Hallo.
Ich bin neu hier und trage ein wenig Ratlosigkeit mit mir herum.
Vor 4 Wochen hat meine Lebensgefährtin mir eröffnet, dass sie sich trennen möchte. Sie ist 38 und ich bin 40 Jahre alt. Wir beide waren schon einmal verheiratet. Sie hat einen 12jährigen Sohn aus erster Ehe mitgebracht und unser Kleiner ist 3 1/2 Jahre alt. Ich habe keine weiteren Kinder.
Die 7 Jahre Beziehung waren sowohl sehr wunderschön, als auch mal unschön. Wir haben 3 Krisen durchgemacht, in der ich einmal eine Woche woanders genächtigt habe, um Ruhe für uns zu finden. Wie man so sagt, in guten wie in schlechten Zeiten.
Unser Kleiner ist ein Wunschkind und wir haben über 1 Jahr Zeit gebraucht, bis wir schwanger wurden.
Den großen Jungen, den sie aus erster Ehe mitgebracht hat, hatte sie 5 Jahre alleine groß gezogen, bis ich in ihr Leben trat. Ihr damaliger Ex-Mann hatte sie während der Schwangerschaft, der Hochzeit und der Geburt, bereits mit einer anderen Frau betrogen. Dies flog auf, als der Jung damals 8 Wochen alt war. Die Narbe und die Verletzung sitzen bis heute bei ihr sehr tief. Vor langer Zeit sagte sie mir mal, dass sie nie wieder einem Mann hinterher laufen würde.
Der letzte große Streit zwischen uns war vor 1 1/2 Jahren. Sie wollte damals die Trennung, ich schlief wie gesagt für 5 Tage woanders. Wir versöhnten uns wieder und ich begann eine Therapie, welche 10 Termine dauerte.
Vom Charakter her bin ich oft launisch, ehrgeizig, manchmal egoistisch. Beruflich bin ich im Aussendienst und hobbymäßig engagiere ich mich in der Feuerwehr. Ich habe oft Ziele vor Augen, die ich schaffe, zu erreichen. Aber das bedeutet auch, dass ich tagsüber viel Stress und Leistungsdruck habe, um diese Ziele zu erreichen. Meine Lebensgefährtin hat keine Hobbies. Sie arbeitet zur Zeit 3 Tage die Woche und kümmert sich um die Kids.
In den letzten 12 Monaten planten wir sogar, ein Haus zu kaufen bzw. zu bauen. Wir hatten uns mehrere Immobilien angeschaut. Das Interesse daran hatten wir beide. Auch haben wir im Mai diesen Jahres unseren Sommerurlaub gebucht und hatten auch weitere Zukunftspläne zusammen. In vielen Dingen sind wir echt ein gutes Team (so auch ihr O-Ton).
Wie oben schon erwähnt, hat sie mir dann Anfang Juni eröffnet, dass sie sich trennt. 14 Tage zuvor bin ich beruflich auf einer 4tägigen Fortbildung gewesen und im Anschluss war sie für 3 Tage in Spanien zur Fortbildung. Bis dato hatte ich das Gefühl, es sei alle in Ordnung zwischen uns. Selbst Telefonate, WhattsApp etc. waren wie immer. Über Ostern waren wir noch im Urlaub in Dänemark.
Sie begründet die Trennung mit meinen Charakterzügen und das sie so nicht länger mit mir zusammen leben will. Sie sprach davon, dass es ihr die 7 Jahre schlecht ging. Sie erwähnt auch, dass eine Trennung für den Verlassenen mehr weh tut, als für den, der die Entscheidung trifft. Aktuell wohnen wir noch zusammen, kümmern uns abwechselnd - je nach Arbeitszeit - um den Kleinen. Unser gemeinsames Bett teilen wir zur Zeit nicht mehr. Wir schlafen seit 4 Wochen getrennt. Seither bin ich auch auf der Suche nach einer eigenen Wohnung für mich.
Aus dem gebuchten Sommerurlaub hat sie mich bereits storniert, sie will mit den Kindern alleine fliegen. Kontakte über Social-Media wie Instagram, Facebook etc. hat sie blockiert.
Dennoch sehen wir uns täglich hier zu Hause und sagen uns kurz Hallo, oder sprechen über die Kinder, oder auch schon mal über das ein oder andere.
Die Frage, die ich mir stelle, ist folgende: lohnt es sich, sich dazu aufzuraffen und um sie und die Familie zu kämpfen, oder eher nicht? Ich stehe nach nun vier Wochen an einer Weggabelung und überlege, ob ich nach links oder rechts abbiegen soll. Vielleicht habt ihr ja ähnliches erlebt, oder habt einen Tip für mich. Vielen Dank.
07.07.2018 14:15 •
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