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Trennung nach 35 Jahren

Vienne
Zitat von ma24:
Ja, auch ich liege seit ca. zwei Stunden wach. Lenke mich u a. mit deinem Schicksal ab. Panikattacken sind in deiner momentanen Situation vermutlich leider normal. Das kommt in Wellen. Du hast ja auch schon bessere Tage gehabt, reflektierst deine Lage sehr klar. Das ist ein großer Vorteil. Ich habe nur Sorge, dass du ...

Das tut mir sehr leid...dieses Gedankenkarussell ist natürlich da...

Ich wünsche dir, dass du deine Balance wiederfindest.

15.02.2025 06:51 • x 3 #91


Hedwig11
Ich nutze auch ab und an geführte Meditationen. Da gibt es auf Youtube auch sehr gute. Kopfhörer auf und entspannen. Die Ängste, die dich plagen, suchen auch mich oft heim. Seit die letzte Beziehung zu Ende ging und nach meinem Unfall 2020 ist es leider auch bei mir immer häufiger der Fall. Ich fühle mich auch sehr oft alleine. Nicht einsam, aber ich habe öfters Ängste, wie ich alles alleine weiterhin schaffen soll. Schon die Gedanken daran, dass ein Gerät kaputtgehen könnte, in der Wohnung etwas größeres passiert oder ich mal umziehen müsste, versetzen mich in Unruhe. Ich versuche, diese Gedanken zu verdrängen. Eine Kollegin von mir ist etwa gleichaltrig und auch alleinstehend. Auch sie kennt solche Probleme. Aber sie geht tapfer voran und gab mir schon so manchen Tip. Bei mir ist es leider auch so, dass meine Ursprungsfamilie weit verstreut lebt. Lass dich mal aus der Ferne umarmen.

Ob dein Mann wirklich in dem Moloch Berlin ankommen und sich wohlfühlen wird, ist meiner Meinung nach fraglich. Ich lebe in Berlin, bin wegen meines Ex-Mannes mit Anfang 20 hergezogen und empfinde Berlin immer noch als kalt, laut, unfreundlich und seit ein paar Jahren auch immer vermüllter und dreckiger. Schön finde ich es hier nicht wirklich.

15.02.2025 08:50 • x 4 #92


A


Trennung nach 35 Jahren

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Vienne
Zitat von Hedwig11:
Schon die Gedanken daran, dass ein Gerät kaputtgehen könnte, in der Wohnung etwas größeres passiert

Ich kenne das...und fluche dann auch immer

Selbst ist die Frau. Wir kriegen das auch ohne Mann im Haus hin.

Vor einiger Zeit ist mir die letzte kleine Halogenlampe in meiner Bilderleuchte durchgegangen.

Nicht und nicht habe ich es geschafft, diese blöden Lampen zu entfernen, um neue zu kaufen.
Also Fotos geschossen von den blöden Dingern und die nächste Verkäuferin im Baumarkt angesprochen.

Sie hat mir eine megateure Spezialzange verkauft...hat doch tatsächlich funktioniert.
Alles ist zu schaffen... auch so eine Lächerlichkeit.
Die Verkäuferin grinste mich an...wohl frisch getrennt ?...ich, nö, der ist schon länger Schall und Rauch, und meinen derzeitigen Lover will ich erst recht nicht bitten.
Wir haben herzlich gelacht zusammen.

Daher... alles ist zu schaffen

15.02.2025 09:18 • x 9 #93


ma24
@Vienne
Beeindruckend, wie ihr zwei euer Schicksal annehmen. Da kann ich auch als Mann nur den Hut ziehen.

15.02.2025 09:24 • x 4 #94


Vienne
Zitat von ma24:
@Vienne Beeindruckend, wie ihr zwei euer Schicksal annehmen. Da kann ich auch als Mann nur den Hut ziehen.

Vielen lieben Dank, das ist aber lieb von dir !

Ach, so ein Schicksal ist es gar nicht.
Meinem von mir getrennt lebenden Göttergatten vergönne ich sein neues Leben und Glück, im Endeffekt war die Trennung zwar nicht schön, ein Schock, aber eine gute Entscheidung.

Sonst hätte ich meinen Freund, pardon Ex Freund seit 3 Tagen, nicht kennengelernt. Der war zwar ein M.i.s.t.k.e.r.l, deshalb habe ich ihn in den Wind geschossen, aber ich möchte trotzdem die schönen Erlebnisse nicht missen.
Krönchen richten, aufstehen...und nicht mehr rückfällig werden ist die Devise !

15.02.2025 09:38 • x 5 #95


ma24
@Vienne
Genau diese Sichtweise meine ich, die für viele hier Orientierung sein kann. Deshalb ist es so wichtig, dass ihr hier schreibt, eure Up and Downs so emotional darlegt.
Einfach nur danke.

15.02.2025 09:41 • x 4 #96


Vienne
@ma24

Ich danke dir!

Nun, meine Quintessenz ist, dass jedes Down eben etwas Positives birgt... die Entscheidung zu treffen, aus dem Down aufzustehen und nicht darin zu verharren, ohnmächtig zu warten...das war zuerst ein Fehler, den ich im Schock nach der Trennung meines Ex Mannes beging. Ich saß ein bisschen erstarrt wie ein zu Tode erschrecktes Kaninchen vor der Schlange und wartete auf die Handlungen meines Gegenübers.

Jedes Down hat nämlich von vornherein das Positive, dass man sich entscheiden kann, einen Neuanfang zu wagen. Cut, annehmen und aktiv handeln. Aus dem Down sich ein bisschen einen kleinen Phönix zu basteln und aufsteigen

15.02.2025 09:53 • x 6 #97


ma24
@Vienne
Ja, genau diesen Zustand des erstarrten Kaninchens mit aktiv werden zu durchbrechen, ist ja die Hauptproblematik, die viele hier im Forum vereint.

15.02.2025 09:58 • x 2 #98


Vienne
Zitat von ma24:
@Vienne Ja, genau diesen Zustand des erstarrten Kaninchens mit aktiv werden zu durchbrechen, ist ja die Hauptproblematik, die viele hier im Forum vereint.

Das sehe ich auch so.

Ich habe das ja selbst damals durchlaufen müssen.
Und dachte inmitten des freezings, mir würde ja keine Wahl gelassen, ich könne ja gar nicht aktiv handeln.

Das stimmt eben nicht.
Man hat immer eine Wahl.
Nämlich sich für die Akzeptanz der Situation zu entscheiden, zu erkennen, wann man einen toten Gaul nicht versuchen sollte, zum Leben zu erwecken.
Das hätte ich damals gerne versucht.

Zu meinem Glück habe ich es trotzdem geschafft, mich nach 13 Monaten zu entlieben. 33 Jahre wegzustecken war nicht einfach.
Ich beschloss einfach, wieder glücklich werden zu wollen. Eine sehr wichtige Entscheidung.
Ich hätte mich viel früher aus diesem freezing befreien sollen.

Deshalb auch meine Empfehlung an @Himmelssonne ...raus aus dem freezing...

15.02.2025 10:13 • x 4 #99


ma24
@Vienne
Und darin liegt eben das Problem! Wie lange lohnt das Kämpfen? Wie lange hast du noch ein Gegenüber, was mir die zusammen am Erhalt der Beziehung arbeitet. Oder hält er dich nur noch warm, weil er das sichere Nest in der Hinterhand braucht. Da den Absprung nicht zu verpassen, ist wahrscheinlich die große Kunst.
Und, nimmst du ihn oder sie wieder zurück, ist neues Vertrauen überhaupt möglich ... Naja, du weißt was ich meine.

15.02.2025 10:20 • x 1 #100


H
@Vienne was hast du denn gemacht?

15.02.2025 10:31 • #101


Hedwig11
@Vienne Das mit der Halogenlampe....
Dass man an den Downs auch wächst, kann ich für mich absolut bestätigen. Selbst meinen Unfall kann ich mittlerweile so sehen, obwohl der mich leider auch gehörig traumatisierte. Ich kann es mittlerweile so sehen, dass mich Gott, das Schicksal oder einfach nur das Leben mit dem Unfall einiges gelehrt hat, was ich bis dahin einfach nicht kapieren wollte bzw konnte. Diese Erkenntnis führt u.a. dazu, daß ich an die Mit-Verursacherin des Unfalles z.B. überhaupt nicht mehr denke oder sonstwie noch damit hadere.

15.02.2025 10:56 • x 1 #102


ma24
@Hedwig11
Leider braucht der Mensch häufig solche einschneidenden Erlebnisse, um nachhaltig zu wachsen. Schön, wenn du dich hast davon befreien können und auch Frieden mit der Unfallgegnerin machen konntest.

15.02.2025 11:01 • x 1 #103


A
Hallo Himmelssonne,wenn ich dich so lese,kann ich das gut nachempfinden,weil es mir ganz ähnlich erging,wie so vielen hier. Und ja,auch nach vielen Jahren habe ich oft noch Angst vor dem Alleinsein,der Zukunft,der Bewältigung von Aufgaben,aber- mittlerweile denke ich,hätte ich diese Ängste mit ihm vielleicht auch?

@Vienne hat schon gute Tipps gegeben und positive Sichtweisen,die ich auch so unterstütze. Selbst deutest du ja an,dass du dir schon Gedanken gemacht hast,dass es im Rentenalter anders werden wird,das ist so!

Fange am besten jetzt an,Pläne zu schmieden,mache dir eine Liste,was du so vorhast bzw.gerne machen möchtest. Für jetzt reichen erstmal Tagespläne,schreibe sie dir auf und ziehe die durch! Du dürftest Erfahrung haben,da dein Mann ja gar nicht so oft zu Hause war?

Montags Arbeit,dann einkaufen,bügeln,Freundin anrufen.Dienstags Arbeit,Gymnastikgruppe,TV schauen und stricken.Mittwoch Arbeit, Kaffee mit X trinken,im Chor singen....usw ..

Wenn etwas kaputt geht,bei YouTube schauen,wie Vienne in den Baumarkt gehen oder Hilfe holen! Deinen Sohn fragen,mache ich auch.
Freunde einladen,Karten spielen.
In die Kirche gehen,wenn du das magst.

Himmelssonne,ich möchte dich nur aufmuntern,hoffe,du siehst bald die Himmelssonne!
Wir leben nicht ewig,mache es dir schön im Leben! Bleib gesund!

Ich schreibe das und merke,dass ich das auch alles erst lernen musste und mir jeden Tag bewusst mache,anders bekomme ich es nicht hin.
Verreisen finde ich auch toll,schaue gerade,ob es was für mich in Grüppchen gibt.Alleine habe ich auch Reisen gemacht,das ist auch gar nicht so schlecht,das schafft man auch gut.

Was machst du heute?
Alles Gute!

15.02.2025 11:21 • x 5 #104


C
Zitat von Himmelssonne:
Habe Halsschmerzen, hoffe nicht, dass mich auch noch die Grippe erwischt. Habe Angst, furchtbare Angst vorm Alleinsein, unruhig, kurz vor Panik. Völlig alleine sein, auf mich gestellt, Angst, Angst! Ein ganzes Leben einfach weg… Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll!

Warst Du schon bei Deinem Hausarzt / Deiner Hausärztin? Nicht wegen der Halsschmerzen, aber ggf. könnten auch Medikamente (AD) helfen, die Übergangszeit für Dich leichter zu machen. Klar muss das wohlüberlegt sein - aber manchmal kann das der Gamechanger sein und es heißt ja nicht, dass man die ewig nehmen muss (und sollte).

Ansonsten: Zwei Jahre sind lang. Ich lese es so, dass diese zwei Jahre bis zur Rente, während derer Du planst, im Haus zu bleiben, schon eher ein Verharren (Kaninchen vor der Schlange) wären. Ich würde daher zumindest mal den Gedanken, an der Wohnsituation schon früher was zu ändern, hin- und herdrehen. Ansonsten wirst Du auch das Problem haben, dass Du gleichzeitig mit dem Renteneintritt (ohnehin ein Umbruch) auch Dein ganzes restliches Leben wirst ändern müssen - schwierig. Zudem scheint das mit dem Haus, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, finanziell ja auch eher auf Kante genäht zu sein und wie sich die Zahlungsmoral Deines Ex in Zukunft entwickelt, weißt Du auch nicht (da sind die Aussagen der Verlasser oft kurz nach der Trennung - wegen schlechten Gewissens - noch ganz anders als später).

Deine Kinder: Akzeptier den Abstand, den sie brauchen und suchen, gerade Deine Tochter (der Sohn scheint ja auch sehr mit seinem eigenen Leben beschäftigt zu sein). Hol Dir stattdessen so viel externe Hilfe wie möglich!

Alles Liebe und Gute wünsche ich Dir - möge heute ein besserer Tag sein.

15.02.2025 12:09 • x 7 #105


A


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