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Trennung nach 40 Ehejahren

S
Zitat von Caecilia:
Ja. Hier gab es die gar nicht. Es gab vorher kein einziges Gespräch, in dem das Wort Trennung auch nur ansatzweise fiel. Das hätte m.E. auch in die o.a. Gespräche gehört, in denen er sein Unglücklichsein hätte thematisieren müssen.

Oben schrieb ich
Zitat von So-What:
Ich glaube schon auch, dass man oft schon vorher weiß, dass etwas nicht stimmig ist.

Zitat von So-What:
oder schließt von sich auf ihn, dass er sich halt irgendwie arrangiert.

Und vermutlich ist es auch so. Vielen geht halt erst ein Licht oder ein ganzer Kronleuchter auf, wenn jemand Drittes daherkommt. Könnte genauso auch umgedreht passieren. Dann geht aber auch jeder anders damit um. Irgendwie neigen wir manchmal dazu eher gleichgültig zu sein und Dinge als selbstverständlich zu nehmen. Und das ist meist beidseitig passiert. Da braucht dann auch der, der betrügt oder gefühlt plötzlich verlässt nicht über den furchtbaren Partner jammern, wie es oft geschieht.

Blöd eigentlich, dass zu einer Beziehung zwei braucht, die ständigen Entwicklungen, Eigenarten und Reaktionen sowie Aktionen ausgesetzt sind.

18.03.2024 09:35 • #271


Heffalump
Zitat von So-What:
und Dinge als selbstverständlich zu nehmen.

bitte, erkläre mir, wie man 40 oder mehr Ehejahre schafft, wie man das tut?

Selbstverständlich erwartet er, das ich wasche, koche, putze. Selbstverständlich erwarte ich, das er Auto erhält, sich kümmert, Lampen aufhängt und sowas in der Art - ist das schon zu viel an Ehe?

18.03.2024 09:38 • #272


A


Trennung nach 40 Ehejahren

x 3


H
@Caecilia was ist nicht verstehe ist, warum man die Entscheidungen eines anderen Menschen, Partners nicht akzeptieren kann.
Liebe beruht auf Freiwilligkeit, sie hat doch nichts mit Finanzen, Immobilien oder Familie zu tun.
Ich liebe den Mann um seiner selbst willen, nicht weil er Geld auf den Konten oder ein Häuschen hat, oder weil wir eine Familie sind.
Es geht doch bei der Liebe nicht um mich selbst, der andere ist nicht für mein Wohlbefinden verantwortlich, wie einige auf den Trichter kommen, der muss aber, der sollte doch, ..... ist mir einfach nicht verständlich.
Als ich in einer Beziehung war, habe ich keinerlei Anspruchshaltung eingenommen, weder im Auskommen noch in einer Bespaßung.
Er war mir zu nichts verpflichtet. Das Einzige woran ich festhielt waren unsere gemeinsam vereinbarten Paarziele.
Wenn man versucht einen Menschen in eine Pflicht zu bringen, zeigt das nur eigene Unsicherheit.
Für mich ist Liebe freiwillig, sie kennt kein Muss, wenn ein Muss daraus wird, verliert man und sollte gehen.

18.03.2024 09:41 • #273


C
Zitat von So-What:
Vielen geht halt erst ein Licht oder ein ganzer Kronleuchter auf, wenn jemand Drittes daherkommt. Könnte genauso auch umgedreht passieren. Dann geht aber auch jeder anders damit um. Irgendwie neigen wir manchmal dazu eher gleichgültig zu sein und Dinge als selbstverständlich zu nehmen. Und das ist meist beidseitig passiert. Da braucht dann auch der, der betrügt oder gefühlt plötzlich verlässt nicht über den furchtbaren Partner jammern, wie es oft geschieht.

Absolut. Und klar gab und gibt Next meinem Ex sicher eine ganze Reihe von Dingen, die ich ihm nicht oder nicht mehr gegeben habe. Diese haben also in der Beziehung gefehlt, ganz klar. Und ja, ich habe sicher auch vieles als selbstverständlich hingenommen oder war zu faul, müde ... was auch immer, manches zu ändern. Er aber natürlich auch.

Letztendlich ist die Frage, wie man bestimmte Dinge gewichtet, also, was einem wie wichtig ist. Für mich war unsere Vertrautheit (und ja, zumindest von meiner Seite auch Liebe, wenn auch sicher keine Verliebtheit mehr) ein hoher Wert und ich denke, eine neue Verliebtheit (so kleinere Crushes hatte ich während der Beziehung schon auch manchmal, wer hat die nicht) hätte schon sehr, sehr stark sein müssen, dass sie dagegen eine Chance gehabt hätte. Einmal während unserer Beziehung habe ich mich schon eher stärker verliebt und es beruhte auch relativ sicher auf Gegenseitigkeit - da war mir aber trotzdem nebenher noch klar, dass ich auch für diesen Mann niemals unsere Beziehung wegwerfen würde. Ich habe dann Rahmenbedingungen geschaffen, die gewähreistet haben, dass er mir mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr begegnet. Übrigens hatte er in vielerlei Hinsicht Ähnlichkeit mit dem Ex, sogar äußerlich ein bisschen, aber vor allem vom Wesen her.

Aber Menschen sind unterschiedlich und priorisieren Dinge unterschiedlich.

18.03.2024 09:49 • x 3 #274


S
Zitat von Caecilia:
Alles ist nie stimmig. Es ist halt immer die Frage, wie man das bewertet bzw., was man wie gravierend findet.

Mir ging es genauso. Mein Ex hat nie erwähnt, dass irgendwas nicht passt. Ich dagegen schon, war dann übrigens auch nicht recht.
Nur heute ist mir schon auch klar, dass ich das etwas einseitig betrachtet habe und mir jetzt auch nicht immer ein Orden umgehängt gehörte. Und dass das, was ich quasi ansprach, auch gar nicht der Weisheits letzter Schluss war und ganz andere Dinge im Argen lagen, aber man selbst nur an der Oberfläche gekratzt hat.
Die Erkenntnis hat aber auch etwas gedauert.
Zitat von Caecilia:
So etwas wie Häuschen, materieller Wohlstand allgemein oder was andere Leute denken (wenn das mit Lebenskonstrukt gemeint ist) war mir nie wichtig.

Mir auch nicht. Mir war auch immer egal was mir auf der Stirn steht: Ledig, Single, in einer Beziehung, komplizert, verheiratet, geschieden, Mutter, kinderlos...wurschd. Einzig beim Wohlergehen des Kindes (welches es jetzt gibt) ist mir nichts mehr wurschd. Alles andere schaffe ich selbst. Ich strenge mich zumindest an.
Ich meinte das halt ganz allgemein. Ich beobachtete oft, dass viele schon früh ein Lebenskonstrukt geplant hatten. Möchte das auch gar nicht bewerten.

18.03.2024 09:52 • x 2 #275


C
Zitat von Haeschen:
was ist nicht verstehe ist, warum man die Entscheidungen eines anderen Menschen, Partners nicht akzeptieren kann.
Liebe beruht auf Freiwilligkeit, sie hat doch nichts mit Finanzen, Immobilien oder Familie zu tun.

Absolut - ich habe ja seine Entscheidung auch sofort akzeptiert, wie ich oben schrieb. Es gab bei uns keinerlei Diskussionen, Hysterie, Geheule, Psychoterror oder irgendwas. Das gebietet mir schon mein Stolz.

Und, wie ich schrieb, bedeuten mir Häuschen (nicht vorhanden), Finanzen oder so ohnehin nichts (wobei ich in der glücklichen Lage bin, mir das leisten zu können). Familie ist für mich allerdings schon ein Wert, den man gegen das Glück einer neuen Liebe abwägen sollte. Aber, wie gesagt, das muss nicht jeder so sehen und ich habe sofort akzeptiert, dass die Prioritäten meines Ex anders sind.

Ich denke lediglich, dass es für ihn ja auch besser gewesen wäre, wenn er sein Unglücklichsein in der Beziehung thematisiert hätte. Dann hätten wir versuchen können, Dinge zu verändern, so dass er wieder glücklich gewesen wäre - und wenn das nicht zum Erfolg geführt hätte, hätte man sich ja immer noch trennen können.

18.03.2024 09:55 • x 2 #276


S
Zitat von Heffalump:
bitte, erkläre mir, wie man 40 oder mehr Ehejahre schafft, wie man das tut?

Woher soll ich das wissen? Meine längste Beziehung inkl. Ehe plus Kind, dauerte 12 Jahre.
Und ich meinte eher, den Partner als selbstverständlich nehmen, nicht dessen Aufgaben, weil er eh da ist und ja auch sicher jetzt nicht (mehr) geht. Und manchmal ist es eben auch (emotional) egal ob er zuhause ist, ob er irgendwohin mitkommt usw., wenn es nicht grad was mit Anstrengung zu tun hat (z.B. wegen der Kinder). Wenn es nicht egal ist, ist es vielleicht auch Langweile, Einsamkeit oder aus Prinzip.
Ich glaube schon, dass das oft passiert und spreche mich da auch nicht immer frei von damals.

18.03.2024 09:57 • #277


Heffalump
Zitat von Caecilia:
Ich denke lediglich, dass es für ihn ja auch besser gewesen wäre, wenn er sein Unglücklichsein in der Beziehung thematisiert hätte. Dann hätten wir versuchen können, Dinge zu verändern, so dass er wieder glücklich gewesen wäre - und wenn das nicht zum Erfolg geführt hätte, hätte man sich ja immer noch trennen können.



Zitat von So-What:
Woher soll ich das wissen? Meine längste Beziehung inkl. Ehe plus Kind, dauerte 12 Jahre.

23

auch ohne Garantie oder Gewährleistung

18.03.2024 09:58 • #278


C
Zitat von So-What:
und mir jetzt auch nicht immer ein Orden umgehängt gehörte.

Nein - mir natürlich auch nicht. Ich sehe meine Anteile auch sehr genau und mir ist auch recht klar, was Next dem Ex gibt, was er von mir nicht (mehr) bekommen hat.
Zitat von So-What:
Einzig beim Wohlergehen des Kindes (welches es jetzt gibt) ist mir nichts mehr wurschd. Alles andere schaffe ich selbst. Ich strenge mich zumindest an.

Genau so.
Zitat von So-What:
Ich meinte das halt ganz allgemein. Ich beobachtete oft, dass viele schon früh ein Lebenskonstrukt geplant hatten. Möchte das auch gar nicht bewerten.

Ja, das kenne ich (Häuschen im Grünen, Hund, 2 Kinder, TZ-Arbeit ...). Ist bei mir zwar nicht so - aber wenn das für jemanden einen Wert im Leben darstellt, kann ich schon verstehen, dass es hart ist, wenn das zusammenbricht.

18.03.2024 09:59 • x 2 #279


Heffalump
Zitat von Caecilia:
und mir ist auch recht klar, was Next dem Ex gibt,

Aber ihr teilt euch Kinder - Next hingegen kann aus dem Vollen schöpfen


Was dir fehlte, was er dir nicht mehr gab - auch kein Thema (mehr)?

18.03.2024 10:06 • #280


C
Zitat von Heffalump:
Aber ihr teilt euch Kinder - Next hingegen kann aus dem Vollen schöpfen

Ja klar. Vor den Kindern war unsere Beziehung ganz anders und wenn er mich jetzt ohne oder mit großen Kindern neu kennenlernen würde, denke ich, dass er mich eventuell auch toll finden würde - auch wenn ich nicht so hübsch bin wie Next. Wir passten schon recht gut zusammen, waren am Anfang sehr verliebt (da bin ich schon recht sicher, dass das von seiner Seite auch so war) und hatten zwar stressige, aber auch sehr schöne und liebevolle Zeiten. Ich glaube, die Geschichte hätte genauso auch mit vertauschten Rollen zwischen mir und Next ablaufen können.
Zitat von Heffalump:
Was dir fehlte, was er dir nicht mehr gab - auch kein Thema (mehr)?

Doch, das ist mir sehr klar. Bringt aber ja jetzt nichts mehr, ihm das zu sagen.

18.03.2024 10:14 • x 1 #281


H
Ich glaube, dass Frauen, wenn sie denn Mutter sind zu sehr den Fokus auf dieser Rolle haben und ihr Frausein vernachlässigen.
Die meisten (in meinem Umfeld) streben sofort nach der Eheschließung Kinder an und drehen sich um Windel, Strampelhose und Brei.
Das wäre selbst für mich als Frau ein Grund da auszubrechen, wenn ich, was immer seltener vorkommt, mich mit Freundinnen unterhalte, ist das Thema Mutter zu 95% präsent.
Innerlich schalte ich oft ab und träume mich an meinen Waldplatz.
Vielfach hocken sie dann 3 Jahre zu Hause und ich weiß wirklich nicht, was sie dort machen?
Dieses ungesunde, mein Kind und ich, lässt selbst mich Abstand halten, obwohl ich Frau bin, kann ich diese seltsame Haltung nicht nachvollziehen und, um ehrlich zu sein, wenn sie zu meinem Alltag dazugehören würde, wäre ich der Mann, würde ich jede Minute nutzen um auszubrechen.
Mich mit dem Hausbau beschäftigen, meinem Hobby nachgehen oder vermehrt arbeiten.
Denn 2h Gerede über Kind, Windel und Kita machen mich unruhig, wie wäre das erst, wenn es täglich die 5 fache Dosis davon gäbe, das ist einfach nicht zu ertragen.

18.03.2024 10:16 • #282


Heffalump
Zitat von Caecilia:
Bringt aber ja jetzt nichts mehr, ihm das zu sagen.

Logisch, aber es waren auch Dinge da, die du vermisst hast.
Trotzdem hast du dir keinen vollwertigen Ersatz gesucht

18.03.2024 10:17 • #283


S
Zitat von Heffalump:
23 auch ohne Garantie oder Gewährleistung

Die gibt es ohnehin nie. Wissen wir ja alle, ganz objektiv. Subjektiv und halb unbewusst kommt man vielleicht schon mal auf den Gedanken, je nach Selbstwahrnehmung, Umständen und Situation, dass der andere doch wohl eher eh nicht geht.

18.03.2024 10:36 • #284


C
Zitat von Heffalump:
Logisch, aber es waren auch Dinge da, die du vermisst hast.
Trotzdem hast du dir keinen vollwertigen Ersatz gesucht

Ja - ich glaube, ich bin einfach kein so absoluter Mensch wie er, auch bei anderen Dingen nicht.
Mir war immer klar, dass mir eine Beziehung nie alles geben kann, was ich mir von ihr wünschen würde.

18.03.2024 10:56 • #285


A


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