Trennung nach 33 Jahren - es tut so weh!

@Sunflower95

Zitat von Sunflower95:

Deine Kinder können vielleicht einfach nicht mit einer traurigen Mamma umgehen?

Ja, das kann gut sein, aber die sind ja nicht mehr klein. Ich bin ja nicht traurig, wenn ich mit Ihnen zusammen bin oder telefoniere, jedenfalls meide ich das Thema Trennung. Ich habe keine Ahnung, sie haben eben ihr eigenes Leben. Wir haben ja hier auch schon mehrfach darüber diskutiert. Ich muss es eben akzeptieren, ich will sie ja auch nicht nerven.

Tja, diese Rastlosigkeit kann schon kann schön nerven. Ich habe mir übrigens neben meiner PsychoTherapie einen Termin bei einem Coach für Trennung geholt. Ich habe schon einmal länger mit ihr telefoniert. Ich verspreche mir da andere Impulse, um das Zurückschauen abzuschalten und in die Akzeptanz zu kommen. Alleine schaffe ich das ja anscheinend nicht. Und ich will aus dem Loch raus. Es hat sehr viel mit Selbstwert zu tun und mit dem Unwissen, wer man sein will in seinem neuen Leben. Ich hoffe sehr, dass sie mich unterstützen kann.

Hallo Ihr Lieben, ich melde mich mal wieder. Leider geht es bei mir nach wie vor nicht wirklich besser. Da wir unser Haus leider aktuell nicht verkaufen können haben wir jetzt ein junges Paar gefunden, die ab September zur Miete einziehen werden. Es hat mich wieder verletzt zu sehen, wie ein glückliches Paar in unser Haus einzieht, das Haus in dem wir auch mal glücklich waren. Mein Mann und ich waren natürlich gemeinsam vor Ort um alle Dinge mit den zukünftigen Mietern zu besprechen, und es hat mal wieder richtig weh getan.. es hört einfach nicht auf weh zu tun.. immer wenn ich ihn sehe muss ich dran denken wie er mit seinen neuen Freundinnen umgeht, mit ihnen zusammen ist, etwas gemeinsam erlebt und ich allein und einsam bin.. ist das Selbstmitleid? Und wie um Gottes Willen kommt man da wieder raus? Ich würde mir so wünschen mein eigenes Leben einfach zu Leben und zu genießen.. aber es klappt nicht. Ich weiß auch nicht, was ich noch versuchen könnte... ich fühle mich einfach auch 2 Jahre nach Trennung noch immer schlecht und es vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke. Vielleicht ist es auch der Gedanke daran, dass man jetzt in der letzten Lebensphase, die man mit seinem Partner genießen könnte, allein ist.. ich habe Jahrzehnte auf meinen Mann verzichten müssen, er hatte nie viel Zeit durch den Job, nun arbeitet er nur noch wenig und die neuen Frauen haben die gemeinsame Zeit mit ihm - das verletzt mich auch sehr. Nun muss das Haus ja noch endgültig ausgeräumt werden, was natürlich auch nochmals zusätzlicher Stress ist. Vor allem müssen hier ja auch einige Dinge gemeinsam gemacht werden.
Es tut immer wieder gut hier zu schreiben... man weiß man ist nicht allein mit diesen Gedanken und der Trauer. Das war ein Update von mir. Liebe Grüße

Ich wollte mal fragen, wohnt denn jemand von Euch zufällig in meiner Nähe? Ich wohne im Rhein Neckar Kreis.. Es wäre sehr schön sich mal direkt auszutauschen und ein paar nette Menschen kennen zu lernen. Falls ja kann man sich ja hier auch direkt anschreiben, habe ich gesehen. Würde mich freuen. LG ich drücke Euch

@Basha33 Liebe Basha, es tut mir sehr leid, dass es Dir nach wie vor nicht gut geht. Ich war wirklich auch gerade dabei, hier etwas zu schreiben. Ich weiß, was das alles für Kraft kostet, das mit der Trennung und vor allem auch mit dem Haus durchzustehen und ständig daran zu denken, dass er ja glücklich ist mit einer anderen. Du darfst traurig sein, ich weiß nicht, ob es Selbstmitleid oder einfach Trauer ist. Natürlich ist es schrecklich, auf einmal alleine zu sein, warum sollte man nicht trauern. Die einen eben länger als die anderen. Ich habe hier mal früher geschrieben, dass es mir 100 Prozent leichter fallen würde, wenn er gestorben wäre. Ich wünsche ihm keinesfalls den Tod, aber ich hätte es leichter ertragen, weil man nicht so verletzt ist.

ABER, woher wissen wir überhaupt ob er glücklich ist. Manchmal zweifle ich daran. Sie verlieren auch ne Menge, ihre ganze Vergangenheit, bei mir mit den Kids das ganze Familienleben, die Kinder wollen immer noch nicht in sein neues Zuhause. Sie sind erwachsen, brauchen keine neue Familie. Unser Großer hat seinen Vater vergangenen Samstag nach ca. drei Monaten erstmals wieder gesehen. Das muss doch schrecklich für den Vater sein.

Bei mir sind es jetzt auch beinahe zwei Jahre, dass die Bombe geplatzt ist, 17 Monate seit wir uns getrennt haben. Es braucht Zeit, mir geht es auch nicht gut, obwohl alles bei uns geklärt ist. Haus verkauft, in der Tat ist alles Finanzielle geregelt. Leider hat er die Scheidung noch nicht eingereicht. Wir hatten beim Notar besprochen, dass er dies macht und auch die Kosten für die Scheidung übernimmt. Vor vier Tagen hat er nicht allen Ernstes gefragt, ob wir die Kosten nicht doch teilen können. Ich möchte das nicht bezahlen, er hat sich getrennt, ich habe horrend viele Anwaltskosten bezahlt. Es reicht mir. Ich habe nach wie vor eine innere Unruhe, die schwer auszuhalten ist. Nehme keine Psychos mehr, aber lebe mit Neurexan, Schüsseler Salzen und Therapie. Ich vermisse immer noch mein altes Leben, obwohl ich so viel geschafft habe. Aber es wird besser, ich merke es, es wird besser. Und bei Dir wird es auch besser werden. Wir müssen auf die helle Seite schauen, an das denken, was gut ist und was wir haben. Nicht mehr in die Vergangenheit denken, tut nicht gut.

Und hier schreiben tut immer gut! Ich drück Dich!

Zitat von Basha33:

Ich wollte mal fragen, wohnt denn jemand von Euch zufällig in meiner Nähe? Ich wohne im Rhein Neckar Kreis.. Es wäre sehr schön sich mal direkt auszutauschen und ein paar nette Menschen kennen zu lernen. Falls ja kann man sich ja hier auch direkt anschreiben, habe ich gesehen. Würde mich freuen. LG ich drücke ...

Leider wohne ich im Norden, sonst hätte ich mich sofort gerne mit Dir getroffen.

Liebe Kiki, ja das ist schade, wir hätten sicher viel zu besprechen.. ich möchte einfach meine Freundinnen nicht mehr mit diesem Dauerthema beschallen.. es ist ja auch für sie eine Belastung .. sie haben ja ihr Leben und auch ihre Sorgen... Daher ist es so schön hier im Forum..
Da musste ich gerade schmunzeln, das Thema mit dem Bezahlen.. mein Ex kommt auch dauernd und nimmt das Wort Wir in den Mund.. Wir müssen doch beide daran interessiert sein, dass es mit unserem Haus weitergeht.. Wir im Sinne von die Überreste unseres gemeinsamen Lebens. Wir bedeutet für ihn auch bezahlen.. wir hatten 12 Monate eine Anzeige bei Immoscout drin und haben brav geteilt.. jetzt kam er wieder an, ich habe gesagt ich bezahle nicht mehr.. er hat sich doch getrennt, ich wollte das doch alles gar nicht..
Da habe ich mich mal durchgesetzt, obwohl er mich dann gleich als geizig und materiell bezeichnet.. war mir jetzt egal... Ja wir müssen auf die helle Seite schauen.. leider bin ich nach 24 Monaten noch immer im Verdrängungsmodus.. allein zu Hause halte ich es kaum aus.. non-stop Gedankenkarussell. Ich glaube daran könnte ich es erkennen, sobald ich mich allein in meiner Wohnung wohl fühlen würde, mir gemütlich was koche und lese.. und vor allem nicht an ihn denke, dann habe ich es geschafft. Noch ist das leider nicht der Fall.

Aber Du schreibst genau das was meine Freundin auch immer sagt.. woher wollen wir wissen ob sie wirklich glücklich sind..? Klar meiner ist noch auf der Suche und hat sicher immer wieder Schmetterlinge im Bauch..

Aber eigentlich ist doch ein stabiles Umfeld, du hasst deine Kinder, ich meine Freundinnen.. viel heilsamer, beständiger. Ich persönlich bin sehr sehr glücklich dass er keinen großen Kontakt mehr in unseren alten Freundeskreis hat sondern sich eher den Frauen widmet und sich dann eben mit den Freunden der neuen Frauen umgibt- so habe ich den Freundeskreis behalten, pflege ihn und werde dort lieb aufgenommen. Ich habe oft drüber nachgedacht .. will ich mich jetzt mit den Altlasten und Macken eines anderen Mannes beschäftigen..? Jeder in unserem Alter hat eben sein Leben schon lange gelebt, da kommt einiges zusammen.. Daher glaube nicht, dass die Ex Männer immer nur glücklich sind.. wahrscheinlich gab es mit der Next auch nicht nur tolle Tage..wer weiß das schon.. Männer bzw. mein Mann würde nie sagen, dass er einen Fehler begangen hat.. von daher rede ich mir das auch oft ein.. Schmetterlinge und Co. ist sicher toll, aber dann die Macken der anderen Menschen in Kauf nehmen... das kostet auch Kraft und ist bestimmt nicht immer toll.. wahrscheinlich ist das bei deinem Mann auch nicht anders, warte mal ab wie lange das gut geht...bei meinem war es einmal 6 Monate, dann 11 Monate und jetzt ist Nummer 3 dran.. genau das Gegenteil von dem was er eigentlich immer gesucht hat.. er macht gern und viel Sport und lebt gesund.. Sie macht jetzt gar keinen Sport und raucht wie ein Schlot...Aber er sagt das Wichtigste ist das man sich liebt..
Nun ja, kann schon sein...warten wir es ab.

Ich drücke Dich auch..

Hallo, ich war in den letzten Tagen nicht hier, habe aber heute all die neuen traurigen Geschichten nachgelesen und danke euch auch für die Kommentare zu meiner Geschichte, es tut immer gut.
Eigentlich geht es mir auch wirklich etwas besser, aber heute ist kein guter Tag. und das bestätigt mich wieder in meinem Glauben, dass eine Kontaktsperre oder auch ein Nichtwissen, was der Ex tut, das Beste für einen ist. Denn alles andere zieht mich runter.

Ich habe heute mit einer Freundin telefoniert, die mir direkt offen erzählte, dass Ex sie gestern angeschrieben hat und gefragt hat, ob man sich treffen könne. sie haben sich getroffen, war ja auch unsere gemeinsame Bekannte seit 30 Jahren. Sie hat mir alles erzählt, was er gesagt hat. Kein schlechtes Wort über mich, aber er hat ihr eben alles dargelegt. Und das ist eben das, was mich heute seit zwei Uhr in ständige Tränen ausbrechen lässt. Weil ich die Gründe eben nie von ihm gehört habe, er hat ja nicht geredet. Er würde gerne irgendwann eine Normalität zwischen uns haben. Ich kann da überhaupt nicht dran denken.

Er konnte und wollte im Grunde genommen das gesundheitliche Elend meiner Mutter nicht mehr mit tragen, die Situation hat ihn erdrückt. Er hat da schon seit mehreren Jahren drüber nachgedacht. er wusste, dass ich sie nicht alleine hier lassen würde und nicht mit ihm in sein Heimatland ziehen würde, solange sie hier eben lebt. Tja und dann kam eben die Frau. hat aber auch geäußert, dass er nicht weiß, ob das alles so richtig war, aber er ist eben jetzt zufrieden. Sie wollen irgendwann in sein Land ziehen, sie lernt die Sprache, er soll ihre Muttersprache lernen.

Ich bin so unsagbar traurig heute, und zwar deswegen, weil ich, wie schon vor 1,5 Jahren, merke, dass ich eben halt meine Mutter ihm übergeordnet habe. Und ihr könnt sagen, das macht man eben, aber es ist nicht richtig, dass ist mir eben immer mehr bewusst. Ich habe ihn einfach wohl zu wenig gesehen, das glaube ich wirklich und das macht mich heute so unsagbar traurig. jedenfalls heute. Und ich bin auch sehr traurig, wenn ich all die neuen, traurigen Trennungsfälle hier im Forum lese. Ich fühle mich auch nicht mehr in einer Opferrolle, ich reflektiere eben immer mehr, und es kommen so viele Gedanken hoch, die mich leider momentan mehr in die Trauer bringen. Es ist schwer. Danke für Euer Ohr.

Und ich fahre morgen für eine Woche mit einer Freundin in den Urlaub und habe es noch nicht geschafft, meinen Koffer zu packen: Ich bin echt so ein Weichei! Ich habe mich so drauf gefreut, bis zu diesem doofen Telefonat, ich will einfach nix mehr über ihn hören

Liebe @Kiki66, es ist von außen schwierig zu sehen, ob es für deine Mutter auch andere Möglichkeiten gegeben hätte. Er hat auch die Kommunikation gescheut. Ändern kannst du es ohnehin nicht mehr. Es bleibt nur, dass du deine Anteile ebenso akzeptierst wie seine.
Diese Erkenntnis halt dem Selbstbild hinzufügen. Ich verstehe deine Traurigkeit, aber ist es nicht auch so, dass du damit auch dich selbst im Fokus hast? Eine andere Perspektive auf das Geschehen. Lasse doch das alles erst einmal sacken, es ist ja ein neuer Blickwinkel. Vielleicht klappt es ja doch noch, dass ihr bei einem Familienfest relativ unbefangen miteinander umgehen könnt.

Zitat von Libellenfrau:

Liebe @Kiki66, es ist von außen schwierig zu sehen, ob es für deine Mutter auch andere Möglichkeiten gegeben hätte. Er hat auch die Kommunikation ...

Liebe Libellenfrau, ändern kann ich sowieso nichts mehr, da hast du total recht. Es ist eben auch die Erkenntnis, die mir die Traurigkeit bringt. Aber natürlich weiß ich auch, dass das Thema Mutter sicherlich nicht der Auslöser war, aber eben halt großes Puzzelteil. Und es ist gut, dass ich mich selbst auch in Frage stelle. Nicht dahingehend, dass ich die Schuldige bin, aber eben dass immer irgendwie zwei dazugehören. Und es ist natürlich immer für den Verlassenen viel schwerer, wenn der Ex-partner jemand Neues hat und man selbst alles alleine bewältigt.

Zitat von Caecilia:

Liebe Kiki, ich drücke dich mal dolle. Ich glaube,ich weiß genau, wie es dir geht. Bei mir gibt es auch eine Sache, die ich sehr bereue und durch ...

Liebe Cäcilia, das mache ich jetzt auch und packe in meinen Koffer ganz viel Vorfreude, Gelassenheit und einen freien Kopf und Euch!

@Kiki66 Liebe Kiki, ich kenne das auch, das Thema mit der Mutter bzw. ursprungsfamilie, aber unsere Männer hätten auch mal was sagen können. Ich mach mir momentan auch so viele Vorwürfe, reflektieren ist gut, aber wenn unsere Ex keine Next am Start gehabt hätten, dann wäre das Alles kein Problem gewesen. Außerdem ist die Anhimmelung und dadurch Bestätigung durch die Next nur während der rosaroten Phase da, wenn der Alltag dann kommt , werden auch die negativen Dinge der Next kommen. Lass uns keine weiteren Selbstvorwürfe mehr machen.

Zitat von Sunflower95:

@Kiki66 Liebe Kiki, ich kenne das auch, das Thema mit der Mutter bzw. ursprungsfamilie, aber unsere Männer hätten auch mal was sagen können. Ich ...

Da hast du total recht, und Selbstvorwürfe bringen auch nichts.

Hallo Kiki.
Mein Ex hat mir vorgehalten wir hatten vor 20 Jahren zu wenig S.. Zu dieser Zeit habe ich 2 Kinder innerhalb von 18 Monaten geboren und 20 Monate gestillt. Anstatt mir zu helfen, hat er anscheinend 20 Jahre wie ein kleines Kind getrotzt und packt das nun auf den Tisch. Und so sehe ich das auch bei dir, wenn sich jemand um ein Familienmitglied kümmert, was wirklich von großer Courage zeigt, und er jammert hat er zuwenig Zuneigung bekommen, na geh bitte, das ist eine krampfhafte herbeigezogene Ausrede.
Hat er dir geholfen ? Wo ist sein Heimatland ? Will er dort hinziehen, wollte er immer zurück ? Habt ihr das besprochen ? Wenn nicht, zieh dir diesen Schuh nicht an. Irgendwie musste er sich vor deiner Freundin rechtfertigen. Ich hoffe du hast ihr auch gesagt, sie soll sowas unterlassen, in aushorchen und dann dir präsentieren. Also ich mach das, ich habe jeden Kontakt abgebrochen, weil ich mich dann immer in eine Rechtfertigung reingeredet habe, und ich tagelang kirre im Kopf war. Und es auch dann immer angespannt war, weil ich immer das Gefühl hatte sie verheimlichen etwas.
Schönen Urlaub, LG