Guten Morgen, wieder seit 5:00 wach. Ich glaube, die Anwältin gestern hat mich gar nicht richtig ernst genommen. Sie meinte nämlich zum Schluss, dass sie gute Chancen auch für unsere Ehe sieht, 80% der Männer kämen ihrer Erfahrung nach innerhalb von 6 Monaten zurück. Ich habe grundsätzlich den Eindruck, dass Menschen eine Trennung nach 35 Jahren nicht ganz ernst nehmen.
Mich beschäftigt das Finanzielle schon sehr und meine Vorstellung, wie ich leben möchte. Aktuell kann ich mir nicht vorstellen, in irgendeiner Wohnung zu sitzen und Miete muss ich sowieso zahlen, dann doch lieber Eigentum. Und ich weiß nicht, wie meine finanzielle Situation sich in den nächsten Jahren entwickeln wird. Ich wünschte, ich hätte bereits jetzt so viel eigenes Geld zu Verfügung, dass ich mich frei fühlen könnte. Damit würden mir Entscheidungen leichter und Sorgen wegfallen. Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich vermutlich gut erben werde. Das wird letztendlich für mich die Rettung sein, so schlimm sich das anhört.
Mein Mann kommt heute von seiner Reise -von wo auch immer- wieder zurück. Ich wünschte, dieser ganze Prozess wäre bereits vorbei und ich hätte Ruhe und Klarheit. Aber wie zu Beginn meiner Geschichte bin ich grundsätzlich gegen Entscheidungen in Krisen, die eventuell später bereut werden. Von daher stehe ich das hier durch bis die Zeit für eine nächste Entscheidung reif ist. Ich bemühe mich, eine buddhistische Haltung dazu zu entwickeln und mich nicht ständig herumwirbeln zu lassen. Ich möchte dem hier standhalten und Eigenes entwickeln und nicht in Reaktion der Situation sein. Mein Mann will gehen und alles verlassen, nicht ich. Und ich habe für mich noch nicht ganz klar, wohin ich mich auf Grund der neuen äußeren Rahmenbedingungen bewegen möchte. Diese Unklarheit bezüglich meiner Zukunft macht mich manchmal ganz unruhig und sehr ängstlich und kostet leider zuviel Kraft. Aber ich muss wohl dadurch gehen. Ich bin froh, wenn es vorbei ist!
25.02.2025 08:46 •
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