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Trennung nach 40 Ehejahren

S
Ich muss dazu auch noch was sagen. Ich bin mittlerweile geschieden, weil mein Ex eine Affäre hatte und nach versuchter Aufarbeitung drei Jahre später zwar keine neue anfing, aber wohl gerne gewollt hätte. Er hatte sich zumindest eine Frau dafür ausgeguckt, allerdings hätte er - sagt er - mich nie mehr körperlich betrogen. Er beteuerte nach der ersten Affäre, dass es einzig um mich ginge. Er wäre nämlich jederzeut am liebsten bei mir geblieben wäre. Aus Gründen...Haus, Hof, Kind, Umfeld etc.. Emotional kam ich mir trotzdem betrogen vor, denn es ging dann wohl nicht einzig um mich, sondern um Haus, Hof, Umfeld etc.. Also hatte er mich belogen und beschwichtigt.
Das war Mist, für mich und den Rest der Familie, antrengend, verletzend...das ganze Programm. Ich trennte mich letztendlich. Die Scheidung, Regelungen zur Kinderbetreuung, die emotionale Komponente des Kindes war dann auch nicht ohne für alle.

Heute leben wir beide glücklich (ich zumindest - für ihn kann ich nicht sprechen) in neuen Beziehungen, friedlich und freundschaftlich verbunden (Allerdings hat niemand direkt warm gewechselt, auch wenn er es versuchte. Auch mein heutiger Partner nicht. Für seine Partnerin kann ich nicht sprechen.). Meine Pläne waren auch anders, damals. Heute bin ich zufriedener und glücklicher denn je. Die Trennung war 100% richtig.
Ob mein Ex das so sehen würde, wenn man ihn heute fragt, weiß ich nicht. Aus Gründen vielleicht nicht, aber ob einer davon wirklich ich als Person bin?!

Ich frage mich nämlich bei allen, die hier schwarzmalen, ihn von einer Trennung abhalten wollen und das emotionale Wohl der Frau hervorheben, ob sie selbst wirklich in einer Beziehung leben wollen, die halt da ist, aber am liebsten eher nicht da sein sollte? Die wirklich einen Mann an ihrer Seite haben wollen, der nicht geht, weil er Angst hat, weil er Haus, Hof, Kinder und Umfeld nicht verlieren will, aber nicht ihretwillen? Bei dem sich vielleicht vorkommen wie ein Anhängsel, dass er jetzt halt irgendwie über die Ziellinie schleppt, weils bequemer ist.
Will das jemand?

Natürlich kann man an der Ehe arbeiten, kommunizieren, Nähe aufbauen, zur Not mit Paartherapie. Aber die erste Affäre ist ein paar Jahre her und nun ist sie wieder da. Es hat sich nichts geändert. Und es ist auch egal, wer daran jetzt der Hauptschuldige ist und warum. Es funktioniert wohl halt nicht. Aus Gründen. Irgendwann sollte man halt nach vorne blicken dürfen.Trennungen passieren. Oder wie lange will man sich abarbeiten?

Dass es die Next schon gibt und quasi ein weiches Fallen ermöglicht, ist natürlich ungünstig und wird die Frau nicht unbedingt milder stimmen. Dass die Kinder nicht Hurra rufen werden, und am Anfang vielleicht davon ausgehen, dass Papa jetzt erst mal eine MLC, daher kopflos handelt und darüber verärgert sind, auch klar. Da muss man dann halt die Pobacken zusammenkneifen und durch. Wenn man sich jederzeit fair und offen verhält, wird das in der Regel wieder. Die Konsequenzen muss man dann halt aber tragen, ohne zu jammern, auch wenn das mit der Next nicht auf Dauer funktionieren sollte. Das muss aber auch nicht unbedingt schlechter ausgehen, wie die emotionslose, durchgeschleppte Ehe.

05.03.2024 12:36 • x 14 #106


Ema
Zitat von So-What:
Ich frage mich nämlich bei allen, die hier schwarzmalen, ihn von einer Trennung abhalten wollen und das emotionale Wohl der Frau hervorheben, ob sie selbst wirklich in einer Beziehung leben wollen, die halt da ist, aber am liebsten eher nicht da sein sollte? Die wirklich einen Mann an ihrer Seite haben wollen, der nicht geht, weil er Angst hat, weil er Haus, Hof, Kinder und Umfeld nicht verlieren will, aber nicht ihretwillen? Bei dem sich vielleicht vorkommen wie ein Anhängsel, dass er jetzt halt irgendwie über die Ziellinie schleppt, weils bequemer ist.
Will das jemand?

Ich glaube, manche wollen das tatsächlich. Lies dich mal hier ein bisschen durch.
Manchen ist der Statusverlust, verbunden vielleicht mit finanziellen Abstrichen, das Ansehen nach außen (der schöne Schein) usw. wichtiger, als eine emotional glückliche und erfüllte Beziehung.

Zitat von So-What:
dass Papa jetzt erst mal eine MLC, daher kopflos handelt

Na ja, mit 65 ist die MLC in der Regel vorbei

05.03.2024 13:06 • x 4 #107


A


Trennung nach 40 Ehejahren

x 3


H
Zitat von So-What:
Er wäre nämlich jederzeut am liebsten bei mir geblieben wäre. Aus Gründen...Haus, Hof, Kind, Umfeld etc.. Emotional kam ich mir trotzdem betrogen vor, denn es ging dann wohl nicht einzig um mich, sondern um Haus, Hof, Umfeld etc.. Also hatte er mich belogen und beschwichtigt.


Uiuiui, darf man das so deutlich benennen?


Zitat von So-What:
Die wirklich einen Mann an ihrer Seite haben wollen, der nicht geht, weil er Angst hat, weil er Haus, Hof, Kinder und Umfeld nicht verlieren will, aber nicht ihretwillen? Bei dem sich vielleicht vorkommen wie ein Anhängsel, dass er jetzt halt irgendwie über die Ziellinie schleppt, weils bequemer ist.
Will das jemand?

Tja, liest man etwas quer, wird, ich schätze mal zu 80% zur Paartherapie, zur passageren Wohntrennung, zu mehr Kommunikation, zum Coaching geraten. eine empfohlene Trennung kommt nur in wenigen Kommentaren vor.
Weil, es gibt die Ehe 2.0, die jenseits von Überlegungen von Haus, Hof und Einkommen entsteht, geprägt durch Liebe.
Ich wundere mich @So-What , dass du für diese Texte keine herablassenden Kommentare kassierst.

05.03.2024 13:24 • x 1 #108


Susanna
@Haeschen

Erkläre mal: Was ist die Ehe 2.0 ?

Mich dünkt, Du hast da was mißverstanden.

05.03.2024 13:30 • x 1 #109


S
Zitat von Ema:
Na ja, mit 65 ist die MLC in der Regel vorbei

Na ja, er hielt sich ja jung, sagt er.

Mir ist das schon klar. Das war nur eine Spekulation, wie die Kinder das verargumentieren könnten. Das finde ich am Ende auch nicht verwerflich. Ich würde auch blöd gucken, wenn meine Eltern jetzt noch auf die Idee einer Trennung kämen. Einfach weil es meine Eltern sind. Rational klar, emotional vielleicht halt erst mal irritierend. Und vielleicht würde ich auch denken, bei ihm/ihr sind jetzt aktuell ein paar Gehinrwindungen oder Hormone verrutscht und die meinen das am Ende nicht ernst. Vielleicht würde ich sogar versuchen, mit verbaler Hilfestellung, dass sich das derjenige noch mal genau überlegt. Ich denke, das ist normal. Aber letztendlich wird sich das einpendeln und auch Akzeptanz finden, wenn beide zueinander fair und offen bleiben.
Zitat von Haeschen:
Uiuiui, darf man das so deutlich benennen?

Was denn? Dass er wegen Haus, Hof, Kind etc. blieb? Das war bei IHM so. Das muss nicht immer so sein. Ich ahnte und spürte das nach einer Weile. Nicht sofort. Ich nahm schon ernst was er zu mir sagte. Er war mein Ehemann und das nicht ohne Grund. Sollte ich also erst mal auch. Und dann zeigt es eben die Zeit.

05.03.2024 13:43 • x 1 #110


S
Lese hier sehr wenig Beiträge, die ihn zum bleiben raten.

Die meisten raten zu Ehrlichkeit und Fairness seiner Frau gegenüber und dazu, sich nicht zu sehr darauf zu verlassen, dass es mit der AF für immer hält.

Beides mMn nicht verkehrt….

05.03.2024 13:59 • x 3 #111


S
Zitat von Gorch_Fock:
Ema, na dann bin ich ja mal auf Dein Szenario gespannt. Stell es uns doch mal vor.

Du meinst also ernsthaft, dass Oldtimers Ehefrau nach Auspruch der Trennung fröhlich pfeifend ihr Bettzeug ins Gästezimmer räumt, die AF am besten noch auf einen guten Tropfen aus dem Weinkeller einlädt und dann mit Elan das Trennungsjahr getrennt von Tisch und Bett im gemeinsamen Haus plant? Hut ab.

Made my day, Gorch Fock Die Vorstellung mit Noch-Ehefrau und Affärenfrau in einem Haus unter einem Dach zu leben, lässt einen erschaudern. Grusel.

05.03.2024 16:45 • x 2 #112


K
Zitat von SchlittenEngel:
Lese hier sehr wenig Beiträge, die ihn zum bleiben raten

Ich rate normalerweise immer zum bleiben, weil ich ebenfalls seit 11 Jahren in einer Ehe 2.0 lebe und damit sehr zufrieden bin. Dem TE rate ich aber zu gehen. Er schildert seine Frau so lieblos, dass ich keine Chancen für ihn sehe. Würde er bleiben, wäre es für beide eine Qual.

05.03.2024 17:59 • x 2 #113


S
Zitat von Kruemel1:
Er schildert seine Frau so lieblos, dass ich keine Chancen für ihn sehe.

Es ist halt die Frage, ob die Lieblosigkeit der Nochfrau nicht durch die affärenbedingte Entfremdung des TE ausgelöst wurde.

@Oldtimer2024: Ihr hattet ja nach der Erstaffäre bereits eine Paartherapie. Wurde die Erstaffäre denn in der Paartherapie besprochen ?

05.03.2024 18:36 • x 3 #114


O
Zitat von Seneca22:
Es ist halt die Frage, ob die Lieblosigkeit der Nochfrau nicht durch die affärenbedingte Entfremdung des TE ausgelöst wurde.

Nein, die war sehr lange vorher schon vorhanden, keine Berührungen kein nettes Wort, Liebe oder S. nur dass die Kirche im Dorf bleibt, aber den letzten Punkt gibt es schon viele Jahre nicht mehr.

: Ihr hattet ja nach der Erstaffäre bereits eine Paartherapie. Wurde die Erstaffäre denn in der Paartherapie besprochen ?
Ja..sie wurde besprochen..allerdings ohne nennenswerten Erfolg.

05.03.2024 19:31 • #115


S
@Oldtimer2024

ja und hast Du jetzt schon mal mit Deiner Frau geredet?
Was ist es denn jetzt eigentlich, was Dich noch zurückhält?

05.03.2024 20:00 • x 1 #116


S
Zitat von Oldtimer2024:
Ja..sie wurde besprochen..allerdings ohne nennenswerten Erfolg

@Oldtimer2024: Welchen Erfolg hättest Du denn erwartet ? Wie hatte Deine Frau denn auf die Besprechung zur Erstaffäre in der Paartherapie reagiert ?

05.03.2024 20:35 • #117


O
Zitat von Seneca22:
: Welchen Erfolg hättest Du denn erwartet ? Wie hatte Deine Frau denn auf die Besprechung zur Erstaffäre in der Paartherapie reagiert ?

Sie wollte das alles gar nicht so genau wissen ..und hat die Affaire verdrängt um im gleichen Trott weiter zu machen

05.03.2024 21:04 • #118


O
Zitat von SchlittenEngel:
ja und hast Du jetzt schon mal mit Deiner Frau geredet? Nein..das wird auch kein Gespräch, das eskaliert nach einer Minute
Was ist es denn jetzt eigentlich, was Dich noch zurückhält? Das ist eine gute Frage..der letzte Schritt, ich weiss es nicht

05.03.2024 21:07 • #119


S
Zitat von Oldtimer2024:
Sie wollte das alles gar nicht so genau wissen ..und hat die Affaire verdrängt

Weisst Du, ich denke, manche können den Schmerz nicht ertragen und verdrängen alles bzw. schieben es weg. Das muss also nicht unbedingt „beabsichtigte Ignoranz“ gewesen sein, sondern kann durchaus auch mit ihren Verarbeitungsmechanismen zusammenhängen. Sprecht ihr denn über „neutrale“ Dinge, wie bspw. „Was ihr am WE macht, oder wann ihr die Kinder einladet ?“

05.03.2024 21:10 • #120


A


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