Trennung nach 45 Jahren

Um 14.45 war er hier. Nach fünf Minuten hörte ich das Gläser kaputt gemacht wurden. Dazu muss ich erklären, dass ich den Schrank den ich mitnehme, leergeräumt hatte, und Sachen die ich nicht mitnehmen, auf einen verbleibenden Schrank gestellt habe. Diese Sachen zerstörte er und warf sie auf der Terrasse in einen Behälter. Dabei schrie er und beschimpfte mich aufs übelste. Das ich mich bloß schnell verpissen soll, war noch harmlos. Ich ging nicht darauf ein. Wieder oben schloss ich meine Zimmertür ab. Das gepolter ging noch eine halbe Stunde weiter. Dann fuhr er weg. Als ich unten war, sah ich dass er alle Schränke leergeräumt hat und Sachen auf meine Umzugssachen geschmissen hat. In der Küche stand die ganze Arbeitsfläche voll mit Tupper. Dabei ein Zettel: nimm dir was du brauchst, der Rest ist Müll. Da ich bereits alles eingepackt habe schmiss ich alles in den Müll. Ich habe ja mit einigem gerechnet, aber das er so unbeherrscht reagiert nicht. Ab sofort bleibt meine Tür verschlossen. Und als wenn das alles noch nicht genug wäre, rief meine Schwester gerade an. Die Haushaltsauflösungsfirma hat eine Tür schwer beschädigt. Mir reicht es bald. Und meine Schwester erwartet immer von mir, das ich mich kümmer.

Zitat von Gab:

Ich habe ja mit einigem gerechnet, aber das er so unbeherrscht reagiert nicht. Ab sofort bleibt meine Tür verschlossen.

OK, jetzt ist er weg... wohin, zu seiner Next?

Pass ja auf Dich auf. Der hat nicht mehr alle Synapsen beieinander.

Sicher ist er jetzt bei ihr. Muss sich doch trösten lassen .

Zitat von Gab:

Sicher ist er jetzt bei ihr. Muss sich doch trösten lassen .

Und die Pointe ist: Du bist jetzt offiziell in seinen Erzählungen die „Böse“. Naja, auf Diejenigen, die ihm glauben kannst Du getrost verzichten.

Oha. Meine Güte, was hat er denn erwartet? Ich weiß, Du siehst es noch anders, aber an Deiner Stelle würde ich Samba tanzen vor Freude, dass das Kapital endlich vorbei ist.
Komisch, dass er so dünnhäutig ist, kommt er doch gerade aus dem Urlaub?

Egal, Du denkst an das was kommt, Deine Zeit der Regeneration beginnt in Kürze - und das Du NIE WIEDER Puls haben wirst, wenn der Spacken nach Hause kommt.

Tür beschädigt, die Fa. wird jawohl versichert sein? Irgendetwas geht immer kaputt bei Umzügen, oder in dem Fall Haushaltsauflösungen.

Als er weg war, habe ich lange mit meinem Sohn telefoniert. Er hilft mir immer den Kopf wieder klar zu bekommen. Und die Böse bin ich sowieso. Und Schuld an allem

Fotos machen und Anzeige stellen wg. Sachbeschädigung. Danach Annäherungsverbot beantragen.

@Gab, pass gut auf Dich auf!
Der Mann scheint jetzt unberechenbar zu sein und reagiert sich ab, an allem was ihm in die Quere kommt.

Zitat von Gab:

nimm dir was du brauchst, der Rest ist Müll. Da ich bereits alles eingepackt habe schmiss ich alles in den Müll.

Hätte ich an deiner Stelle nicht gemacht. Der Letzte macht nicht nur das Licht aus, der bringt auch den Müll raus.

Oha. Der Faden den ich verlinkt hab. Auch da ist er völlig unerwartet ausgetickt. Ähnlicher Charakter. Aber der wurde handgreiflich.

Ich verstehe einfach nicht wieso du dir nicht für die paar Tage noch notfalls n Pensionszimmer holst. Auch wenn du die Kohle noch nicht in der Hand hast weißt du jetzt, dass dir das doppelte an Unterhalt zusteht.
Sei dir das doch einfach wert - deiner psychischen wie physischen Unversehrtheit.

@Gab

Zitat von Gab:

Diese Sachen zerstörte er und warf sie auf der Terrasse in einen Behälter.
Dabei schrie er und beschimpfte mich aufs übelste.
Das ich mich bloß schnell verpissen soll, war noch harmlos. Ich ging nicht darauf ein. Das gepolter ging noch eine halbe Stunde weiter. Dann fuhr er weg.
Als ich unten war, sah ich dass er alle Schränke leergeräumt hat und Sachen auf meine Umzugssachen geschmissen hat.

Vermutlich hätte ich während seiner Aktion die Polizei angerüfen und den Hörer hingehalten, damit sie seiner Randale und der wüsten Beschimpfungen live zuhören könnten.
Hätte von Trennung und Umzug gesprochen und das sein Verhalten so beängstigend ist, dass du dich im Zimmer einschliessen musst um dich zu schützen, möglicherweise hätten sie ihn für Tage der Wohnung verwiesen und du wärst ihn bis zu deinem Umzug los.
Das er sich weiter so schäbig verhält war kalkulierbar.

Warum räumst du weg, was er zerstört hat ?

Zitat von plietsche_deern:

Tür beschädigt, die Fa. wird jawohl versichert sein? Irgendetwas geht immer kaputt bei Umzügen, oder in dem Fall Haushaltsauflösungen.

Umgehend den Schaden melden und innerhalb von 24 Stunden der Firma melden, sonst zahlt die Haftpflichtversicherung nicht, hab ich gerade hinter mir,

Zitat von Gab:

Dabei ein Zettel: nimm dir was du brauchst, der Rest ist Müll. Da ich bereits alles eingepackt habe schmiss ich alles in den Müll.

Und wieder so eine neue Lektion. wir haben ja neulich schon über das WA-Verhalten geplaudert, bei dem Du einfach nach so langer Ehe langsam lernen musst, daß Du selbst darüber bestimmen kannst, wann und wie eine Konversation verläuft.

Schau mal genau hin, da steht nur der Rest ist Müll. Da steht nicht, Du sollst alles wegschmeißen. Nach so langer Zeit ist es wirklich nicht einfach aus alten Verhaltensmustern auszusteigen, aber je mehr Du übst umso mehr wird es Dir gelingen. Du bist nicht mehr die, die der gesamten Familie Dinge hinterher räumen muß oder soll. Das ist nicht mehr Dein Haushalt und was liegen bleibt, ist nicht mehr Dein Problem. ein bißchen wird das noch dauern bis Du das verinnerlicht hast, aber nimm die Lektionen mit, wo sie sich bieten. Es war nicht Deine Aufgabe, das Zeug wegzuhauen, Du hast es zu Deiner gemacht, weil Du es so gewohnt bist.

Vielleicht hilft es Dir für den Übergang, egal ob Wäsche waschen, Aussortieren oder ähnliches betroffen sind, Dir immer wieder zu sagen, dafür hat er jetzt Next. Soll die sich doch bitte damit herumärgern.

Zitat von Gab:

Diese Sachen zerstörte er und warf sie auf der Terrasse in einen Behälter. Dabei schrie er und beschimpfte mich aufs übelste.

Natürlich beschimpft er Dich aufs Übelste. Es gibt einfach nach wie vor Menschen, dazu zählen immer wieder gern Männer die ewig verheiratet waren, die haben den emotionalen Entwicklungsstand eines 5jährigen Menschen. Das heißt auf unangenehme Gefühlen reagieren die mit Wut oder in Tränen zerfließendes Selbstmitleid.

Schau langsam sickert bei ihm durch, daß, was auch immer er sich da vorgestellt hat, so ganz wird das nicht funktionieren. Bisher warst Du ein Möbelstück, welches man leicht beiseite schieben konnte, um Fahrradtouren oder ähnlich schöne Dinge zu machen. Nun bist Du kein Möbelstück mehr und der kleine Bub ist völlig überfordert mit der großen Situation, die er zu verantworten hat. Es wird mit Sicherheit nicht das letzte Mal gewesen sein, daß es der einen Trotzanfall bekommt.

Du warst lange genug mit ihm zusammen, daher ist es an Dir für Dich einzuschätzen, wie gefährlich diese Anfälle tatsächlich sind. Für Außenstehende wie mich, hört sich das natürlich nicht gut an und ich empfehle Dir zwei Dinge. Normalerweise trauen sich 5jährige weniger, je mehr Leute um sie herum sind. Vielleicht mal darüber nachdenken, daß ihr zu reden, ein öffentliches Cafe nehmt oder Du jemanden mitnimmst, wenn Du was aus dem Haus brauchst. Und eine so lange andauernde Ehe entwickelt auch immer ein System, welches den einzelnen Mitgliedern bestimmte Rollen zuweist. Aufgrund dieser Zuweisungen handeln wir (manchmal so gar sehr fremdbestimmt) und verlieren an Objektivität. Daher würde ich es für sinnvoll halten, daß Du Dir mal innerlich klar machst, welche Grenzen Du hast und ab wann Du trotz der Scham bereit wärst, die Polizei zu rufen.

Du bist seine Ex. Du bist nicht sein Fußabtreter.

@E-Claire
großartiger Beitrag.

@Gab
ich hoffe, Du hast genug innere Ruhe um Dir diesen Beitrag vielleicht sogar ein paar Mal durchzulesen? Oder ausdrucken für später

Alte, gewohnte Muster durchbrechen ist sauschwer, vielleicht bei jeder fremdgesteuerten Aktion (wie dieser Zettel ja für Dich unausgesprochen implizierte : wirf es weg!) einfach kurz innehalten und überlegen muss ich das jetzt wirklich tun? Will ich das, oder will das jemand anderes?)

Zitat von Gab:

dazu zählen immer wieder gern Männer die ewig verheiratet waren, die haben den emotionalen Entwicklungsstand eines 5jährigen Menschen. Das heißt auf unangenehme Gefühlen reagieren die mit Wut oder in Tränen zerfließendes Selbstmitleid.

ja, das kenn ich auch von einigen Bespielen. Darum will ich mir selbst nicht diese Bloesse geben. Nach 26 Jahren naht ihr Auszug zu Next/mit Next/in die Naehe von Next (ich wills gar nicht so genau wissen). Sie hat mir ne List gegeben mit Hausratsgegenstaenden, die sie gerne mitnehmen wuerde. Hab dahinter ein Haekchen gesetzt oder ein Kommentar, dass, falls ok fuer sie, ich das gerne behalten wuerde und ihr das abkaufe (hauptsaechlich Mobilar).

Egal wie schmerzhaft das Ganze ist, wie demuetigend, wie traurig, die Fassung und Beherrschung zu behalten machte mich jeden Tag staerker.

Aber ich kenne es auch anders. Bleib stark Gab und ruhig und lass dich auf so einen emotionalen Austausch nicht ein. Du bist nicht die Boese.

Alte Verhaltensmuster oh ja. Er spricht mich an wegen dem Termin beim Steuerberater und was mach ich? Natürlich sofort meine Unterlagen zusammensuchen . Gut dressiert. Dann stellt sich heraus, so eilig ist das nicht. Egal, ich habe die Unterlagen zusammen, bin vorbereitet für den Termin. Auch das entsorgen gestern, kam ohne nachzudenken. Ich muss noch einiges lernen