2006

Trennung nach 33 Jahren - es tut so weh!

K
Hallo Ihr Lieben,
ich war wieder lange nicht hier. Ich wollte mal kurz berichten und mich melden.

Leider hat er der Erhöhung des Unterhaltes nicht zugestimmt. Und mein Anwalt hat mir auch davon abgeraten, dagegen anzugehen, da mein derzeitiger Unterhalt schon ganz gut ist. Habe ich also gelassen. Wegen 100 Euro ist es mir das auch nicht wert. Mir kommt es mehr auf den nachehelichen Unterhalt an, den wir noch klären müssen.

Nach wie vor nervt er mich mit diesen blöden Sofas, da bin ich aber standhaft geblieben, ich behalte eins und wenn er das andere nicht will, nehme ich es eben auch. Irgendwie kriege ich es unter.
Meine neue Wohnung nimmt Form an, ich gehe oft vorbei und luscher durchs Fenster, ich freue mich sehr, habe gestern ein paar neue Gartenstühle für die Terrasse gekauft.
Freitag kommen die Käufer vom Haus, um zu gucken, ob sie etwas übernehmen wollen.

Mein egoistischer NM ist zwischenzeitlich unter großer Gegenwehr für ein paar Tage aus seinem vierwöchigen Liebesurlaub zu seiner Mutter geflogen, sie hatte sehr drum gebeten, da mein Schwager auch ein paar Tage bei ihr zu Besuch ist. Er wohnt sehr weit weg. NM fliegt heute wieder zurück, habe ich eben von meiner Tochter gehört. Er hat gestern bei ihr übernachtet, das tut mir weh, ich mag es nicht, wenn er bei den Kindern ist. Ist natürlich sehr egoistisch von mir, ich sage auch nichts, aber es tut weh. Wahrscheinlich erzählt er dann, wie glücklich er jetzt ist und versucht wieder, die Kinder zu einem ersten Treffen zu überreden.

Eigentlich geht es mir - sicher auch bedingt durch die Tabletten - langsam etwas besser. Aber solche Dinge wie Diskussionen über Sofas, Besuche bei den Kids oder generell Kontakt mit ihm werfen mich um Lichtjahre zurück und bereiten mir wirklich totale körperliche Verspannungen, ich habe immer das Gefühl, schlimmen Muskelkater zu haben. Ich bin noch nicht stabil, hoffe aber, dass es nach dem Umzug wirklich wieder ein Stück besser wird.

Nach wie vor bin ich total sauer, dass er mich mit dem Garten und Haus so total alleine lässt. Am Wochenende habe ich wieder Stunden im Garten gearbeitet, und leider muss ich dann immer heulen, weil ich mich so allein gelassen fühle. Das Gefühl der Einsamkeit beschleicht mich in den letzten Tagen des Öfteren, aber das ist ja wohl leider normal. Ich habe so viele tolle Freunde und die Kinder, meine Schwester etc., aber trotzdem ist das natürlich was anderes, als der Begleiter der letzten 33 Jahre, auch wenn er zu einem A.... mutiert ist.

Ich danke Euch für Euer Gehör, es geht mir immer schon besser, wenn ich mich hier einmal ausheulen kann.

18.07.2023 09:39 • x 6 #256


tina1955
@Kiki66 , ich kann Dich durchaus sehr gut verstehen, dass es Dich absolut verunsichert, dass Dein NM bei den Kindern ist.
Bei meiner Trennung war das nicht möglich, da meine Tochter über 10000 km von uns entfernt lebt.
Mein Ex ist zwar auch sofort zu ihr geflogen, jedoch hat sie ihm zuvor gesagt, sie wird nicht über mich, die Ehe und die Trennung diskutieren und sie mischt sich da auch nicht ein.

18.07.2023 09:52 • x 1 #257


A


Trennung nach 33 Jahren - es tut so weh!

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K
@tina1955 Ich glaube schon, dass die beiden darüber reden, ich rede auch mit meinen Kindern darüber. Sie sind ja auch davon betroffen. Ich vermeide es, ihn in den Gesprächen schlecht dastehen zu lassen, aber manchmal geht es nicht, wenn er sich so schlecht benimmt. Dann brauche ich einfach die emotionale Unterstützung meiner Kinder. Sie sind erwachsen, aber natürlich ist es eigentlich nicht ihr Problem, aber sie finden es auch ganz doof, wie er sich momentan benimmt. Einfach für vier Wochen abzuhauen und mich mit dem ganzen Kram stehen zu lassen. Er hat seine Sachen alle aus dem Haus geholt, jetzt wartet er nur darauf, dass er das Bett, Fernseher etc. abholen kann. Ich weiß noch nicht, wie es dann läuft mit der Hausübergabe.

18.07.2023 09:58 • x 3 #258


Rheinländer
@Kiki66
Ist doch gut wenn du dich mit deinen Kindern austauschen kannst. Sie sind schließlich nicht nur eure Kinder, sondern auch erwachsene Menschen.
Als solche haben sie einen festen eigenen Blick auf die Situation.
Du musst ihn nicht schlecht machen, dass macht er aufgrund seines Verhaltens schon selber.
Verbringe die nächste Zeit nur mit Menschen die dir gut tun und lass dich mal ein wenig aufbauen, mal in den Arm nehmen und trösten.
Ich lasse dir auf jeden Fall mal einen virtuellen Drücker da.

18.07.2023 10:28 • x 2 #259


Libellenfrau
Hallo Kiki, das Verhalten von deinem NM ist wirklich nicht emphatisch. Du darfst alles allein machen, obwohl es dir nicht gut geht, und er genießt sein neues Leben. Er macht es sich wirklich sehr bequem auf deine Kosten. Eure Kinder sehen es ja auch. Ich hoffe, dass es mit dem Hausverkauf bald klappt, dann bist du schon ein gutes Stück weiter. Dann hast du deine Kraft und Energie für deine Angelegenheiten. Du musst zwar jetzt hinter dir aufräumen, aber vergiss nicht, dabei nach vorne zu schauen.

18.07.2023 10:59 • x 2 #260


DieSeherin
helfen dir deine erwachsenen kinder auch nicht in haus und garten?

18.07.2023 11:00 • #261


K
Beide Kinder leben nicht mehr zuhause. Die Tocher 400 km entfernt und unser Sohn arbeitet, hat auch ein Haus mit Garten und ein sehr zeitintensives Ehrenamt. Aber wenn ich ihn anrufe, ist er immer sofort da, wenn ich Hilfe brauche. Das ist super, er macht auch mit mir den Umzug. Auf beide kann ich mich wirklich verlassen.

18.07.2023 11:08 • x 4 #262


Vilya
@Kiki66
Bald ist Hausübergabe, da würde ich in den Garten garnicht mehr so viel Arbeit reinstecken, zumal es dich emotional auch aus der Bahn wirft.

18.07.2023 11:11 • x 6 #263


J
Ja, mach nicht so viel mehr in Haus und Garten. Wie die neuen Besitzer das wollen, weißt Du ja nicht. Konzentriere Dich auf die Wohnung. Die Kinder sind, auch wenn sie erwachsen sind, ja immer Kinder beider Eltern. Es ist schön, wenn sie Dich unterstützen. Ihnen gegenüber würde ich sehr dosiert Kritik am Papa mitteilen. Ich leide unter der Trennung, habe sie nicht gewollt. Das kann man den Kindern schon sagen. Mehr nicht. Alles andere sollen sie selber sehen und gegebenenfalls ihre Kritik anbringen. Dann sind sie nicht belastet. Es ist aber sehr gut, wenn Du hier Wut, Wünsche, Frust usw.ablädst. Das entlastet und man kann manchmal beim Durchlesen noch einmal reflektiert werden. Zb, was macht der Gedanke mit mir, dass er nicht mehr bei den Kindern schlafen soll. Das Du ihn hast, ist erst einmal legitim.

18.07.2023 12:00 • x 3 #264


K
Ich weiß, dass ich die beiden in der Vergangenheit ein paar Mal überfordert habe. Am Tag, als alles herauskam, habe ich meinen NM ja aus dem Haus geschickt, ich bin zusammengebrochen und dann kam mein Sohn und hat mich so gefunden. Das war ganz, ganz schlimm für ihn, da wollte er seinen Vater auch nie wieder sehen. Das hat sich beruhigt und er spricht wieder mit seinem Vater.

In meinen dunkelsten Stunden habe ich in den vergangen fünf Monaten schon auch mal nicht ganz so gut über ihn geredet und schlimm geweint. Ich konnte die schlimmen Verletzungen nicht immer verbergen. Dafür habe ich mich bei den Kindern entschuldigt. Sie haben beide gesagt, dass sie mich zu 100 % verstehen, aber es auch keinen Sinn hat, wenn mein NM bei mir bleiben würde, wenn er nichts mehr empfindet. Sie unterstützen mich, das ist das Wichtigste.

18.07.2023 13:35 • x 2 #265


K
Im meinem Innersten möchte ich eigentlich, dass sie sich von ihm abwenden, aber das ist natürlich absoluter Blödsinn. Das kommt einfach daher, dass ich so tief verletzt bin und ihm deshalb die Nähe der Kinder nicht gönne. Ich bin auf dem Weg zur Akzeptanz, das merke ich, aber die Verletzungen sind eben halt sehr tief.

18.07.2023 13:37 • x 1 #266


Libellenfrau
Kiki, wenn man selber verletzt ist und leidet, ist es schwer, über sich hinauszuwachsen. Da darfst du auch mal misslungen, das ist menschlich

18.07.2023 13:45 • x 2 #267


J
Gut, dass Du es aussprichst und vom Kopf her weißt, dass ist nicht gut für sie. Dass sie mitbekommen haben, wie sehr Du am Boden bist, müssen erwachsene Kinder aushalten. Und an Deinem Sohn siehst Du ja, er war für Dich da , wollte den Vater nicht sehen und war doch in einem Zwiespalt. Wenn Du es schaffst, sie nicht in Deine negativen Gefühle reizuziehen, wäre das schon ein guter Weg. Auch für Dich und Eure Beziehung. Schrei hier alles raus oder schreibe Briefe an die Kids, die Du nie abschickst. Aber verzeih Dir auch, wenn mal wieder was rausrutscht.

18.07.2023 14:01 • x 2 #268


DieSeherin
Zitat von Kiki66:
Im meinem Innersten möchte ich eigentlich, dass sie sich von ihm abwenden, aber das ist natürlich absoluter Blödsinn. Das kommt einfach daher, dass ich so tief verletzt bin und ihm deshalb die Nähe der Kinder nicht gönne. Ich bin auf dem Weg zur Akzeptanz, das merke ich, aber die Verletzungen sind eben halt sehr tief.


weißt du kiki, ich verstehe dich von herzen, dass du deine verletzungen nicht einfach vom tisch wischen kannst

trotzdem möchte ich dir erzählen, wie es mir als tochter mit der trennung meiner eltern ging und noch geht.

meine eltern haben eine sehr leidenschaftliche ehe geführt, die geprägt war von extremen hochs und extremen tiefs (vater der kopf, mutter der bauch (mit mansich-depressiven episoden)). nachdem meine mutter sich immer mal wieder in behandlung gegeben hat, die medikamente aber ebenso oft wieder abgesetzt hat (die haben ja geholfen), hat mein vater irgendwann die notbremse für sich gezogen. er hat sich mit mitte 70 getrennt, weil er einfach noch ein paar jahre in ruhe leben will.

diese trennung ist jetzt 16 jahre her und meine mutter ist immer noch in dem trennungsschmerz gefangen, ist verbittert und versucht immer wieder, uns kinder auf ihre seite zu ziehen - die es in meinen augen gar nicht gibt. es ist für uns geschwister irre schwierig, sie aus ihrer jammer-spirale rauszuholen, aber wenn es uns gelingt, dann ist es echt toll mit ihr. ich mache zwei mal im jahr mit ihr einen städtetrip und habe die regel aufgestellt, dass sie genau 10 minuten am tag schlecht über meinen vater reden darf (sie erzählt alle geschichten schon zum 358720587025. mal und mein vater ist immer noch ein totales oaschloch) und wenn sie dann nicht die zeit mit mir genießt, dann breche ich den urlaub mit ihr ab. das habe ich einmal gemacht und seitdem weiß sie, dass ich das ernst meine.

weil meine eltern beide meine eltern sind, weil ich meinen vater liebe und meine mutter liebe und ich will, dass sie meine eltern sind und mich nicht als therapeut, oder klagemauer benutzen.

warum ich dir das erzähle? weil ich so sehr hoffe, dass du es schaffst, zu verzeihen, loszulassen, einen schlussstrich zu ziehen und nach vorne zu schauen.

du hast bei guter führung noch ungefähr 25 jahre leben vor dir, die du mit leben, liebe, lachen und schönen erlebnissen füllen kannst - bitte verschwende keine zeit

18.07.2023 14:10 • x 3 #269


K
@DieSeherin das ist eine traurige Geschichte, und da will ich sicherlich nicht hin und ich möchte auch nicht vergrämt und vergrätzt enden und das werde ich auch nicht. Ich werde wieder Spaß und Freude am Leben finden, dafür lache ich viel zu gerne, um das nicht hinzubekommen! Vielen Dank!

18.07.2023 23:51 • x 1 #270


A


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