@hahawi: Auf dem Schätzchen- und Ar.-Niveau möchte ich mich nicht bewegen. Bitte mach das mit jemand anderem.
@Musikmann:
Ich habe gegengesteuert, seitdem ich mich nach wenigen Monaten zu 3% entliebt hatte. Hat beim ersten dann noch über 6 Jahre gedauert, bis die 95% voll waren. Mit ständigem Reden und Zeigen und Kämpfen. Weil ich ihn geliebt hatte und mit ihm alt werden wollte. Die restlichen 5% blieben dann in der Trennungsphase auf der Strecke. Der Mann hat noch 4 Jahre lang versucht, wieder bei mir zu landen. Nachdem er den Ofen über 6 Jahre lang Tag für Tag ausgetreten hat. Der hat gar nicht gemerkt, dass mein Kämpfen die Beziehung überhaupt so lange zusammen gehalten hatte. Wir hatten auch schöne Momente und tolle Urlaube, wollten heiraten und Kinder. Es passte vieles. Aber seine Grundeinstellung, seine Wahrnehmung, dass seine Nöte immer größer sind als die aller anderen und seine Bedürfnisse irgendwie dringlicher und seine Tagesgestaltung am Ende doch immer Priorität haben muss und Frau doch genug Platz hat, sich drum herum zu platzieren und sich in diesen Freiräumen auszuleben, war bei aller Liebe völlig unerträglich. Immer wenn's drauf ankam, die 3-7 Mal im Jahr, die er hätte zurückstecken und mich unterstützen müssen, gab's tausend Gründe das nicht zu tun. Und da starb jedes Mal die Liebe und der Respekt. Besonders, wenn danach ein anderer um Hilfe hat und er sofort gesprungen ist. Er hat es nicht Mal gemerkt und bestritt bis zuletzt, mir gegenüber egoistisch zu sein. Er wolle doch immer, dass es allen gut geht. Ja, aber gemacht hat er dafür bei mir zu wenig.
Der zweite Mann, den ich geheiratet und mit dem ich Kinder hatte, hat sich während der Schwangerschaft des ersten Kindes schleichend verändert. Ich dachte, es ist nur eine Phase und er findet seine Stärke schon noch wieder und bleibt nicht ewig so ein Lappen. Aber er forderte nur und gab nichts mehr zurück. Wir haben sogar noch ein zweites Kind bekommen, auch über Hausbau nachgedacht. Aber 80% alles notwendig zu erledigenden lag auf meinen Schultern und er nahm sich einfach immer genug Zeit, um seinen Interessen nachzugehen. Die waren wichtig(er). Der war bei der Trennung der festen Überzeugung, er habe sich zu mindestens gleichen Teilen um die Kinder gekümmert (da ich den Löwenanteil der Arbeit und des Einkommens erledigt habe). Und dann hab ich mich mit einem Kalender neben ihn gesetzt und ihm das letzte halbe Jahr exemplarisch vorgerechnet. Und bei jedem Termin, der seine Bilanz verschlechterte, hatte er total wichtige Gründe, warum er das tun und ich einspringen musste(!) und er gar nicht anders konnte, als die Kinder mal nicht zu betreuen. Und ich hätte mir da ja auch jedes Mal Zeit und Urlaub genommen und tolle Sachen mit ihnen gemacht. Also wär das doch auch für mich ein schöner Tag gewesen. Ja, was hätte ich denn sonst tun sollen? Die Kinder vor dem Fernseher mit ner Tüte Chips parken? Der sah die fröhlichen Gesichter auf tumblr und dachte sich passt - alle glücklich. Wenn ich die Zeit dann am nächsten Tag nacharbeiten musste und er die Kinder ins Bett brachte, kam er sich vor wie ein Held. Und an dem Abend oder am Wochenende dann Mal im Gegenzug mir etwas abzunehmen, fiel ihm gar nicht ein. Ich hätte da was sagen müssen. Aber ich finde sowas selbstverständlich und verlötet den Respekt, wenn ich ihm jedes mal sagen müsste, dass man auch Mal was zurück geben kann. Und mit dem war ich, weil eben die Kinder da waren, in der Paartherapie, beim Pastor, bei der Mediation, im Familienrettungsurlaub und was weiß ich. Und im letzten Jahr sogar jedes Wochenende einen Moment angepasst,, um mit ihm zu reden. Fünf Mal die Trennung angedroht. Alles nichts genützt. Der ist bis heute überzeugt, alles getan zu haben, um seine Familie zu unterstützen. Und dass er sich geändert hätte, wenn ich doch Mal was gesagt und ihm noch ne Chance gegeben hätte. Wer's glaubt... Ohne ihn habe ich jetzt mehr Zeit für mich und die Kinder, obwohl er sich mit keinem Cent an irgendwas beteiligt. Und ich muss um nichts mehr kämpfen.
Und wie ich mich bei den beiden gefühlt habe? Übergangen, ausgenutzt, müde vom diskutieren und unterstützen und Loben und Beifall spenden, immer gut, wenn der Herr ein Problem hat, selbstverständlich, wenn's um familiäres ging, geduldet, wenn's mal um meine Interessen ging, zur Seite geschoben, wenn ihm was wichtigeres eingefallen war, erschöpft und zuletzt sogar körperlich angewidert von beiden und voller Verachtung. Ich hab gegen Wände andiskutiert, weil die Herren dachten, so geht Familie, sie verhielten sich ganz normal und würden sich total viel einbringen und ich hätte doch alles und es müsse irgendwie an was anderem liegen oder meinen zu hohen Ansprüchen, jedenfalls nicht an ihnen, wenn ich nicht zufrieden bin mit dem, was sie da machen.
Jetzt bin ich zufrieden. Und die können selbst ihre Wäsche waschen oder dreckig rumlaufen oder ne andere Dumme finden, die das für sie macht. Ist nicht mehr mein Problem.
Aber man hätte wenigstens Freunde bleiben und die schönen Momente in Erinnerung behalten können, wenn beide bei der Trennung sich wenigstens mal zurückgehalten hätten und nicht weiterhin tonangebend gewesen wären und ihr Leid und ihr Opfer nicht schon wieder das größte gewesen wäre und ihre Bedürfnisse nicht wieder vornean gestanden hätten. Einfach mal zur Seite treten, die eigenen Sachen selbständig geregelt bekommen und die räumliche Trennung mit durchziehen. Das wäre noch ein letztes Zeichen, dass echte Kooperation doch möglich ist, gewesen. Da hätte man drauf aufbauen können. Da wäre der letzte Funken Respekt nicht verloren gegangen. Aber als ich dann gehen musste, weil die Herren den Hintern nicht hoch bekamen und die räumliche Trennung verzögerten, weil sie sich ja schließlich gar nicht trennen wollten, und mein letzter Mann dann zwar meine Steuerunterlagen nicht finden konnte, aber natürlich sofort Trennungsunterhalt für sich ausgerechnet hatte, war klar, dass ich das Gefühl, dass der mich nur noch anwidert, lange Zeit nicht würde ablegen können. Bei jeder Übergabe der Kinder fällt mir wieder auf, was für eine Wurst ich damals offenbar geheiratet habe. Und dabei würde ich mich in den Mann, der er einmal war, sofort wieder verlieben. Aber den Mann, der er in der Ehe und Familie war, bekomme ich nicht aus meinem Kopf. Der löst nur noch Widerwille und Abscheu aus. Mit dem kann ich gerade noch 4 Stunden während eines Geburtstags im gleichen Raum aushalten und bin dann wieder so wütend wie am Tag der Trennung. Obwohl er objektiv gesehen jetzt nichts mehr macht, außer betreten in der Ecke zu stehen. Es geht nicht mehr, ihn nicht in jeder Hinsicht blöd zu finden, weil er sämtlich Grenzen überschritten und mir jeglichen Nerv geraubt hat. Da geht einfach gar nichts mehr. Und das ist gerade für die Kinder richtig schade.
12.07.2018 20:03 •
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