Trennung nach 7 Jahren

Es ist eigentlich ganz einfach:
1 1/4 Jahre vor der Trennung habe ich plötzlich Bauchschmerzen und Magenkrämpfe sondergleichen bekommen.

Egal was ich tat, diese sind nicht verschwunden. Dadurch bin ich in einen Strudel geraten. Hatte Angst und Panikattacken. Herzrasen. Herzstolpern.

Zwei Monate später eröffnete mir dann meine Partnerin das sie nicht weiß ob sie das noch will. Ihr fehlt die Leichtigkeit. Trennung wollte sie auch nicht. Dann ging das Spiel los.

Irgendwann während dessen kam heraus das ich eine Fruktoseintoleranz habe (die aber wieder weg ist).

Dann war die On/Off Zeit vorbei. Alles wieder gut.

Ein Monat vor Trennung bin ich emotional ihr Gegenüber ermattet. Entsprechend hat sie sich dann getrennt - verständlich.

Deshalb will ich ihr auch keine Vorwürfe machen oder sonstiges.
Meine Magenprobleme und mein falscher Umgang damit haben das Ende eingeleitet.

Nur kann ich damit nicht umgehen.
Deshalb hole ich mir professionelle Hilfe, um da herauszukommen um irgendwann mal wieder klarzukommen.

Ich weiß auch nicht, ob ich bereits während der Beziehung Depressionen hatte.
Keine Ahnung.

Ich weiß lediglich das ich teilweise emotional instabil war.
Beispielsweise als ich einen Knoten an der Schilddrüse hatte und ich bis zur OP nicht wusste ob ich Krebs habe.
Oder aber vor einem Job wechsel, den ich Gott sei Dank abgesagt habe, weil ich Angst hatte.

Ich war ihr einfach eine Last. Es ist in Ordnung.
Ich muss nur zusehen das ich klar komme.
Ihr Anteil ist irrelevant.

Zitat von Odette:

Hattest du hier schon ein Gespräch?
Weißt du ob du einen guten Vibe mit dem Therapeuten hast? Bzw. hast du hoffentlich nicht nur einen Coach kontaktiert?
In welche Richtung geht diese Therapie?
Gibt diese dir nach einem oder max. zwei Terminen die nötige Stabilität?

Ja ein erstes.
Der Vibe war da – aber schwer zu sagen nach einem Gespräch.
Richtung: Tiefenpsychologie.

Zitat von Odette:

Das ist ja auch mit Wartezeiten verbunden, was würde in der Zwischenzeit passieren?

Seiner Aussage nach geht das ganz schnell.
Ich habe sehr viel Vertrauen in den Arzt.

Zitat von Odette:

Nächste Woche?

Ja, aber wenn ich selbst nicht bis dahin klarkomme, dann werde ich das so oder so in Anspruch nehmen.
Also den Aufenthalt.

Ich klammere mich einfch an jeden Strohhalm den ich möchte so nicht die nächsten Monate weiterleben.

Zitat von Joeyjo:

Ja ein erstes.
Der Vibe war da – aber schwer zu sagen nach einem Gespräch.
Richtung: Tiefenpsychologie.

Genau. Schwer zu sagen.
Gut, dass du den Termin hattest und noch besser, dass der erste Eindruck passt.
Aber es ist nichts, was dir gerade Stabilität bietet. Und das schriebst du ja eingangs.
(AD + und die laufende ambulante Therapie)

Zitat von Joeyjo:

Seiner Aussage nach geht das ganz schnell.
Ich habe sehr viel Vertrauen in den Arzt.

Alles gut. Ich schrieb ja auch meines Wissens und meinen Erfahrungen nach wirkt es nicht wie andere Präparate, sondern es dauert bis sich der Körper einstellt.
Lässt sich aber im Zweifel leicht verschreiben und da hat der Arzt mehr von, als von einer Überweisung...
Wirtschaftlicher Punkt. Und da möchte ich deinen Arzt nicht 'schlecht' machen, sondern nur, dass du aufpasst.

Zitat von Joeyjo:

Ja, aber wenn ich selbst nicht bis dahin klarkomme, dann werde ich das so oder so in Anspruch nehmen.
Also den Aufenthalt.

Also ich denke, du solltest so oder so diesen Aufenthalt in Erwägung ziehen.

Sorry, aber 7 Tage auf AD und ein Kennenlerngespräch mit einem neuen Therapeuten werden nicht alles schlagartig ändern. Dies braucht alles Zeit.

Du brauchst auch noch einen Plan zur Stabilisierung bis zu wirklich irgendwo aufgenommen wirst.
Oder könntest du das auch auf Selbstzahler-Basis machen?

Danke übrigens, dass du so offen mit uns kommunizierst.

Zitat von Odette:

Sorry, aber 7 Tage auf AD und ein Kennenlerngespräch mit einem neuen Therapeuten werden nicht alles schlagartig ändern. Dies braucht alles Zeit.

Dessen bin ich mir bewusst.

Zitat von Odette:

Du brauchst auch noch einen Plan zur Stabilisierung bis zu wirklich irgendwo aufgenommen wirst.

Wie gesagt, das sollte lt. meinem Arzt relativ schnell gehen.
Ich wäre bei ihm nicht der erste.

Zitat von Joeyjo:

- Sie wäre nicht glücklich, sie würde aber gerne mit mir glücklich werden
- Seit privaten Vorfall vor drei Jahren fühlt sie sich innerlich leer
- Ich war nie für sie da
- Die Beziehung war die Jahre über »okay«
- Sie hat schon von Anfang unserer Beziehung eigentlich gewusst, dass unsere Werte nicht zusammenpassen
- Sie hat für mich viel eingesteckt
- Ich wäre nicht stabil genug für sie
- Ich kann sie nicht lesen, ein Partner muss wissen, was die Partnerin verlangt, fordert, erwartet etc.
- Beziehungen kennen kein Hoch und Tiefs – sondern es läuft immer gut
- Sie kann das Paket, dass ich eine Depression habe, nicht tragen
- Sie will immer Wolke 7. Lieber Wolke 4 mit dir als unten wieder ganz allein ist nicht genug.
- etc.

Die Gründe glaubst du ihr nicht?
Abgesehen davon, dass ich hier einen Haufen rote Flaggen sehe, und eher denke:
Gott, so jemanden möchte ich nicht als Partner, weil hier Dinge verlangt werden, die a) nicht gesund sind und b) nicht leistbar sind, finde ich es unfair ihr die Gründe abzusprechen. So absurd, unfair, was auch immer du sie finden magst.

Ich schreibe dies nur, weil ich es nicht für irrelevant halte.
Aber nicht ihretwegen, sondern weil ich dir so gerne die große rote Flagge in den Vorgarten stellen möchte.
Ich wünschte du würdest diese Auflistung so lesen, wie ich es tue.

Zitat von Odette:

Die Gründe glaubst du ihr nicht?

Doch, nur sind diese am Ende ja irgendwo irrelevant.
Weil ich habe davon für mich leider nichts. Also ich kann mit den Gründen bedauerlicherweise nichts mehr anfangen.
Die Beziehung ist an der Stelle vorbei, also beim Ausspruch der Trennung.

Es hilft mir ja nicht mehr weiter für meine Zukunft.

Was Du leider nicht siehst: sie war für Dich auch nicht da. Kaum gab es Probleme, hat sie die Beziehung in Frage gestellt. Eigentlich sollte man doch genau dann füreinander da sein.
Deswegen sehe ich ihre Gründe eben nicht als irrelevant an. Wenn die Beziehung für sie von Anfang an nur okay war, dann investiert man natürlich auch nicht.
Aber den Anspruch von ihr, wie ein Beziehung zu laufen hat ist schon abenteuerlich. Unreif. Das müßte Dir doch auch auffallen? Du bist doch keine Marionette. Jeder ist mal krank oder hat schlechte Phasen. Und eine Beziehung läuft nie nur gut. Das ist völlig weltfremd.

Was ich halt wirklich nicht verstehe, warum Du das so komplett ausblendest? Sie ist wahrlich kein Jackpot, aber Du hast da komplett Scheuklappen.

Wenn ihr wieder zusammen kommen würdet - willst Du Dich dann den Rest des Lebens verstellen? Dich so hinbiegen, damit es für sie passt? Nie mehr krank werden? Einen Kurs belegen Wie lese ich meiner Freundin alle Wünsche von der Stirn ab?
Und wenn Ihr dann was Neues nicht passt verbiegst Du Dich weiter?!

Du hast doch auch Bedürfnisse?!

Ich habe den Eindruck, dass Du Dich so daran festbeißt, weil Du der Meinung bist, damit ein Stück von ihr zu behalten, an dem Du sie evt. zu dir zurück ziehen kannst. Aber sie ist weg. Hat mit der Beziehung abgeschlossen und lebt Ihr neues Leben - in dem Du nicht mehr existierst. Du hast es nicht in der Hand, Du kannst machen was Du willst: der Drops ist gelutscht!
Die ganze Selbstgeißelung führt zu rein gar nichts. Es bringt sie nicht zurück.

Sieh Dein Leben mal als Zug. Leute steigen zu, Leute steigen wieder aus. Der Zug des Lebens fährt aber nur in eine Richtung. Du stehst inzwischen am Fenster des allerletzten Waggons und versuchst krampfhaft zu dem Bahnhof zurück zu kommen, an dem Deine Ex ausgestiegen ist. Du siehst den Bahnhof schon gar nicht mehr. Trotzdem bleibst Du krmapfhaft dort, in der Hoffnung, dass der Zug vielleicht doch umdreht. Der Zug wird aber nicht anhalten und schon gar nicht zurück fahren. (Noch nie ist ein Zug einfach umgedreht, oder?)
Es wird aber neue Bahnhöfe geben, an dem neue Menschen einsteigen werden. Auch schon eingestiegen sind. Nur Du merkst davon nichts, weil Du an der Scheibe des letzten Waggons festklebst...

Zitat von Odette:

Gott, so jemanden möchte ich nicht als Partner, weil hier Dinge verlangt werden, die a) nicht gesund sind und b) nicht leistbar...

Zitat von Odette:

Aber nicht ihretwegen, sondern weil ich dir so gerne die große rote Flagge in den Vorgarten stellen möchte.
Ich wünschte du würdest diese Auflistung so lesen, wie ich es tue.

Irgendwann wirst du verstehen, wie ich das meine. Ganz bestimmt.

Zitat von Cocolores:

Aber sie ist weg. Hat mit der Beziehung abgeschlossen und lebt Ihr neues Leben - in dem Du nicht mehr existierst.

Und genau das ist mein größtes Problem, mit dem ich überhaupt nicht umgehen kann.
Ich hatte immer den Eindruck ich wäre ihr wichtig, Liebe des Lebens, alt werden etc.

Jetzt existiere ich nicht mehr für sie. Damit kann ich nicht umgehen.
Damit komme ich nicht zurecht.

Ich leide und heule ihr hinterher - ich aber bin ihr komplett egal.
Das versteht mein Verstand und mein Herz nicht.

Zitat von Cocolores:

Das müßte Dir doch auch auffallen?

Zum Zeitpunkt der Trennung ist mir das auch aufgefallen.
Deswegen war ich auch sauer und wütend, die ersten zwei Monate.
Sauer darauf, dass ich mir immer und immer wieder anhören muss, was ich alles nicht bin und alles nicht mache.

Nur je mehr Zeit vergeht, desto mehr fehlt sie mir.

Zitat von Cocolores:

Es wird aber neue Bahnhöfe geben, an dem neue Menschen einsteigen werden. Auch schon eingestiegen sind. Nur Du merkst davon nichts, weil Du an der Scheibe des letzten Waggons festklebst...

Damit hast du auch recht.
Das ist so. Ich kann sie, warum auch immer, nicht loslassen.
Wahrscheinlich aus Sorge nie wieder irgendwann so eine Partnerin zu finden.
Sie tat das aber bereits schon vorher.

Zitat von Cocolores:

Was ich halt wirklich nicht verstehe, warum Du das so komplett ausblendest? Sie ist wahrlich kein Jackpot, aber Du hast da komplett Scheuklappen.

Nun, weil ich sie eben kenne.
Ihre guten und tollen seiten.

Zitat von Joeyjo:

aus Sorge nie wieder irgendwann so eine Partnerin zu finden.

So eine?
So eine Dich krank machende?

So eine, die mit Dir machen kann, was sie will?


Also ganz rational betrachtet,
da kann doch nur noch jemand besseres kommen in Zukunft.

Ich verstehe noch immer nicht, warum Du von 100% diese gefühlten 2% vermisst, wenn doch mehr als offensichtlich 98% maximal ungesund waren.

Das ist doch das, worum es geht.

Dabei geht's einzig und allein um Dich, nicht um sie.

Zitat von Joeyjo:

Nun, weil ich sie eben kenne.

Genau das bezweifele ich eben. Lies Dir Deine Antworten doch selbst alle noch einmal durch. Vielleicht fallen Dir irgendwann die ganzen Widersprüche selbst auf.

Kurz nach der Trennung hast Du gesund reagiert. Du hattest Wut. Hast Dich ungerecht behandelt gefühlt bzw. gemerkt, dass Du es hättest gar nicht richtig machen können.
Wann genau ist das dann gekippt?

Es ist normal, dass man sich nach längerer (!) Zeit fast nur noch an die guten Zeiten zurück erinnert, aber eigentlich nie die schlechten komplett ausblendet.

Ich habe in solchen Phasen wie Du sie gerade hast einen Realitätscheck gemacht.
Also Gedanken gegengecheckt, ob die wirklich der Realität entsprachen.

Hauptsächlich sagst Du ja immer, dass Du Angst hast, keine so tolle Frau wiederzufinden, wie sie es war. Was genau war so toll, was keine andere genauso (bzw. besser) haben/machen könnte? Und war wirklich alles so toll? Ganz sicher nicht. Du steckst komplett in einer Glorifizierungsphase.

Deswegen: Realitätscheck. Alle Sätze, die sich rund um sie drehen beleuchtest Du mal. Und schreib das unbedingt auf! Dein Hirn spielt Dir Streiche, das kannst Du aber durchbrechen.
Schreibe alles auf einen Zettel, was Dich gestört hat. Was Dich enttäuscht hat. Wo Du Dich allein gelassen gefühlt hast. Wo Du Dich unverstanden oder ungerecht behandelt gefühlt hast.

Geh das aktiv an! Verbleibe nicht in dieser passiven Selbstgeißelung. Es kommt leider kein Heiland der sagt: Junge, Du hast genug gebüßt, ich gebe sie Dir wieder!

Zitat von Zahlenversteher:

So eine Dich krank machende?

Hat Sie das den? Oder bin ich einfach ein psychisch „kranker“ Kerl?

Zitat von Zahlenversteher:

Ich verstehe noch immer nicht, warum Du von 100% diese gefühlten 2% vermisst, wenn doch mehr als offensichtlich 98% maximal ungesund waren.

Das ist doch Quatsch. Von 7 Jahren waren doch nicht nur 2% gut. Das ist doch vollkommen übertrieben und an den Haaren herbeigezogen. Sicherlich waren nicht 100% gut. Das streite ich nicht ab. Aber 2%?!?

Zitat von Zahlenversteher:

da kann doch nur noch jemand besseres kommen in Zukunft.

Das sehe ich nicht. Für sie. Ja. Definitiv. Sonst hätte sie sich nicht getrennt.

Zitat von Cocolores:

Kurz nach der Trennung hast Du gesund reagiert. Du hattest Wut. Hast Dich ungerecht behandelt gefühlt bzw. gemerkt, dass Du es hättest gar nicht richtig machen können.

Natürlich hatte ich Wut als sie mir das gesagt hat. Hatte die Schnauze voll mir das wieder zum 100mal anzuhören. Ich war mir zu dem Zeitpunkt mehr Wert als jedesmal sowas zu hören.

Zitat von Cocolores:

Wann genau ist das dann gekippt?

Als ich in meiner neuen Wohnung angekommen bin und das ganze einfach gesackt ist. Was passiert ist. Habe da erst zu 100% realisiert. Seitdem geht es Bergab. Seitdem gibt es auch erst diesen Thread hier.

Davor war sie noch „zugewandt“. Zu Weihnachten geschrieben. Wollte sich treffen. Auf eine Zig.. Etc.
Dann ging der Mist los. Unterstellt ich habe im Bett mit na anderen gepennt. Gesagt sie ist eventuell nicht alleine wenn ich die Sachen abhole. Usw.

War auch irgendwo eine Art Kontrollverlust. Innerhalb der Beziehung hatte ich die Möglichkeit noch was zu retten. Dann nicht mehr.

Zitat von Cocolores:

Vielleicht fallen Dir irgendwann die ganzen Widersprüche selbst auf.

Welche Widersprüche. Es gibt doch keine. Ja es war nicht alles toll. Ebenso war aber nicht alles schlecht. Ich habe ihr schlechtes Verhalten akzeptiert und sie für ihre tollen Seiten geliebt.

Zitat von Joeyjo:

Ich habe ihr schlechtes Verhalten akzeptiert

Du schreibst es sogar selbst

Zitat von paul258:

Du schreibst es sogar selbst

Ich habe das doch auch nie abgestritten. Gehört eben auch dazu. Ändert aber nichts daran das sie mir fehlt.

Zitat von Joeyjo:

Ich habe das doch auch nie abgestritten. Gehört eben auch dazu. Ändert aber nichts daran das sie mir fehlt.

Du weißt also, dass sie sich schlecht dir gegenüber verhalten hat und dennoch fehlt sie dir?