Zitat von Kiki66:
Nach wie vor bin ich total sauer, dass er mich mit dem Garten und Haus so total alleine lässt. Am Wochenende habe ich wieder Stunden im Garten gearbeitet, und leider muss ich dann immer heulen, weil ich mich so allein gelassen fühle. Das Gefühl der Einsamkeit beschleicht mich in den letzten Tagen des Öfteren, aber das ist ja wohl leider normal. Ich habe so viele tolle Freunde und die Kinder, meine Schwester etc., aber trotzdem ist das natürlich was anderes, als der Begleiter der letzten 33 Jahre, auch wenn er zu einem A.... mutiert ist.
Er hat mit seinem alten Leben weitgehend abgeschlossen, aber Pflichterfüllung oder empahtische Unterstützung kannst Du von Deinem Ex. nicht erwarten, denn sein Interesse gilt jetzt seinem neuen Leben.
Es war übrigens bei meiner Freundin ganz genau dasselbe. Er war zu seiner Freundin gezogen und die Noch-Familie interessierte ihn nur noch sehr am Rande.
Er entblödete sich nicht, seinen Söhnen Bilder von seiner neuen Wohnung bei Nextie zu schicken, wo ihm ein ganzes Geschoss zur persönlichen Ausbreitung zur Verfügung stand. Putz- und Wäschedienst inklusive, versteht sich und das alles kostenfrei, denn die trug ihn ja auf Händen. Und dann hatte er noch die Worte dazu geschrieben, so lebe ich jetzt, was selbstverständlich eine Abwertung seines bisherigen Lebens beinhaltete. Empathie ist halt nicht jedem gegeben.
Meine Freundin entschied das Haus zu verkaufen, weil die Kinder aus dem Haus gingen und es ihr zu groß und auch zu teuer bei anstehenden Renovierungen war. Er war erstaunt, dass sie es nicht als Erbe für die Kinder halten wollte und dafür bezahlen würde.
Um den Verkauf und die Entrümpelung kümmerte sie sich mit den beiden Söhnen weitgehend. Er war mal da zum Helfen für 2 Stunden und entschwand dann mit den Worten, er habe nun keine Zeit mehr. Vor lauter Wut über den Vater donnerte einer der Söhne die Möbel, die weggeworfen wurden, mit Wucht in den Container.
Half alles nichts, der Hausverkauf und das Ausräumen desselben für eine einst fünfköpfige Familie übernahm größtenteils meine Freundin, denn gnädiger Herr hatte keine Zeit und vor allem keine Lust. Er hatte ja alles was er brauchte und wie es den übrigen Familienmitgliedern damit ging, überließ er ihnen. Sie würden schon damit klar kommen - oder auch nicht.
Der jüngere überwand die Trennung relativ unbeschadet, der Mittlere, der dem Vater am ähnlichsten ist, trug schwer daran und verlor seine Spur. Er studierete dieses, dann jenes, dann verbummelte er ein Jahr, studierte wieder woanders,kam zu einer Freundin aus den USA, die keiner mag außer ihm und jetzt haben sie ein Kind und er will mit dem Studium per Fernstudium weiter machen. Meine persönliche Prognose: das wird nichts, denn er ist jetzt abgelenkt,mit Kind und Co. Es fehlt ihm an Durchhaltevermögen und er ist jetzt 28 und hat nichts fertig gemacht. Zum Glück nicht mein B., aber das meiner Freundin, die dem Treiben zusieht. Ich merke, dass es ihr weh tut, aber ihr Einflussbereich ist gering.
Es ging alles vorüber, aber schon bei ihr und dem Ex. habe ich mich gewundert, wie schnell Väter mit der Famile abschließen, wenn sie mal weg sind. Er zahlte nur das was er musste und als die älteste Tochter zum Auslandsstudium nach Schottland ging, managete das meine Freundin mit der Tochter. Er hätte seiner Tochter locker ein paar hundert Euro dafür in die Hand drücken können, aber wieso hätte er das tun sollen? Er hätte das Geld gehabt, aber ...
Die Söhne lud er mal in sein neues Heim ein, aber die fühlten sich dort nur fremd und unbehaglich. Es war wohl die Idee von Nextie, eine Verbindung zu den Söhnen aufzubauen, was ihr aber nicht gelang. Die hatten kein Interesse an einem näheren Kennenlernen der zweiten Frau. Und die Tochter? Mit der hatte er so gut wie keine Verbindung mehr und das blieb bis zum Tod der Tochter so, die mit 23 an Darmkrebs verstorben war. Der gnädige Herr erschien nicht mal zum Trauergottesdienst obwohl man ihm den Termin mitgeteilt hatte ....
Das sind Väter, auf die jedes Kind locker verzichten könnte. Aber je nach Naturell leiden Kinder unter den weg bleibenden Väter auch in höherem Alter noch.
Was hilft Dir die Story? Nichts, außer der Erkenntnis, dass Du allein da stehst. Jetzt zumindest.
Es gibt aber ein Happy End. Der jüngere Sohn wechselte vom Hotelfach zum Zoll und absolviert da gerade sein Studium. Was der ältere machen wird, ist ungewiss.
Meine Freundin aber lernte im Yogakurs einen Witwer kennen und mit dem ist sie nun seit 2 Jahren wieder verheiratet. Und der Ex?
Aktuell ist er in eine andere Stadt gezogen - allein. Die neue Idealbeziehung mit Nextie hielt wohl doch nicht.
Du wirst eines Tages auch wieder im Sonnenschein stehen, sei Dir sicher, auch wenn es derzeit nicht danach aussieht. Und ob das neue Glück Deines Nochmannes hält, wird sich zeigen. Ich hoffe nur, er kümmert sich dann noch um SEINE Kinder, damit die nicht zur Überzeugung gelangen, sie seien nicht wichtig für ihn.