Trennung nach 33 Jahren - es tut so weh!

Ich bin so unsagbar traurig, heute wird die Scheidung eingereicht. Hat mir gerade der Ex per Mail mitgeteilt. Auch wenn es mein Wunsch war und ist, es macht mich so traurig.

Danke Euch, ich sitze hier und die Tränen laufen ohne Kontrolle.

Wieviel Tränen kann ein Mensch weinen, ich hoffe, es ist bald vorbei.

@Kiki66 Fühl dich gedrückt. Vor dem Tag habe ich auch Angst und werde dann bestimmt auch nur weinen.

Liebe Kiki,

Zitat von Kiki66:

Ich bin so unsagbar traurig, heute wird die Scheidung eingereicht.

Ich kann deinen Schmerz und deine Trauer so gut nachempfinden. Dieses amtlich werden einer Situation, die du am liebsten gar nicht hättest, kommt jetzt so richtig zum Tragen.
Manchmal bedeutet das Ende eines Kapitels den Anfang eines neuen, besseren. Es mag schwer sein, das jetzt zu sehen, aber ich glaube fest daran, dass du in der Zukunft wieder glücklich sein wirst. Neue Möglichkeiten und positive Veränderungen warten auf dich. Ich bin mir da sehr sicher liebe Kiki und werde nicht müde werden, deinen Focus darauf hin zu lenken.

Zitat von Kiki66:

Wieviel Tränen kann ein Mensch weinen, ich hoffe, es ist bald vorbei.

Unendliche viele liebe Kiki, unendlich viele....
Sei froh das du weinen kannst. Weinen reinigt die Seele hat meine Mutter immer gesagt. Ich denke sie hat Recht.
Die Tränen werden mit der Zeit weniger, auch wenn du dir das heute noch gar nicht richtig vorstellen kannst. Schäm dich deiner Tränen nicht. Alles ist normal.
Liebe sonnige Grüße aus dem Rheinland.

Ich danke Euch allen️️️

Zitat von Rheinländer:

Ich bin mir da sehr sicher liebe Kiki und werde nicht müde werden, deinen Focus darauf hin zu lenken. Danke!

Hallo Ihr Lieben,
da bin ich mal wieder. Ich habe mich eine Zeit zurückgezogen, um ein wenig Abstand zu gewinnen von all den traurigen Geschichten. Ich dachte, ich werde dadurch ruhiger. Aber mich treibt nach wie vor diese fürchterliche Unruhe, Kribbeln in den Armen etc. an, in den letzten Tagen ist es deutlich schlimmer geworden. Wahrscheinlich liegt es an der Scheidung.

Vergangenen Freitag hatte ich die Papiere vom Amtsgericht im Briefkasten, dass die Scheidung eingereicht sei. Ich musste Auskünfte zum Versorgungsausgleich geben. Die Papiere habe ich dann Montag persönlich wieder zum Amtsgericht gebracht, damit es schnell geht.

Am Dienstag war es vom Datum genau zwei Jahre her, dass ich das ganze Drama erfahren habe. Leute, zwei Jahre, die Zeit ist so gerannt. Ich weiß, dass ich viel geschafft habe, aber ich hatte mir von der Zeit mehr erhofft, mehr Heilung, aber es dauert so unsagbar lang. Ich unternehme viel, bin immer noch in Therapie, kann mich aber scheinbar immer noch nicht an mein neues Leben gewöhnen. Ich kann wenigstens wieder einigermaßen normal schlafen.

Ich versuche herauszufinden, wer ich eigentlich vor der Ehe war, wer ich sein will, aber auch das fällt mir nach wie vor unsagbar schwer. Ich habe mich so lange über ihn und die Familie definiert, dass ich anscheinend alles andere vergessen habe. Nebenbei habe ich auch immer noch gemeinsam mit meiner Schwester diese aufreibende Betreuung unserer Mutter, die immer noch nicht in ein Pflegeheim will. Ständig wechselnde 24-Stunden-Betreuung, Arzttermine, Einkäufe, alles was dazu gehört. Ab und zu denke ich , ich steige einfach in einen Flieger, ab in eine entferntes warmes Land und komme nie wieder. Alles hinter mir lassen, das wäre glaube ich momentan genau das Richtige. Aber vielleicht ist es auch nur der Ausspruch der Scheidung, der mich endlich zum Loslassen bringen wird. Es steht mir ungemein bevor, allein in den Gerichtssaal zu gehen und ihm gegenüber zu treten. Wird wahrscheinlich noch dauern, bis der Termin kommt. Mir wäre es lieber, es wäre morgen.

So, jetzt habe ich mich mal wieder ausgeheult. Wie kann man sich selbst so das Leben versauen. Wenn ich es einfach schneller akzeptieren könnte, wäre ich sehr dankbar. Übermorgen kommt meine Tochter für eine Woche, dann fahre ich mit den Kids ein Wochenende weg, das ist ein riesen Lichtblick. Verrückt, worüber man sich so doll freuen kann, mal wieder die eigene Familie um sich zu haben, was Jahrzehnte täglich normal war.

Danke fürs Lesen!

Liebe Kiki,
du bist nicht alleine.

Zitat von Kiki66:

Wie kann man sich selbst so das Leben versauen.

Du versaust dir hier gar nichts. Rede dir das bitte nicht ein. Bitte nicht.

Zitat von Kiki66:

Es steht mir ungemein bevor, allein in den Gerichtssaal zu gehen und ihm gegenüber zu treten.

Wieso willst du da alleine hingehen. Nimm doch eine gute Freundin, oder aber eventuell deine Tochter mit. Du brauchst auf jeden Fall Unterstützung.

Zitat von Kiki66:

Nebenbei habe ich auch immer noch gemeinsam mit meiner Schwester diese aufreibende Betreuung unserer Mutter, die immer noch nicht in ein Pflegeheim will. Ständig wechselnde 24-Stunden-Betreuung, Arzttermine, Einkäufe, alles was dazu gehört.

Wie sieht es mit Betreuung aus? Gibt es eine Pflegestufe?
Hab das auch schon alles durch. Mit Unterstützung geht das sehr gut.

Zitat von Kiki66:

Übermorgen kommt meine Tochter für eine Woche, dann fahre ich mit den Kids ein Wochenende weg, das ist ein riesen Lichtblick.

Ich freue mich für dich. Redest du auch mit deiner Tochter über deine Sorgen und Ängste.

Denk immer dran: Du bist stärker als du es selber von dir denkst.

Gruss aus dem Rheinland