Trennung nach 40 Ehejahren

Zitat von Ema:

Es ist ja geradezu erschütternd, wie wenig Vertrauen du in dich selbst hast, wenn du nur diese eine Option siehst, die du offenbar für alternativlos hältst.

Ist mangelndes Selbstvertrauen nicht sehr häufig der Grund, Betrug und Demütigungen zu ertragen, eine tote Beziehung bis zur Selbstaufgabe und darüber hinaus mit sich herumschleppen und dies dann Liebe zu nennen? Sich zu wundern, warum Respekt des Ehepartners flöten gegangen ist, weil das Framing so offensichtlich aus reiner Bedürftigkeit Gefühl und Liebe lautet.

Zitat von Ema:

Ist es dir nie in den Sinn gekommen, dass es auch andere Möglichkeiten gegeben hätte?

Das ist anstrengend. Fordert Konsequenzen. Sich auseinandersetzen. Auch mit eigenen Themen. Ist doch viel schöner auf die böse Hexe zu schimpfen, die den armen Mann geklaut hat (habe ich tatsächlich schon gelesen, finde ich echt hübsch). Wahlweise den armen Wicht, der sich nicht wehren konnte, wahlweise den bösen Narz, der so plötzlich und unerwartet mutiert ist weil ihn die männermordende Bestie verschlungen.

Zitat von Ema:

Zum Beispiel die, dass du dich nach dem ersten Loch aufgerafft hättest zu einem selbstbestimmten Leben, in dem weder ein Vater, noch ein Ehemann, noch ein Affärentyp, der dich krass ausgenutzt hat, noch länger mit dir Schlitten fahren kann?

Wenn du liest, wie viele Frauen überhaupt nicht bereit sind, sich mit ihrer Beziehung und ihren Anteilen, ihrer eigenen Bequemlichkeit, ihrer unbewältigten Themen auseinanderzusetzen, wundert es nicht. Selbstbestimmung fordert Selbstverantwortung. Die ist schon stellenweise anstrengend. Es ist faszinierend zu lesen, wie viele Frauen gern fremdbestimmt leben. Kannst du hier oft nachlesen. Hauptsache -wirtschaftliche- Sicherheit. Ein hübsches Häuschen vom bösen Narz finanziert. Da wird schon einiges in Kauf genommen.

@Brightness2

Zitat von Brightness2:

Das ist anstrengend. Fordert Konsequenzen. Sich auseinandersetzen. Auch mit eigenen Themen. Ist doch viel schöner auf die böse Hexe zu schimpfen, die den armen Mann geklaut hat (habe ich tatsächlich schon gelesen, finde ich echt hübsch). Wahlweise den armen Wicht, der sich nicht wehren konnte, wahlweise den bösen Narz, der so plötzlich und unerwartet mutiert ist weil ihn die männermordende Bestie verschlungen.

Zitat von Brightness2:

Ein hübsches Häuschen vom bösen Narz finanziert

Zitat von Brightness2:

Ist mangelndes Selbstvertrauen nicht sehr häufig der Grund, Betrug und Demütigungen zu ertragen, eine tote Beziehung bis zur Selbstaufgabe und darüber hinaus mit sich herumschleppen und dies dann Liebe zu nennen? Sich zu wundern, warum Respekt des Ehepartners flöten gegangen ist, weil das Framing so offensichtlich aus reiner Bedürftigkeit Gefühl und Liebe lautet.

Ist Dir jetzt bei deinem Übereifer wohl nicht aufgefallen, aber die Ansprache von Ema ging an Krümel , das ist keine Betrogene sondern eine Fremdgeherin

Zitat von SchlittenEngel:

Ist Dir jetzt bei deinem Übereifer wohl nicht aufgefallen, aber die Ansprache von Ema ging an Krümel , das ist keine Betrogene sondern eine Fremdgeherin

Doch ist mir aufgefallen. Macht ja nichts. Die Analyse von @Ema hat so viel Wahrheitsgehalt, dass sie auf sehr viele Situation passt.

Zitat von Seneca22:

Und erzähl mir keine Gschichtln von Kindern. Ich bin selbst Trennungskind, weil ein völlig skrupel- und rücksichtsloser intruder bei uns eingedrungen ist.

Ah geh. Glaubst du, dass es irgendjemandem hier entgangen sein kann? Inzwischen gehst du ja gnadenlos mit copy/paste mit der ewig gleichen Tirade auf die böse Betrügerin durch die Affairen-Threads.

Zitat von Seneca22:

„Der ist reich, der arm ist an Begierden.“

Nö, den muss ich mir nicht merken. Ich gönne jedem S. selbstbestimmten Menschen lauten, schmutzigen, leidenschaftlichen S.. Einfach mal wieder lustvoll ausprobieren

Zitat von Brightness2:

Doch ist mir aufgefallen. Macht ja nichts. Die Analyse von hat so viel Wahrheitsgehalt, dass sie auf sehr viele Situation passt.

Klar, wenn man nur irgendeinen Aufhänger sucht, um seinen Sermon abgeben zu können, ist es natürlich völlig egal, ob es zu den Fakten passt, das stimmt.

Zitat von SchlittenEngel:

Klar, wenn man nur irgendeinen Aufhänger sucht, um seinen Sermon abgeben zu können, ist es natürlich völlig egal, ob es zu den Fakten passt, das stimmt.

Ja, nicht wahr

Naja, die Frage sollte ja, hier und in anderen Threads, eigentlich nicht sein, wieso jemand eine Affäre eingeht - das liegt ja eigentlich klar auf der Hand. In den meisten Fällen (lassen wir mal die notorischen Fremdgeher weg) findet sich gerade in langen Beziehungen folgendes Muster: Man lebt nebeneinander her, kein S., keine echte Nähe, nur Smalltalk, Streit, Vereinsamung.

Man sollte sich vielmehr die Frage stellen, wieso man in einer Beziehung/Ehe bleibt, die einem das Herz schwer macht. Die Antwort ist: Abhängigkeiten und Angst. Und das ist ganz sicher nicht der Weg in die Glückseligkeit,

Schwimmen muss man alleine. Wenn der eine sich wie ein Ertrinkender an den anderen klammert und der andere muss ihn durchs Leben wuchten, und dessen Sorge besteht mehr darin, einen hysterischen Anfall nicht zu wuppen, statt dass er grad selber untergeht wie ein Stein, muss man sich nicht wundern, warum so viele mit grauen Gesichtern durchs Leben laufen. Aber das sei ja ab einem gewissen Alter total „normal“. Aha.

Der Sinn des Lebens ist glücklich zu sein, sagt der Dalai Lama. Das ist normal. Und nicht sich und andere unglücklich durchs Leben zu wuchten mit der leisen Hoffnung, man hat’s bald hinter sich.

Also kann ich dem TE nur raten, den Sch… endlich zu lassen und endlich den Weg ins Glück einzuschlagen. Alles Gute!

Zitat von Caecilia:

Für mich sieht es so aus: Eine faire Trennung, die mir nicht den Boden unter den Füßen weggezogen hätte, hätte für mich wie folgt ausgesehen: Der Ex hätte, wenn es denn wirklich so war, längerfristig in zahlreichen, intensiven Gesprächen ansprechen müssen, dass und warum er nicht mehr glücklich war. Es hätte dabei auch das Wort Trennung als mögliche Lösung fallen müssen. Wir hätten externe Hilfe in Anspruch nehmen müssen, um unsere Beziehung zu verbessern bzw. um zu erreichen, dass er in dieser wieder glücklich(er) ist. Hätten wir uns nach einem solchen Prozess einvernehmlich getrennt und irgendwann später wäre dann Next aufgetaucht, hätte ich das sicher gut verkraftet.

Das mag dir ja fair erscheinen, aber selbst ich bekomme aus der Entfernung schon Schweißausbrüche, mich in einer unglücklichen Beziehung noch zahlreichen, nie endenwollenden Gesprächen, hysterischen Anfällen, Weinattacken, Manipulationsversuchen, wo alle Register gezogen werden bis hin zum Joker der „traumatisierten Kinder“ und jahrelangen Therapien auszusetzen. Horror! Und wofür? Um Liebe geht’s da ja nicht. Auf der einen Seite nicht, auf der anderen auch nicht. Da geht’s darum, im besten Fall die neue Liebe und Glück des anderen durch alle möglichen Taktiken wegzubeißen, um so lang wie möglich das Traumhäuschen bewohnen zu können und seine Komfortzone nicht verlassen zu müssen,

Auch wenn dir das für deine Bedürfnisse „fair“ erscheinen mag, dem anderen erscheint das seinen Bedürfnissen folgend eben nicht fair.

Manchmal muss jemand etwas eben abreißen wie ein Pflaster und hat keine Energie, um das Unvermeidbare durch mühselige Foltermethoden hinauszuzögern. Denn so erscheint es dem anderen eben oft, was hier so als „Kämpfen um eine Beziehung“ verniedlicht wird. Wenn’s Liebe wäre, würde man das dem anderen nicht antun wollen, würde versuchen, ihn zu verstehen - und sich und ihm alles Gute wünschen. Geht’s einem ums Ego und die Komfortzone, schaut das natürlich anders aus.

Fakt ist: Um Liebe kann man nicht kämpfen. Und muss man auch nicht. Liebe ist.