Ich bin neu hier im Forum und denke eigentlich nicht das mir es besser gehen wird, wenn ich hier schreibe. Nur habe ich niemanden, dem ich 100% offen gegenüber sein kann.
Aber zuerst meine Geschichte:
Ich (34 Jahre) habe meine Frau (30 Jahre) über unseren ehemaligen Arbeitgeber (2003) kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt war Sie fest vergeben, aber ich habe mich damals schon sofort in Sie verliebt. Sie erschien mir wie ein Engel, der mir alle Last von den Schultern nimmt. Ich habe mich auch nicht getraut, Sie anzusprechen - geschweigen denn SmallTalk mit Ihr zu führen. Ich habe in Ihrer Nähe immer ein flaues Gefühl im Magen gehabt und ich wurde auch schnell Rot wenn wir dann mal Kontakt (beruflich) hatten. Kurzum, mich hatte es voll Erwischt. Wie ein kleiner Junge, der eine Fee sieht und diese in sein Herz schließt. Es ist nicht so, das ich Frauen nicht ansprechen würde, aber das ich mich quasi auf den ersten Blick verliebt habe ist mir auch schon seit ewiger Zeit nicht mehr passiert.
Wir waren dann gemeinsam auf einer Messe (2006) und dort konnte ich in Erfahrung bringen, das Sie Ihren damaligen Partner liebt und sich keinen anderen vorstellen könnte. Keine Chance also. Dann war 2 Jahre Funkstille (Sie hat dann dann auch den Arbeitgeber gewechselt). Im Sommer 2006 hat Sie mir dann eine Mail geschrieben, das Sie einen neuen Arbeitgeber hat und alles total super wäre. Und ganz nebenbei erzählte Sie mir, das Sie sich von Ihrem Freund getrennt hat. Wir hatten dann ziemlich viel Kontakt über das Internet, haben sehr viel geschrieben und uns ausgetauscht. Ich schlug dann vor, das man sich doch treffen könnte (meine gefühle für Sie waren unverändert). Sie wohnte auch nur 30 Minuten mit der Bahn entfernt.
Wir haben uns dann auch getroffen und ich wußte: Ich werde alles tuhen, damit wir zusammen kommen. Und so war der ganze Sommer geprägt von Regelmässigen Treffen und Unternehmungen. Sie war aber zu keinen Zeitpunkt davon ausgegangen, das ich Ihn Sie verliebt bin und dabei bin um Sie zu werben. Irgendwann haben wir einen DVD Abend gemacht und ich habe mein Herz in die Hand genommen und Sie geküsst. Es war wunderbar, sehr zurückhaltend durch mich - aber erwidernd durch Sie. So kam es dann, das wir ein Paar wurden und ich war sehr glücklich (vor allem auch, weil ich mit meinem Job und dem Privatem sehr zufrieden war).
Ein halbes Jahr später sind wir dann zusammengezogen und unsere Beziehung wurde damit ernst. Wir haben uns von den Intressen her sehr gut ergänzt und haben in dieser Zeit viel miteinander geredet und uns ausgetauscht. Sie war nicht nur meine Freundin, sondern auch mein allerbester Freund. Wir sind 2009 dann gemeinsam in den Urlaub gefahren und dieser Sommer war die Beste Zeit in unserer Beziehung (für mich sogar die beste Zeit meines Lebens).
Auf Ihren Wunsch hin sind wir dann in eine größere Wohnung gezogen. Zum einen wollten wir uns verbessern was die Wohnqualität bertifft und zum anderen planten wir auch (seit dem Sommer 2009) ein gemeinsames Kind. Dieser Umzug war dann im Januar 2010. Auch ein gemeinsames Auto wurde angeschafft, man ist also auch materiell zusammen gekommen.
Ich verlor dann 3 Monate später meinen Job, der mir sehr viel bedeutet hat. Ohne Sie hätte ich diesen Schnitt nicht geschafft (ich habe auch insgesamt 2 ganze Jahre gebraucht, um das zu verarbeiten). Sie war der Anker für mich und hat mir in dieser Zeit sehr geholfen. In unserer gesamten Zeit die wir zusammen waren, hatte Sie mich zu diesem Zeitpunkt das erste mal heulen sehen. Im Spätsommer des Jahres 2010 wurde Sie dann endlich (nach einem Jahr probieren) schwanger. Wir haben dann auch geheiratet (Kind+Liebe naja, ihr wisst schon) aber ich glaube an dieser Stelle, haben wir uns mental voneinander entfernt (mehr dazu später).
Aber zurück zur Geschichte: Unser Sohn wurde im Frühjahr 2011 geboren. Wir waren so glücklich. Aber es gab schon erste Risse...
Zum einen musste ich einen Job annehmen, der mich körperlich und Mental fertig gemacht hat. Ich war sehr unzufrieden mit allem und habe diesen Ärger in gewissen Maße auch mit nach Hause genommen. Aber auch hier war Sie mein Anker und ich habe mir immer gesagt: Du machst diesen Job für deine Famillie. Finanziell ging es uns zu dieser Zeit nicht gut (auch wegen meinem neuen Job) und ich habe versucht, etwas Kontrolle über die Haushaltskosten zu erhalten. Bis dahin hatte meine Frau die Kontrolle über das gemeinsame Einkommen und solange wir nicht ins Minus gerutscht sind, konnte Sie (und auch ich selbst) damit machen was wir wollten. Aber das ging nun nicht mehr und ich musste Sie und mich selbst etwas regulieren. Das ging Ihr stellenweise zu weit, der Begriff Geizkragen fiel zwar nicht - aber gedacht hatt Sie es.
Zum anderen habe ich von meinen Soh im ersten Jahr nicht viel mitbekommen (lag auch an den Arbeitszeiten). Da war nur noch abends das Füttern mit der Flasche drinn und dann ins Bettchen legen. Irgendwie konnte ich nicht so recht eine Bindung aufbauen, oder anders ausgedrückt: Gefühlsmäßig konnte ich mich nicht so einbringen, wie es sich meine Frau gewünscht hätte.
Es fing also mit den Finanzen an, nährte sich an meiner Unzufriedenheit mit dem neuen Job und gipfelte dann in meiner gefühlsmäßigen Erkaltung dem kleinen gegenüber.
Zu diesen Zeitpunkt habe ich das natürlich alles so noch nicht wahr genommen.
Dann habe ich im Dezember 2011 einen neuen Job angenommen. Ich war beruflich wieder glücklich und auch etwas ausgeglichener. Nur leider ergab es sich, das nun meine Frau mit der Erziehungszeit sehr unzufrieden war. Den ganzen Tag zuhause, immer den kleinen beschäftigen, kochen, putzen, Flässchen machen und so weiter (eigentlich wünschen sich das ja viele Mütter, nicht so meine Frau). Ich denke, hier habe ich Ihre Unzufriedenheit nicht richtig wahrgenommen. Klar, wir haben drüber gesprochen, aber es endete immer mit dem selben: Bis zur Kita müsste Sie da durch, dann kann Sie ja wieder arbeiten.
Natürlich schlug sich das auch in der S. nieder. Klar im laufe der Zeit wird es weniger, aber ich musste schon fast betteln damit mal was passierte... Fremdgegangen ist aber niemand! Außerdem hatten wir 2-3 heftige Streitereien. Diese ergaben Sich auf Belanglosigkeiten, bis Ihr dann nur Fäkalwörter zur Beleidigung einfielen. Dann habe ich die Wohnung verlassen und es gab eine längere Funkstille. Ich sagte Ihr dann, ich möchte nicht das du mich so beschimpfst. Sie entegnete: So bin ich nun mal, lebe damit.
Sie wurde wohl immer unzufriedener. Als Ausweg erschien Ihr ein erneuter Umzug. Ich habe das damals nicht verstanden, weil das eigentlich unnötig war. Sie kam dann mit Argumenten wie Nebenkosten oder Vergrößerung der Wohnfläche. Heute weiß ich, das Sie mit diesem Umzug die letzte Chance für uns sah. Kommuniziert hatte Sie das aber nicht. Der Umzug war dann im Januar 2013, leider mit teils hohen Ausgaben (Küche, Kinderzimmer, Tische, Stühle, Gartenmöbel etc.). Im Sommer 2013 war Sie dann bei Ihrer Famillie (600 km entfernt). Dort muss Ihr klar geworden sein, das Sie mich nicht mehr liebt. Sie stellte mich dann zur Rede (ende Juli 2013), das ich etwas machen müsste - mehr einbringen in die Famillie, mehr Zeit für unseren Sohn aufbringen ganz allgemein mehr Famillienvater zu werden. Ich habe das dan auch wirklich versucht, wir waren wieder mehr unterwegs und haben die Wochenenden auch miteinander verbracht. Aber es war zu diesen Zeitpunkt zu spät. Ich hatte quasi eine Schonfrist erhalten (6 Wochen), die eigentlich keine mehr war. Ende August sagte Sie mir dann: Ich ziehe zu meiner Famillie und nehme unseren Sohn mit.
Realisiert habe das das bis zum Dezember 2013 nicht, denn wir wohnten ja noch zusammen (die Zeit war grausam für mich). Ab Januar 2014 war Sie dann weg und ich verbleib alleine in meiner neuen Wohnung. Seitdem habe ich viele downs, denke nur noch an Sie - vor allem Abends wenn ich ins Bett gehe ist es schlimm. Unseren Sohn sehe ich alle 3 Wochen über ein Wochenende, mehr geht finanziell nicht.
Mir blutet das Herz. Denn ich liebe diese Frau nach wie vor abgöttisch. Ich kann mich überhaupt nicht lösen. In den letzten Wochen habe ich dann mitbekommen das Sie sich neu verliebt hat und nun sehe ich nur noch eine schwarze Wand als meine Zukunft. So richtig kann ich mit niemanden darüber reden, zu meiner eigenen Famillie habe ich nicht den besten Draht und hier wo ich wohne bin ich auch fremd (zugezogen wegen dem Job). Also Freund und Famillie fällt komplett raus, wenn es darum geht das mit mir jemand (aktiv) helfen kann. Klar, vie Telefon geht einiges aber es ist halt niemand da. Ich bin alleine zurückgeblieben und verstehe das alles nicht. Warum habe ich die Signale übersehen? Warum hat Sie nicht mit mir über Ihre Gefühle (rechtzeitig) gesprochen?
Und zum Schluss bleibt für mich ein Problem: Mein Sohn. Er erinnert mich zu sehr an das was mal war. Ich tuhe mich schwer Ihn nahe an mich ran zu lassen. Ich liebe Ihn und würde mein Leben für Ihn geben, aber im Moment überwiegt der Liebeskummer und mein Sohn erinnert mich mit jeder Sekunde anwesenheit an meine große Liebe. Ich kann das nur schwer erklären, aber im Moment wäre es mir recht Ihn nicht zu sehen. Ich will aber auch nicht der böse Vater sein der seinen Sohn verstößt, es ist also schon eine Zwickmühle.
Auch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben. Sogar als meine Frau mir sagte das Sie mich a) nicht mehr liebt, b) sie keine gemeinsame Zukunft mehr sieht und c) sich in jemand anderen verguckt hat. Mir bleibt einfach nur die Hoffnung, denn wenn ich diese aufgebe wäre einfach alles vorbei.
Vielen dank an alle, die es geschafft haben meine Geschichte bis zum Schluss zu lesen. Ich hoffe jetzt nicht, das mir dieser Post hilft - aber zumindest lenkt mich das Schreiben etwas ab.
04.06.2014 11:58 •
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