Zeit lang hart arbeiten, mich schmutzig machen dürfen, heulen und brüllen, aber irgendwann ist halt auch mal gut.
Dann geht mal aufrechter und vor allem glücklicher durchs Leben.

Oder man scheut die Arbeit an sich und seinem Verhalten und bleibt in der bequemen Opferhaltung.

27.05.2024 08:46 • x 1 #1539


W
Zitat von Aline_8:
Ich glaube ja eher, dass es um die positiven Gefühle geht, die eure exen irgendwann (vermutlich ganz zu Anfang) bei euch ausgelöst haben. Und das ...

Ja! Auf jeden Fall.

bei @Joeyjo und mir kommt denke ich hinzu, dass nicht alles schlecht war und wir somit wissen, dass die Person doch anders sein kann.

Das passt ganz gut zu mir:
Wer immer nur einen kleinen Finger hingehalten bekommt, an dem man sich kaum festklammern kann, kommt in die Bredouille. Dieser Finger ist irgendwie da und deshalb ist es so wahnsinnig schwer, sich von ihm zu lösen: „Eigentlich will er mich doch, heißt es dann und es wird sich an dem kleinen Anker festgeklammert wie ein Äffchen. An die Erinnerung, die man hatte, als es zum Beispiel noch nicht so eng war und der Mensch einem in der Datingphase doch so viel Aufmerksamkeit schenkte. Und einen fallen ließ, als es ernst wurde.
Viel wichtiger sind doch die anderen vier Finger, die man nie zu greifen bekommt. Es ist immer nur der kleine Finger und an so einem kleinen Finger hält es sich so schrecklich schlecht. Ein klassisches Symptom einer toxischen Beziehung ist die Verwandlung zur schlechtesten Version einer selbst: chronisch eifersüchtig, kontrollierend, depressiv, fordernd, zweifelnd, verzweifelnd. Wo sind die anderen Finger? Wird der Mensch einem jemals das geben können, was man gerne hätte? Liebe, Offenheit, Ehrlichkeit und das Gefühl, den Menschen wirklich zu wollen - auch, wenn er ihn gerade haben kann und nicht nur dann, wenn er gerade nicht greifbar ist?

27.05.2024 08:46 • x 3 #1540


G
Zitat von Aline_8:
Ich bin da auch so ein gebrannten Kind. Ich hab das gleiche durch. Trotzdem oder gerade deswegen kann man es lernen. Es ist ja einfach so, dass man ne freie Entscheidung übers eigene Leben hat. Will ich, dass es mir in Zukunft besser geht, dann muss ich jetzt die Ärmel hochkrempeln und eine ganze Zeit lang hart ...

Das stimmt.

Aber oft fehlt es ja schon daran, dass viele das Problem gar nicht erkennen, sondern die Fehler immer beim oder bei den anderen suchen. Dann funktioniert das nicht mit dem An Sich Arbeiten.

27.05.2024 08:48 • x 1 #1541


B
Zitat von Aline_8:
Ich glaube ja eher, dass es um die positiven Gefühle geht, die eure exen irgendwann (vermutlich ganz zu Anfang) bei euch ausgelöst haben. Und das ...

Das stimmt sowas von. 4 Tage ging es mir jetzt besser und heute wieder … ich will mein Trostpflaster zurück aber jetzt sofort

27.05.2024 08:48 • x 1 #1542


Aline_8
@WoKa es ist ja nie alles schlecht.
In jeder Beziehung gibt es (anfangs zumindest) auch schöne Zeiten.

Aber ohne Eigenverantwortung wirds nicht funktionieren.
Es ist auf jeden Fall hilfreich, sich die ganzen negativen Dinge mal runter zu schreiben, sich das rational oft vorstellen Auge zu halten.
Nur halt nicht immer.
Irgendwann ist man in dieser negativspirale gefangen und die schlägt irgendwann auch auf den alltäglichen Sprachgebrauch um, man verbleibt im der passiven Rolle und nimmt all die negativen Sachen, die da waren auch als Begründung für einen selbst, dass man ja eigentlich nur ne schöne Beziehung wollte.
Aber der andere, der andere ist der böse, toxisch, manipulativ, erst durch ihn bin ich so geworden usw
Das mag stimmen, lässt einen aber wieder in der passiven opferrolle zurück.
Ne, wir haben uns die spinner selbst ausgesucht. Vielleicht war ich konfliktscheu bzw hab Szenen gemacht. Warum hab ich die gemacht, weil ich unsicher war.
Warum lass ich das zu und mit mir machen
Weil ich mich selbst nicht genug wertschätze und nicht für mich einstehe

27.05.2024 08:55 • x 1 #1543


Aline_8
Zitat:
liebte ich ihn wirklich oder war ich nur süchtig nach dem Schmerz?


Deine Signatur.
Du warst/bist nicht süchtig nach dem Schmerz, außer du bist nachweislich maso.

Du warst/bist süchtig nach dem positiven Gefühl, was er dir vermittelt hat, was du dir selbst (zumindest nicht derzeit) nicht geben kannst.

27.05.2024 08:58 • #1544


Joeyjo
Hallo,

Zitat von Aline_8:
Du warst/bist süchtig nach dem positiven Gefühl, was er dir vermittelt hat, was du dir selbst (zumindest nicht derzeit) nicht geben kannst.

Das ist richtig. Dem kann ich zu 100 % zustimmen.
Es ist am Ende des Tages auch ein Entzug.

Von 1.000 Nachrichten am Tag zu 0 Nachrichten am Tag.
Ich wusste bei meiner Ex über alles Bescheid. Die volle Breitseite an Aufmerksamkeit.
Das existiert nun eben nicht mehr und das merke ich.
Das hat mir auch das Gefühl gegeben: Du bist dem Menschen wichtig.

Natürlich habe auch ich Fehler gemacht. Sicher.
Vor allem in Bezug auf mich selbst. Mich nicht selbst ernst genommen.
Mir nicht selbst vertraut. Alles erduldet, statt zu sagen: Stopp. Es ist Feierabend.
So lasse ich mit mir nicht umgehen. Warum ich das aber alles habe, zugelassen: Gute Frage.
Hoffnung auf Besserung. Es wird schon irgendwann.

Schließlich gab es auch Zeiten, wo alles gut lief. Sobald dann der Punkt erreicht war: Es läuft entspannt, kam die nächste Granate. Irgendein sinnlos ausgelöster Streit oder irgendwelche Vorwürfe. Als würde es ohne Drama nicht laufen.

Dann kam ich auch irgendwann innerlich an den Punkt:
Wie willst du mit so einer Instabilität eine Zukunft errichten?
Du musst ständig Sorge haben, dass gleich die nächste Bombe detoniert.

Anstatt das zu erkennen und die Konsequenzen zu ziehen, bin ich geblieben.
Es ging immer weiter bergab. Auf jeden Fall mit mir.

Nach der Trennung und auch jetzt noch fühle ich mich auch gedemütigt, ausgenutzt und verarscht.
Klingt vielleicht doof – ist aber am Ende des Tages so.

Nicht nur das sie sich getrennt hat, als ich einen neuen Job angefangen habe (bester Zeitpunkt).
Nein, mir wurde auch noch alles weggenommen.
Da das schon nicht gereicht hat, musste sie nach der Trennung natürlich noch ekelhaft mir gegenüber werden.
Hat keine Rücksicht auf meine Gefühle genommen – im Gegenteil. Das hat mich sehr enttäuscht, weil ich eigentlich dachte, es würde ihr irgendwas an mir liegen.

Auch jetzt noch habe ich Sorge, dass sie mich in der Stadt sieht, wenn ich mit meiner Sport-Freundin spazieren gehe.
Einfach weil ich sie damit nicht verletzten möchte (schließlich hat sie mir unterstellt, ich hatte direkt nach der Trennung was mit ihr) – auch wenn ihr das sicherlich mittlerweile egal sein wird.

Dennoch habe ich nach der Trennung alles Mögliche getan, um sie nicht irgendwie zu verletzen.
Bei ihr war das komplett andersherum.

27.05.2024 09:16 • x 1 #1545


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