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Trennung nach 35 Jahren

E
Zitat von Dranaqueen:
Einfach nur super wie hier beraten wird

Erstens musst du weder hier in diesem Thread noch in diesem Forum sein. Du bist ganz freiwillig da. Bist du immer dort, wo es dir nicht gefällt und dich die meisten nerven?


Zweitens nervst es, dass wiederholt ein Thema mit Grundsatzmaulerei zugemüllt wird.

Mach dein eigenes Thema auf, mit dem was dich umtreibt und dann diskutiere dort. Isses denn so schwer?

08.02.2025 08:20 • x 6 #31


E
Zitat von Himmelssonne:
Dachte mit 64 kehrt irgendwann mal Ruhe ein und ich kann die Früchte tragen…

Vielleicht tut es das jetzt auch, wenn das gelöst ist.

Wie geht es bei euch weiter? Trennt ihr euch räumlich?

08.02.2025 08:25 • x 1 #32


A


Trennung nach 35 Jahren

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H
Guten Morgen, wir leben auf 2 Etagen im Haus bis er klar hat, wohin er zieht. Er weigert sich bis dahin auszuziehen und ich möchte gerne bis zur Rente hier wohnen bleiben. Unser Sohn wohnt ja auch noch hier. Ich fühle mich hier Zuhause. Das Haus ist mehr mein Haus als seins. Ich habe es gestaltet, die Möbel ausgesucht etc. Er war ja beruflich sehr viel unterwegs. Es fordert mir aber natürlich einiges ab, auch wenn ich ihn nicht sehe, höre ich ihn. Aktuell ist er ja ein paar Tage weg, das tut gut.

Dann gibt es natürlich noch die finanzielle Seite, um die ich mich kümmern muss. Er verdient wesentlich mehr als ich, hat aber auch das Haus finanziert während ich gestalterische und körperliche Arbeit reingesteckt habe. Mein Mann hat noch nie einen Rasen gemäht oder eine Wand gestrichen. Er ist nur karrieremässig unterwegs. Desweiteren haben wir einen Ehevertrag, der den nachehelichen Unterhalt ausschließt. Ich werde nach einer Scheidung für mich alleine sorgen müssen. Mit einer geringen Rente werde ich wohl dann einem Hausverkauf zustimmen müssen. Aber wer weiß, was bis dahin ist.

Ich habe eine starke Ambivalenz in mir. Habe ja bereits geschrieben, dass ich keine Eifersucht oder keinen Schmerz dahingehend spüre, dass er aktuell bei einer anderen Frau ist. Fast im Gegenteil, ich empfinde es eher als Armutszeugnis, dass er schon wieder versucht, seine Wunden zu stopfen. Und er wird sehr charmant und weich sein, das kenne ich auch von ihm. Schauen wir mal wie es sich in den nächsten Wochen entwickelt.

Die andere Seite ist, dass ich gefühlt mein Leben verliere, mein Zuhause, mein Haus, Familienleben etc.. Viel alleine bin. Wenn mein Sohn nicht noch hier wohnen würde, wäre die unerwartete Einsamkeit noch spürbarer. Ich stehe jetzt alleine dar. Gestern Spätabend ist eine Lampe im Bad geplatzt und es lagen überall Scherben rum. Das war eine Situation, in der ich dachte, wie ich das ohne Begleitung später schaffen werde. Werde ich das alles finanziell stemmen können, wie teile ich mein Geld ein, was kommt an Kosten auf mich zu. Um solche Dinge hat sich mein Mann immer gekümmert, da muss ich einiges dazulernen.

Und die Angst vor Einsamkeit ist sehr groß. Ich kann und konnte immer sehr gut alleine sein, in dem Wissen, dass er ja von Geschäftsreisen zurückkommt, wir viel telefoniert und geschrieben haben. Jetzt bin ich einsam. Mir wird einiges fehlen, tut es jetzt schon. Jede Veränderung im Haus(nächste Woche wird mein Teil des Kleiderschranks im Schlafzimmer abgebaut und in meinem „neuen Schlafzimmer“ aufgebaut) schmerzt unglaublich. Ich habe mir ein neues Bett bestellt, unser Ehebett steht im Keller. Er schläft aktuell auf einer Matratze im Obergeschoss und ich im Bett unserer Tochter. Die Matratze ist in unserem Ankleidezimmer, daher muss mein Teil weg, damit er da ein Bett hineinstellen kann. Aus unserem Schlafzimmer hat er sich ein Wohnzimmer gemacht, der Rest der Etage ist seine Praxis und Büroräume, aber auch Bad, Küche und Terrasse. Da seine Neue aber offensichtlich in Berlin wohnt und er auch sonst viel unterwegs ist, wird er nicht soviel Zeit hier verbringen.

Aber es ist so irritierend und auch schmerzhaft, wie aus einem vertrauten Menschen ein Fremder oder so eine Entfremdung entstehen kann… und ich weiß, dass mich der Schmerz immer wieder überrollen wird, die Angst, die Wut darüber, dass ich genötigt bin, mein Leben sooo zu verändern und das Entsetzen, dass er immer noch mir die Verantwortung für das Scheitern unserer Ehe gibt, da ich ihm ja immer seelische Schmerzen zugefügt habe.Irgendjemand hatte gefragt, ob ich mich von ihm gesehen gefühlt habe. Ja schon, aber alleinegelassen, attackiert und immer wieder mit seinen Vorwürfen konfrontiert - bis ich dem nicht mehr standhalten konnte. Es gab schon schlimme Zeiten für mich in dieser Ehe, auch die Trennungsdrohungen, wenn ich mich nicht ändere, waren immer sehr schmerzhaft. Er konnte mich nie annehmen, wie ich bin. Er fühlte sich immer bedroht wie von anderen auch. Das habe ich nie verstanden.

Und jetzt stehe ich hier, alleingelassen mit einem guten Selbstwertgefühl, aber einem geringen Selbstvertrauen, dass ich das alles schaffen werde: ohne ihn zu leben, mich alleine zurechtzufinden. Das ist mir die Tage klar geworden. Ich habe ein geringes Selbstvertrauen diesbezüglich, ich habe mein Leben 30 Jahre ( nachdem unsere Tochter geboren wurde) völlig in seine Hand gegeben. Ich habe ihm vertraut. Ich habe ihn auch geliebt.

Es tut schon sehr weh und ich weine noch viel, bin verzweifelt und einsam, möchte es manchmal immer noch nicht wahrhaben!

Danke fürs Lesen und eure Antworten und Fragen. Das tut mir gut!

08.02.2025 10:15 • x 9 #33


E
Ja, das ist ne Menge was bearbeitet, in die Wege geleitet, bedacht werden muss. Man steht wie vor einem Berg.

Aber jeder Berg ist abtragbar. Glaub mir das.

Jeden Tag etwas, kleine Schritte.

Vielleicht hilft es dir, die Dinge geordnet zu notieren - so hat man es auch mal etwas aus dem Kopf. Es entstehen Ideen etc.

Wie sieht es mit Freunden o. ä. aus? Kannst du dein soziales Netz aktivieren, auch nach Beratungen suchen? Warst Du berufstätig?

08.02.2025 10:28 • x 4 #34


H
Jetzt ist es doch wieder soweit, dass mich meine Stärke verlässt und ich weine. Ich kann gar nicht glauben, dass mein Mann und ich uns so fremd werden, Es wird mir klar, dass das hier eine Sache ist, die nicht einfach so abgehandelt werden kann. Und dann noch unser Sohn, der mit 25 auch noch nicht seinen Weg gefunden hat.

Ja, ich bin berufstätig, noch 2 Jahre, habe eine gute Arbeit. Ja, ich habe Freunde, aber alle haben doch auch ihr eigenes Leben. Meine Tochter fehlt mir, die sich gar nicht meldet - verständlicherweise. Ich habe eine Psychotherapie angefangen und nehme an einer digitalen Selbsthilfegruppe teil.

Es tut so weh, mich von meinem Leben verabschieden zu müssen. Die Angst vor Einsamkeit spüre ich körperlich. Mein Mann, der sich einfach wegbewegt. Das Finanzielle.

08.02.2025 10:38 • x 6 #35


E
Zitat von Himmelssonne:
Ja, ich habe Freunde, aber alle haben doch auch ihr eigenes Leben.

Ja und das dürfen sie haben. Trotzdem helfen sich Freunde ins Ausnahmesituationen gegenseitig. Deshalb bitte um Hilfe, wo du sie kriegen kannst.

Neue Ideen, Ansichten etc. können sie entstehen. Du bist nicht allein! Und du hast auch schon viel gestemmt und unternommen.

08.02.2025 10:40 • x 4 #36


A
Du musst dich nicht von deinem Leben verabschieden! Das klingt ja sehr resigniert!
Ich lese dich gefasst .
Dein Leben ist bzw.wird anders sein,das muss aber nicht schlecht sein!
Ich verstehe es dennoch,weil du tief im Schmerz bist und die Veränderung noch nicht annehmen kannst,weil es Zeit braucht.

Du musst aber nicht auf SEINE weiteren Entscheidungen warten.
Eure Situation auf zwei Etagen halte ich für keine so gute Lösung,weil du nicht wirklich getrennt bist,nie weißt,was nun wieder werden wird.

Lasse dich beraten,was finanziell auf dich zukommen wird.

Achte auf dich,du schreibst,du spürst schon körperlich den Schmerz,ich wünsche dir,dass du nicht krank wirst!

08.02.2025 10:53 • x 7 #37


T
Zitat von Himmelssonne:
Zu mir: bin fit und gesund (3 mal Holz), gehe joggen, arbeite in einem interessanten Bereich, unternehme etwas mit FreundenInnen, achte schon immer auf meine Ernährung, pflege mich etc. Da bin ich auch sehr dankbar dafür.. 64 Jahre hört sich von außen so alt an, ist es aber nicht - zumindest bei mir gefühlt noch nicht.

Was willst Du mehr! Lebe endlich Dein Leben und verbieg dich nicht mehr für andere ! Wenn Du tief in Dich rein hörst, lebst Du schon länger allein.
Und Dein Sohn ist alt genug um sein eigenes Leben zu leben, auch wenn er schweres durchgemacht hat, muss es auch für ihn wieder weitergehen! Zwar im Kontakt mit Dir, aber jeder für sich!
Kleiner Tip : Auch andere Frauen haben auch mit Ü60 noch neue Partner gefunden!
Mach die Augen auf, die Welt ist voll von tollen Menschen! ( auch wenn man das in manchen Momenten nicht glaubt )
Alles Gute für Dich !

08.02.2025 10:57 • x 5 #38


Catalina
Zitat von Himmelssonne:
Mein Mann ist ein ungewöhnlich leicht kränkbarer Mensch, der in Momenten, wo er sich angegriffen fühlt, heftige Geschütze wie Attackieren, Dramatisieren, Psychologisieren etc. auffährt. Er hat in den letzten Jahren auch immer wieder Trennungsdrohungen ausgesprochen, wenn ich das oder das nicht ändere.

Zitat von Himmelssonne:
Ich habe viel ertragen

Zitat von Himmelssonne:
Ich habe meinen Mann geliebt, aber fand ihn unglaublich anstrengend.

Ich kann mir vorstellen, dass die Trennung nach so langer Zeit erstmal ein Schock für dich ist. Es ist hart, wenn vertraute Beziehungen zerbrechen und man plötzlich gar nicht mehr weiß, wo man hingehört und wie es weitergehen soll. Trotzdem sage ich, du wirst irgendwann froh sein, dass es so gekommen ist, denn glücklich warst du ja auch nicht wirklich in eurer Ehe.

Dein Mann war kaum zuhause und wenn er da war, musstest du vermutlich auf rohen Eiern laufen, damit er sich nicht wieder wegen irgendwas gekränkt fühlte und die Diskussionen losgingen. Ich stelle mir das unfassbar anstrengend vor und frage mich, wo da das schöne Familienleben war, von dem du schreibst. Das fand doch nur statt, wenn du so funktioniert hast, wie er das wollte, oder?
Zitat von Himmelssonne:
Mein Mann ist Psychoanalytiker und hat alles analysiert. Zusätzlich hat er stark narzisstische Züge, die er selbst immer wieder therapeutisch bearbeitet hat.

Ein Narzisst, der sich selbst therapiert - ja, ne, is klar. Sorry, aber da hat dir dein Mann völligen Unfug erzählt. Die meisten Psychologen und Therapeuten haben Probleme damit, narzisstische Menschen überhaupt zu behandeln, weil diese Meister der Manipulation sind und es gar nicht für nötig befinden etwas an sich zu ändern. Denn sie selber sind ja die Tollsten und machen alles richtig. Fehler machen nur die anderen und die müssen dafür natürlich auch entsprechend bestraft werden.
Zitat von Himmelssonne:
Seine „Neue“ ist ebenfalls Psychoanalytikerin. Sie wird ihn sicher „ sehen“ .

Jo, die wird sicher ihre helle Freude in ihm haben sobald die rosarote Brille weg ist und sie sieht, wen sie sich da angelacht hat. Während du den Rest deines Lebens in Ruhe und Frieden genießen kannst.

08.02.2025 11:34 • x 5 #39


H
Ja, ach ich könnte schmunzeln, wenn es mir nicht gerade so gehen würde, wie es mir geht. Therapie hat er gemacht, weil es ihm mit seiner Kränkbarkeit nicht gut ging. Zwischen uns hat er es immer an mir fest gemacht. Von seinem Sohn fühlte er sich auch immer gekränkt ( dabei war er der Erwachsene), und hat es bis heute für sich nicht geklärt. Auch von ihm hat er sich abgewandt.und dieser hätte wahrlich väterliche Stütze gebraucht. Aber ja, zu viert haben wir schöne Dinge erlebt. Ja, ich habe einen Eiertanz gemacht, um das zu ermöglichen, der Kinder zuliebe und auch mir zuliebe. Mir war das wichtig!

Aber ich bin ja geblieben. Ich hätte nicht den Mut gehabt, mich zu trennen. Ich hatte Zuviel Angst vorm Verlassensein, Einsamkeit, Alleinerziehend sein etc. Jetzt hat er das gemacht.
Heute ist kein guter Tag!

08.02.2025 11:48 • x 5 #40


Catalina
Zitat von Himmelssonne:
Zwischen uns hat er es immer an mir fest gemacht.

Wie ich sagte, er ist niemals nicht an irgendwas schuld. Ganz typisch für Menschen, die so gestrickt sind wie dein Mann.
Zitat von Himmelssonne:
Von seinem Sohn fühlte er sich auch immer gekränkt ( dabei war er der Erwachsene)

Er mag von außen vielleicht erwachsen wirken, aber innerlich ist er ein kleines Kind, das nur um sich selbst kreist und einen Trotzanfall bekommt, wenn es seinen Willen nicht kriegt. Da wundert es nicht, dass er nicht mal genug Empathie für sein eigenes Kind aufbringt, wenn es in Not ist.
Zitat von Himmelssonne:
Ich hätte nicht den Mut gehabt, mich zu trennen. Ich hatte Zuviel Angst vorm Verlassensein, Einsamkeit, Alleinerziehend sein etc. Jetzt hat er das gemacht.
Heute ist kein guter Tag!

Ja, das verstehe ich. Das Vertraute ist weg und auch wenn es anstrengend und bestimmt auch oft unschön war, es war eben vertraut. Das Neue, was jetzt auf dich wartet, ist unbekannt und das macht dir Angst. Das ist ganz normal. Hast du denn Freunde und Familie, die für dich da sind?

08.02.2025 12:07 • x 3 #41


B
Zitat von Himmelssonne:

Ich lese mit und habe das Gefühl viele Antworten könnten auch für mich sein. Mein Mann war sicher nicht so extrem ausgeprägt narzisstisch, aber dieses um sich selber kreisen, nie bei sich anerkennen was der eigene Anteil ist an den Problemen, das schon fast trotzige Verhalten wenn der eigene Wille nicht durchgesetzt werden kann, das kenne ich alles gut. Trotzdem war viel Gutes und Schönes in vielen Jahren, auch ich kenne die Antwort: vielleicht ist es für dich ein Segen, dass er weg ist.

Trotzdem schmerzt der Verlust des gemeinsamen Lebens, dass ich trotz allem geliebt habe. Ich verstehe alles so gut Himmelssonne, deine Beiträge könnten auch von mir sein.

08.02.2025 12:19 • x 7 #42


H
Ich muss jetzt noch mal schreiben. Ich habe zwischendrin das Gefühl zusammenzubrechen. Ich habe keine Kraft mehr. Heute Nacht ist in unserem Bad eine Deckenleuchte aus Glas einfach geplatzt, heute Morgen hatte unser Nachbar (92) den Keller unter Wasser. Dann war ich beim Friseur und mir schaute ein gealtertes, müdes Gesicht entgegen. Ich bin und war gerade völlig überfordert mit Lampe und meinem Nachbar helfen, geschockt über Aussehen, mich alleine gelassen gefühlt, der Schmerz im Bauch, die Veränderungen. Ich kann grad nicht mehr. Und mein Mann lässt sich irgendwo trösten und jammert darüber, dass ich ihn nie verstanden habe… Ja, mein Mann ist wie er ist und ich habe es ausgehalten. Aber jetzt stehe ich da und kann nicht mehr weiter - fühle mich völlig überfordert und allein gelassen. Ja, ich habe meinen Vater und Bruder, die Hunderte von km weit weg wohnen. Ich habe Freunde. Wollte das WE aber alleine durchstehen, Ruhe haben und Kraft tanken. Bin grad am Ende. Müsste noch einkaufen gehen. Nachdem ich mich im Spiegel gesehen habe, würde ich am liebsten nicht mehr unter Leute gehen. Das kann doch alles nicht meine Realität sein.

08.02.2025 18:01 • x 2 #43


H
@Bergfichte Seid wann bist du getrennt und wie geht es dir? Wieviel und wie hast du das geschafft?

08.02.2025 18:02 • #44


H
@Catalina Ja, so ist es. Aber jetzt muss ich ja da Tuch kommen und im Moment erscheint mir das unmöglich!

08.02.2025 18:03 • #45


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