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Trennung nach 35 Jahren

H
Ach ja, ich weiß das doch alles: bin in Therapie und Selbsthilfegruppe. Ich weine nicht vor meinem Sohn, aber manchmal hört er es. Kann nicht immer tun, als ob ich das blühende Leben bin. Meine Tochter möchte nicht mit der Situation belastet werden, verstehe ich. Ihr Vater und sie reden über berufliche Dinge, ist auch ok. Alles andere lasse ich geschehen. Es wird sich das entwickeln, was stimmig ist, aber ich kann es nicht mehr zusammenhalten und kontrollieren. Die Familie wird eine andere sein.
Das tut mir weh!
Und mein Mann läuft jetzt herum und sagt, er sei der Täter. Er sei Schuld und deshalb Inge es ihm so schlecht. Und er würde jetzt sein Leben aufgeben und das wolle er eigentlich nicht, das müsse er aber tun, um sich von mir zu trennen.

19.02.2025 18:03 • x 2 #151


C
Zitat von Himmelssonne:
Er sei Schuld und deshalb Inge es ihm so schlecht. Und er würde jetzt sein Leben aufgeben und das wolle er eigentlich nicht, das müsse er aber tun, um sich von mir zu trennen.

Echt, er schwurbelt noch schlimmer als die meisten anderen Verlasser.
Lass ihn um sich selbst kreisen und ignorier ihn.
Du musst selbst wieder zu Kräften kommen.
Zitat von Himmelssonne:
ich kann es nicht mehr zusammenhalten und kontrollieren.

Das kommt bei dir vermutlich zu dem allgemeinen Gefühl des Kontrollverlusts, das man bei einer solchen Trennung ohnehin immer hat, noch dazu. Ich selbst habe die Familie nie zusammengehalten, empfand aber den Kontrollverlust durch die Trennung selbst (da entscheidet jemand über mein Leben und ich wurde nicht mal gefragt) als sehr schlimm. Mir hat dabei geholfen, aktiv zu werden, z.B., indem ich den Kontakt zum Ex auf ein Minimum reduziert habe (und ihm das auch aktiv kommuniziert habe - Kontakt nur über E-Mail, nur über Orga und Kinder und in angemessenem Ton), indem ich den Umzug geplant habe (O.K., fällt bei dir weg), indem ich mir neue Hobbies gesucht habe u.s.w. - so habe ich Stück für Stück wieder Kontrolle über mein Leben gewonnen.

19.02.2025 18:21 • x 3 #152


A


Trennung nach 35 Jahren

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H
@Caecilia ja, so ist es! Es ist bei uns nach 35 Jahren alles so miteinander verwoben. Ich achte auch darauf, so wenig wie möglich Kontakt zu ihm zu haben und zeige meine Grenzen auf, wollte aber wissen, wie es ihm geht. Und ich erlebe ihn furchtbar getrieben. Diese Abhängigkeit von mir erschüttert mich, aus dieser Abhängigkeit heraus hat er ja so oft gelitten, aber mich dafür verantwortlich gemacht. Es ist einfach nur traurig.
Ich gehe gleich ins Theater - alleine. Bin jetzt wieder ein wenig ruhiger. Mal schauen, wie das Theaterstück ist und das WE wird, wie sehr ich mich meiner Einsamkeit stellen muss. Ich möchte nicht vor mir und meinen Gefühlen weglaufen, sondern sie anschauen, auch meine Einsamkeit. Denn sie wird Teil meiner Zukunft sein.

19.02.2025 18:33 • x 6 #153


U
Wieso will deine Tochter keinen Kontakt? Mal nen Kaffee trinken oder so?

19.02.2025 19:12 • x 2 #154


H
Es ist nicht so einfach. Sie wohnt weiter weg, vor der Trennung war sie oft hier, hat ja auch noch ihr Zimmer. Sie ist sehr verunsichert. Sollen wir machen, als ob nichts ist - oder alles ist wie immer? wäre doch komisch! Es braucht Zeit. Mit ihrem Vater kann sie sich eher über Sachthemen unterhalten, wir waren emotionaler miteinander. Es braucht Zeit!

19.02.2025 21:42 • x 2 #155


C
Zitat von Himmelssonne:
Es ist nicht so einfach. Sie wohnt weiter weg, vor der Trennung war sie oft hier, hat ja auch noch ihr Zimmer. Sie ist sehr verunsichert. Sollen wir machen, als ob nichts ist - oder alles ist wie immer? wäre doch komisch! Es braucht Zeit. Mit ihrem Vater kann sie sich eher über Sachthemen unterhalten, wir waren ...

Und wenn du das ganz konkret bei ihr thematisierst, also sagst, dass du verstehst, dass sie verunsichert ist - aber du dir im Prinzip einen ganz normalen Umgang wünschst, auch wenn es natürlich sein kann, dass es zwischendrin mal traurig oder komisch wird.

19.02.2025 23:00 • x 3 #156


Gast806
Zitat von Caecilia:
Und er würde jetzt sein Leben aufgeben und das wolle er eigentlich nicht, das

Er ist wahrhaft ein Meister der Manipulation. Wie schon erwähnt, er könnte mit meinem Ex verwandt sein.
Er stellt sich als Opfer dar. Er will sein Leben nicht aufgeben, macht es aber ‍️
Eigentlich sind solche Menschen zu bedauern.. wenn wir das tun, haben sie ihr Ziel ja erreicht, sie haben uns manipuliert. Und wir merken es nicht einmal. Ich wünsche allen einen schönen Tag trotz allem

20.02.2025 07:04 • x 2 #157


H
@Caecilia Ja, das ist eine gute Idee. Ich hatte das im Januar schriftlich gemacht und es kam keine Reaktion. Dann hatte sie mich ein paar Wochen später angerufen und gesagt, dass sie nicht mein emotionaler Support sei. Das war völlig aus dem Nichts, ich hatte sie weder drum gebeten , noch sonst was. Daraufhin habe ich entschieden, sie erst einmal in Ruhe zu lassen.

20.02.2025 08:08 • #158


Gast806
@Himmelssonne
Der Mutter-Kind-Kontakt findet doch auch noch auf anderen Ebenen statt.
Deine Tochter wird dich immer lieben, sie ist dein Kind. Und du sie auch. Auch, wenn der Kontakt nicht so häufig stattfindet im Moment, so weiß sie ja trotzdem, dass du immer für deine Kinder da bist. Das ist so ein Urvertrauen.
Ist bei meinen auch so.

20.02.2025 08:15 • x 2 #159


C
Zitat von Himmelssonne:
@Caecilia Ja, das ist eine gute Idee. Ich hatte das im Januar schriftlich gemacht und es kam keine Reaktion. Dann hatte sie mich ein paar Wochen ...

Puh, ja - das hätte mich auch vor den Kopf gestoßen, nicht, dass sie dieser Meinung ist (es stimmt ja), sondern die Art und Weise. Da wäre es vermutlich gut, das ganze Trennungsthema erst einmal völlig aus der Kommunikation draußen zu lassen und ihr das vorher auch klar zu sagen - also, dass das kein Thema zwischen euch sein wird.

Meine Kinder wollen darüber ja auch nicht reden - zumindest nicht mit mir. Zudem sind sie ihrem Vater ggü. meinem Eindruck nach auch null kritisch eingestellt, finden ihn und sein neues Leben mit Next etc. toll - während ich doch öfters Kritik und Gemotze abbekomme. Das ist manchmal schon hart - aber ich denke, wir müssen das akzeptieren.

20.02.2025 08:20 • x 1 #160


ma24
@Himmelssonne
Sehe ich genauso. Sie braucht den Abstand, muss sich erstmal sortieren und einen eigenen Weg finden, mit der Situation umzugehen. Sie kann ja am wenigsten dafür. Und ja, sie wird dich immer lieben und du bleibst ihre Mutter. Lass ihr Zeit. Ihr werdet wieder zueinander finden, ganz sicher.

20.02.2025 08:31 • #161


H
@Gast806 Ja, darauf vertraue ich auch.

20.02.2025 08:36 • x 1 #162


H
@Caecilia Ja, die müssen ja auch damit klarkommen. Es tut mir manchmal weh, zu Beginn der Trennung sehr, weil wir als Familie ja immer sehr eng waren. Auch für sie bricht ja etwas weg.

20.02.2025 08:39 • x 2 #163


T
Zitat von Himmelssonne:
Ich hatte das im Januar schriftlich gemacht und es kam keine Reaktion. Dann hatte sie mich ein paar Wochen später angerufen und gesagt, dass sie nicht mein emotionaler Support sei. Das war völlig aus dem Nichts, ich hatte sie weder drum gebeten , noch sonst was. Daraufhin habe ich entschieden, sie erst einmal in Ruhe zu lassen.

Das tut natürlich weh.
Vermutlich müssen erstmal alles zur Ruhe kommen und Zeit zum verarbeiten haben.

20.02.2025 08:56 • #164


U
Versteh ich das richtig? Weil der Vater die Mutter verlassen hat, stellt die Tochter den Kontakt zur Mutter komplett ein.
Und ihr findet das alle normal und verständlich?

20.02.2025 12:41 • x 5 #165


A


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