Trennung nach 33 Jahren - es tut so weh!

Tja, und dann frag ich mich wieder, warum geht es nicht ehrlich, respektvoll und empathisch? Ich krame und krame in meinem Hirn und finde keine Antwort. Aber wenn auch alles loyal laufen würde, wäre man nicht trotzdem so zertrümmert, wenn man die Trennung selbst nicht will?

@Kiki66

Zitat von Kiki66:

Aber wenn auch alles loyal laufen würde, wäre man nicht trotzdem so zertrümmert, wenn man die Trennung selbst nicht will

Sicherlich durchlebt man auch in dem Fall die Trauer über die verloren gegangene Liebe und die nicht wie erhofft stattfindende Zukunft. Aber die gemeinsamen Jahre werden nicht entwertet. Dazu muss auch der verlassene Partner aktzeptieren, dass sich Gefühle ändern.
@Caecilia, da hast sehr passende Worte dazu gefunden.
Der Gedanke und die Erkenntnis, dass man sich nicht unbedingt gemeinsam in die gleiche Richtung weiterentwickelt, steht dann im Vordergrund, und nicht das Scheitern. Es gilt, das Leid zu verringern.
Reife und geistige Größe zeigen sich oft erst in schwierigen Situationen.

@Caecilia Ich habe so darum gebeten, eine Therapie zu machen, das einzige Zugeständnis seinerseits war, dass er einmal alleine hingegangen ist. Aber auch dort gesagt hat, dass er keine Therapie braucht. Die Therapeutin durfte mir ja nichts sagen. Aber sie ließ durchscheinen, dass er ein Mensch ist, der nicht reden möchte bzw. kann. Und dass ihn das immer wieder einholen wird.

Ich glaube auch, das das Wissen, dass er mit jemand anderen zusammen ist und man kein gemeinsames Leben mehr hat, alles viel schlimmer macht. Ich kann ihm einfach noch nicht alles Gute wünschen. Ich wäre froh, wenn die Gleichgültigkeit endlich einsetzen würde.

Zitat von Caecilia:

Das hat erst einmal nur mit ihnen zu tun und nichts mit uns - macht für uns aber fatalerweise die Trennung noch mehr zur Katastrophe.

Bis ich das realisiert habe dauerte es echt lange. Erst danach war ich überhaupt in der Lage die Trennung irgendwie zu verarbeiten und Abstand zu schaffen.

Zitat von Kiki66:

Ich kann ihm einfach noch nicht alles Gute wünschen.

Meiner Meinung nach brauchst du das auch nicht. Es kommt vielleicht irgendwann. Vielleicht auch nicht.

Zitat von Kiki66:

Ich wäre froh, wenn die Gleichgültigkeit endlich einsetzen würde.

Zitat von Caecilia:

Ja - ich glaube, so ist es. Dieses Neue, Tolle, Aufregende mit Next überlagert alles andere

Scheinbar auch oftmals die Emphatie.

Zitat von Sunflower95:

Wo bleibt da überhaupt die Würdigung der vorherigen Ehe/Zeit/Beziehung?

Richtig. Ein bisschen Charakter darf sich der Gehende auch selbst gönnen.

Sorry Leute, war bis eben so eingespannt, dass ich jetzt erst zu Lesen komme. Ich finde es so bereichernd, was ihr alle so schreibt und fühle mich in meinen Gedanken und Gefühlen hier sehr gut aufgehoben. Außerdem ist es auch gut, von anderen weiterführende Gedanken mitgeteilt zu bekommen. Alleine würde man glaube ich länger auf einer Stelle treten.

Liebe @Kiki66, ich glaube, dass der Faszientrainer dir sehr hilfreich sein kann. Es gibt eine Faszien-Meridiane-Behandlung, vielleicht hat er dazu eine Ausbildung, oder er macht dies intuitiv. Mit einem asiatischen Körper-Geist-Seele Verständnis. Wenn unsere Blockaden beseitigt sind, haben wir viel mehr Energie, um auch durch schwierige Zeiten zu kommen. Wie wäre es mit Chakren-Arbeit? Das hat viel mit Selbsterkenntnis und innerer Akzeptanz zu tun. Ich weiß, dass du es schaffst, wieder in deine eigene innere Mitte zu kommen. LG

Ich finde es ganz ganz schlimm, dieses Gerede von ich fühle nicht mehr, dass es für immer sein soll, meine Gefühle reichen nicht mehr und ähnliches. Dann darf man also gehen ... na toll. Was ist denn bitteschön die Erwartung?! Knisternde Aufregung im Bett, der Himmel voller Geigen -? Wie schrieb mein Ex? Die Luft ist raus. Das heisst: Man soll als Partnerin bestimmten Anforderungen genügen. Man wird ständig bewertet: Reicht es noch? Ist noch Luft drin? Was soll denn das bitte für eine Partnerschaft sein. Macht denn Partnerschaft nicht Loyalität aus und eben genau die Fähigkeit, den anderen so anzunehmen wie er ist statt ständig zu bewerten? Gehen, weil man meint, dass Gefühle weg sind. Was soll der Verlassene damit anfangen? Es ist unglaublich verletzend. Und regelmässig stellt sich heraus, ach ja - da gibt es wen Neues. Oder Erlebnisse wie Midlife Crisis, wo sich mein Ex nicht nur eine Geliebte, sondern auch ein Motorrad anschaffte und sich vom Hautarzt aufpolieren ließ. Schau mal, sagte ich damals zu ihm, Du hast mir mal dieses Kärtchen geschrieben. Da steht drauf, ich danke Dir für unser erstes Ehejahr. Ich liebe Dich. Plärrte er zurück: Ja, aber jetzt nicht mehr! Ich komme da nicht mehr mit.