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Trennung nach 4 Jähriger On/Off Beziehung

G
Hallo liebes Forum,
ich bin schon länger stiller Mitleser und habe mich jetzt endlich mal dazu entschlossen mich hier anzumelden und mich etwas auszutauschen.

Meine EX Freundin hat sich am Samstag von mir getrennt.
Ich war mir zum Ende hin schon nicht mehr sicher, ob das alles funktionieren kann, dafür ist einfach zu viel vorgefallen.
Leider bin ich jemand, der keinen Schlussstrich ziehen kann, weil ich immer die Hoffnung habe, dass alles noch funktionieren könnte.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage, weil ich mir alle anderen ziemlich gut selber beantworten kann, was die Beziehung angeht.

Woran würdet ihr sagen, erkennt man emotionale Abhängigkeit?
Ich bin mir bis heute noch nicht sicher, mit mittlerweile 28 Jahren, ob ich überhaupt schon mal richtig geliebt habe.

Zudem habe ich das Gefühl, ich fühle mich selber, ja wie soll ich sagen, nicht vollwertig ohne Partner.
Sprich ich bin eigentlich ständig auf der Suche nach einer Partnerin, vielleicht nicht aktiv, weil ich sowas nicht mehr mache (Datenplattformen etc), aber der Wunsch ist trotzdem da.

Man sollte doch auch alleine glücklich sein können oder nicht?
Wie kommt das alles zustande?
Ist der Wunsch nach einer Beziehung normal, oder könnte das andere Gründe haben?

Wäre nett, wenn ihr mir eure Gedanken dazu mal aufschreibt.

24.12.2020 07:05 • x 1 #1


L
Hallo Du 3

Oh man, dass tut mir wirklich leid, dass Sie Dich verlassen hat. Aber weißt Du, ich glaube immer fest daran, dass alles was im Leben passiert einfach passieren muss. Vielleicht hast Du die Antwort dazu nicht sofort oder bekommst Sie auch nie. Aber manchmal antwortet Dir das Leben unerwartet und dann wirst Du zurück blicken und verstehen, wieso die Trennung sein sollte.

Hört sich danach an, dass Du dich schon ganz gut selbst analysiert hast. Versuch Dich doch mal mehr mit Dir selbst zu beschäftigen, Dich selbst Lieben zu lernen und das aus tiefsten Herzen. DANN erst kannst Du auch andere Menschen richtig lieben, alleine sein kann so besonders sein. Mann muss nicht immer in einer Beziehung sein, um sich vollwertig zu fühlen. Dann musst du eventuell wirklich erstmal ab Dir selbst arbeiten, schauen woher das kommt, weshalb das so ist und warum du nicht "Single" glücklich und zufrieden leben kannst. Wovor hast Du Angst?

Man kann Single doch tolle Zeiten mit der Familie oder mit den engsten Freunden erleben, einzigartige Erinnerungen sammeln.

Natürlich ist jeder anders und viele wünschen sich eine Beziehung, manche aufgrund von Erlebnissen erstmal gar nicht (so wie ich). An sich ist es normal aber ich finde, wenn man den Gedanken hat, dass man sonst alleine ist und DESWEGEN jemanden an seiner Seite haben möchte, ist es eher unnormal.

Du musst lernen auch alleine glücklich zu sein, da musst Du erstmal an Dir arbeiten. Eventuell mal die Trennung und den Schmerz erst einmal verarbeiten und auch an dich ranlassen. Direkt in die nächste Beziehung zu stürzen wäre doch irgendwie nicht ernst zu nehmen.

Ich wünsche Dir das beste das Du es schaffst, Dir selbst auch mal Zeit zu schenken und das allein sein nicht als schlimm empfindest.

Liebe Grüße
Dida

24.12.2020 09:10 • x 2 #2


A


Trennung nach 4 Jähriger On/Off Beziehung

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Luto
Zitat von Gooner74:
Man sollte doch auch alleine glücklich sein können oder nicht?
Wie kommt das alles zustande?
Ist der Wunsch nach einer Beziehung normal, oder könnte das andere Gründe haben?

Ich schätze mal, dass sehr viele Menschen einen Partner brauchen, um scheinbar glücklicher zu sein. Viele Menschen versuchen auch, recht alte Defizite mit einer Partnerschaft zu kitten.
Man kann natürlich auch alleine glücklich sein, genauso, wie man auch ohne Schokolade oder Karneval klarkommt, aber etwas emotionale und körperliche Nähe bereichert eben das Leben vieler Menschen.
Wie das alles zustande kommt?
Das ist natürlich ein Riesengebiet, und dazu gibt es tausende Studien, die teilweise in sehr verschiedene Richtungen gehen ....

24.12.2020 09:25 • x 2 #3


F
Also ich würde sagen, so wie du dich beschreibst, also dass du aus HOFFNUNG keinerlei Schlussstriche ziehen kannst, das ist schon ein grosser Kernpunkt emotionaler Abhängigkeit. Du hoffst, das eigentlich miese Dinge besser werden, wenn du nicht aufpasst hoffst du da für immer und ewig drauf und so kannst du eigentlich nie erreichen, was du dir wirklich wünscht: funktionierende Partnerschaft. Dieser Wunsch ist durchaus legitim, paradoxerweise muss man dafür auch die Fähigkeit besitzen, Hoffnung aufzugeben. Kurios, aber wahr.

24.12.2020 09:40 • x 2 #4


G
Zitat von Frollo:
Also ich würde sagen, so wie du dich beschreibst, also dass du aus HOFFNUNG keinerlei Schlussstriche ziehen kannst, das ist schon ein grosser Kernpunkt emotionaler Abhängigkeit. Du hoffst, das eigentlich miese Dinge besser werden, wenn du nicht aufpasst hoffst du da für immer und ewig drauf und so kannst du eigentlich nie erreichen, was du dir wirklich wünscht: funktionierende Partnerschaft. Dieser Wunsch ist durchaus legitim, paradoxerweise muss man dafür auch die Fähigkeit besitzen, Hoffnung aufzugeben. Kurios, aber wahr.


Es stellt sich mir einfach auch die Frage ob es sowas wie eine funktionierende Partnerschaft auf Dauer überhaupt gibt?
Mir ist schon bewusst, dass ich mit meinen 28 Jahren nicht die Erfahrungen gemacht habe wie viele hier.

Ich habe das Gefühl, ich muss mich immer zu sehr einschränken in dem was ich tue, wenn ich auf Dauer mit einer Frau zusammen leben möchte.
Klar muss man Kompromisse finden um das Zusammenleben zu erleichtern, aber nach einer Zeit kommt eine gewisse Routine rein, die mir überhaupt nicht gefällt.

Wenn ich mir die Beziehungen in meinem Umkreis angucke, das geht von Oberschicht bis in die Mittelschicht, von 1 Jahr Beziehung bis 40 Jahre, habe ich das Gefühl fast alle sind nur noch aus Gewohnheit und Abhängigkeit zusammen. (Haus, Kinder, anstehende Rente etc.)

Möchte man denn so auf Dauer leben?
Oder habe ich einfach noch niemanden kennengelernt wo ich genau dieses Gefühl nicht habe?

Am Anfang jeder Beziehung war alles wunderschön, der S. hat gestimmt, man hat viel unternommen, hat sich super verstanden, aber mit der Zeit nimmt das immer mehr ab.

Mir ist ebenfalls bewusst, dass nach 3 Jahren Beziehung auch eine gewisse Routine einkehrt, finde ich teilweise trotzdem erschreckend in welchem Ausmaß das bei mir immer der Fall war.

Ich erfreue mich an kleinen Dingen des Lebens und interessiere mich für so viele Dinge.
Gibt eigentlich nichts für das ich mich nicht interessiere oder wofür ich mich begeistern kann.
Bei den meisten Frauen die ich bis jetzt kennengelernt habe war das leider nicht der Fall.
Vielleicht fehlen da auch die gemeinsamen Interessen?

Und nochmal zu dem Punkt, ich kann nicht alleine sein bzw Single.
Ich kann das schon, und bin dann auch, sofern ich über die Beziehung hinweg bin ziemlich zufrieden.
Aber der Wunsch nach einer eigenen Familie und jemanden an meiner Seite, der mich versteht und akzeptiert wie ich bin und umgekehrt ist allgegenwärtig.
Ich habe mich die letzten Jahre stark weiterentwickelt und weiß mittlerweile wer ich bin und wofür ich stehe.

Wie war das denn bei euch?
Kam irgendwann die Erkenntnis, jetzt bin ich mit mir im Reinen und kann eine Beziehung führen?
War es ein stetiger Lehrprozess?
Würdet ihr behaupten ihr habt schon mal richtig geliebt?
Und wenn ja, in welchem Alter war das?

Achja Fragen über Fragen.
Und danke schonmal, und frohe Weihnachten, bleibt gesund!

24.12.2020 09:59 • x 1 #5


F
Was mir auffällt, ist dass du stark passiv schreibst: es kommt dann nach ner Zeit ne Routine rein, es nimmt mit der Zeit alles schöne immer mehr ab. Wer ist denn es? Das machst doch du!
Das ist ein Punkt, den ich hervorstechend finde, du schreibst als würde eine höhere Macht kommen und das alles geschehen lassen, dabei liegt es in der Verantwortung der PARTNER, dies AKTIV zu verhindern bzw gegenzuhalten. Immer wieder. Die viel beschriebene Beziehungsarbeit, durch die sie jung und frisch und bereichernd bleibt. Ich mag den Begriff eigentlich nicht, was ich aber sagen kann, ist, dass Liebe aktiv gestaltet werden muss und nichts ist, was einem vom Himmel in den Schoss fällt oder über einen hereinbricht wie eine glückliche Fügung. Vielleicht liegt es daran? Du hast falsche Erwartungen?

24.12.2020 10:18 • x 1 #6


G
Zitat von Frollo:
Was mir auffällt, ist dass du stark passiv schreibst: es kommt dann nach ner Zeit ne Routine rein, es nimmt mit der Zeit alles schöne immer mehr ab. Wer ist denn es? Das machst doch du!
Das ist ein Punkt, den ich hervorstechend finde, du schreibst als würde eine höhere Macht kommen und das alles geschehen lassen, dabei liegt es in der Verantwortung der PARTNER, dies AKTIV zu verhindern bzw gegenzuhalten. Immer wieder. Die viel beschriebene Beziehungsarbeit, durch die sie jung und frisch und bereichernd bleibt. Ich mag den Begriff eigentlich nicht, was ich aber sagen kann, ist, dass Liebe aktiv gestaltet werden muss und nichts ist, was einem vom Himmel in den Schoss fällt oder über einen hereinbricht wie eine glückliche Fügung. Vielleicht liegt es daran? Du hast falsche Erwartungen?


Gerade in der letzten Beziehung habe ich alles versucht um die Beziehung interessant und abwechslungsreich zu gestalten.
Auf Dauer hat das dann trotzdem nicht funktioniert.
Natürlich muss man dafür arbeiten, ich habe aber immer noch die Traumvorstellung, dass es einfach mal passt und man nicht ständig dafür kämpfen muss.

24.12.2020 10:28 • #7


Luto
Ich habe hier mal von einer Userin gelesen, dass das Gehirn nach ca. 4 Jahren Beziehung keine Botenstoffe mehr aussendet, und dann bleiben Paare zusammen aus Abhängigkeit, Gewohnheit oder wegen der Kinder ... (mal extrem grob und schlampig zusammengefasst).

24.12.2020 10:53 • x 1 #8


Luto

24.12.2020 10:57 • #9


F
Zitat von Gooner74:

Gerade in der letzten Beziehung habe ich alles versucht um die Beziehung interessant und abwechslungsreich zu gestalten.
Auf Dauer hat das dann trotzdem nicht funktioniert.
Natürlich muss man dafür arbeiten, ich habe aber immer noch die Traumvorstellung, dass es einfach mal passt und man nicht ständig dafür kämpfen muss.

Ist dann das on/off dabei rausgekommen? Natürlich auch eine Möglichkeit, Abwechslung reinzubringen, aber halt eine sehr destruktive. Kannst du denn deine Partnerin mitreissen? Dir selber positive Gefühle im Alltag verschaffen und sie teilhaben lassen? Umgekehrt muss sie das natürlich auch können. Ich denke, viele erwarten das vom Partner haben aber selber keinen Plan oder keine Lust zu. Die positiven Gefühle dürfen nicht VOM Partner kommen, sondern von Hobbys, Reisen, Aktivitäten, die man auch allein toll finden und machen würde und die einen Happy machen und der Partner ist halt Dabei um das zu teilen, aber er selbst IST nicht das Hobby. Wenn das jetzt irgendwie verständlich war XD

24.12.2020 11:34 • x 1 #10


G
Hi Gooner74,

ich bin ähnlich wie du eingestellt. Kann alleine als Single überleben, fühle mich aber wohler in einer Beziehung. Natürlich kann man mit Freunden oder Familie tolle Ereignisse erleben. Ich finde aber Gefühle die ich während einer Beziehung erlebe, kann mir kein Freund geben.
Ich denke eine perfekte Beziehung gibt es nicht. Eine Beziehung ist ständige Arbeit egal in welcher Form. Menschen entwickeln sich selbst im Laufe der Jahre auch weiter. Das was Einen anfangs glücklich gemacht hat, gilt eventuell nicht mehr. Wie du selbst schon beschreibst, ist es anfangs ausgelassen und abenteuerlich und wird irgendwann zur Routine. Eine Freundin hat mir dazu ihre spannende Sicht erläutert: Im Endeffekt ist es doch am besten wenn man sich eben auf diese Routine freut und stützen kann. Ein eingespieltes Team zu sein, ohne Ausreißer. Klar sollte man nicht verlottert vor dem TV gammeln, aber sich eben auf den Partner freuen, auch wenn man all seine Facetten entdeckt hat.

24.12.2020 12:09 • x 1 #11


G
Habe einen Todesfall in der Familie und muss mich jetzt erstmal darum kümmern.
Das geht langsam an meine Belastungsgrenze.

24.12.2020 13:34 • x 1 #12


F
Mein Beileid.

24.12.2020 13:37 • #13


G
Ich muss mich nochmal zurückmelden.
Umso länger die Trennung andauernd, desto zunehmend schlechter geht es mir.
Ich kann kaum noch schlafen und fühle mich körperlich überhaupt nicht mehr gut.
Und mittlerweile fangen die Gedanken wieder minütlich an zu kreisen.

Die negativen Dinge von ihr werden wieder ausgeblendet und mein Gehirn blendet wieder nur die guten Sachen ein.
Diese Gefühl des Vermissens macht sich immer breiter und der Stein auf meiner Brust wächst an.

Bin jetzt auch wieder total nah am Wasser gebaut und muss mich echt zusammen reißen.
Schlafen geht nur maximal 3 Stunden am Stück und ich träume fast jedes mal von ihr.
Dieses Gefühl wünsche ich nicht mal meinem schlimmsten Feind.

Obwohl ich mir sicher bin, dass es besser ist, dass wir getrennt sind holt mich alles ein und ich finde es brutal wie sehr sie auf mich schei. und wie leicht es ihr anscheinend fällt mich aus ihrem Leben zu streichen.

Ich wünsche wirklich jedem viel Kraft in dieser Zeit, für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres.

30.12.2020 00:14 • x 1 #14


Luto
Zitat von Gooner74:
Die negativen Dinge von ihr werden wieder ausgeblendet und mein Gehirn blendet wieder nur die guten Sachen ein.
Diese Gefühl des Vermissens macht sich immer breiter und der Stein auf meiner Brust wächst an.

das ist normal, keine Sorge... aber es geht auch irgendwann vorbei, das verspreche ich Dir!
man kann meistens nicht mal eben so auf Neubeginn starten, das braucht leider etwas Zeit.

30.12.2020 00:25 • x 1 #15


A


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